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Montaña Chayofita in Los Cristianos

Wer im Süden wohnt und nicht viel Zeit hat, sich aber doch noch durch eine halbstündige kleine Wanderung Hunger für das Mittagessen holen will, dem empfehle ich diese kleine Wanderung auf die Montaña Chayofita.

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Der Vulkankegel liegt mitten in Los Cristianos, umgeben von Hotelkomplexen, einem großen Einkaufszenter, Santiago VI, dem Gericht sowie Sportanlagen und bietet nach einem ca. zehnminütigen Aufstieg einen grandiosen 365 Grad-Rundumblick.

P1220478_stitchZu Füßen liegt die Playa de la Vista  mit seinem Sandstrand –  für mich zum Schwimmen der schönste Strand auf Teneriffa  –  der Blick geht zur Insel La Gomera und drehe ich mich im Uhrzeigersinn weiter, dann kann ich auf die diversen Hotels bis Playa de las Amércias sehen. Heute habe ich das Glück dieP1220473 verschneiten Berge der Caldera mit dem Teide zu sehen, davor thront der Roque de Conde, weiter schaue ich auf die Montaña Guaza und die Ferienanlagen und P1220480Hotels an deren Fuß. Ein Stück weiter liegt das Örtchen  Palm-Mar und um die Runde zu schließen sehe ich – wieder näher – noch den Hafen von Los Cristianos und den dortigen Sand-Badestrand.

Die Montaña Chayofita bietet einen guten Einblick in den Krater, in dem sich, für mich absolut unverständlich, ein Hippie angesiedelt und eine Schale für milde Geldgaben aufgestellt hat. Schade!

Ansonsten grenzt es fast an ein kleines Wunder, dass dieser Hügel noch so ursprünglich ist, inklusive seiner für den Süden Teneriffas typischen Bepflanzung mit Tabaibas und Dornlattich, denn die „Besteigung“ gleicht fast einer Völkerwanderung.

Aus Richtung Busbahnhof kommend biegt man  in die Avenida Chayofita ein und folgt ihr bis zum Gitter am Ende. Hier beginnt schon die Wanderung.
P1220464Man folgt dem breiten, ehemaligen gerölligen Fahrweg bis zu zwei markanten weißen Steinen und biegt hier links ab. Nun bleibt es jedem selbst überlassen, welchen der diversen aufwärts führenden Pfade man nimmt. Alle Pfade führen zum Kraterrand, von wo man den großartigen Blick hat. Man umschreitet den Kraterrand und auf der anderen Seite steigt man auf dem vorgegebenen sandigen, teils rutschigen Pfad ab und gelangt so wieder auf den Fahrweg.
Ende der Wanderung oder des Spaziergangs.
Trotzdem: Unbedingt feste Schuhe anziehen!

Von La Caleta bis Los Cristianos, Hotel Arona

Küsten-Promenaden-Wanderung

Wenn ich schon versuche, Küstenwanderungen von Westen – Santiago del Teide – nach Osten – Candelaria – oder umgekehrt, zu beschreiben, dann darf dieser Abschnitt auf keinen Fall fehlen.

Die Strecke

Die Strecke

Wanderwegstrecke: 12 km, 3 Stunden 15 Minuten
Schon lange habe ich mir vorgenommen, diesen ganzen Abschnitt mal in einem Stück zu gehen.

Im Informationsheft der Inselregierung wird ausgeführt:
„Rechnet man die Längen der Strände beider Gemeinden – Adeje und Arona – zusammen, kommt man auf über 8 km. Die gesamte Strecke entlang führt eine Meerpromenade – die längste von Europa“.

Ich nehme mal an, das bezieht sich „nur“ auf die Strecke, die auch für Rollstuhlfahrer geeignet ist.

