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Umrundung des Roque de Taborno

Umrundung des Matterhorns von Teneriffa

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Aber erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.

Der Reihe nach:
Elisabeth hat Besuch von 2 Neffen aus Deutschland und den beiden jungen Männern wollten wir gerne das Anaga-Gebirge mit einer „kleinen“ Wanderung bei Taborno nahebringen.

Da wir diese Tour schon mehrfach gegangen sind, glaubten wir, es erübrigt sich für uns nochmal nachzulesen, wie man am Besten geht! (beschrieben am 12.1.2010 „Anaga-Bergmassiv“ und 19.3.2010 „Roque Taborno zum Zweiten“)

Ist ja ganz einfach:

Von Taborno am Kirchplatz rechts vorbei, bis zum Aussichtspunkt „Mirador Fuente de Lomo“, dann ein paar Schritte zurück und rechts abbiegen. Durch ein Stück Lorbeerwald, eine Wasserzapfzelle links liegen lassen, aufsteigen zu einem Haus und einem Ziegengatter – das wir wieder schließen – rauf und runter und rauf, steil über Felsplatten aufwärts so gelangen wir auf die dem Meer zugewandte Seite des Roque de Taborno. Wir gehen im Uhrzeigersinn weiter bis wir den Koloss entlanggewandert sind, steigen zum Grat aufwärts und von dort auf einem schmalen Pfad nun unterhalb des Felsenkranzes, Taborno im Blick, zurück bis zur Wasserstelle und dann hier rechts auf dem äußerst schmalen Pfad nach Taborno zurück. Dauer ca. 1 1/2Stunden

So war es bei uns im Kopf abgespeichert. Track01

Wanderwegstrecke: diesmal gut 2 Stunden mit 3 mal Versteigen (HAHAHA!)

Wie oben beschrieben marschierten wir los, war alles richtig.
Die erste Unsicherheit begann, als eine zur selben Zeit wandernde Gruppe auf der “Rückseite“ des Roque de Taborno steil auf den Felsenkranz aufstieg, um dort an diesem rechts, also auf der Vorderseite, vorbeizuwandern.

Dies schien uns zu gefährlich, da das Erdreich nass war und durch die verschmutzten Schuhe die Felsen sehr glatt wurden.

Also gingen wir auf den uns bekannten Pfad zurück.
Als wir an das Ende des Massivs kamen, haben wir den gleich darauf folgenden steilen Aufstieg über Felsplatten verpasst und gingen durch Brombeergestrüpp viel zu weit Richtung Spitze des Grates und mussten nun doch regelrecht über Felsen hoch klettern.
Als wir den Grat glücklich erreicht hatten, haben wir – mit wunderbarem Rundumblick – unsere obligatorische Apfelpause eingelegt.

Nun hielten wir uns von hier links und gerieten ins „Gehtnichtmehr“. Also retour.
Von unserem Rastplatz aus gingen drei Wege ab: Der linke, den wir genommen hatten, war also falsch, den rechten hätten wir beim Aufstieg nehmen müssen, also entschieden wir uns für den mittleren.
Er führte uns geradewegs auf den Felsenkranz hoch, ging an diesem links vorbei und wir gelangten genau an die Stelle an der wir die Wandergruppe verlassen hatten.

Nun wurden wir wieder leichtsinnig, wir waren ja auf dem richtigen Weg. War also Hinweg gleich Rückweg.

Durch Erzählen abgelenkt achteten wir nicht so auf den Weg, ging ja prächtig weiter, und prompt hatten wir wieder mal den linken Abzweig, zurück über das  Felsplateau,  verpasst und gingen viel zu weit geradeaus. Umrundeten ein weiteres Felsmassiv um dann zu der Erkenntnis  zu gelangen, besser wir gehen zurück und schauen, wo der richtige Weg abgeht.

Na, was soll ich sagen? Wir sind trotz dieser Pannen (peinlich-peinlich) heil in Taborno angekommen.  So etwas ist uns noch nie passiert.

Aber,  es passiert nichts was nicht auch für etwas gut ist.
In diesem Fall: Nun wissen wir, es gibt diverse Möglichkeiten den Roque de Taborno zu umrunden.
Und wir wissen nun auch: Man kann bis zur Spitze gelangen. Ein Schweizer Paar, das auch auf dem Grat – wie wir – ihre Pause eingelegt hatte, konnten wir verfolgen, wie sie sich bis nach oben hochschraubten.

Fazit:
Auch wenn es nicht so glatt lief, wie wir uns das gedacht hatten, die Tour ist einfach faszinierend.
So fantastische Ausblicke aufs Meer und die kleinen Örtchen in diesen grünen Falten-Fels-Massiven eingebettet, der Duft des Wermuts, die Aeonien und und und: einfach schön!

ABER: Absolute Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind erforderlich, da die schmalen Pfade teilweise dicht am Abhang entlang gehen!

Besonderheiten:

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Da Elisabeth ihren Neffen die Insel noch näherbringen wollte, fuhren wir über La Laguna-  mit seinen hochherrschaftlichen Häusern zum Essen nach El Rosario ins Bodegon Campreste und weiter durch den  Esperanza-Wald  in die Cañadas.

Unterwegs diverse Stopps da das Bild, das sich uns bot, einfach umwerfend war:P1160501a

Der Teide ragte dunkel und wuchtig aus einem weißen Wolkenmeer heraus.
Die  zwei „Buckel“ von La Palma hoben sich schwarz aus dieser Watte ab.
So was Schönes sieht man selten!
Dazu Sonnenschein!

Restaurant:
Bodegon Campestre
Ctr. General Las Cañadas, km 7,5
La Esperanza – El Rosario
Telefon: 922 54 80 57

Ein kanarisches, uriges Restaurant mit hervorragendem Fleisch vom Holzkohlengrill und originellen “Tellern“  = rustikale Holzbrettchen.
Empfehlenswert: Tisch reservieren, da immer sehr gut besucht !

Fotoimpressionen von der Wanderung