Frühstücksbüffet und um 10 Uhr mit dem Hotelbus in die Stadt Funchal. Wir spazieren am Hafen entlang bis Fortaleza de São Tiago. Das Fort aus dem 17. Jahrhundert gilt als eines der architektonisch  eindruckvollsten in Portugal. Mit seinen rundüberkuppelten Türmchen und dem ockerfarbenen Putz wirkt es eher freundlich als abschreckend. Durch die Altstadt gehen wir zurück und suchen die von Nono empfohlenen Restaurants, finden sie auch.
Um 11.15 fahren wir mit dem Bus 153 auf einer abenteuerlichen Strecke durch die Berge, an jedem Laternenpfahl hält er und wir bekommen viel von der arbeitenden, von oder zur Schule gehenden Bevölkerung mit. Nicht uninteressant. Versehentlich landen wir in Baia d’Abra, da wir den richtigen Haltepunkt in Caniçal verpasst haben.
Baia d’Abra liegt an der Ostspitze Madeiras. Hier ist die Welt zu Ende. Man kann noch auf einem schmalen Pfad bis zur Spitze der Halbinsel weiterlaufen. Da jedoch ein starker, kalter Wind um den Bus fegt und die zurückkehrenden Wanderer sich gegen den Wind lehnen müssen, verzichten wir darauf,  überhaupt auszusteigen und fahren 10 Minuten später mit demselben Bus zurück nach Caniçal.
In Caniçal lockt uns das Walmuseum. Anschaulich wird in einer Fotodokumentation dargestellt wie die Männer in ihren winzigen Booten den Giganten des Meeres nachruderten, um sie mit Lanze und Harpune zu erledigen. Seit 1982 ist jedoch der Walfang auf Madeira verboten. Das Prunkstück der Sammlung ist das naturgeteue Modell eines riesigen Pottwals. Die Gegenüberstellung dieser Nachbildung mit einem geradezu filigran wirkenden hölzernen Fangboot  macht uns die Gefahren des Walfangs deutlich. Ein Film – auch in deutscher Sprache -führt uns  die Greuel des Walfgangs von früher, aber auch die Probleme mit dem Naturschutz von heute ungeschminkt vor Augen.
Ein Rundgang durch den kleinen Ort mit einer noch heute recht großen Fangflotte, die aus kleineren offenen Booten wie auch aus hochseetauglichen Thunfischkuttern besteht, beenden unseren Aufenthalt in diesem  Ort. Bei einer Tasse Milchkaffee warten wir auf den 14 Uhr Bus, der uns zu unserem nächsten Ziel: Machico bringen soll.
Machico, die vergessene Hauptstadt, ist mit ihren 20 000 Einwohnern die zweitgrößte Gemeinde Madeiras. Es war nach Inbesitznahme der Insel durch die Portugiesen zunächst die gleichberechtigte Hauptstadt neben Funchal, von hier aus wurde bis 1497 die östliche Inselhälfte regiert. Heute steht sie an Bedeutung weit hinter Funchal zurück und erfüllt eher die Funktion eines Provinzstädtchens.
Sturm erwartet uns. Trotzdem kämpfen wir uns bis zum aufgepeitschen Meer, kehren durch den Ort, am Rathaus vorbei, zurück zur Bushaltestelle. Vor dem plötzlich einsetzenden Regen flüchten wir uns die Kirche Igreja Nossa Senhora da Conceição. Die Kirche ist der Jungfrau der Unbefleckten Empfängnis geweiht. Das Seitenportal mit seinen drei Marmorsäulen ist eine Stiftung König Manuels I., das Hauptportal trägt sehr schöne manuelinische Verzierungen.
Trotz des Regens werfen wir noch einen Blick auf die Statue auf dem Kirchplatz. Es ist Tristão Vaz Teixeira. Er war ein Mitsteiter des Inselentdeckers Zarco und ging mit ihm zusammen im Jahre 1419 in der Bucht von Macchico an Land. Nach der Aufteilung Madeiras in zwei Herrschaftsbereiche erhielt Vaz Teixeira die östliche Inselhälfte mit der Hauptstadt Machico: Hier regierten später auch noch sein Sohn und sein Enkel, erst Ende des 15. Jahrhunderts wurde Funchal zur alleinigen Hauptstadt erklärt.
Um 15 Uhr sind wir am Busbahnhof, frieren und der ursprünglich um 15.15 Uhr gehende Bus Nr. 20 verkehrt aber erst um 15.30, führt jedoch auf nicht so abenteuerlicher Fahrt über den Flughafen und Santa Cruz  nach Funchal zurück.
Um 16 Uhr tätigen wir noch einen Einkauf in der Markthalle und in einem Supermarkt und um 17 Uhr fahren wir mit dem Hotelbus zurück. Tapas auf der Terrasse essen, Karten schreiben und ein abwechslungsreichen Tag ist beendet.

Weiter am 27.10.2005