Santa Cruz – Hop On / Hop Off

Ausflug in die Hauptstadt Teneriffas Santa Cruz

Heute ist keine Wanderung angesagt, wir machen einen „Familientag“  – auch für Gehbehinderte oder Gehunwillige.

Wir haben bei unserem Streifzug durch Nordspanien die Vorzüge der „Hop On – Hop Off“ Busse in Bilbao und Santandér kennen gelernt.

Da diese Art der Stadtbesichtigung seit März 2011auch in Santa Cruz angeboten wird, wollen wir es wissen.

Also heute ohne PKW:
Um 9.45 Uhr ab Busbahnhof Playas de Las Americas mit der Linie 110 der TITSA in 50 Minuten zum Busbahnhof Santa Cruz.
Mit dem Lift in die Eingangshalle runter und sofort am linken Ausgang befindet sich die rote Säule für den Bus Stopp für den „City Sightseeing-Bus“.

Bereits 11.05 Uhr können wir zusteigen.
Residente mayores: 6.00 Euro, Nichtresidente: 15.99 Euro

Im Prospekt lesen wir:
„Wir bieten Ihnen:
– Die beste und lustigere Möglichkeit die Stadt kennen zu lernen
– Ein 360 Grad Blick aus 4 Meter Höhe
– Mehrsprachiges und individuelles Audiosystem (8 Sprachen)  {deutsch: Kanal 3}
– Gratis neue Kopfhörer mit Ihrer Fahrkarte
– 10  % Ermäßigung in allen Städten, wo wir operieren, wenn Sie unsere Fahrkarte zeigen.“

Dann mal los! Wir haben traumhaftes Wetter – 25 Grad – und nehmen    auf dem offenen Oberdeck Platz.

13 mal haben wir auf der Rundtour die Möglichkeit auszusteigen und auch wieder zuzusteigen.

Zuerst werden wir gebeten sitzen zu bleiben, da wir unter Elektro- Oberleitungen der Tranvia durchfahren.

So, und nun werden wir am laufenden Band „schlau gemacht“ – mal kurz unterbrochen durch Musik und ich unterfüttere die Ausführungen bei der jetzigen Beschreibung ein bisschen aus meinem Fundus.

Rechter Hand fahren wir an einem Regierungsgebäude vorbei, das durch seine aus Vulkanstein errichtete Fassade auffällt. Dazu hören wir, dass sich dieses Gebäude dadurch auszeichnet, dass ausschließlich die auf de Archipel vorkommenden Materialien Verwendung fanden.

Es geht an der Kapelle San Telmo vorbei, die im 16. Jahrhundert zu Ehren des Schutzheiligen der Seefahrer gebaut wurde.

Gegenüber blicken wir auf die älteste Kirche von Santa Cruz, die Mutterkirche, „Nuestra Señora de la Concepción“, die im 16. Jahrhundert errichtet wurde und Mitte des 17. Jahrhunderats restlos ausbrannte. Im Verlauf des 17. und 18. Jahrhunderts wurde sie nach und nach zu einer fünfschiffigen Kirche erweitert.  Die Kirche wird von den Einheimischen liebevoll „Kathedrale“ genannt wird, obwohl ihr dies rangmäßig nicht zusteht.
In einer Seitenkapelle wird das Kreuz aufbewahrt, das Alonso Fernández de Lugo angeblich bei seiner Eroberung der Insel mitbrachte und hier einschlug.

Vom 1798 errichtete Kirchturm wurde früher nach Piraten Ausschau gehalten.

Die vorgelagert die Plaza de la Iglesia ist von schönen Häusern umgeben, die, mit Holzbalkonen geziert sind, dem bevorzugten Baustil der Kanaren.

Dies ist auch das älteste Viertel der Stadt.
Der älteste Karevalsverein  der Stadt hat hier z.B. seinen Sitz.

Stopp 1: Plaza España

Hier wird ein 15minütiger Aufenthalt eingelegt  und offiziell beginnt hier die Rundtour.
Infolgedessen werden wir hier auch erst begrüßt.

