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El Bueno – Ermita San Pancracio

Nach einer längeren Zwangspause wollten wir uns heute wieder „einlaufen“. Da fiel die Wahl auf die am 12. Februar 2010 gemachte gut einstündige Runde hoch oben in El Bueno.

Sind wir sie damals mit einer großen Gruppe gegangen und somit nur „mitgelaufen“ und haben auch noch die Anlage von der Finca El Helecho besichtigt, so mussten wir uns nun eingestehen: Wir haben die Tour nicht wirklich  im Gedächtnis abgespeichert, lediglich die Ermita del San Pancracio.

Wanderwegstrecke: 1 Stunde 19 Minuten – 3,35 km

Im Gegensatz zu damals gingen wir sie heute im Uhrzeigersinn und waren überrascht, dass der größte Teil der Tour über Asphalt geht, daran konnten wir uns zum Beispiel auch nicht mehr erinnern. (Nicht so unser absolut bevorzugter Bodenbelag.)
Aber: Keine Autos! Wir sind mutterseelenalleine in einer noch ursprünglichen Landschaft in der nur Landwirtschaft betrieben wird. Keine Bebauung!
Die Fernsicht bis zum Meer und nach Gran Canaria ist im wahrsten Sinne des Wortes heute „schleierhaft“. Wir haben noch Calima. Dementsprechend warm ist es auch.

Überrascht sind wir: Schon bei der Anfahrt: ganze Felder des Kanaren-Lavendels, Hecken von blühendem Rosmarien. Es blühen schon  Mandelbäume, die ersten Montpellier-Zistrosen, Aeonien, große Flächen bedeckt das hiesige, kleine Ringelblümchen, Polster von Margeriten und Hornklee. Und das im Dezember!

Wir nehmen uns relativ viel Zeit zur Besichtigung der Ermita San Pancracio:
So viele Heiligen Figuren, Statuen der Mutter Gottes, Schätze aus der Zeit des Jugendstils. Alles frei zugänglich. Lediglich ein großer Hund begrüßt uns, ist aber ganz lieb.

Den Verlauf der Tour muss ich nicht im Detail beschreiben, da ich das ja ausführlich am 12.2.2010 gemacht habe.
Lediglich bei einer Stelle unterhalb des Platzes der Eremita muss man aufpassen und sich rechts halten. – Kurz danach gelangt zum gut ausgebauten – mit Handlauf gesicherten – Abstieg und Aufstieg in den zugewachsenen Barranco.

Auch an der Anfahrt und dem zufriedenstellenden Besuch im Restaurant Bar Arbello in Arico Viejo hat sich seit damals nichts geändert.

Ich empfehle – im Gegensatz zu damals – die Runde so zu „drehen“, wie wir sie heute gegangen sind, im Uhrzeigersinn:
Nach der Aula de Naturaleza bergauf und nicht oberhalb rechts abbiegen.
Warum?
So hat man beim Abstieg zur Eremita die ganze Strecke den freien Blick zum Meer, während man beim Aufstieg im Pinienwald geht.

El Bueno – San Pancracio

Eine Rundwanderung von nur gut einer Stunde, jedoch völkerkundlich äußerst interessant.
Ein Teil des Weges führt zur Kapelle des Heiligen Pankratius, ein Teil geht durch ein Mustergut der Regierung von Teneriffa.

