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Von La Caleta bis Los Cristianos, Hotel Arona

Küsten-Promenaden-Wanderung

Wenn ich schon versuche, Küstenwanderungen von Westen – Santiago del Teide – nach Osten – Candelaria – oder umgekehrt, zu beschreiben, dann darf dieser Abschnitt auf keinen Fall fehlen.

Die Strecke

Die Strecke

Wanderwegstrecke: 12 km, 3 Stunden 15 Minuten
Schon lange habe ich mir vorgenommen, diesen ganzen Abschnitt mal in einem Stück zu gehen.

Im Informationsheft der Inselregierung wird ausgeführt:
„Rechnet man die Längen der Strände beider Gemeinden – Adeje und Arona – zusammen, kommt man auf über 8 km. Die gesamte Strecke entlang führt eine Meerpromenade – die längste von Europa“.

Ich nehme mal an, das bezieht sich „nur“ auf die Strecke, die auch für Rollstuhlfahrer geeignet ist.

Mein Wunsch war es jedoch in La Caleta, dem ehemals kleinen Fischerort, zu starten. Mit dem Bus 416 fuhr ich bis dorthin und schnell war ich an der vor einigen Jahren angelegten Uferpromenade. Nette, kleine P1170548Restaurants säumen diesen Abschnitt.
Da es noch früh war – 10 Uhr – konnte ich noch einige Angler beobachten.
Der Ort ist schnell durchschritten und man steigt zu einem urigen Sand-Stein-Strand ab. „Playa La Enramada“.
Früher war hier eine kleine Chiringuita, ein Strandbar mit Liegestühlen, man konnte die Beach-Volleyball Spieler beobachten. Das wurde – warum auch immer – platt gemacht.
Nachdem man über grauem Sand und feinem Kies fast bis an das EndeP1170552 der Bucht gegangen ist, gelangt man zu einer neu errichteten Standbar. Auch wieder mit Liegen, sicher schöner und komfortabler als die Vorgängerin, aber das Flair fehlt.
Will aber nicht meckern, eine Verbesserung gibt es jetzt: Holzbohlen erleichtern von hier aus das Weitergehen.

Schnell gelangt man an das erste große Hotel – hier:  H10 Costa Adeje –  auf der linken Seite. Das soll von nun an auch so bleiben:
Links, hoch oben die „Hausberge“: Conde, Roque Imoque und Los Brezos. Dann kommen die Hotelburgen und später die Geschäfte, Geschäfte Geschäfte, Restaurants und rechts die Badebuchten, das Meer und weit draußen die Insel La Gomera.

Eine „Bergbesteigung“ ist auch drin auf diesem Promenaden-Spaziergang.
Von hier oben hat man einen schönen Überblick: zurück nach La Caleta, nach oben die Hausberge hier im Süden und vor mir das Ziel: zumindest den Guaza-Berg kann man schon sehen, zu dessen Füssen liegt das Hotel Arona. Unten sehe ich die Steinmännchen, die ich auf der Wanderung von Ifonche nach Adeje erwähnte.
Mal ehrlich, verglichen mit denen von Lenggries sind sie doch etwas dürftig.
Macht nichts, ist nett und es haben sicher viele Leute Spaß gehabt.

Die Barranco-Querung ist problemlos, allerdings nicht für Rollstuhlfahrer.
Habe hier auch schon nach einem heftigen Regenfall erlebt, dass wir eine Menschenkette  bildeten, um durch den reißenden Strom in diesem Barranco zukommen.

Aber kurz darauf geht der geplättete Weg am Riu Palace Tenerife Hotel vorbei weiter.
Boulespieler kann man beobachten oder die weite Aussicht über den Kiesstrand.

Nach 40 Minuten Gehzeit habe ich den Bereich des Mirador de Duque erreicht mit dem markanten Hügel, auf dem ein burg-ähnliches Gebäude steht.
Es gehört einem Canario und ist Privateigentum. Es ist eine Mär, dass der spanische König bei den Besuchen auf der Insel dort wohnen würde.

Das Shopping Center „El Mirador“ lohnt einen Abstecher: Edle Geschäfte P1170583und eine schöne Gestaltung, wie ein Mexikanisches Dorf mit Kirche, die beherbergt aber ein Restaurant.

Zu Füssen liegt die Playa Duque. Hier ist alles einen Tick besser als auf der gesamten noch kommenden Strecke.
Restaurants und auch die zwei kleinen Geschäftchen laden zum Verweilen und Schauen ein.

Sehr aufwändig wurde die folgende Plaza vor dem nächsten „Shopping Center gestaltet.
Will man noch wesentlich mehr sehr schöne Geschäfte sehen, macht man einen Abstecher von der Promenade und folgt  der Straße hier aufwärts bis zum nächsten Shopping-Center „Plaza del Duque“.

