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Araya – La Mesa – Igueste de Candelaria

Fünf  Jahren sind es nun im April, dass wir diese Tour von Igueste de Candelaria nach Araya mit einem befreundeten Ehepaar gewandert sind.
Damals waren Eckhard und ich der Meinung, in umgekehrter Folge wäre es für uns sinnvoller, diese Tour zu gehen.
Heute ist es also so weit, dass Elisabeth und ich sie von Araya aus gehen.

Wanderwegstrecke: 2 1/4 Stunde, wegen der Bodenbeschaffenheit etwas schwierig  zu gehen

Mein lieber Mann hat sich wieder als Taxifahrer „IrmEli“ zur Verfügung gestellt, so dass wir nicht mit zwei Wagen rangieren müssen.
Ausgangspunkt ist die kleine Plaza oben in Araya, vorbei an dem originiellen Garten, in dem die Blumen und das Gemüse in Badewannen angepflanzt sind, durch den gepflasterten Barranco de la Florida hindurch und sofort links hoch.

5 Minuten dauert der Aufstieg bis wir bei dem neu angelegten Parkplatz des Tourismuszentrums, der Finca de las Haciendas, ankommen.


Das Hinweisschild: SL TF 296 La Mesa Igueste 5,2 km gibt die Richtung vor, die Markierung ist hier weiß-grün und gleich dahinter beginnt unser Aufstieg.
Die Elektromasten dienen noch zusätzlich als Richtschnur.

Der Aufstieg, zwar sehr steil aber in großzügigen Kehren, lässt sich gut gehen. Es handelt sich mal wieder um einen camino real, also um einen alten Verbindungsweg.
Wir gewinnen schnell an Höhe, haben den Blick auf das unter uns liegende Araya, auf das Meer, auf die noch bewirtschafteten Terrassenfelder, die  Galerie von Araya  und oben auf die Bergkette der Cañadas mit den Gebäuden der Observatorien.

Wir passieren den gemauerten, bedeckten Kanal von Araya und sehen den Hinweis auf die Galeria.

Die ersten kleinen, weißen Blüten der Montpellier-Zistrose wagen sich bereits heraus, der Kanaren-Lavendel blüht kräftig blau und die gelben Blüten der Aeonien beleben das sonst grüne Bild.


In 45 Minuten vom Wagen aus haben wir die erste Etappe des Aufstiegs bewältigt, queren nun unterhalb des Felskranzes den Hang, um nach weiteren 10 Minuten bei dem „Gipfel-Steinmann“ –  „Steinmännchen“ wäre zu wenig –  anzukommen.


Kurze Verschnaufpause. Wieder Jacken anziehen, denn hier oben pfeift der Wind und von nun an ging es – mit nur einem kurzen Aufstieg – in einer Stunde 20 Minuten bergab.

Der Weg ist nicht sehr gut zu gehen, da durch die Felsen sehr unregelmäßig, aber insgesamt wunderschön.
Weite Ausblicke ins Anagagebirge, Santa Cruz mit dem Auditorio, auf Candelaria mit seiner Kirche begleiten nunmehr unseren Weg.
Und: immer das Meer vor uns und das Valle de Güímar.

Die Wanderung führt durch einen Kiefernwald, vorbei an den kleinen, weißen Blüten des Kanaren-Knoblauchs, den kräftig pinkfarbenen Blüten der Tanger-Platterbse, auch hier gibt es viele, viele Affodills.


Dass das Grün der Tabaiba dulce und Tabaiba amarga Sträucher , der  Feigenkakteen, Opuntien, überwiegt, sie sind ebenfalls allgegenwärtig, vergisst man fast zu erwähnen.

Vorbei geht es an dem Gebäude der ehemaligen Casa de Mesa.
Hier oben gab es früher auch die große Weinpresse, die 1980 mit viel Aufwand ins Tal geschafft wurde und nunmehr als Attraktion auf der Plaza Diamas Coello aufgestellt ist.

Wir steigen weiter ab, queren einen gemauerten Kanal, wandern an den  hohen Mauern von ehemals bewirtschafteten Terrassen vorbei, die sich nunmehr die Natur zurückerobert hat.

Wir gelangen an einen Barranco mit glatt geschliffenen Steinen und mal wieder einem schönen Blick  auf’s Meer und kurz darauf ist die einzige Stelle, bei der man den Weg erst ausmachen muss, jedoch Steinmännchen helfen. Hier ist auf dieser Seite der Wanderung die einzige Stelle, bei der man  kurz bergauf gehen muss.

Außerdem fesseln den Blick die diversen Felsformationen und „Das Auge Gottes“, wie wir eine Felsformation im Monument Valley in Amerika vor vielen Jahren kennenlernten.