An der Plaza de España fließen die Verkehrsadern der Stadt zusammen.

In der Mitte des Platzes erhebt sich das „Monumento a los Caídos“, ein Denkmal aus der Franco-Ära, das zu Ehren der während des Spanischen Bürgerkrieges (1936 – 1939) auf der Seite Francos gefallenen 39 Tinerfeños errichtet wurde.

Der Platz wird von mächtigen Verwaltungsbauten aus der ersten Jahrhunderthälfte umrahmt.
Die Südseite des Platzes wird von dem Gebäudekomplex Cabildo Insular beherrscht, in dem die Inselverwaltung ihre Sitzungen abhält. Der mächtige Uhrturm des Palastes überragt den Hafen.

Den neu gestalteten Platz ziert nun ein großes Wasserbecken das gut zum dahinterliegenden Hafen überleitet.
Das Touristinfobüro – mit hübsch bepflanztem Dach – fügt sich schön in die Umgebung ein.

Dahinter liegt das Tor, das früher den Hauptzugang zur Stadt bildete. Alle vom Hafen kommenden Menschen mussten durch dieses Tor. Es ursprünglich aus dem 17. Jahrhundert, obwohl erst im 18. Jahrhundert der Platz de la Candelaria errichtet wurde. Dieser Platz hatte viele Namen – auch Plaza Almeida – nach dem Generalgouverneurs Almeida (1798) und erst 1956 erhielt er den jetzigen Namen.
Stadteinwärts schließt sich  nun die der Schutzpatronin der Insel gewidmete Plaza de la Candelaria  mit dem aus Carrara Marmor errichteten Obelisken an.
Dahinter beginnt die Haupteinkaufssstraße von Santa Cruz, die Calle Castillo.

Bei den Ausführungen hören wir, dass dies nun alles zur Plaza  España zählt.

Wir fahren unter dicken indischen Lorbeerbäumen in die Calle La Marina ein und blicken links in die historische Altstadt und hier beginnt nun die Rundreise vorbei am  Eingang der Hafenmole. 1929 begannen hier die Arbeiten und dem Meer wurde Land abgerungen und somit die Altstadt erweitert.
Wir blicken auf zwei Kreuzfahrtschiffe, Fähren und Unmengen sonstiger Schiffe.

Hier macht unser Bus eine Schleife und wir fahren an der Promenade, der Avenida Marítima Richtung Auditorium.

Kurz darauf schauen wir auf ein durch Erosion geschaffenes Flussbett, das die abfließenden Wasser von La Laguna aufnahm.

Vor uns können wir einen Blick auf das berühmte, futuristische Gebäude des Auditorio de Tenerife werfen, das von dem Architekten Santiago Calatrava Valls entworfen wurde. Santa Cruz gehört zu den wenigen Städten, die sich mit einem Bauwerk dieses berühmten Architekten schmücken können.
Hier ist der Sitz des Sinfonie Orchesters von Teneriffa. (OST)

Wir fahren die Hauptverkehrsader der Stadt hinauf, die Avenida Tres de Mayo. Die Fischervierteln Llanos und Fomento waren durch den Barranco de Santos getrennt.
Der Sprecher klärt uns auf:
„Die Kanaren bilden eine der 17 autonomen Gemeinschaften Spaniens und verfügt über eine eigene Regierung und ein eigenes Parlament.
Das Gebiet erstreckt über 7440 qkm und ist auf  7 Hauptinseln verteilt:
La Palma, La Gomera, El Hierro, Teneriffa, Gran Canaria, Fuerteventura, Lanzarote und über einige kleinere Inseln: La Graciosa,  LosLobos, Alegranza, Montaña Clara, Roque del Oste, Roque del Oeste.
Seit 1982 ist Santa Cruz neben Las Palmas de Gran Canaria Hauptstadt der autonomen Gemeinschaft Kanarische Inseln. Beide Regierungssitze wechseln sich alle vier Jahre ab.