Mein Wunsch war es jedoch in La Caleta, dem ehemals kleinen Fischerort, zu starten. Mit dem Bus 416 fuhr ich bis dorthin und schnell war ich an der vor einigen Jahren angelegten Uferpromenade. Nette, kleine P1170548Restaurants säumen diesen Abschnitt.
Da es noch früh war – 10 Uhr – konnte ich noch einige Angler beobachten.
Der Ort ist schnell durchschritten und man steigt zu einem urigen Sand-Stein-Strand ab. „Playa La Enramada“.
Früher war hier eine kleine Chiringuita, ein Strandbar mit Liegestühlen, man konnte die Beach-Volleyball Spieler beobachten. Das wurde – warum auch immer – platt gemacht.
Nachdem man über grauem Sand und feinem Kies fast bis an das EndeP1170552 der Bucht gegangen ist, gelangt man zu einer neu errichteten Standbar. Auch wieder mit Liegen, sicher schöner und komfortabler als die Vorgängerin, aber das Flair fehlt.
Will aber nicht meckern, eine Verbesserung gibt es jetzt: Holzbohlen erleichtern von hier aus das Weitergehen.

Schnell gelangt man an das erste große Hotel – hier:  H10 Costa Adeje –  auf der linken Seite. Das soll von nun an auch so bleiben:
Links, hoch oben die „Hausberge“: Conde, Roque Imoque und Los Brezos. Dann kommen die Hotelburgen und später die Geschäfte, Geschäfte Geschäfte, Restaurants und rechts die Badebuchten, das Meer und weit draußen die Insel La Gomera.

Eine „Bergbesteigung“ ist auch drin auf diesem Promenaden-Spaziergang.
Von hier oben hat man einen schönen Überblick: zurück nach La Caleta, nach oben die Hausberge hier im Süden und vor mir das Ziel: zumindest den Guaza-Berg kann man schon sehen, zu dessen Füssen liegt das Hotel Arona. Unten sehe ich die Steinmännchen, die ich auf der Wanderung von Ifonche nach Adeje erwähnte.
Mal ehrlich, verglichen mit denen von Lenggries sind sie doch etwas dürftig.
Macht nichts, ist nett und es haben sicher viele Leute Spaß gehabt.

Die Barranco-Querung ist problemlos, allerdings nicht für Rollstuhlfahrer.
Habe hier auch schon nach einem heftigen Regenfall erlebt, dass wir eine Menschenkette  bildeten, um durch den reißenden Strom in diesem Barranco zukommen.

Aber kurz darauf geht der geplättete Weg am Riu Palace Tenerife Hotel vorbei weiter.
Boulespieler kann man beobachten oder die weite Aussicht über den Kiesstrand.

Nach 40 Minuten Gehzeit habe ich den Bereich des Mirador de Duque erreicht mit dem markanten Hügel, auf dem ein burg-ähnliches Gebäude steht.
Es gehört einem Canario und ist Privateigentum. Es ist eine Mär, dass der spanische König bei den Besuchen auf der Insel dort wohnen würde.

Das Shopping Center „El Mirador“ lohnt einen Abstecher: Edle Geschäfte P1170583und eine schöne Gestaltung, wie ein Mexikanisches Dorf mit Kirche, die beherbergt aber ein Restaurant.

Zu Füssen liegt die Playa Duque. Hier ist alles einen Tick besser als auf der gesamten noch kommenden Strecke.
Restaurants und auch die zwei kleinen Geschäftchen laden zum Verweilen und Schauen ein.

Sehr aufwändig wurde die folgende Plaza vor dem nächsten „Shopping Center gestaltet.
Will man noch wesentlich mehr sehr schöne Geschäfte sehen, macht man einen Abstecher von der Promenade und folgt  der Straße hier aufwärts bis zum nächsten Shopping-Center „Plaza del Duque“.

Ich gehe jedoch unterhalb der „Burg“ vorbei und hier an dieser Bucht ist es lohnenswert bei Sturm zum Schauen zu kommen: Die Wellen, die sich hier brechen, sind sehenswert, das ist ein richtiges Schauspiel.

Ich komme an die „Playa Fañabe Adeje“,  hier findet man alles was das Herz begehrt und noch viel mehr:

Das nächste „Einkaufsparadies“ folgt, man möchte fast sagen: am laufenden Meter.
Restaurants und Geschäfte lösen einander ab, Sandgebilde gilt es zu bestaunen, Kinderbelustigung mit Hüpfseilen ist vorhanden, Minigolf, nicht nur für die Kleinen und Strandbars und und und.

Inzwischen bin  ich an der „Playa de Torvisquas“. Sehr komfortabel geht es über Holzbohlen weiter, will man unten am Jachthafen vorbeigehen und über Treppen dann wieder zur Promenade aufsteigen.
Kann oder will man keine Treppen steigen, bleibt man auf der Promenade und fährt mit dem Aufzug hoch.