Wanderwegstrecke: gut 1 StundeTrack3
Wir starten den Rundweg in dem Örtchen El Bueno, oberhalb der Finca El Helecho bei einem Sackgassenschild. Wir gehen den asphaltierten Weg zurück, bis zum Hinweisschild „Finca El Helecho“, um dann links abzubiegen. Vorbei an der Bodega geht es abwärts an einem RIMG0265Baum-Lehrgarten und Wirtschaftsgebäuden vorbei. Linker Hand sind einige Höhlen mit schönen Holztüren so in den Fels eingelassen, dass der überhängende Fels wie ein Walmdach wirkt. Wir laufen direkt auf eine „Aula de naturaleza“ zu und gehen den Weg  rechts SANY2874aaufwärts. Zwischendurch haben wir schöne Ausblicke auf die Küste und den Windmühlenpark sowie blühende Mandelbäume am Wegesrand.
Kurz oberhalb der Finca gilt es zu entscheiden. Rechts geht ein geteerter Weg ab mit dem Verkehrsschild „30“, den nehmen wir nicht, auch nicht den links weiter ansteigenden (auf dem kommen wir zurück).
Wir gehen dagegen auf dem unbefestigten Weg ein Stück hoch, gelangen auf ein freies Plateau und hier biegen wir bei einer Kiefer scharf links in den SANY2876Barranco ab. In die erste Treppenstufe ist „Pancracio“ eingraviert. Der Abstieg ist durch ein weißgestrichenes Geländer gut gesichert. Schnell sind wir unten, vorbei an Eriken, Ginster, Zistrosen und Cinerarien, um auf der anderen Barrancoseite sehr steil wieder aufzusteigen.
Nach einem Linksschwenk gelangen wir erst auf einen Freizeitplatz mit Grillstellen und einer Bühne. Etwas RIMG0252oberhalb befindet sich die Kapelle, die dem Heiligen Pankratius gewidmet ist.
Wir können nachlesen: San Pancracio ist der Heilige an den man sich wendet, um Arbeit zu finden, damit man Glück bei Ausschreibungen hat, gute Geschäft macht und Wohlstand erreicht.
RIMG0242Nachdem wir ausgiebig die hochinteressante Kapelle mit den vielen schönen Statuen besichtigt haben, gehen wir rechts davon weiter steil hinauf. Wir befinden uns nun in landwirtschaftlich genutztem Gebiet, sehen rechts RIMG0254unterhalb des Weges einen schönen Ofen. Wandern an dem Schild „Horno de Buey“ vorbei und beim Abwärtsgehen stoßen wir in einer Biegung auf eine Marienfigur der RIMG0258besonderen Art, „La virgen de los pinos“. Nach geraumer Zeit haben wir unsere Runde geschlossen, sind dort an der Stelle angelangt, an der wir den links abgehenden Weg im wahrsten Sinne des Wortes „links“ liegen gelassen haben. Wir gehen wieder durch das Gelände der Finca und machen uns an den Schautafeln „schlau“.
Noch ein letzter Anstieg den Berg hinauf und wir sind wieder bei unseren geparkten Autos.
Eigentlich war eine Erweiterung der Wanderung zu einer höher gelegenenRIMG0256 Galerie geplant, jedoch die Wolken kamen so tief und dicht herein, so dass es kein Vergnügen mehr gewesen wäre.
Nach dem Motto: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, brachen wir den kurzen Wandertag ab und freuten uns auf ein gutes Ziegengericht.

Besonderheit:
Die Finca El Helecho, in dem Örtchen El Bueno befindet sich abseits allen Getriebes mitten im Pinienwald von Arico auf einer Fläche von 157 Hektar. 1985 erwarb die Inselregierung von Teneriffa das Gelände und die Finca wird von der Stiftung Tenerife rural verwaltet. Sie widmet sich vor RIMG0263xallem der Aufzucht von traditionellen, einheimischen Tierarten. In Stallungen und Gehegen werden das schwarze Schwein, kanarische Ziegen und kurzhaarige Schafe gehalten. Esel, Hühner der besonderen Art und Kühe dürfen nicht fehlen.
Das schwarze Schwein war in Teneriffa praktisch verschwunden, bis 1989 von La Palma einige Exemplare eingeführt wurden und die Zucht erfolgreich verlief. Ebenso hat man große Erfolge mit der Ansiedlung der schwarzen Bienen verzeichnet.
Dass traditionelles Getreide, Gemüse und Kartoffeln angebaut werden und der Wein kultiviert wird, gehört ebenfalls zu den Anliegen der Regierung und somit der Finca.
In einer Aula, die vorbildlich in die Landschaft eingebunden ist, werden Lernwillige geschult, das Kulturgut Teneriffas zu pflegen und zu hegen.
Die Besucher der gesamten Anlage werden taktvoll darauf hingewiesen, die Landschaft sauber zu halten, so wie sie sie vorgefunden haben.

Nach Voranmeldung unter der Telefon-Nummer 902 366 909 oder über Internet info@teneriferural.org können Führungen organisiert werden.

Anfahrt:
Von Arico auf der TF 28 kommend bis zum Abzweig nach El Bueno, TF 534 fahren. Dann hoch, durch das Örtchen durch, bei dem Schild „Finca El Helecho“ links weiter hoch bis zum Sackgassenschild. Hier gibt es Parkmöglichkeiten.

Restaurant:
Bar Arbello, c/La Degollada, Arico Viejo
Am Wochenende ist besonders das Ziegengericht empfehlenswert. Der Hauswein – rot wie weiß –  ist gewöhnungsbedürftig.