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Puerto de Erjos (Erjos-Pass) – El Tanque

Teilabschnitt des Camino Real del Norte

Meine Idee war, den Camino Real, diesen Handelsweg, der bereits von den Guanchen errichtet wurde und nach der Eroberung Teneriffas 1496 durch die Spanier im Besitz, Schutz und unter der Rechtsprechung der Krone stand  – so weit es geht – nach zu wandern.

So weit so gut.

In der vergangen Wandersaison haben Elisabeth und ich den 127 km langen  Camino Real del Sur von Candelaria bis Santiago del Teide in 9 Etappen nachvollzogen.
Zum Teil sehr leidvoll, da unwegsam und wir waren drauf und dran aufzugeben, bis wir die erbetenen GPS Daten von dem „montañero“ Francisco Fariña bekamen.
Dieser „Bergsteiger“ macht sich um die Wiederbelebung des „camino real“ sehr verdient und wurde dafür auch schon von der Inselregierung ausgezeichnet.
Nun fand ich auf seiner Web-Seite die Beschreibung des Camino Real del Norte.
Freute mich sehr und fand es schön, den direkten Anschluss an den „Sur“ gefunden zu haben.
Jedoch:
Da er schon den Aufstieg von Santiago del Teide bis zum Puerto de Erjos als sehr unwegsam und schwer auffindbar beschreibt, schenkten wir uns diesen Part und stiegen in diese Wanderung erst vom Pass aus ein.

Elisabeth und ich sind erst im Frühjahr von den Teichen aufgestiegen.  Zwar war der Pfad, den wir gefunden haben,  sehr verwachsen aber ganz gut begehbar.
Nun hatte ich die exakte Route – von F.F. vorgegeben – mit komoot programmiert und wir wurden in ein solches Brombeergestrüpp, begleitet noch von Stechginster, geleitet, dass es kein Durchkommen gab und wir umkehren mussten.p1240831
Hier hat sich unser „Pfadfinder“ Werner wieder sehr bewährt, er fand doch tatsächlich in dieser Wildnis den zum Teil noch in der Camino-Real-Manier gepflasterten Pfad und wir kämpften uns durch mehr als lästige Brombeersträucher bis zu den Teichen.
Ab hier war der Weg gekennzeichnet, mit Hinweisschildern u.a. bis Erjos.  Daran hielten wir uns nun, denn der „Königsweg“ verlief mehr rechts, wir hätten an der TF 82 entlang gehen müssen.
Das ist ja das Problem: große Teile des ehemaligen Handelsweges sind asphaltiert, überbaut, zugewuchert, unkenntlich.

Ich mache es kurz:

Wanderwegstrecke: von Puerto de Erjos bis El Tanque rund 10 km in 2 ½ Stunden

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Lohnt nicht nachzuwandern!

Da bietet die Insel eine Vielzahl weit schönerer Wanderungen.
p1240844Wir bekamen allerdings das urbane Leben von den Dörfchen Erjos, Ruigómez und El Tanque mit. Wir wanderten teilweise statt auf alten gepflasterten Pfaden auf modernen geriffelten Betonpisten, die diep1240839 Strecke begleitenden Pflanzen waren interessant, hübsch bis sehr schön, die Apfelpause machten wir sozusagen im Angesicht oder der Rückenansicht von Kamelen (wir wanderten an der Kamelfarm vorbei).
Klar, wir hatten die Aussicht auf das Meer und den Teide, immer wieder vonp1240857 andere Wolkengebilden „ummantelt“. Die Gegend wird landwirtschaftlich sehr genutzt und kurz vor El Tanque stellten wir fest, dass  das Restaurant „Mirador Molino de Lomo“, (= Mühle auf dem Bergrücken) wieder geöffnet hat.
Zwischendurch war es mal Hotelfachschule, dann lange geschlossen.
Es wurde nach den Plänen des berühmten Cäsar Manrique, Maler, Architekt aus Lanzarote erbaut. Nicht nur der Baustil zeichnete seine Objekte aus sondern auch die Lage an markanten, herausragend schönen Plätzen.
Da wir schon sehr früh in El Tanque waren, unser Bus aber erst so ca. 16:15 Uhr kommen sollte – er kam dann um 16:35 Uhr – gingen wir noch zu dem Mirador.
15896b45330Wie erwartet: Die Sicht auf die Küste, Garachico unter uns: grandios!
Noch eine Attraktion: Direkt vor dem Restaurant starten die Paraglider um ihren „Vogelflug“ anzutreten.

Was bot sich an: Wir essen hier mit dieser grandiosen Sicht als Zugabe.

ABER: Sollten sie sich diese Aussicht und das Gebäude mal ansehen wollen: Nicht hier essen! So grottenschlecht haben wir noch nie auf der Insel Tapas gegessen. Die Bedienung war allerdings sehr freundlich!

Fazit:
Meine Idee den Camino Real weiterzugehen, die habe ich gestern begraben.
Das macht keinen Sinn.
Sollte eines fernen Tages die Inselregierung den Plan, diesen Weg –  so weit es überhaupt noch möglich ist – wieder nachvollziehbar machen, dann ja. Aber unter den gegebenen Bedingungen: NEIN DANKE!

Ruta del Agua – Erjos – El Tanque

Nach einer längeren Zwangspause haben wir uns zum „Einlaufen“ den Rundweg von Erjos über San José de Los Llanos über Ruigómez wieder nach Erjos ausgesucht.

Die Tour sahen wir bei unserer letzten Wanderung zu dem Wasserfall in Tierra del Trigo an der Bushaltestelle in Erjos ausgeschildert.

Aber: erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.

Die Strecke

Die Strecke

Wanderwegstrecke: Erjos – Los Llanos – Ruigómez – El Tanque – ca. 11km

Hühenprofil

Höhenprofil

3 Stunden 15 Minuten – ohne Apfelpause

Mit dem Bus 460 fuhren wir um 9:35 Uhr vom Busbahnhof  Costa Adeje los und waren um 10:40 Uhr in Erjos.

Ein mitfahrender Canario erklärte uns, gleich die Straße neben dem Bushäuschen nehmen und dann immer geradeaus.

Wir folgten jedoch dem ausgeschilderten Weg wenige Meter unterhalb der Bushaltestelle: PR TF 51 San José de los Llanos 4,1 km um dann festzustellen,

dass die beiden Straßen kurz darauf ineinander übergehen.

Es geht wieder los

Es geht wieder los

Die Markierung für diese Wanderung ist weiss-gelb.

Klarer Hinweis

Klarer Hinweis

Den Wegeverlauf nach San José de los Llanos brauche ich nicht detailliert zu beschreiben, da er bis zur TF 373 sehr gut ausgeschildert ist.

Nach 10 Minuten Gehzeit können wir die Asphaltstraße verlassen und gehen nun – ganz

Ungewöhnlicher Pfad

Ungewöhnlicher Pfad

ungewöhnlich auf der Insel – über einen hellgrünen Graspfad, der sofort leicht ansteigt.

Vorbei an Erikabüschen, vielen Zistrosensträuchern und gelbblühendem Stechginster geht es stets sanft bergauf.

Recht uneben

Recht uneben

Die Bodenbeschaffenheit wechselt zu Fels und der Blick weit zurück geht zur Montaña Gala und nach Erjos mit den noch immer als Mahnmal an den schlimmen Brand (von 2012 ??)

Blick zurück

Blick zurück

erinnernden schwarz-verbrannten Säulen der Kiefern.

Ein schönes Wolkenspiel

Wolkendrama

Wolkendrama

fesselt unsere Blick noch zusätzlich.

Nach knapp 1,5 Stunden Aufstieg gelangen wir an ein schönes

Dreschplatz

Dreschplatz

Anwesen mit einem gut erhaltenen und gepflegten Dreschplatz.

Pino-Loro

Pino-Loro

Nur noch wenige Meter und wir sehen bereits den „großen Baum“ von dem wir früher des öfteren Wanderungen starteten.

Auf der web-Seite von Francisco Fariña fand ich den Hinweis, dass sich um diesen „großen Baum“ eine kanarische Kiefer, die im Volksmund Pino-Loro genannt wird, eine Legende rankt: in ihrem Gipfel soll ein Lorbeerbaum gewachsen sein, ein „Laurel o Loro (Laurus azorica = Azoren oder Kanaren-Lorbeer)

Wir queren die TF 373 um in den Forstweg einzubiegen.

Die Kennzeichnung sagt uns noch 2,4 km bis nach San José de los Llanos.

Rechts lassen wir das Hotel und Restaurant rural liegen, den Teide haben wir vor uns, jedoch sein schneebedecktes Haupt ist hinter einer tiefhängenden Wolkenschicht versteckt.

Dichter Kiefernwald

Dichter Kiefernwald

Einige mächtige Kiefern ragen in den Himmel und wir wandern an einem Kiefernwald vorbei.

Noch 0,5 km bis San José de los Llanos.

Wir erreichen den Ort von einer anderen Seite als

Heute leider geschlossen

Heute leider geschlossen

wir sonst gewandert sind und gelangen zu dem kleinen Restaurant „El Risco“, das von einem Schweizer geführt wird, nur leider heute ist es geschlossen.