Die nächste großzügige Bucht weitet sich aus, „Playa La Pinta“.
Kurz vor halb 12 Uhr zeigt die Uhr, mit Blick auf den Conde an: 19 Grad.
Es ist angenehm zu gehen: sonnig und leichter Wind.
Es überrascht sicher nicht, wenn ich sagen, ich bin am nächsten Einkaufspunkt „Kristal-Center“ angekommen.

P1170628Nur ein kurzes Stück weiter hat man einen guten Blick in die schöne Anlage des Hotels Jardin tropical. Das Restaurant dort unten am Wasser ist allgemein zugänglich und man isst dort sehr gut.
Auch das Hotel ist empfehlenswert: Im vergangenen Jahr haben sich zwei  befreundete Ehepaare – unabhängig von einander – dort einquartiert und waren sehr zufrieden.

Es geht leicht abwärts und die nächste Badebucht breitet sich aus: De „El Bobo“ im Gebiet des Pueblo Canario der Gemeinde Adeje.

Wer seinen Füssen Erholung gönnen will, der kann den „Fischchen-Service“ in Anspruch nehmen und sich in einer halben Stunde die Hornhaut abknabbern lassen. Witzig!

Vorbei an weiteren Restaurants (im Mania gibt es eine super Cava-Sangria, 1a, mit viel frischem Obst ) nahe beim Tourist-Info-Büro überquere ich einen Barranco über eine Holzbrücke und auf dem „Paseo Francisco Andrade Fumero“ geht es immer heiter weiter am Meer entlang – Geschäfte – Restaurants.

An der „Playa Honda“ säumen Palmen die Promenade und ein weiter, goldgelber Sandstrand löst einen Kiesstrand ab. Ich bleibe eine Weile stehen um den vielen, vielen Surfern bei dem Versuch zuzusehen, die perfekte Welle zu erwischen.

Gleich darauf gelange ich zu  „Mani Beach“, ein Seeschwimmbecken des Hotels Villa Cortes, das öffentlich zugängig und schön angelegt ist.

Das anschließenden Stück Promenade wird von  3 große Skulpturen – eine davon von J.L.Salvador – aufgewertet.

Aber es wird auch seitens der Inselregierung etwas für unsere Weiterbildung getan:
Eine Infotafel klärt auf:

„Wenn das Feuer dem Leben zugute kommt
Zwischen Teneriffa und La Gomera hat das Meer eine Tiefe von über 2.000 Metern. Der Grund hierfür liegt in dem vulkanischen Ursprung der Kanarischen Inseln und den unzähligen Vulkanausbrüchen, die über Jahrmillionen hinweig die Inseln, auf denen wir uns befinden aus dem Meer emporhoben. Diese enorme Tiefe, die Strömungen und andere klimatishe Faktoren haben diesen Meeresraum in ein ideales Habitat für Indische Grindwale, auch Kurzflossen-Grindwale genannt, Große Tümmler und viele andere Tiere verwandelt – eine Oase des Lebens,die unter dem Schutz internationaler Gesetze steht.

Die Bewohner der Meerestiefen sind ihre Lieblingsspeise
Die sich unmittelbar vor der Küste auftuenden Abgründe des Meeres beherbergen ausreichend Nahrungsquellen für die Grindwalde, so dass sie sich das ganze Jahr über in diesen Gewässern aufhalten können. Die wirklich, und nicht nur in  Legenden existierenden Riesen-Kalmare, die über 5 Meter lang werden können, leben in den Meerestiefen vor der Küste Teneriffas und stellen die Lieblingsspeise dieser Wale dar, die auf der Suche nach ihnen bis in eine Tiefe von 900 Metern hinab tauchen.“

So, nun bin ich bei der schönen Anlage „Santiago III“ angelangt.
Das Strandrestaurant „El Borondón“ erinnert an die sagenumwobene, verschwundene Insel.
Biegt man hier links ab, gelangt man in eine wunderschöne Pool-Anlage  und wo führt die Passage hin? In ein Shopping-Center.

