Archiv für Februar 2010

El Bueno – San Pancracio

Eine Rundwanderung von nur gut einer Stunde, jedoch völkerkundlich äußerst interessant.
Ein Teil des Weges führt zur Kapelle des Heiligen Pankratius, ein Teil geht durch ein Mustergut der Regierung von Teneriffa.

Wanderwegstrecke: gut 1 StundeTrack3
Wir starten den Rundweg in dem Örtchen El Bueno, oberhalb der Finca El Helecho bei einem Sackgassenschild. Wir gehen den asphaltierten Weg zurück, bis zum Hinweisschild „Finca El Helecho“, um dann links abzubiegen. Vorbei an der Bodega geht es abwärts an einem RIMG0265Baum-Lehrgarten und Wirtschaftsgebäuden vorbei. Linker Hand sind einige Höhlen mit schönen Holztüren so in den Fels eingelassen, dass der überhängende Fels wie ein Walmdach wirkt. Wir laufen direkt auf eine „Aula de naturaleza“ zu und gehen den Weg  rechts SANY2874aaufwärts. Zwischendurch haben wir schöne Ausblicke auf die Küste und den Windmühlenpark sowie blühende Mandelbäume am Wegesrand.
Kurz oberhalb der Finca gilt es zu entscheiden. Rechts geht ein geteerter Weg ab mit dem Verkehrsschild „30“, den nehmen wir nicht, auch nicht den links weiter ansteigenden (auf dem kommen wir zurück).
Wir gehen dagegen auf dem unbefestigten Weg ein Stück hoch, gelangen auf ein freies Plateau und hier biegen wir bei einer Kiefer scharf links in den SANY2876Barranco ab. In die erste Treppenstufe ist „Pancracio“ eingraviert. Der Abstieg ist durch ein weißgestrichenes Geländer gut gesichert. Schnell sind wir unten, vorbei an Eriken, Ginster, Zistrosen und Cinerarien, um auf der anderen Barrancoseite sehr steil wieder aufzusteigen.
Nach einem Linksschwenk gelangen wir erst auf einen Freizeitplatz mit Grillstellen und einer Bühne. Etwas RIMG0252oberhalb befindet sich die Kapelle, die dem Heiligen Pankratius gewidmet ist.
Wir können nachlesen: San Pancracio ist der Heilige an den man sich wendet, um Arbeit zu finden, damit man Glück bei Ausschreibungen hat, gute Geschäft macht und Wohlstand erreicht.
RIMG0242Nachdem wir ausgiebig die hochinteressante Kapelle mit den vielen schönen Statuen besichtigt haben, gehen wir rechts davon weiter steil hinauf. Wir befinden uns nun in landwirtschaftlich genutztem Gebiet, sehen rechts RIMG0254unterhalb des Weges einen schönen Ofen. Wandern an dem Schild „Horno de Buey“ vorbei und beim Abwärtsgehen stoßen wir in einer Biegung auf eine Marienfigur der RIMG0258besonderen Art, „La virgen de los pinos“. Nach geraumer Zeit haben wir unsere Runde geschlossen, sind dort an der Stelle angelangt, an der wir den links abgehenden Weg im wahrsten Sinne des Wortes „links“ liegen gelassen haben. Wir gehen wieder durch das Gelände der Finca und machen uns an den Schautafeln „schlau“.
Noch ein letzter Anstieg den Berg hinauf und wir sind wieder bei unseren geparkten Autos.
Eigentlich war eine Erweiterung der Wanderung zu einer höher gelegenenRIMG0256 Galerie geplant, jedoch die Wolken kamen so tief und dicht herein, so dass es kein Vergnügen mehr gewesen wäre.
Nach dem Motto: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, brachen wir den kurzen Wandertag ab und freuten uns auf ein gutes Ziegengericht.

Besonderheit:
Die Finca El Helecho, in dem Örtchen El Bueno befindet sich abseits allen Getriebes mitten im Pinienwald von Arico auf einer Fläche von 157 Hektar. 1985 erwarb die Inselregierung von Teneriffa das Gelände und die Finca wird von der Stiftung Tenerife rural verwaltet. Sie widmet sich vor RIMG0263xallem der Aufzucht von traditionellen, einheimischen Tierarten. In Stallungen und Gehegen werden das schwarze Schwein, kanarische Ziegen und kurzhaarige Schafe gehalten. Esel, Hühner der besonderen Art und Kühe dürfen nicht fehlen.
Das schwarze Schwein war in Teneriffa praktisch verschwunden, bis 1989 von La Palma einige Exemplare eingeführt wurden und die Zucht erfolgreich verlief. Ebenso hat man große Erfolge mit der Ansiedlung der schwarzen Bienen verzeichnet.
Dass traditionelles Getreide, Gemüse und Kartoffeln angebaut werden und der Wein kultiviert wird, gehört ebenfalls zu den Anliegen der Regierung und somit der Finca.
In einer Aula, die vorbildlich in die Landschaft eingebunden ist, werden Lernwillige geschult, das Kulturgut Teneriffas zu pflegen und zu hegen.
Die Besucher der gesamten Anlage werden taktvoll darauf hingewiesen, die Landschaft sauber zu halten, so wie sie sie vorgefunden haben.

Nach Voranmeldung unter der Telefon-Nummer 902 366 909 oder über Internet info@teneriferural.org können Führungen organisiert werden.

Anfahrt:
Von Arico auf der TF 28 kommend bis zum Abzweig nach El Bueno, TF 534 fahren. Dann hoch, durch das Örtchen durch, bei dem Schild „Finca El Helecho“ links weiter hoch bis zum Sackgassenschild. Hier gibt es Parkmöglichkeiten.