Aber, nach dem Motto, von nun an ging’s bergab, sind wir wir nach nur 20 Minuten im Tal.

Der Wegweiser zeigt an: rechts hoch zum Barranco de Chacorche und auf die von uns gegangene Tour.  „La Mesa  Araya 5,5 km“.

Rechts geht der sehr holprige Fahrweg weiter runter und wir wissen, nun erwartet uns ein weniger appetitliches Stück Weg: Ein Gehöft mit Ziegen, ausgemergelten Schafen und Gestank und zum krönenden Abschluss noch eine wilde Müllkippe.

Aber: Mein lieber Mann, der die Strecke ja auch kennt, kam uns mit dem Wagen bis fast zum Wegweiser entgegen und wir konnten lässig an dem Gehöft vorbei fahren.
Das ist nicht zu überbietender Service!

Fazit:
Aus meiner Sicht ist die Tour von Araya aus gegangen entschieden schöner als von Igueste aus.
Begründung: Nur 50 Minuten schweißtreibendem Aufstieg stehen 1 1/2  Stunden Abstieg gegenüber – damals gingen wir so gar 2 1/2 Stunden hoch.
Zudem hat man von Araya kommend den absoluten Weitblick bis zum Anagagebirge, zum Meer und in das Valle de Güímar.
Dagegen von Igueste aus: der Blick geht auf Grün, Grün, Fels und Berge.

Restaurant:
Ein Glücksfall: Das ganz unscheinbare Restaurante „Casa Candido“ entpuppte sich als offensichtlicher Geheimtipp für die Einheimischen:
Es gibt nur ein Hauptgericht: Carne de conejo = Kaninchen, dazu: Salzkartoffeln und separat gereichtes Chiliöl. Dazu einen guten Rotwein aus der Gegend. Sehr gut! – Selbstverständlich gibt es diverse Vorspeisen.
Casa Candido, Araya de Candelaria, Telefon 922 501 201
Montag = Ruhetag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag 12 bis 17 Uhr und Freitag, Samstag, Sonntag 13 bis 23 Uhr geöffnet.
Anfahrt:
Hat man nicht das Glück wie wir, über ein privates Taxi zu verfügen, so muss man es halt so handhaben wie wir es vor 5 Jahren gemacht haben, mit zwei Autos rangieren:
Auf der Autobahn TF 1 aus Los Cristianos kommend bis zur Ausfahrt „Candelaria, Araya“ dann auf die TF 283 Richtung Araya. Weiter auf der TF 28 „Punta, Araya“, TF 247 „Araya“, in den Ort und an der Kirche vorbei hoch bis zur kleinen Plaza Araya. Hier muss ein Parkplatz gefunden werden.

Mit dem anderen Wagen fährt man „zur Abholung“  wieder auf die TF 28, links bis zur Abzweigung Igueste, TF 252, wieder links bei dem großen Hinweisschild „Rincon de Pedro“. Im Ort Igueste an der Plaza Dimas Coello vorbei, gleich links in die Calle Los Revolcaderos, Hinweis: Barranco Chacorche und “Cementerio”, bis zur wilden Müllkippe.

Cruz del Camino – Los Brezos – Cruz del Camino

Die Rund-Tour ist unbedingt empfehlenswert!

Vier mächtige Barrancos, imposante Felsformationen und Felswände, die berühmten „Lajas de Chafa“ (Steinplatten von Chafa“). Hoch hinauf landwirtschaftlich genutzte Flächen, Wasserspeicher, Kanäle. Ein schöner Kiefernwald. Weitblick zur Insel Gran Canaria, Tiefblick nach Candelaria und zur Montaña Grande oder auch Montaña Socorro im Malpaís de Güimar und Höhenblick auf die Bergrücken oberhalb von Arafo und Güimar bis zum Sonnen-Observatorium Izaña

In dem Gebiet der lokalen Wanderwege von Candelaria  „SL“ “Senderos Locales de Candelaria” sind wir erst zweimal gewesen.
Das waren die Touren: „La Mesa“, beschrieben am 13.4.2008 und “Barranco Chacorche“  (nicht beschrieben).
Heute haben wir uns die längste Strecke dieses Wandergebietes  vorgenommen, den Rundweg von 8,5 km, der sich aus verschiedenen Wanderstrecken zusammen zusammensetzt:
“Igonce”, ”Piedras de Carcho” „El Luchon’“ und Barranco ”La Gotera“.