 

2. Stopp: Mercado Nuestra Señora de Àfrica y Museos

 

„Liebe Frau aus Afrika“, das rosafarbene Gebäude im orientalischen Stil mit seinem maurisch anmutenden Toreingang und Uhrenturm beherbergt den quirligen Markt. Die vor dem Eingang stehende Bronzefigur eines Milchmädchens weist auf die im Markt zu verkaufenden Produkte hin: Obst, Gemüse, Fleisch, Wurst,  Fisch, Käse und Blumen. Alles wird in großer Anzahl an den verschiedenen Ständen angeboten.
Ich habe nachgelesen:
Franco – der sich bei den Tinerfeños beliebt machen wollte – beauftragte 1942 den Generalgouverneur der Kanaren, Santos Ricardo Serrador, mit dem Bau des Marktes.
Am 4. Januar 1944 wurde der Markt „Unserer Lieben Frau von Afrika“ in Erinnerung an den Namen der Ehefrau von Serrador eingeweiht.

Der Bus hält in der Calle de San Sebastián, an der Seite von TEA (Tenerife Espacio de las Artes), dem  2008 eröffneten Museum für zeitgenössische Kunst. Der Entwurf stammt  von den Schweizer Architekten Jacques Herzog, Pierre de Meuron und Virgilio Gutíerrez.
Auf 20.622 Quadratmetern beherbergt  es das Instituto Oscar Dominguez sowie das Centro de Fotografía Isla de Tenerife und wird ergänzt durch die Haupt-Bibliothek der Insel, Lesesaal, Museumsladen und Ausstellungsfläche für aktuelle Ausstellungen. Die verschiedenen Gebäude und Eingänge des Komplexes  wurde so zu einem Ensemble verbunden.

Wir werden noch auf das  rechter Hand liegende ehemalige Hospital in einem neoklassizistischen Bau hingewiesen, in dem heute das Museum Natur und Mensch „ Museo de la Naturaleza y el Hombre“ untergebracht ist.
Dies sollte jeder besuchen, der sich für das Leben der Menschen hier in früherer Zeit interessiert.
Das Leben der Guanchen wird anschaulich dokumentiert. Es ist eine Sammlung der Kultur der Bewohner der Insel. Beeindruckend sind die Mumien, da die Guanchen die Technik der Einbalsamierung der Toten beherrschten, wie es sonst nur von den alten Ägyptern und den Inkas bekannt ist.

Wir passieren wieder die Calle Bravo Murillo und fahren auf der  Avenida Marítimo zurück zum:

3. Stopp: Puerto Curcero

Ein schöner Panoramablick bietet sich uns wieder auf den Fischerei-, Kreuzfahrt- und Fährhafen. Inzwischen ist noch ein weiteres Kreuzfahrtschiff dazugekommen.
Der Stadthafen hatte eine große Bedeutung für die Entwicklung der Stadt.
Der zweitgrößte Hafen der Insel liegt im Süden, in Los Christianos.

Der Name Teneriffas wurde auch durch den Karneval in die Welt getragen und wird im gleichen Atemzug mit den Städten: Venedig, Rio de Janeiro und Karibik genannt. (Unsere persönliche Anmerkung: Köln haben sie vergessen zu erwähnen.)
Er überlebte auch die Francodiktatur und wurde damals einfach zum „Winterfest“ deklariert.

Stopp 4: Cuartel Almeida

Die Festung:  In diesem Museum wird die Militärgeschichte der kanarischen Inseln dargestellt..
Ausgestellt werden Uniformen, Fahnen, Waffen, Kanonen  und ein Modell der Stadt von 1779.
Hauptattraktion ist jedoch die Kanone „El Tigre“. Sie soll für den Verlust von Nelsons rechtem Arm verantwortlich sein, als die Engländer 1797 die Insel überfielen.

Zudem werden wir darauf aufmerksam gemacht, dass man von hier aus die Möglichkeit hat nach San Andrés, zur Playa de las Teresitas zu gelangen der Strand ist mit goldgelbem Sahara-Sand beschickt. (Meine Anmerkung: Welch ein Unsinn! denn jährlich muss er nachgefüllt werden, da Wind und Wasser ihn wieder abtragen.)

