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Abades – Tajao

Heute war uns nach Meer, Wärme, da es gestern sooo kalt war wollten wir nicht in die Höhe.

Da bietet sich die Küstenwanderung nach San Miguel de Tajao, kurz Tajao an. Diese sind wir zuletzt am 30.3.2010 von Punta de Abona aus gegangen.
Ich habe sie beschrieben, also heute „nur“ die 2. Etappe von Abades aus.

Wanderwegstrecke: laut komoot 7,4 km in 2:01 Std., 90 m rauf und 90 m runter, tatsächlich mit fotografieren und erzählen – ohne Apfelpause – 2:40 Std.

Mein lieber Mann, der für uns heute mal wieder Taxi IrmEli spielt, setzt uns um 10:23 Uhr an der Promenade in Abades ab.

Ein Blick hoch zu den Bergen, auf den Hafen, zum Leuchtturm von Poris de Abona, auf die Kirche und in Erinnerung daran, dass hier im Jahre 1943 auf dem Hügel ein komplettes Dorf „Sanatorio de Abona“, als Lepra-Station geplant und angefangen wurde.

In dem Dorf befinden sich ein Krankenhaus, ein Krematorium, viele Bungalows, administrative Gebäude mit Meerblick und eine Kirche im Franco-typischen Stil mit einem großen Kreuz auf der Spitze, welches schon von sehr weit weg zu erkennen ist, insbesondere von der Autobahn.
Die Lepra-Station wurde zu militärischem Gebiet erklärt und bis zum Jahr 2000 vom 49. Infanterieregiment Teneriffa für die Ausbildung im Häuserkampf genutzt. Im Jahre 2002 wurde das gesamte Areal an italienische Investoren verkauft. (Wikipedia)

Die heutige Route habe ich mit komoot geplant – 2010 war ich noch nicht so „modern“ – und der erste Abschnitt der Wanderung deckt sich mit meiner Beschreibung vom März 2010 bis zu dem Punkt:
„Auch hier wieder eine Hinweistafel mit dem Campingverbot, an das sich nicht gehalten wird. Von hier wieder einen Abhang hinauf und vor uns sehen wir einen riesigen, grauen Betonklotz. Der steinige Weg führt oberhalb davon vorbei.“

Nur 20 Minuten haben wir bis hierher gebraucht und nun werden wir von koomot unterhalb des Betonklotzes vorbeigeführt, mehr zum Meer hin und damit ist die Beschreibung von damals hinfällig, denn nun handelt sich um eine Tour immer dicht an der Acantilado, der Steil- oder Felsküste entlang.

Will man aber nicht so abenteuerlich weitergehen – wie die jetzige Tour ab hier verläuft – folgt man einfach meiner damaligen Beschreibung.

Nun ist es kein Spaziergang, kein Promenadenweg mehr, die Pfade – sie haben fast alpinen Charakter – führen durch Geröll, Vulkangestein und durch wieviele Barrancos – Schluchten – sechs? sieben? oder waren es so gar acht? rauf und runter.
Wir sind schlicht begeistert.

Dazwischen dann eine Holztreppe – nicht sehr vertrauenserweckend – die in eine Badebucht führt aber wir werden weiter hoch geführt. Vorbei an Tabaiba dulce, die hier das Bild beherrschen, aber auch  Leuchterblumen säumen den Pfad und Musterexemplarer der Kandelaber-Wolfsmilch.
Wir haben wohl einen zu weiten Rechtsschwenk gemacht – in diesem Steingewirr nicht verwunderlich – und passieren bearbeitete Äcker. Aber bald sind wir wieder auf dem programmierten Pfad. „Trulla“ leitet uns ganz bestimmt wieder links und wir steigen in – was wohl – den nächsten Barranco ab.

Nach einer guten Stunde erreichen wir das Örtchen La Listada.
Über uns einen herrlichen Wolkenhimmel!
Wir können einen Blick in die Kirche werfen, da gerade zwei Frauen den Altar dekorieren, machen  dann – nicht ganz freiwillig einen Gang durch den – nicht lohnenswert zu besichtigen Ort – und müssen in einem großen Bogen auf der Straße in das Örtchen La Jaca gehen.

Dabei wäre es ganz einfach gewesen: Nach der Kirche kommt ein mit einem Kreuz versehene Gedenkstätte und von da führt sofort der Weg runter in die Bucht mit einem Meeresschwimmbecken,  um auf der anderen Seite nach La Jacca aufzusteigen.

Unsere „Trulla“, Sprecherin von komoot, leitet uns durch die Calle Bahia, wir blicken nach dem Häuserblock wieder auf ein Monument und einen kleine Hafen sowie eine angelegte Badebucht und steigen auf  durch die Calle El Cardon, Calle Sauce bis wir rechter Hand Reihenhäuser in bleu und zart grün sehen. Hier halten wir uns links, rein in die Vulkanlandschaft.

Fantastische Vulkangebilde wechseln sich auch hier wieder ab, ein ganz anderes Landschaftsbild als bisher: und natürlich: rauf und runter, von Bucht zu Bucht, von Barranco zu Barranco.
Ein Blick zurück auf die dicht zusammenliegenden Örtchen La Listada und La Jaca, einen Windmühlenpark.
Nur 15 Minuten sind wir von den Reihenhäusern aus gegangen als wir einen Campingplatz erreichen. Welche tolle Formationen gibt es hier wieder zu bestaunen!

Es wird nicht langweilig:
Und was sehen wir nun?

Von Menschenhand mit viel Fleiß geschaffene „Steinmännchen“, aber nicht wie bisher bekannt aus den grauen Steinen, nein hier aus Lavagestein!
Unzählige, so was haben wir bisher auf der Insel noch nicht gesehen.
Haben wir bisher gedacht die Steinmännchen an der Isar zwischen Bad Tölz und Lenggries könnten an Fleißarbeit nicht übertroffen werden, so werden wir nun eines Besseren belehrt.

Im Anschluss immer noch mehr Abwechslung der Gesteinsformationen, sagenhaft.

Wir wissen, dass wir uns  dem Ende unserer heutigen Wanderung nähern, müssen aber erst noch auf dem Tuffgestein aufsteigen – damals kamen wir wesentlich mehr von links – um dann nach Tajao abzusteigen.

Wir haben unser Ziel Tajo erreicht und mein lieber Mann hat schon mal Platzhalter in einem Restaurant gemacht: Denn Tajo ist bekannt für seine guten – und sehr frequentierten – Fischrestaurants.

Besonderheit:
In dem Gebiet der „Steinmännchen“ klärt eine Infotafel über die Bedeutung dieses Landstrichs auf: