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Los Roques – Poris de Abona

Küstenwanderung „Soweit die Füße tragen“

Nachdem uns vergangene Woche die Tour entlang des Meeres so gut gefallen hat, wollen wir diesmal wiederum eine bekannte Strecke mit einer unbekannten kombinieren.

Wanderwegstrecke: 2 ½ Stunden für 9 km

Die Strecke

Die Strecke

Geplant war, mit dem Bus 111 vom Busbahnhof Los Cristianos aus bis nach Los Roques an der TF 1 zu fahren.
Mein lieber Mann spielte mal wieder für uns Taxi, heute auch auf der Hinfahrt bis Los Roques, Ausfahrt Nr. 32 von der TF 1 .
So war es natürlich bequemer und schneller. „Dankeschön“ auch mal an dieser Stelle!

Vor zig Jahren haben Manfred und ich diese Wanderung von Los Roques bis nach Las Eras gemacht und in sehr guter Erinnerung behalten. Es war uns bewusst, dass es auf dieser Strecke weder Weg noch Steg gibt, dass man sich von einer Schlucht zur anderen durchhangeln muss. Mal sehen, ob das Gedächtnis gut ist.

Das Wander-Duo

Das Wander-Duo

Also, frischen Mutes gehen Elisabeth und ich bei herrlichem Sonnenschein um 10:15 Uhr die Tour an.P1160586 Gleich nach den letzten Häusern, wir haben uns an der weißen Sitz-Bank „Playa las Roques“ rechts gehalten, passieren einen großen, sandigen Platz und entdecken einen schmalen Durchlass, der uns in den ersten Barranco hinabführt.
Das Absteigen ist kritisch, da die dicken Lavabrocken mit viel kleinem Gebrösel bedeckt sind, das erfordert besondere Vorsicht, da Rutschgefahr.

Ein Stückchen hangabwärts sehen wir linker Hand eine „mehrzimmrige“ Höhle  und beeindruckende Felsformationen. Schon nach 10 Minuten Gehzeit haben wir die erste Bucht erreicht und auf der anderen Seite der Schlucht geht es nun – mit ganz anderer Felsgestaltung – wieder steil aufwärts.
Von nun an ist Intuition und Pfadfindergeist gefragt, denn zwischen den Tabaibabüschen muss man sich das Weitergehen erkunden.
Wir gehen hoch über dem Meer, versuchen uns immer in der Nähe der Abbruchkante zu halten, nur nicht zu dicht. Wir haben die Warnung von Christobal, dem Botaniker, mit dem wir damals diverse Exkursionen machten, als es noch den Kulturkreis Teneriffa Süd unter Leitung von Frau Dr. Zimmermann gab, dass es äußerst gefährlich ist, zu nah an der Kante zu gehen, da diese meist von Wind und Meer ausgehöhlt und ein Abbruch möglich ist.
Der nächste Barranco – die nächste Schlucht – lässt nicht lange auf sich warten und wieder geht es hinab und hinauf, mit wieder anderen Felsformationen.
Viele Fenster- oder auch Leuchterblumen – Meeressalat – Desfontaines Jochblatt – Strandflieder und Bocksdorn entdecken wir zwischen den Felsen und den Tabaibabüschen, der süßen Wolfsmilch.
Schrecklich, abscheulich finden wir es, als wir an eine Stelle kommen, an der man eine Katze mit ihren 5 Jungen getötet hat und achtlos liegen ließ.

Ich glaube, so nach der 5. Schlucht haben wir das Zählen aufgehört.

Eine der vielen Buchten

Eine der vielen Buchten

Wir sind jedoch so begeistert, dass sich uns immer wieder neue Formen, Farben und Gestalten der Felsen und der vielen Buchten, mal mit schwarzem Sand, mal mit Kieselsteinen darbieten.
Bleibt nur wieder  zu sagen: Schön!!!
Und urplötzlich nach 1 Stunde 15 Minuten Gehzeit: ein angelegter Pfad.
Dieser führt uns nun – ausgenommen in die nächste Schlucht – mit wechselndem Untergrund bis nach Las Eras, das wir um 12 Uhr erreichen.
Wir spazieren bis zur schön angelegten Promenade mit Badebucht, der Playa Honda.
Hier legen wir nun – bei Wellengeplätscher und mit Beobachten von Tauchern – auf einer Bank unsere obligatorische Apfelpause ein. 25 Minuten verweilen wir hier,  so gut gefällt es uns.
Weiter geht es durch den Ort und nach den letzten Häusern, vorbei an einem kleinen Fischerhafen,  erwartet uns ein angelegter Weg, der in eine große sandige Bucht mit einer „Pipeline“ auf Stelzen hinab- und vor einem riesigen Felsblock, einem regelrechten Monolithen steil zur Autobahn hinaufführt.
Wir haben beide nicht auf die Uhr geschaut, aber gefühlt gehen wir nun – weniger schön – ca. 10 Minuten an der Autobahn entlang – geschützt durch die Leitplanken.
Der anschließende Weg ist immer noch ausgebaut und nun können wir ohne zu suchen rascher ausschreiten und gelangen – natürlich wieder in  diverse Buchten runter und rauf mit immer bizarreren Felsformationen um 13:30 Uhr in Poris de Abona an.

Nicht einladend

Nicht einladend

Das Entree in den Ort ist abschreckend: vergammelte Garagenzeile mit einem Müllberg davor.
Der weitere Weg durch die Urbanisation „Club Casa Blanca“ ist gepflegt, wirkt aber leblos, verwaist.
Schnell sind wir nun im Ort. Sehen uns ein bisschen um, um dann im Restaurant „Casa Blanca“ einzukehren. Von dort  rufe ich Manfred an: „Wir haben die Wanderung beendet.“
Das Motto lautete ja: „Soweit die Füße tragen“.
Sie, die Füße, hätten schon noch mehr geschafft, aber wir hatten keine Lust mehr, da inzwischen Wind aufgekommen war und zudem kamen die fast schwarzen Wolken schon sehr nahe und es sah bedrohlich aus.
Wir schätzen, dass wir bis nach Abades noch eine gute Stunde Gehzeit gehabt hätten.
Vom Ort Poris de Abona bis zur Punta de Abona sind wir bisher auch noch nicht gegangen. Diese Strecke haben wir sonst nur im Auto zurückgelegt, wenn wir die Wanderung vom Leuchtturm Abona über Abades nach Tajao gemacht haben.

Übrigens:
Wer nicht über einen so lieben Taxifahrer verfügt wie Elisabeth und ich, der kann unterwegs zur Autobahn hoch gehen, man sieht immer wieder die Bus-Wartehäuschen der Linie 111.

Fazit:
Wieder eine wunderschöne Wanderung, die jedoch – besonders im ersten Teil – gute Orientierung, sicheren Tritt, gutes Schuhwerk und Stöcke erfordert.
Die Mühe lohnt sich aber, denn wir staunen immer noch über diese Vielfalt der Felsformationen, welche die Vulkanausbrüche zustande gebracht haben.
Kein Wunder, dass wir uns fast ausschließlich im Naturschutzgebiet bewegt haben. Im Espacio Natural protegido.

Restaurant:
„Casa Blanca“
in der Urbanisation „Casa Blanca“ von Poris de Abona
Muss nicht sein!

 

Impressionen

Palm-Mar – Punta de Rasca

Auf dieser Rundwanderung zum Leuchtturm von Rasca bewegen wir uns sany0293.JPGüber die wohl flachste Küstenzone von Arona. Wunderschön entlang der Küste mit seinen vielen bizarren Buchten – man muss sich nur bewusst sein, dass wir uns auf einer Vulkaninsel befinden und die Wege und Pfade eben uneben sind. Den größten Teil der Wanderung befinden wir uns in einem geschützten Naturraum .
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