Wer Geschäfte „gucken“ will, der ist hier richtig. Denn fährt man mit der Rolltreppe hoch, oder sportlich: man geht hoch, gelangt man in die Einkaufsmeile von Santiago III. Hier gibt es wirklich gute Geschäfte, wie auch bei Plaza de Duque, nicht den üblichen Souvenir-Kitsch und die Billig-Billig-Kleidchen und T-Shirts.

An der Promenade geht es erst an einem unbeaufsichtigtem Kiesstrand weiter, aber gleich anschließend ist die „Playa Del Camisón“ mit hellem Sandstrand und, welcher Luxus, hier lagern die Badegäste teilweise auch auf Gras unter Palmen.
Vor uns türmt sich schon ganz mächtig die Montaña Guaza auf  und an deren Ende lugt El Palmar hervor.

Nach strammen 2 ½ Stunden Gehzeit – ohne großen Ablenkungen – gelange ich an meinen absoluten Favoritenstrand: „Playa de las Vistas“!
Hier kann man so richtig an einem Stück schwimmen, eine halbe Stunde brauche ich entlang der Abgrenzung zum offenen Meer bis zum Ende der Bucht.
Kommen die Fähren von Fred Olsen oder die Arma herein, hat man so gar Wellengang bei absoluter Windstille.

2 Jungen aus England bemerken mein Interesse an ihren Künsten – Salto über die Mauer – Tricking! Das macht auch unser Enkel, wie ich ihnen erkläre. Da geben sie für mich eine extra Sonderschau! Ich bekomme bei diesen Künsten eine Gänsehaut.

In 10 Minuten gehe ich dieses Stück Promenade entlang, vorbei an der wievielten? Kurzlebigen Sandkunst, die die Erbauer eifrig mit Wasser besprühen, damit sie länger hält.

Die Fontäne im Meer ist heute nicht an und auch nicht allzu viele Leute sind im Wasser, es war einfach zu kalt die letzten Wochen.
Dafür bringen die Beach-Volley-Spieler vollen Einsatz.

Den Weg zum Hafen spare ich mir, daher biege ich von der Promenade ab und nehme die Unterführung, schaue, was die Fischstände noch haben und über die „Plaza de la Pescadora“, Platz der Fischerin,  vorbei an der Skulptur des Künstlers Fernando Mena von 2009 „Cetáceos“ = „Wale“ nehme ich den letzten Streckenabschnitt in Angriff.

Erstmal vorbei an dem Strandabschnitt „Playa de los Christianos – Arona“: Sandstrand und als Rahmen schöne Palmen, unter anderem die Bismarckia nobilis, dazu den Blick auf den Hafen und die ladebereite Fähre Arma.

An einer Kuriosität gehe ich vorbei. Es hält sich hier in all dem Touristen-Trubel ein altes kanarisches Anwesen, das auch noch bewohnt ist. Dagegen finde ich es traurig, dass ein großes, allmählich verfallendes Gebäude an exponierter Lage nicht renoviert und einer Nutzung zugeführt werden kann. Aber die Besitzer, eine reiche, kanarische Familie, hat daran wohl kein Interesse.

Über eine Palmen-Allee, vorbei an der Schwedischen Kirche,  emsigen Boule- und Minigolfspielern, den letzten Sandkunstwerke, den inzwischen schon wieder vergammelnden, neuen Hallen für den Sonntags-Markt, die – aus welchen Gründen auch immer nicht genutzt werden –  und einem P1170713Kies-Sandstrand, der „Playa de los Tarajales“ erreiche ich um 13:13 Uhr das Hotel Arona.
Bestaune hier noch mal die schön gestaltete Halle mit viel Farn und rufe nun meinen lieben Mann an, damit er mich abholt.

Fazit:
So wie ich es gemacht habe, muss man es nicht unbedingt nachmachen.
Aber zum Einen: Die verschiedenen Streckenabschnitte kenne ich zum Teil sehr sehr gut, andere nur so vom Durchspazieren und bei mir stand ja auch der Wunsch dahinter, der Vollständigkeithalber die Küstenwanderung mehr oder weniger komplett zu begehen und zu  beschreiben.

Meine Empfehlung ist: Sich so nach und nach die Abschnitte vorzunehmen, zu verweilen, zu bummeln.

Viel Spaß!