Ich gehe jedoch unterhalb der „Burg“ vorbei und hier an dieser Bucht ist es lohnenswert bei Sturm zum Schauen zu kommen: Die Wellen, die sich hier brechen, sind sehenswert, das ist ein richtiges Schauspiel.

Ich komme an die „Playa Fañabe Adeje“,  hier findet man alles was das Herz begehrt und noch viel mehr:

Das nächste „Einkaufsparadies“ folgt, man möchte fast sagen: am laufenden Meter.
Restaurants und Geschäfte lösen einander ab, Sandgebilde gilt es zu bestaunen, Kinderbelustigung mit Hüpfseilen ist vorhanden, Minigolf, nicht nur für die Kleinen und Strandbars und und und.

Inzwischen bin  ich an der „Playa de Torvisquas“. Sehr komfortabel geht es über Holzbohlen weiter, will man unten am Jachthafen vorbeigehen und über Treppen dann wieder zur Promenade aufsteigen.
Kann oder will man keine Treppen steigen, bleibt man auf der Promenade und fährt mit dem Aufzug hoch.

Die nächste großzügige Bucht weitet sich aus, „Playa La Pinta“.
Kurz vor halb 12 Uhr zeigt die Uhr, mit Blick auf den Conde an: 19 Grad.
Es ist angenehm zu gehen: sonnig und leichter Wind.
Es überrascht sicher nicht, wenn ich sagen, ich bin am nächsten Einkaufspunkt „Kristal-Center“ angekommen.

P1170628Nur ein kurzes Stück weiter hat man einen guten Blick in die schöne Anlage des Hotels Jardin tropical. Das Restaurant dort unten am Wasser ist allgemein zugänglich und man isst dort sehr gut.
Auch das Hotel ist empfehlenswert: Im vergangenen Jahr haben sich zwei  befreundete Ehepaare – unabhängig von einander – dort einquartiert und waren sehr zufrieden.

Es geht leicht abwärts und die nächste Badebucht breitet sich aus: De „El Bobo“ im Gebiet des Pueblo Canario der Gemeinde Adeje.

Wer seinen Füssen Erholung gönnen will, der kann den „Fischchen-Service“ in Anspruch nehmen und sich in einer halben Stunde die Hornhaut abknabbern lassen. Witzig!

Vorbei an weiteren Restaurants (im Mania gibt es eine super Cava-Sangria, 1a, mit viel frischem Obst ) nahe beim Tourist-Info-Büro überquere ich einen Barranco über eine Holzbrücke und auf dem „Paseo Francisco Andrade Fumero“ geht es immer heiter weiter am Meer entlang – Geschäfte – Restaurants.

An der „Playa Honda“ säumen Palmen die Promenade und ein weiter, goldgelber Sandstrand löst einen Kiesstrand ab. Ich bleibe eine Weile stehen um den vielen, vielen Surfern bei dem Versuch zuzusehen, die perfekte Welle zu erwischen.

Gleich darauf gelange ich zu  „Mani Beach“, ein Seeschwimmbecken des Hotels Villa Cortes, das öffentlich zugängig und schön angelegt ist.

Das anschließenden Stück Promenade wird von  3 große Skulpturen – eine davon von J.L.Salvador – aufgewertet.

Aber es wird auch seitens der Inselregierung etwas für unsere Weiterbildung getan:
Eine Infotafel klärt auf:

„Wenn das Feuer dem Leben zugute kommt
Zwischen Teneriffa und La Gomera hat das Meer eine Tiefe von über 2.000 Metern. Der Grund hierfür liegt in dem vulkanischen Ursprung der Kanarischen Inseln und den unzähligen Vulkanausbrüchen, die über Jahrmillionen hinweig die Inseln, auf denen wir uns befinden aus dem Meer emporhoben. Diese enorme Tiefe, die Strömungen und andere klimatishe Faktoren haben diesen Meeresraum in ein ideales Habitat für Indische Grindwale, auch Kurzflossen-Grindwale genannt, Große Tümmler und viele andere Tiere verwandelt – eine Oase des Lebens,die unter dem Schutz internationaler Gesetze steht.

Die Bewohner der Meerestiefen sind ihre Lieblingsspeise
Die sich unmittelbar vor der Küste auftuenden Abgründe des Meeres beherbergen ausreichend Nahrungsquellen für die Grindwalde, so dass sie sich das ganze Jahr über in diesen Gewässern aufhalten können. Die wirklich, und nicht nur in  Legenden existierenden Riesen-Kalmare, die über 5 Meter lang werden können, leben in den Meerestiefen vor der Küste Teneriffas und stellen die Lieblingsspeise dieser Wale dar, die auf der Suche nach ihnen bis in eine Tiefe von 900 Metern hinab tauchen.“

So, nun bin ich bei der schönen Anlage „Santiago III“ angelangt.
Das Strandrestaurant „El Borondón“ erinnert an die sagenumwobene, verschwundene Insel.
Biegt man hier links ab, gelangt man in eine wunderschöne Pool-Anlage  und wo führt die Passage hin? In ein Shopping-Center.