Der Bus biegt bei dem Brunnen „Fuente de los Angeles“, ein protziges Denkmal zu Ehren Francos, in die Rambla de Santa Cruz, früher Rambla del General Franco   links ab.

An dieser Hauptverkehrsader der Stadt können wir den Wandel vom 19. ins 20. Jahrhundert gut nachvollziehen.
Der begrünte Mittelstreifen lädt zum Flanieren unter exotische Bäumen ein, dem Indischen Lorbeer- und Afrikanischen Tulpenbäumen,  unter anderem sogar dem Drachenbaum.
1973 fand ein von der Stadt Santa Cruz ausgeschriebenen Skulpturen-Wettbewerb statt.
Viele Künstler beteiligten sich und schenkten anschließend die von ihnen erstellten Werke der Stadt. so z. B. Henry Moor den „Krieger“.

Linker Hand sehen wir die kleine Kirche San Isidro.

Das Viertel hat sich zwar sehr verändert, jedoch findet man auch noch typische Bauten.

Wir passieren das 1950 eröffnete Hotel Mency, das einzige 5 Sterne Hotel der Stadt mit seinem extravaganten Baustil. Es beherbergte illustre Gäste und hier befindet sich auch das Spielkasino der Stadt.

Damit erreichen wir auch schon auf der linken Seite den Park Sanabria und sehen auf strotzende Vegetation.

Wir biegen linker Hand von der Rambla (Promenade) ab und gelangen zur „Avenida del Venticinco de Julio“ (Allee des 25. Juli.) Hier liegen die schönsten Häuser der Stadt,  wie wir hören.

Der Platz des 25. Juli mit dem Froschbrunnen, der dem Platz „Fuente de las Ranas“ im Parque de María Luisa in Sevilla nachempfunden wurde lädt zum Verweilen ein.
Das Datum „25. Juli“ erinnert an die gewonne Seeschlacht der Spanier im Jahre 1797 gegen den britischen Admiral Nelson.
Im Volksmund wird der Platz aber „Plaza de los Patos“ (Entenplatz) genannt, da die im Brunnen sitzende Ente von den acht sich am Brunnenrand befindenden  Fröschen bespritz wird.
Rund um den Brunnen sind 20 mit Kacheln versehenen Sitzbänke gruppiert. Auf jeder Bank ist auch eine Kachel mit einer Werbeaufschrift des jeweiligen Spenders angebracht.

Direkt am Platz befinden sich die zweite Hauptpost der Stadt sowie die kleine katholische Kirche San Jorge.

Von hier aus fahren wir in das Regierungsviertel.

5. Stopp: Ayuntamiento de Santa Cruz de Tenerife

Das Rathaus  wurde 1898 im “antikisierenden” Stil erbaut.
Der Sitzungssaal ziert ein allegorisches Fresko „Der Sieg der Wahrheit über den Irrtum“.
(Bei einem anderen Stadtbesuch hatten Elisabeth und ich das große Glück, dass eine freundliche Pförtnerin nur für uns sogar das Licht im Saal anmachte.)
In der Nachbarstraße  „Calle Méndez Núñez“ ist die Zivilverwaltung, „Gobíerno Civil“ untergebracht.

Und schon gelangen wir an die nächste Ausstiegsmöglichkeit:

6. Stopp: Parque García Sanabria

1926 wurde der Park auf einer Fläche von über 67 000 Quadratmetern erbaut. Er trägt als „Dankeschön“ den Namen des damals amtierenden Bürgermeisters García Sanabria, der diesen Park initiert hat.
Der Park bietet eine Artenvielfalt von über 200 Pflanzen aus aller Welt, Skulpturen und Wasseranlagen sind Teil dieses botanischen Gartens und das besonders ins Auge springende Garcia Sanabria-Denkmal. Berühmt ist die Blumenuhr, die meinem lieben Mann gut im Gedächtnis geblieben ist.
Ein Ausstieg hier lohnt sich auf alle Fälle.