 

Viele Fotos

 

Roque del Conde

Wer ein Glücksgefühl der besonderen Art erleben will, dem 17042009042aempfehle ich den Aufstieg auf den Tafelberg Roque del Conde
Kannte ich bisher die große Fläche auf dem Berggipfel nur in weiß  – blühende Affodill – so ist es diesmal ein Traum in gelb und blau – eine Rauken-Art und Bonnets Natternkopf  – dazwischen die Büsche der dunkelpurpurroten Wolfsmilch.
Ist der Aufstieg auch etwas schweißtreibend, es lohnt sich!

Wander-Wegstrecke: Hin und zurück 3 ½ Stunden – ohne Pause.
Wir beginnen die Wanderung in dem Örtchen Vento in der Gemeinde Arona, folgen den Hinweisschildern „Roque del Conde“ und biegen bei Haus-Nummer 78 bei dem etwas demolierten Hinweisschild „Roque del Conde 3 km“ ab. Fast unmittelbar danach steigen wir in die kleine Schlucht „Barranco de la Arena“ hinab, um gleich wieder aufzusteigen und queren nochmals eine kleine Schlucht. Nach dem Aufstieg halten wir uns links, gekennzeichnet in grün „R.C“. Etwas weiter steigen wir in die gewaltige Schlucht des Barranco del Rey im zick-zack hinab. Ein Hinweisschild macht uns darauf aufmerksam, dass wir uns von nun ab in geschütztem Raum bewegen.  Der Schluchtgrund bildet die Gemeindegrenze zwischen Arona und Adeje.
Der Weg abwärts wie aufwärts ist sehr gut ausgebaut.
Wir wandern an den Resten einer ehemaligen Finca vorbei und die zwei oberhalb liegenden Dreschplätze zeigen uns, dass hier früher der Getreideanbau eine wichtige Rolle spielte.
Zwischen Vulkansteinmauern stapfen wir unermüdlich aufwärts und gönnen p1030861uns am Aussichtspunkt Morro de Las Vueltas eine Pause. Dort haben wir einen guten Überblick über die Küstenregion. Blicken in den Krater des Chayofita-Berges in Los Cristianos, nach links zum Guaza-Berg und rechtsp1030868 auf den Hafen Cólon und sogar die Nachbarinsel La Gomera lässt sich blicken.
Von nun an ist der Aufstieg etwas schweißtreibender, denn der Pfad ist nicht so gut ausgebaut. Verlaufen kann man sich jedoch nicht. Man sollte aber schon trittsicher sein. Das Betrachten von immer wieder p1030880anderen Pflanzengattungen gewährt dann auch Verschnaufpausen.
Immerhin gut 400 Höhenmeter wollen überwunden werden. Die Gipfelhöhe ist unterschiedlich angegeben. Sie schwankt zwischen 1001 m und 1020 m. Jedoch spielt dies im Endeffekt keine Rolle, denn hat man die letzten Schritte bis zum Gipfel gemacht, kann man nur p1030895noch „Ahhhh“ sagen. Gelb-Blau bietet sich uns die Fläche. Wir stapfen nochp1030899 bis zur Kante an der Nordseite – mitten durch die Farbenpracht. Das Wetter meint es gut mit uns, es reißt auf und wir haben einen grandiosen Blick auf den Roque Imoque, die Schluchten unter uns und rund um uns.
Nach einer kleinen Pause gehen wir im Uhrzeigersinn am Rande des Gipfelplateaus zum Abstieg zurück. Den Einstieg in den Abstieg zeigt uns ein grüner Pfeil an.
Die Pause haben wir auch genutzt, um einen anderen Abstieg auszukundschaften. Wir müssen jedoch erkennen, auch wenn wir grüne Punkte unter uns ausmachen, es ist zu riskant.
p1030897aWir haben diesmal eine Biologie-Lehrerin in unserer Wandergruppe und sie kommt aus dem Fotografieren nicht heraus. Immer wieder entdeckt sie Besonderheiten der Pflanzenwelt und wir profitieren von ihrem reichen Wissen.
In gut 1 ½ Stunden sind wir wieder am Ausgangspunkt und wir sind uns einig:
Es war eine wunderschöne Tour!