 

In dem Ortsteil Cruz del Camino, weit oberhalb der Ortschaft Araya, hat man die Qual der Wahl:
Los Brezos:  Wanderweg: SL TF 294
Links herum, Anstieg 5,2 km
rechts herum, Anstieg 3,3 km.

Wir denken, lieber erst die längere Strecke – wie es sich später herausstellen sollte – unser Glück – denn dieser Weg ist wesentlich schöner und besser zu gehen als der Abstieg. Dieser führt zum Teil über Split-, Asphalt-, Beton-Piste. Daran hätten wir keinen Spaß  gehabt, dort aufzusteigen.

Wanderwegstrecke: reine Gehzeit: ca. 4 Stunden

Man kann sicher schneller wieder am Ziel sein, dies war für uns aber nicht erstrebenswert. Wir blieben öfter stehen um die Aus-  und Einblicke zu genießen, zum Fotografieren, zum Verschnaufen, zum Unterhalten, denn der Aufstieg ist sehr steil, man braucht die Luft zum Gehen und das “Plaudern“ muss warten.

Also: Auf den Weg:
10.15 Uhr starten wir.
Zuerst geht es auch hier ein Stück auf der Asphalt-Fahrstraße, jedoch schon bald biegen wir links auf den weiß-grün-markierten Pfad ab.
Nach 20 Minuten steigen wir den Weg in einen kleinen Barranco ab, der uns natürlich auf der gegenüberliegenden Seite wieder bergauf führt.
Der Weggestaltung nach – dicke Steinplatten zum Teil eingerahmt von Felsmauern oder Felsbrocken – dürfte es sich auch wieder um einen alten Handelsweg „camino real“ handeln der in die Cañadas und in den Norden führte.

Bald darauf passieren wir wieder einen Wegweiser: „Piedras de Carcho“ „Los Brezos“ 3 km und wir steigen bei der Wasserleitung rechts hoch.
Wir passieren gut gepflegte Kartoffelfelder und mit Weinreben bestücktes Gelände und steigen steil, steil, super steil bergauf.

Kurz unterhalb eines Strommastens zweigt von der erdigen Fahrpiste – man glaubt es kaum, dass hier noch ein Fahrzeug hochkommt –   rechts der schmale Fußpfad ab. Wir sehen die weiß-grüne Markierung und blicken in den Barranco hinab, den wir durchschritten haben.

Nach 45 Minuten Aufstieg erreichen wir die Kiefernwald-Baumgrenze und – keine Müdigkeit vorschützen – weiter steil bergauf an einem zugemauerten Wasserkanal entlang …. und die Sonne brennt.

Wie angenehm ist es dann als wir in den Bergschatten kommen und der schmale, grüne, feuchte Pfad sich am Barranco entlang abwärts schlängelt.
Wir haben das Ende dieses mächtigen Barrancos erreicht und auf der Gegenseite zieht sich der Pfad sanft bergauf, den wir vorher nicht ausmachen konnten so eingebettet ist er in die Vegetation.

Nach knapp 2 Stunden legen wir unsere obligatorische Apfelpause ein. Die haben wir verdient, denn immerhin haben wir rund 650 Höhenmeter überwunden.

Das Plätzchen, das wir ausgesucht haben, ist so was von idyllisch.
Vor uns der Blick in den Barranco, auf die Insel Gran Canarias,  zur Montaña Grande und auf Candelaria.

Stahlblauer Himmel, herrlicher Sonnenschein, der die Kiefernnadeln zum Duften bringt, ringsum Vogelgezwitscher, ein Schwarm Vögel zieht vorbei und zwei Raubvögel stehen in der Luft.
Es verwundert sicher nicht, dass wir hier die längste Pause all unserer Wanderungen eingelegt haben.

Wenige Meter weiter queren wir einen großen Dreschplatz und durch den Kiefernwald geht es weiter.
Wir blicken in zwei imposante, mächtige Barrancos. Fotos können dies leider nicht so wirkungsvoll wiedergeben.
Wir passieren eine verfallene Finca, einen eingezäunten Garten, müssen ein Stück mit Split bedeckte Straße   gehen, aber bald schon zweigt rechts wieder unser Pfad ab.

Drei Stunden nach dem Wanderbeginn kommen wir zum schön angelegten Grillplatz „Los Brezos“, sogar mit eigenem Kirchlein.
Es ist die Wallfahrtskapelle San Isidro. Sie wurde in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts erbaut und ist für die Bewohner von Araya von großer Bedeutung. Immer am letzten Sonntag im Mai wird hier das Wallfahrtsfest abgehalten.

Von dort mündet eine Treppe genau in den Wanderweg.
Bis zu diesem Grillplatz führt auch eine asphaltierte Straße und das Hinweisschild sagt uns:
„Araya, Igonce, 3,9 km“.

