El Roque – Monte Cho Pancho

Wie im Oktober vergangenen Jahres kann ich nur sagen: Ja! Wir sind wieder da!
Und wir hoffen, dass die Wander-Saison 2012/2013 so gut wird wie die letzte.

Zum Einstieg hat Elisabeth die Tour von El Roque auf den Monte Cho Pancho ausgesucht.
Es ist ein Test in zweifacher Hinsicht:
wie steht es mit der Kondition, wie Hitze resistent sind wir.

Die Route wird so beschrieben:
Distanz: 3,4 km
Dauer: 2,5 Stunden
Schwierigkeitsgrad: Mittel
Start bei 634 m  –  Ziel bei 1003 m

„Der Roque de Jama ist ein Naturschutzgebiet mit beeindruckendem Gebirgszug und einer wunderschönen Landschaft. Es wurde von der „Ley de Espacios Naturales de Canarias“ zum Naturdenkmal erklärt. Der Berg bildet eine natürliche Grenze zwischen den Gemeinden San Miguel de Abona und Arona.“

Wanderwegstrecke:

Hin und Zurück 6,52 km, 2.45 Stunden, plus 15 Minuten Pause

Wir parken in El Roque neben der Kirchen, studierten erstmal auf dem Kirchplatz die Wandertafel und um 10:15 Uhr gehen wir bei der Hausnummer 22 in die Calle San Roque bis zum Stoppschild bei der Hausnummer 1 und biegen hier links ab in die Calle El Tapado. Eine Einheimische erklärte uns nun: „Immer geradeaus und immer bergauf.“

Nach circa 10 Minuten kommen wir an das erste Hinweisschild „SL Monte Cho Pancho“.
Wir passieren eine verlassene, alte Finca, vor uns liegt ein modernes Haus und heftiges Hundegekläff schallt uns entgegen.
Hier zweigen wir rechts ab, wandern an einer Wasserleitung entlang, an vielen vertrockneten Zweigen des wilden Fenchels vorbei bergab, um dann in einer lang gezogenen Rechtskurve aufzusteigen.

Am Weg eine Überraschung: ein Baum, den wir bis heute noch nicht gesehen haben.
Was ist das für ein Baum mit zum Teil blauen Früchten?

 

Zwischen Vulkangesteinsmauern und dem mit den typischen Vulkanbrocken „gepflasterten“ Weg steigen wir auf, immer weiter und immer steiler.
Die Weggestaltung erinnert stark an den sogenannten „camino real“, den alten, unter königlichem Schutz stehenden Handelsweg, der die verschiedenen Dörfer miteinander verband. Dieser Weg nennt sich jedoch „Camino de la Silleta“.

Verschiedene Informationstafeln an der Strecke machen uns über die früher hier betriebene Landwirtschaft, die Flora, das ländliche Leben, die Wasserversorgung, die Nutzung der Kiefern und ihrer Nadeln schlau. Die leider verfallenenen Fincas geben ebenfalls ein Bild, wie hoch noch bewirtschaftet wurde.

Vorbei an Mandelbäumen, Opuntien mit ihren Früchten, vertrockneten  Margaritensträuchern, Tabaiba dulce und amarga sowie Zistrosenbüschen und Escobon-Sträuchern steigen wir steil, steil, aufwärts!
Rechts begleitet uns der tiefe Einschnitt eines Barrancos.

Ein Blick zurück zur Montaña Roja bei El Médano, zum Meer, lässt den Gedanken aufkommen: „Schwimmen wäre auch nicht schlecht“. Denn: es ist heiß, heiß! Gnadenlos brennt die Sonne vom stahlblauen, wolkenlosen Himmel. Kein Schatten in Sicht!

Aber: wir wollen es ja wissen, wie das Wandern nach der langen Ruhepause geht und zudem sind zwei liebe Besucherinnen aus Deutschland hier, die auch mal unverfälschte Natur kennenlernen wollen.

Der ganze Weg zeigt uns, dass hier ganz offensichtlich die früher so mühevoll mit Steinen umsäumten Felder bewirtschaftet werden, so gar ein Pfirsichbaum liegt an unserem Weg. Leider liegen die Früchte, für uns unerreichbar, in einer tiefen Kuhle.
Hier befindet sich auch ein Dörrofen, der zum Trocknen der Feigen diente.

Nunmehr gehen wir ein kleines Stück bergab, gelangen an ein mit einem Maschendraht eingezäuntes Gelände. Hier halten wir uns links, und: hurra:
im Kiefernwald steigen wir über Kiefernnadeln weiter steil bergan. Im Schatten!
Wir sind froh, dass wir unsere Stöcke haben, die uns vor dem Rutschen bewahren.

Punkt 12 Uhr sind wir nach diversen Trink-, Foto- und Schaustopps am Ziel unserer heutigen Wanderung: Dem Monte Cho Pancho.
Große Überraschung: Ein offensichtlich erst vor kurzem angelegter, schöner, großer Grillplatz erwartet uns.

Ein Blick in die Runde: Kiefernwald, Weinreben, die Höhenrücken die die Cañada säumen, hier legen wir unsere obligatorische Apfelpause ein. 15 Minuten gönnen wir uns für die  Verschnaufpause und dann geht es mit einem kleinen Schlenker auf demselben Weg zurück.
Genau eine Stunde benötigen wir hierfür und so sind wir um 13.15 Uhr wieder in El Roque beim geparkten Wagen.

Besonderheiten:

Da ich doch neugierig war, um welchen uns unbekannten Baum es sich da handelt, habe ich im Internet die Seite „flores y plantas en Canarias“ aufgerufen und um Hilfe gebeten. Auf Grund des Fotos haben Enique y Estrella schnell geantwortet:

Es handelt sich um „Almácigo“ „Pistacia Atlántica“.
Mastixbaum, wilde Pistazie

An anderer Stelle fand ich noch etwas Interessantes:

An anderer Stelle fand ich noch etwas Interessantes:
Diesen durch Gesetz geschützten Baum gibt es auf Teneriffa nur an zwei Orten, und dabei handelt es sich jeweils um ein Einzelexemplar.
Und wir haben einen Baum gesehen.

Wer mehr über „Pistacia Atlantica“ wissen möchte, der sollte hier nachlesen. Die deutsche Variante ist leider wenig informativ.

Fazit:
Wir sind mit unserer Kondition zufrieden. Das ist doch immerhin schon was.
Zudem haben wir nicht erwartet, dass wir so nah für uns – hier im Insel-Süden – noch eine so anspruchsvolle, interessante, schöne, lohnenswerte Wanderung finden würden.

Wie schon oft gesagt:

Die Insel ist immer für eine Überraschung gut und wir sind glücklich, dass wir hier sein können.

Anfahrt:
Aus Richtung Los Cristianos kommend folgt man der TF 28 über La Camella und Valle San Lorenzo bis nach El Roque.

Restaurant:
Da die Freunde, die diesmal mit uns wanderten, gerne Kaninchen essen wollten, war die Wahl leicht.
Restaurante Domejo in Ifonche ist für seine Kaninchen – und sehr gutes Escaldon – bekannt.

Tel. 922 72 5000, Ruhetag Donnerstag.

2 Kommentare zu „El Roque – Monte Cho Pancho“

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