Besonderheiten:
Geologisch gehört der Roque del Conde zum Adeje-Massiv und gehört so zusammen mit dem Anaga- und Teno-Gebirge zu den ältesten geologischen Formationen von Teneriffa. Sie sind bei der eruptiven Phase vor ungefähr sieben Millionen Jahren entstanden.
Der Roque del Conde oder auch „Roque de Ichasagua“ genannt, erhielt seinen Namen  in Erinnerung an den Guanchen-Führer Ichasagua, der noch viele Jahre nach der Besetzung von Teneriffa im Jahre 1496 Widerstand gegen die spanischen Eroberer leistete.

Restaurant:
Meson Era Las Mozas in Valle San Lorenzo in der Calle La Cabezada Nr. 26
Telefon 922 76 55 97. Montag Ruhetag.
Hier gibt es die unübertroffen guten Rippchen – “Costillas”. Es empfiehlt sich, eine Portion für zwei. Preis 14.50 Euro

Anfahrt:
Aus Richtung Los Cristianos kommend fährt man auf der TF28 Richtung anfahrtNationalpark El Teide und wechselt in La Camella beim ersten Kreisverkehr – wieder Richtung Teide – auf die TF51. In Arona macht die TF51 einen Linksknick Richtung Teide. Nach wenigen 100 Meter weist ein Schild nach links zum Roque del Conde. Diesen Hinweis folgt man in den Ortsteil Vento. Am Ende der Straße stößt man auf einen Kreisverkehr. Der Einstieg zur Wanderung ist links vom Kreisel – bessere Parkmöglichkeiten findet man rechts vom Kreisel.

Montaña Guaza

Mesa de Guaza

Ein Kleinod vor der Haustüre, wenn man im Süden von Teneriffa wohnt.
Dieser Raum wurde durch die Gesetze von 1987, 1994 als schützenswerter Naturraum deklariert. Das sagt wohl alles.
Zudem wurde er durch das Gesetz von 1990 als „Área de Sensibilidad Ecológica“ definiert.  Das bedeutet, dass diese Zone durch ihren Eigenwert im Hinblick auf Natur, Kultur, Landschaft und ihr ökologisches Gleichgewicht besonders schützenswert ist.

Aber solche Deklarationen reichen nicht, um sich vorzustellen, welchp1030679 schöner „Steingarten“ – mit Flechten überzogenen sany1531Steinen, Leuchterblumen, Strandflieder und und und – sich hier oben auf der Mesa , dem Tisch, befindet.

Wander-Wegstrecke: Rundweg, sehr variabel von 1 ½ Stunden bis ???

Wir beginnen unsere Wanderung am „Parque Tropical III“. Folgen ein kurzes weg01bStück dem von Palmen gesäumten Bürgersteig, bis zum Hinweis, dass wir ab hier geschützten Raum betreten. „Espacio natural protegido“. Hier biegen wir rechts auf den gut sichtbaren, staubigen Pfad ab. Sofort geht es steil bergauf und wir gelangen an einen mit Steinmännchen verzierten Holzpfahl. Hier gehen wir rechts weiter sanft ansteigend in -Serpentinen – bergauf, lassen den rechts abzweigenden Pfad außer acht – hier kommen wir später zurück – und kommen an einem „Marterl“ (ein Gedenkkreuz für einen hier Verunglückten) vorbei. Ca. 30 Minuten gehen wir auf dem nicht zu verfehlenden Weg bergauf, umhüllt vom Duft oder lieber gesagt vom Geruchp1030673 (schlecht gelüfteter Ziegenstall) eines kleinen, gelb-blühenden Strauches Gymnocarpos decander (Mato de costa – Nacktfrucht), begleitet von Margaritenbüschen und Tabaibas.