Nunmehr quert  unsere Strecke immer wieder die Asphaltstraße. Bei einer verfallenen Wasserverteilungsanlage geht es links wieder auf den Pfad.
Der nächste Abzweig liegt wieder links, kurz vor einer Straßenbegrenzung mit weiß-gestrichenen Fässern.

2,9 km bis Araya wird uns angekündigt. Und den Hinweis „50 m Horno“ lassen wir uns natürlich nicht entgehen und sehen einen gut erhaltenen Ofen, der zum Trocknen des Obstes genutzt wurde – oder vielleicht noch wird?
Eine halbe Stunde später durchwandern wir wieder ein intensiv landwirtschaftlich genutztes Gebiet mit diversen Wasserbecken und müssen über eine steile Betonpiste bergab gehen.

Linker Hand begleitet uns wieder ein kleinerer Barranco und wenig später erreichen wir die „Finca de las Haciendas“.

Im Faltblatt heißt es:
„Ein Ort, der von hohem kulturellen Wert ist, da wir hier ein Gebäude im traditionellen kanarischen Baustil und eine Weinpresse vorfinden.“
Ergänzen kann ich: Ein wunderschöner Innenhof, eine anschauliche Tafel, die die Geschichte der Gegend und des Hauses erklärt.
Es wird auch als Tourismusbüro deklariert, aber Infomaterial haben sie leider nicht.
Etwas unterhalb vermuten wir, dass man dabei ist einen Parkplatz anzulegen. Noch ist er abgesperrt aber eine Infotafel über den Weinanbau und Rebensorten gibt es schon.

Achtung: Nun kommt  die einzige Stelle der ganzen Wanderung an der es heißt: aufpassen!
Nach dem vermutlich zukünftigen Parkplatz passieren wir das Haus Nr. 21, laufen auf einen grünen Briefkasten mit der Nummer 22 zu und wenige Schritte weiter gibt die Leitplanke einen Durchgang frei – ein kleiner Holzpfosten ist auch wieder weiß-grün markiert – und hier beginnt der letzte Abstieg in den Barranco de La Florida.

Hier kann ich die Beschreibung der Wanderung „La Mesa“ wiedergeben:
„ Diesem gepflasterten Gehweg folgen wir bis wir wieder auf die Asphaltstraße stoßen. Noch einmal ein kleiner Anstieg, vorbei an einem Garten der besonderen Art: alle „Beete“ sind in Badewannen arrangiert. (heute jedoch unbepflanzt)
Und eins, zwei, drei, hast Du nicht gesehen, sind wir beim Wagen. Die Wanderung war wunderschön aber wir wissen auch was wir getan haben.“
Dies gilt auch für diese Tour!

Fazit:
Wir sind mal wieder überrascht und begeistert, dass es immer und immer wieder so wunderbare für uns neue Routen gibt!
Zwar ist in der jetzigen Zeit die Botanik nicht so sensationell, (zur Zeit der Zistrosenblüte muss es traumhaft sein!) dafür entschädigen aber unterschiedlichsten Felsformationen.
Ich bin ungerecht: Die kanarischen Kiefern mit ihren dicken Puschen, die hier auch einen Brand überstanden haben, die Aeonien in ihrer Vielfalt verdienen selbständlich auch unsere Bewunderung.
Anfahrt:
Auf der Autobahn TF 1 aus Los Cristianos kommend bis zur Ausfahrt „Candelaria, Araya“ dann auf die TF 283 Richtung Araya. Weiter auf der TF 28 „Punta, Araya“, TF 247 „Araya“, in den Ort und an der Kirche vorbei hoch bis zum Ortsteil Cruz del Camino und rechts ab zur kleinen Plaza. Hier kann ein Parkplatz gefunden werden.

La Mesa (Igueste –> Araya)

Würden wir unsere einzelnen Wanderung bewerten, so bekäme diese hier bestimmt eine Auszeichnung. Sie ist ein Fest für die Sinne: Die Augen werden verwöhnt von einer Blütenvielfalt und einem Blütenreichtum, die Nase wird umweht von Duftwolken des Ginsters, des starken Aromas des Wermuts, dem ausströmenden Duft der sonnengewärmten Kiefern und Kiefernnadeln, die Ohren vom Säuseln des Windes, dem Zwitschern der Vögel und sogar eine Kirchturmuhr hörten wir schlagen.
Jedoch: Keine Rose ohne Dornen. Dies alles mussten wir uns durch einen schweißtreibenden und kräftezehrenden Auf- und Abstieg verdienen.
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