Überraschung

Überraschung

Überraschung am Wegesrand: Eine Edeltanne, Nordland? Und das auf Teneriffa!

Nun geht es auf der Asphaltstraße runter in den

Los Llanos

Los Llanos

Ort mit schönem Blick bereits auf’s Meer.

Einfach nur der Ausschilderung folgen und die Winkel an den Markierungen beachten, die das Abbiegen anzeigen.

Zehn Minuten vor 12 Uhr sind wir am Kirchplatz und von da an ist es vorbei mit der Ausschilderung.

Ein Einheimischer erklärt uns den Weg nach Erjos über Ruigómez und wir wandern – vor der Kirche stehend – links die TF 373 fünf Minuten hoch bis zum rechts abzweigenden Wanderweg „SL TF 151 Ruigómez 1,8 km – ruta del agua“.

Nach wiederum nur wenigen Metern erreichen wir wieder ein großes Anwesen und hier nun Vorsicht:

Die Ausschilderung ist nicht sofort auszumachen. Den Zaun entlang runter und dann links abbiegen.

Ein Pfahl mit der Plakette „ruta del agua“ ist die Kennzeichnung und der Weg wird nun bilderbuchmäßig.

Erikabüsche, flechtenbehangen, Lorbeerbäume, braune „Farnwiesen“, die ersten kanarischen Glockenblumen, bemooste Steine und Äste, frisch austreibender Farn, Efeu bewachsene Hänge, interessante Steinformationen, und und und.

RUTA DEL AGUA

RUTA DEL AGUA

Der Weg

Der Weg

 

 

 

 

 

Traumstimmung 1

Traumstimmung 1

Traumstimmung 2

Traumstimmung 2

Nicht für Angsthasen

Nicht für Angsthasen

Kanaren-Glockenblume

Kanaren-Glockenblume

 

 

 

 

 

Nach einer knappen halben Stunde Gehzeit erreichen wir die erste Galerie, den ersten Wasserstollen –  Galeria de la Flora.

Das Haus ist leerstehend und die ehemals der Information dienenden Tafeln sind ebenfalls leer.

Alte Informationen

Alte Informationen

Wir entdecken die Infotafeln jedoch in dem mit Brombeersträuchern umrankten Haus.

Hier war offensichtlich eine Werkstatt zur Ausbildung von Erwachsenen ab 25 Jahren in den Berufen Maurer, Schreiner, Steinhauer und Umwelterziehung.

Alles vorbei!

Noch 1 km bis Ruigómez., grün-weiß ist die Markierung.

Weiter Blick

Weiter Blick

Vorbei einem großen weißen Kasten, sicher für die Wassersammlung, durch teilweise noch landwirtschaftliche genutzte Flächen erreichen wir in 10 Minuten die Asphaltstraße, die uns wiederum in den Ort führt. Und wieder mit Meerblick.

An der Kirche gibt es eine Infotafel und wir halten

Kirchplatz Ruigómez

Kirchplatz Ruigómez

uns weisungsgemäß

Klare Sache ?

Klare Sache ?

links, die Straße entlang und hier begehen wir unseren Fehler: wir biegen rechts ab, geleitet von der ruta del agua, statt dem Straßenverlauf weiter links bergauf zu folgen.

Diesmal eindeutig

Diesmal eindeutig

 

Schnell ist uns klar, von der Ortskenntnis her, wir müssten aufsteigen und nicht immer weiter abwärts. Wir vermuten, wir kommen in El Tanque aus, was sich ja auch bewahrheitet.

Aber, wir haben ja diesen absoluten Komfort: Selbst wenn wir mal keinen Bus bekommen sollten, so bald wir ein Netz für das Handy haben, mein lieber Mann holt uns mit dem „Taxi IrmEli“ (Irmgard-Elisabeth) ab – egal wo!!! Toll!

Im Endeffekt wäre es schade gewesen, hätten wir den Fehler nicht begangen, denn die nun folgende Strecke ist wieder wunderschön.

Carneceria y Quieseria El Tanque

Carneceria y Quieseria
El Tanque

Vorbei an der Carnicería und Quesería El Tanque erreichen wir nach einer knappen halben Stunde die nächste Galerie „El Cubo“, gerahmt mit

Eingang zur Galeria

Eingang zur Galeria

riesigen Büschen des fleißigen Lieschens.

Auch auf diesem Abschnitt ist der Wanderweg gut gekennzeichnet mit den Pfählen „RUTA DEL AGUA“.

Durch Kastanienlaub

Durch Kastanienlaub

Hah! Noch ein Novum: Erst ein grasbewachsener Weg und nun stapfen wir durch raschelndes Laub. Esskastanienlaub.