p1030675xOben angekommen erwartet uns ein großer Berg aufgeschlichteter Steine. Von hier aus hat man einmal einen schönen Blick auf Los Cristianos, den Hafen, Playa de las Americas und auf den Conde.
Und zum anderen hat man  nun die freie Wahl wie man die Wanderung p1030678fortsetzt. Viele Wege durchziehen diese sanft zum Meer hin abfallende Ebene, „Mesa“ (Tisch) genannt. Wenn man – wie wir – den Rundweg gehen will, braucht man sich nur als grobe Marschrichtung merken: Hangabwärts, leicht rechts halten.
Nicht zu empfehlen: Aufstieg zum mit Sendemasten verunzierten Gipfel. Lohnt wirklich nicht!
Man kann sich links halten und bis zu einer ehemaligen Tomaten-Finca gehen, die bis in die sechziger Jahre noch bewirtschaftet wurde und von dort hangabwärts wandern.
Wir gehen vom Steinberg rechts bergab bis zum nächsten großen Steinhaufen, der von zwei kleinen begleitet ist, und halten uns hier links.
Am Abhang zur Steilküste legen wir eine Pause ein und beobachten den Flug der Möwen, das Ablegen der Fähre und genießen den schönen Blick.
p1030683Nur die diversen Käfige, in denen Fische gezüchtet werden, stören das Bild.

Von hier gehen wir – mit Blickrichtung zum Meer – rechts, nun stets an der Steilküste entlang. Nur für p1030688Schwindelfreie! Zeitweise geht es direkt neben dem Pfad ganz schön steil bergab und vor einiger Zeit ist wohl auch ein Steinschlag niedergegangen.  Wir sany1534nehmen uns aber auch die Zeit, wunderschöne Kleinodien – wie diese hübschen Anagalis arvensis – (Acker Gauchheil) am Wegesrand zu betrachten. Unterwegs kommen wir noch an den Abraumresten der Steingewinnung vorbei.
Der Chasna-Stein wurde hier abgebaut. Er wurde als Fassade für viele p1030685aBauten, bevorzugt religiöse, jedoch auch Herrschaftsbauten verwendet. Der Beginn des Abbaus führt bis ins 17. Jahrhundert zurück. Der intensivste Steinabbruch fand jedoch im 19. Jahrhundert statt. In dieser Zeit wurden die Steine sogar auf andere Inseln oder bis nach Amerika exportiert. Der Hafen von Los Cristianos war ja nah.

Wir kommen fast in Höhe des „Marterls“ wieder auf den Hinweg, der nun für das kurze Stück auch unser Rückweg ist.

Besonderheit:
Vor zwei Jahren machte ich hier eine vom Ayuntamiento von Arona durchgeführte Wanderung mit. Wanderführerin war eine Biologin und sie klärte uns über die Einzigartigkeit dieses Gebietes auf.
Vor mehreren hunderttausend Jahren ist der Lavastrom des Vulkans Guaza auf das Meer gestoßen und die Montaña Guaza ist ein einmaliges, kieselsäurereiches Vulkangebäude.
Dass hier oben das Hirtenwesen und der Tomatenanbau praktiziert wurden, gehört der Vergangenheit an.
Wahrscheinlich wird auch die Nutznießung aus verschiedenen Pflanzen nicht mehr wahrgenommen. So hat man früher aus der Balsam-Wolfsmilch, der Euphorbia balsamífera, Kaugummi und Klebemittel hergestellt und es diente zur Heilung von Frostbeulen und wurde zum Absetzen der Zicklein verwandt.
p10306771Die vielen, wunderschönen, farbenprächtigen Flechten fallen nicht nur zur Erbauung ins Auge. Früher hatte die dunkelbraune Orseilleflechte (Orchilla-Roccella canariensis) als Färbemittel eine wirtschaftliche Bedeutung.
Die Biologin berichtete uns auch, dass hier oben noch ein Refugium für Fledermäuse ist, welches jedoch durch die Bebauung in Palm Mar und damit viel Licht, gefährdet ist.
Noch eine Besonderheit gibt es hier oben: Außer in El Hierro existieren hier noch die großen Eidechsen. Aber auch sie sind leider durch die vielen streunenden Katzen bedroht.
Die Steilküste bildet für die Weißkopfmöwe und den Gelbschnabel-Sturmtaucher den Nistplatz.

Die Universität von La Laguna beobachtet hier an der Steilküste das Geschehen und sieht mit Unmut, dass durch die Fischkäfige auch noch „freie“ Fische angelockt werden und sogar Delphine, die sich dann von dem ausströmenden Futter ernähren, was absolut nicht artgerecht ist.

Anfahrt:anfahrt1
In Los Cristianos fahren wir am Grand-Hotel Arona vorbei bis zum Parque Tropical III, Calle Marea, hier gibt es ausreichend Parkplatz.