Restaurant:
Bar Arbello, c/La Degollada, Arico Viejo
Am Wochenende ist besonders das Ziegengericht empfehlenswert. Der Hauswein – rot wie weiß –  ist gewöhnungsbedürftig.


Barranco de Chijas

Den Barranco del Invierno kennen viele.Barranco de Chijas? Wo ist denn der?

Die Wanderung geht von Valle San Lorenzo aus.
Wenn ich vergleichen soll, welcher schöner ist, dann eindeutigSANY2857 Barranco de Chijas, vorausgesetzt man ist trittsicher, denn man muss – zur Zeit wenigstens nach den heftigen Regenfällen – im letzten Drittel von Felsbrocken zu Felsbrocken balancieren.
Jedoch: Es lohnt sich! Der Barranco ist romantisch, zauberhaft, einfach schön!

Wanderwegstrecke: Zwischen zwei und drei Stunden, je nachdem wie viel man schaut, staunt und fotografiert.

Track2Wir beginnen unsere Wanderung dort wo sich die Calle El Patio mit der Calle el Parral trifft.
Hier gibt es am Wegrand Parkmöglichkeiten und wir starten links, vorbei an einer gemauerten Wasserverteilungsstelle, weiter durch ein rot gestrichenes Gittertor, flankiert von zwei unterschiedlichen Palmen. Der Fahrweg ist gesäumt von Opuntien und gleich zu Beginn ist ein kleiner Backofen auszumachen.
Nach ca. 10 Minuten passieren wir einen alten, verfallenen Gebäudekomplex mit einer Palme und  sehen rechts in eine tiefe, fast ungesicherte Zisterne und weiter geht es immer sanft bergauf. Noch ist der Weg problemlos zu gehen. Etwas oberhalb passieren wir eine große natürliche Zisterne, gesäumt von Höhlen und wir waten durch Matsch, der jedoch nach einigen Sonnentagen ganz sicher getrocknet ist.
SANY2855Noch ein Stückchen  höher, am Barrancorand, stoßen wir auf eine Besonderheit: Zwei nebeneinander gemauerte Wasserleitungen, die viel Wasser führen: Wasserleitungen mit „Gegenverkehr“ – das Wasser fließt in den beiden Leitungen in unterschiedliche Richtung.
Von hier aus geht es bergab zum Barrancogrund. In diesem Teilstück  wird zur Zeit gearbeitet, um den Barranco für die Wassermassen aufnahmebereiter aufzubereiten. Die Arbeiter erzählen uns, dass sie wohl in ca. 14 Tagen den  Barranco weiter hangaufwärts bearbeitet haben werden.RIMG0216
Also: vielleicht ist ja in naher Zukunft das Balancieren über Felsen, das nun beginnt, Vergangenheit. Eigentlich schade, denn uns bereitet es Vergnügen über die unterschiedlich geformten Felsen in der immer enger werdenden Schlucht mit steil aufragenden Felswänden zu „lustwandeln“.
Nur noch mal zur Erinnerung: Gutes Schuhwerk ist SANY2858aabsolute Voraussetzung! (wie bei allen unseren Wanderungen.)
Wir unterqueren einen Viadukt, zwischen den Felsbrocken haben sich nach den heftigen Regenfällen der letzten Tage kleine „Gumpen“, gebildet. Pfützen hierzu zu sagen wäre lieblos. MiniSANY2864a Wasserfälle rinnen die Felsen herab. Als wir am Ende des Barrancos bei der „Galeria del Salto del Chopo“ angelangt sind begeistert uns – wohlgemerkt zur Zeit – ein Wasserfall von hoch oben. (Höher als der im Barranco del Infierno.)
Ein paar Gleise für Loren hängen in der Luft und  zeigen uns an, dass hier ein Wasserstollen in Betrieb war. Rechts oberhalb führt eine Treppe zum Übernachtungsgebäude für die Galeriearbeiter und hier ist leider auch ein Hund eingesperrt. Wie uns die Arbeiter auf dem Rückweg erzählen, kommt einmal in der Woche der Besitzer aus dem Norden um seinen Hund zu füttern und etwas freizulassen. Unmöglich!RIMG0211
Der Hinweg ist zugleich der Rückweg. Jedoch keineswegs langweilig, da man SANY2854zum einen immer noch neue Gesteinsformationen entdeckt und der Ausblick bis zur Küste ist ebenfalls wunderschön ist.

Eine Wanderung die sich, für alle die trittsicher sind, unbedingt lohnt!

Anfahrt:
Auf der TF28 nach Valle San Lorenzo. Dort etwa in der Ortsmitte biegen wir – aus Richtung Los Cristianos kommend – in Höhe der BBV-Bank bzw. der Caja Siete links in die Calle de Longuera ab. Dort, wo diese Staße stumpf endet, geht es links in die Calle de la Tosca und gleich wieder rechts in die Calle del Patio hoch bis sie auf die links abgehende Calle El Parral trifft. Hier suchen wir uns eine Parkgelegenheit.

Restaurant:P1050020

Wenn wir schon in Valle San Lorenzo sind, dann ist für uns das Restaurant „Mesón Era Las Mozas“ das Ziel unseres Appetits. Die dortigen Costillas (Rippchen) sind kaum zu übertreffen – wenn man den entsprechenden Nach-Wander-Hunger mitbringt. (Calle Cabezada, Tel: 922767208)