7. Stopp: Rambla de Santa Cruz

Zurück zur Rambla, nochmal ein Hinweis auf den Künstlerwettbewerb und dass einige der teilnehmenden Künstler der Stadt die Werke schenkten. Nunmehr stehen 40 Skulpturen hier verteilt und somit entstand hier ein Freiluftmuseum der besonderen Art.

Wieder biegen wir von der Rambla de Santa Cruz ab und gelangen an einen der belebtesten und lebendigsten Plätze von Santa Cruz, die Plaza Weyler.
Hier ist die Architektur das eigentlich interessante: der klassizistische Bau mit der langgestreckten, gegliederten Fassade vom Ende des 20. Jahrhunderts ist die Capitanía General. Sie war Sitz der Militärgouverneure Teneriffas.
Der Platz ist nach dem spanische General und Gouverneur Valeriá Weyler i Nicolau benannt.
Noch heute stehen direkt angrenzend an den Platz drei militärische Verwaltungsbauten.

Nur als Anmerkung: Kurz vor dem Spanischen Bürgerkrieg bezog für einige Monate General Franco hier Quartier, bevor er nach West-Sahara übersetzte und den dreijährigen Bürgerkrieg iniziierte.

In der Mitte des Platzes sehen wir den aus Carrara Marmor gefertigten Liebesbrunnen. Aus Löwenköpfen sprudelt Wasser.

Dieser Platz wird auch zum Anlass genommen, uns einen Besuch der Nachbarstadt zu empfehlen, da hier eine Haltestelle der Straßenbahn ist, die in die Altstadt von La Laguna fährt. Die beiden Städte gehen nahtlos ineinander über.
Die Altstadt von La Laguna wurde 1999 von der UNESCO zum Weltkulturerbe deklariert.
1496 wurde die Stadt von dem Eroberer Lugo als erster Militärsitz gewählt.
Schachbrettartige Straßen, herrschaftliche Häuser, Kirchen, Klöster und Plätze beeindrucken, besonders die Kathedrale Nuestra Señora de Conception (Kirche: „Unserer lieben Frau der unbefleckten Empfängnis). La Laguna ist Bischofssitz und älteste Universitätsstadt auf den Kanaren.

(nur so als Anmerkung: am 2.12.2010 habe ich „La Laguna – Stadtführung“ genauer beschrieben) Vielleicht Link auf Stadtrundgang La Laguna?

8. Stopp: Plaza Pedro Schwartz

Offensichtlich gibt es hier nicht viel zu berichten, denn wir werden nicht weiter aufgeklärt.

Ich habe aber nachgelesen:
Der Namensgeber ist der einflussreiche und renommierte spanische Professor für „Geschichte der ökonomischen Lehren“

Weiter geht die Fahrt über den Barranco de Santo, der vor ca. 2000 Jahren von den Guanchen bewohnt wurde.
In den letzten Jahren wurde er als weitere Verkehrsader ausgebaut und in den Barranco baute man sogar ein Gebäude, in dem eine Cafetería, ein Ausstellungssaal, ein Besucherzentrum und ein ethnobotanischer Bereich untergebracht sind.
Zum Projekt zählt auch eine Sport- und Freizeitanlage.

Und wieder erfahren wir:
Alonso Fernández de Lugo ging 1494 hier mit seinem 1000 Mann starken Heer an Land, um die Insel unter die Herrschaft von König Ferdinand von Aragon und Königin Isabella von Navarra zu bringen.
Das Holzkreuz das er mit sich führte, schlug er hier in die Erde und es wird heute – wie wir ja bereits erfahren haben – in der Pfarrkirche Nuestra Señora de la Concepción aufbewahrt.
Dieses Kreuz war auch der Namensgeber für die Stadt: Santa Cruz, „heiliges Kreuz“.
Und nochmal wird auf die Bedeutung des Hafens und seine Entwicklung eingegangen.
Und auf die Einwohnerzahl von Santa Cruz: rund 230.000. Dass die Bewohner Santa Cruz  den Spitznamen „Chicharreros“ tragen, erfahren wir auch.