Wer Geschäfte „gucken“ will, der ist hier richtig. Denn fährt man mit der Rolltreppe hoch, oder sportlich: man geht hoch, gelangt man in die Einkaufsmeile von Santiago III. Hier gibt es wirklich gute Geschäfte, wie auch bei Plaza de Duque, nicht den üblichen Souvenir-Kitsch und die Billig-Billig-Kleidchen und T-Shirts.

An der Promenade geht es erst an einem unbeaufsichtigtem Kiesstrand weiter, aber gleich anschließend ist die „Playa Del Camisón“ mit hellem Sandstrand und, welcher Luxus, hier lagern die Badegäste teilweise auch auf Gras unter Palmen.
Vor uns türmt sich schon ganz mächtig die Montaña Guaza auf  und an deren Ende lugt El Palmar hervor.

Nach strammen 2 ½ Stunden Gehzeit – ohne großen Ablenkungen – gelange ich an meinen absoluten Favoritenstrand: „Playa de las Vistas“!
Hier kann man so richtig an einem Stück schwimmen, eine halbe Stunde brauche ich entlang der Abgrenzung zum offenen Meer bis zum Ende der Bucht.
Kommen die Fähren von Fred Olsen oder die Arma herein, hat man so gar Wellengang bei absoluter Windstille.

2 Jungen aus England bemerken mein Interesse an ihren Künsten – Salto über die Mauer – Tricking! Das macht auch unser Enkel, wie ich ihnen erkläre. Da geben sie für mich eine extra Sonderschau! Ich bekomme bei diesen Künsten eine Gänsehaut.

In 10 Minuten gehe ich dieses Stück Promenade entlang, vorbei an der wievielten? Kurzlebigen Sandkunst, die die Erbauer eifrig mit Wasser besprühen, damit sie länger hält.

Die Fontäne im Meer ist heute nicht an und auch nicht allzu viele Leute sind im Wasser, es war einfach zu kalt die letzten Wochen.
Dafür bringen die Beach-Volley-Spieler vollen Einsatz.

Den Weg zum Hafen spare ich mir, daher biege ich von der Promenade ab und nehme die Unterführung, schaue, was die Fischstände noch haben und über die „Plaza de la Pescadora“, Platz der Fischerin,  vorbei an der Skulptur des Künstlers Fernando Mena von 2009 „Cetáceos“ = „Wale“ nehme ich den letzten Streckenabschnitt in Angriff.

Erstmal vorbei an dem Strandabschnitt „Playa de los Christianos – Arona“: Sandstrand und als Rahmen schöne Palmen, unter anderem die Bismarckia nobilis, dazu den Blick auf den Hafen und die ladebereite Fähre Arma.

An einer Kuriosität gehe ich vorbei. Es hält sich hier in all dem Touristen-Trubel ein altes kanarisches Anwesen, das auch noch bewohnt ist. Dagegen finde ich es traurig, dass ein großes, allmählich verfallendes Gebäude an exponierter Lage nicht renoviert und einer Nutzung zugeführt werden kann. Aber die Besitzer, eine reiche, kanarische Familie, hat daran wohl kein Interesse.

Über eine Palmen-Allee, vorbei an der Schwedischen Kirche,  emsigen Boule- und Minigolfspielern, den letzten Sandkunstwerke, den inzwischen schon wieder vergammelnden, neuen Hallen für den Sonntags-Markt, die – aus welchen Gründen auch immer nicht genutzt werden –  und einem P1170713Kies-Sandstrand, der „Playa de los Tarajales“ erreiche ich um 13:13 Uhr das Hotel Arona.
Bestaune hier noch mal die schön gestaltete Halle mit viel Farn und rufe nun meinen lieben Mann an, damit er mich abholt.

Fazit:
So wie ich es gemacht habe, muss man es nicht unbedingt nachmachen.
Aber zum Einen: Die verschiedenen Streckenabschnitte kenne ich zum Teil sehr sehr gut, andere nur so vom Durchspazieren und bei mir stand ja auch der Wunsch dahinter, der Vollständigkeithalber die Küstenwanderung mehr oder weniger komplett zu begehen und zu  beschreiben.

Meine Empfehlung ist: Sich so nach und nach die Abschnitte vorzunehmen, zu verweilen, zu bummeln.

Viel Spaß!

 

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