Wir gelangen um 13:30 Uhr auf die TF 82, die

Guagua = Bus

Guagua = Bus

nach Erjos führt, zögern kurz, ob wir an der Bushaltestelle warten sollen, bis evtl. so gegen 14:30 der Bus 460 kommt, jedoch, nein wir wollen noch weitergehen.

Ein kurzes Stück legen wir auf der Fahrstraße zurück, um dann schnell wieder links abbiegen zu können.

Grüner Pfad

Grüner Pfad

Achtung: Unmittelbar danach ein paar Lavabrocken übersteigen und den schmalen, mit nickendem Sauerklee bewachsenen Pfad nehmen. Der untere Weg führt zu einem von vielen Hunden bewachten Haus, das wir oberhalb passieren.

Auch dieser Abschnitt geizt nicht mit schönem „Wegebegleitgrün“.

Gelbblühender Efeu?, unbekannte Blüten, Kaktusfeigen, Jucca-Palmen, riesige Agaven, Aeonien, Farne und wieder ein Blick auf’s Meer, auf El Tanque und den Lomo Molino mit dem Restaurant, das nach Plänen von Cäsar Manrique gebaut wurde. Wurde es jemals bewirtschaftet fragen wir uns.

Am Wegesrand

Am Wegesrand

Am Wegesrand

Am Wegesrand

 

 

 

 

 

Am Wegesrand

Am Wegesrand

Am Wegesrand

Am Wegesrand

 

 

 

 

 

Am Wegesrand

Am Wegesrand

Am Wegesrand

Am Wegesrand

Nur trocken gut zu gehen

Nur trocken gut zu gehen

Gut dass es noch nicht regnet, obwohl es bereits drohend aussieht und der Wind teilweise auch nicht ohne ist, denn in der Rinne wäre es sonst nicht so gut zu gehen.

Keine 10 Minuten brauchen wir vom Abzweig zum Lomo Molino – den wir uns heute schenken – in den Ort El Tanque bis zur Bushaltestelle vor der Kirche.

El Tanque

El Tanque

Endstation

Endstation

 

 

 

 

 

Hier erst machen wir unsere obligatorische Apfelpause nachdem wir dem Busplan entnommen haben, dass um 14:05 Uhr die Linie 460 von Icod de Los Viños abfährt und wir schätzen, dass der Bus dann in ca. 20 Minuten hier in El Tanque sein wird.

Und: 14:20 Uhr kommt er und bringt uns in 55 Minuten über Ruigómez, Erjos nach Tejina de Isora, wo wir meinen lieben Mann im Restaurant Las Goteras zum Essen treffen.

Fazit:

Eine Tour, die von uns zwar anders angedacht war aber dann – durch fehlende, weiterführende Kennzeichnung und durch einen Denkfehler unsererseits – ganz anders verlief.

Wir sagen nun:  Zum Glück!

Die Tour ist wunderschön, abwechslungsreich, nicht zu lang, nicht anstrengend. Die Steigung von Erjos bis zur TF 373 ist harmlos.

Und die Busverbindung ist ideal.

(Sollte man bei schönem Wetter Pausen einlegen wollen, in 2 Stunden geht der nächste Bus)

Übrigens, eine nette, kleine Begebenheit noch als Anhang:

Als wir beim Essen saßen kam ein Herr vom Nebentisch und fragte uns, ob wir mundi-roth seien.

Wir bestätigten es und waren nun doch neugierig, wie er darauf gekommen ist:

Es stellte sich heraus, er ist emsiger Leser unserer Wanderberichte, wandert auch nach, hat sich sogar einen Link auf seinem Computer gesetzt, um jedesmal informiert zu werden, wenn ein neuer Bericht von uns ins Netz gestellt wird.

Identifiziert hat er uns so:

Er schlussfolgerte: 2 Frauen in Wanderkleidung, ein Mann in „zivil“ und hin und wieder ist doch wohl auch ein Foto von Elisabeth und mir in den Berichten zu sehen.

Hat uns gefreut!

Erstaunlich für uns ist auch, dass zum Beispiel im Monat November 2366 Personen unsere web-Seite besucht haben.

2 Nachträge:

Keine Lust zu wandern ? Keine Lust nur rumzuhängen ?

Vorschlag:

Kleine feine Kunstausstellung bis zum 26.1.2014 in Callao Salvaje. Sehr interessant.

 

Ihnen steht der Sinn mehr nach Wintersport ?

Bei Skigebietevergleich kann man sich informieren und erhält wertvolle Tipps. Absolut aktuell.