Die Avenida de la Salle geht in die Calle Alcalde José Emilio García Gomez über und hier fahren wir an dem Centro de Ferias y Congresos vorbei.
Das 1966 eingeweihte Internationale Messe und Kongresszentrum wurde von Santiago Calatrava entworfen, eben diesem Architekten, der auch das naheliegende Auditorio de Tenerife geplant hat.
Beton, Glas und Eisen sind die verwendeten Materialien. Hervorzuheben ist jedoch die 270 m lange Fassade, die ungewöhnliche Gestaltung des zentralen Flügels und seine Größe von 40 000 Quadratmetern, quasi zwei Fussballfelder würden in dem Gebäude Platz finden..
Genutzt wird es für alle Arten von Veranstaltungen.

Wir werden zudem von dem Sprecher auf die beiden 120 Meter hohen Zwillingstürme aufmerksam  gemacht.
Sie wurden 2004 – 2006 erbaut und sind die höchsten der Kanarischen Inseln, bis 2010 waren sie sogar die höchsten Spaniens.

9. Stopp: Auditorio y Centro de Ferias y Congresos

1995 wurde auf der ehemaligen Mülldeponie das „Palmetum“ ein Palmengarten mit über 300 verschiedenen Palmarten aus der ganzen Welt geschaffen. Hier finden stark gefährdete Arten ein Refugium. Ein Museum und ein Gewächshaus runden das Ganze ab.
Ein Ort der Erholung, des Schauens, Staunens  und Lernen.

Gleich daran schließt sich der 1971 von César Manrique geschaffene „Parque Maritimo“. Es verfügt über mit Meewasser gefüllte Schwimmbecken und hat auch einen direkten Zugang zum Meer mit einem kleinem Strand. Ein Kinderpark, Spabereich und Restaurants vervollständigen diese Anlage.
Eine seiner berühmten, beweglichen Skulpturen gilt es auch zu bewundern.

Und nun zum Wahrzeichen von Santa Cruz:
Dem Auditorio.

Leider wird nicht so großartig darüber berichtet, daher habe ich mich bei wikipedia „schlau gemacht“.

„Der 60 Meter breite Sockel schwingt sich sichelförmig bis 57 Meter hoch und endet nach etwa 100 Metern in einer Spitze über dem hauben- oder muschelförmigen Dach des Gebäudes. Das Bauwerk befindet sich auf einem abgetreppten Sockel, in welchem technische Einrichtungen und Umkleideräume untergebracht sind. Diese Betonsichel hat keine eigentliche Funktion und wird nur zur Beleuchtung des Konzertgebäudes von oben genutzt. Die Außenhaut des Gebäudes ist mit trencadís verkleidet. Die Millionen Bruchstücke weißer Kacheln verleihen dem Gebäude seine strahlende Wirkung und sind eine Referenz an den katalanischen Architekten Antonio Gaudi der diese Technik beispielsweise im Park Güell verwendet hatte. Die Gestaltung des Sockelgeschosses zeigt Parallelen zu Erich Mendelsohns Einsteinturm Potsdam, während die Gesamtwirkung und die exponierte Lage am Hafen an das von  Jorn Utzon entworfene Opernhaus in Sydney erinnern. In der Literatur wird die Architektur des Gebäudes häufig mit einer Welle oder einem Segelboot in Verbindung gebracht.
Im Inneren des Gebäudes befinden sich zwei Veranstaltungssäle welche sich ein Foyer teilen. Der große Saal (sala principal o Sinfónica) bietet 1658 Zuschauern Platz, während der kleine Saal (sala de Cámara) für 428 Besucher vorgesehen ist“
Elisabeth und ich sind uns einig:
„Unser“ Auditorio braucht sich in keiner Weise hinter dem so berühmten Guggenheim Museum in Bilbao verstecken, das wir ja vor kurzem bei unserem Streifzug durch Spanien in Augenschein genommen haben.
Dass die Akustik im Auditorio hervorragend ist, davon konnten wir uns bei den diversen Konzerten selbst vergewissern.
Auf der Calle Fomento durchfahren wir den früher von Fischern besiedelten Stadtteil, können auch hier den Wandel der Zeit erleben, denn wir halten auf das 1974 als erstes Hochhaus „rascacielo“ der Stadt erbaute Wohngebäude mit 24 Stockwerken und 85 Meter Höhe zu, das bis zum Bau der Zwillingstürme mit 120 Metern das höchste Wohngebäude Santa Cruz war.
10. Stopp: El Corte Inglés

Das Kaufhaus „El Corte Inglés“ gehört zu einer spanischen Kaufhauskette und lädt mit seinen 8 Stockwerken zum „Shoppen“ ein. Restaurants und Bars laden zum Verweilen ein und von oben hat man einen ausgezeichneten Blick auf die Stadt.
11. Stopp: Estación de Guaguas (Busbahnhof)

2006 wurde das neue Terminal eingeweiht und ist die Drehscheibe der Stadt im Hinblick auf alle Verkehrmöglichkeiten noch zusätzlich mit Straßenbahn und Taxen.
2007 wurde die Straßenbahn eingeweiht. Hier befindet sich die Endstation und die Bahn verbindet Santa Cruz mit La Laguna, Endhaltestelle La Trinidad.
Die „Tranvía“ passiert  in Santa Cruz u.a. die Haltestellen: Barrio de Conception, Plaza España, Theater Güimar, Plaza Weyler.

Obwohl wir hier unsere Runde begonnen haben, wir fahren weiter bis zur
Plaza España.

Um 12.30 Uhr verlassen wir den Bus und suchen uns in der Nähe ein Restaurant.

In der Calle San Francisco werden wir fündig.
Die Tasca „El Zorrito Plateado“ lädt uns mit seinem Außensitzplätzen zum Einkehren ein.
Die Straße zeichnet sich durch wunderschöne alte, gut restaurierte Häuser aus   und gleich um die Ecke ist die Plaza San Franzisco mit der Kirche San Francisco aus dem 17. Jahrhundert und dahinter schließt sich das Museum der Schönen Künste „Museo Municipal de Bellas Artes“  von Santa Cruz mit wichtigen Werken kanarische und europäischer Künstler an.

Um 14.30 Uhr besteigen wir wieder den Bus für die Rückfahrt bis zum Haltepunkt Corte de Inglés.

Dieser Bus nimmt auf der Rambla eine etwas andere Route und fährt bis zu der ehemaligen Stierkampfarena hoch.
Bis 1958 wurde die Arena für Stierkämpfe genutzt. Da jedoch der Aufwand hierfür zu groß ist, wurden diese eingestellt und die Arena wird nun noch für Sportveranstaltungen und Konzerte und Kinderveranstaltungen genutzt.
Zwischen den Häusern blicken wir auf ein hoch oben thronendes imposantes Gebäude, wie ein  Mirador, in dem heute eine Schule untergebracht ist.

Das Fussballstadion ist ebenfalls in dieser Region und wir genießen nunmehr einfach nochmal die Ausblicke auf die Stadt.

Beim Stopp 10, El Corte Inglés steigen wir diesmal aus, denn wir wollen noch etwas in dem etwas oberhalb gelegenen Einkaufszentrum „Meridiano“ bummeln.

16.45 Uhr ist endgültig Schluss mit unserem Santa Cruz Besuch und die Linie 110 bringt uns wieder bequem zum Ausgangspunkt zurück.

Fazit:  
Hat man mal keine Lust zum Wandern, zum Schwimmen oder spielt das Wetter nicht mit oder hat man einfach mal Lust auf „Stadt“, ist dies eine wunderbare Gelegenheit  bequem – auch für Fußkranke – die Stadt zu erkunden.

Die diversen Stopps laden ein, sich die einzelnen Viertel genauer anzusehen.
Daher: Die Tages-Fahrkarte unbedingt aufbewahren!

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