Archiv für die Kategorie „Anaga-Gebirge“

Afur – Playa de Tamadite – Taganana – Afur

Nach der Schlechtwetterperiode war uns mal wieder so richtig nach Wandern zu Mute.
In der Zwischenzeit haben wir schon früher beschriebene Küstenwanderungen gemacht, aber heute wollen wir es wissen.

Ein kanarischer Bekannter schwärmte uns so von der Rundtour Afur vor, dass wir uns sagten: DIE muss es sein.

Nur soviel schon vorab: Traumhaft schöne Wanderung in der grünen Region Teneriffas, dem Anagagebirge, bis hinunter zur Küste, zur Playa Tamadiste oder auch Tamadite genannt,  und wieder hoch hinauf zum Sattel des Roque El Fraile und wieder runter bis zu dem kleinen Örtchen Afur.

Wanderwegstrecke: wir haben 5  ½ Stunden gebraucht, da wir uns ein Stückchen verstiegen hatten und viel geschaut und fotografiert haben.

Übrigens: Die ausgezeichneten Fotos hat dieses Mal alle meine Freundin und Wanderpartnerin Elisabeth mit ihrem iPhone gemacht, da ich meine Kamera zu Hause liegen gelassen hatte.

Wir parken unseren Wagen an der letzten Bushaltestelle unten im Örtchen Afur. Etwas tiefer liegt noch ein riesengroßer Parkplatz als Ausgangspunkt für die Wanderung.
Da wir jedoch das „Örtchen“ mit Kirchlein und Bar gleich mit besichtigen wollen, steigen wir von oben ein.
Um 10.05 Uhr geht es los mit einem etwas unguten Gefühl, da es die  gesamte Strecke von La Laguna bis kurz vor Afur geregnet hat.
Wir vertrauen darauf, dass der Bergkamm die Regenwolken abhält und – zum Glück –  haben wir uns nicht verspekuliert.

Auf dem Kirchplatz gibt es den ersten Hinweis auf die Tour:
PR TF 8: Taganana 7,5 Km und

PR TF 8 : 3,7 km Casa Forestal – Taganana

Eine Informationstafel klärt uns auf, dass wir uns auf dem PR TF 8 auf
einigen der traditionellsten Pfade des Anaga-Gebirges bewegen werden.
Auf dem Holzkohlenweg (hier wurde Holzkohle gebrannt und nach Santa Cruz gebracht), dem Zuckererohrpfad (um Taganana wurde Zuckerrohr angebaut und verarbeitet) und dem Weinsteig (noch heute wird hier viel Wein angebaut. Der Weißwein der Region ist für seine Güte bekannt).

An einem Laternenpfahl, umrahmt von Tamarisken, sehen wir die für unsere Wanderung zutreffende Markierung: weiß-gelbe Balken.

Vorbei an der kleinen Bar und dem Schulgebäude gelangen wir auf einen wild-romatischen, abwärts führenden Pfad. Auf den umliegenden Feldern wird gearbeitet und der Blick geht auf den mächtigen Koloss des Roque Taborno und auf den Roque Igués.

Schnell gelangen wir auf eine Betonpiste und an einem Pfahl leuchtet uns die Markierung entgegen.

Und schon haben wir den freien Blick auf’s Meer, gerahmt von mächtigen Felsbrocken.

Achtung: Schnell sind wir im Baranco de Tamadite und an einem mächtigen, schwarzen Felsen und einem Pfahl sehen wir die weiß-gelben Balken. Nach einer Felsformation, wie eine Skulptur, befindet sich etwas oberhalb eine Holztafel, mit dem Hinweis: „Tamadiste Playa“.
Hier also rechts weg und nicht weiter gerade aus Richtung Bach!!!
(das haben wir gemacht und mussten dann wieder aufsteigen.)

Auf einem schmalen, steinigen, gut präparierten Pfad, gesichert durch Holzgeländer steigen wir ab  – links unten begleitet uns der Bach. Er ist einer der wenigen Bäche  – wenn nicht so gar der einzige –  auf Teneriffa, der ganzjährig Wasser führt.

Auf der ganzen Strecke werden wir umweht vom Duft des Wermuts und wir erfreuen uns an großen Flächen der weißblühenden Kanaren-Trichternarzisse.

Nach einer knappen Stunde sind wir unten am Bach und queren ihn – trockenen Fußes – über dicke Steine.

Eine in den Fels geschlagene Treppe und wiederum mit Geländer gesichert führt uns aufwärts.
Aber zuerst bewundern wir noch ein Musterexemplar der durch Erosion stehen gebliebenen „Mauer“ aus Vulkangestein.

Nun sind wir schon so in Sichtweite des Meeres, dass wir die Brandung ausmachen können.

Schnell sind wir abgestiegen,  haben nun den Bach mit etlichen kleinen Wasserfällen und Gumpen rechts von uns.

Das letzte Stück bis zum Meer legen wir in Begleitung von 4 jungen Canarios mit ihren Hunden zurück.
Sie kommen von Taborno herunter und meinten, die Strecke wäre teilweise sehr gefährlich.

Trotz „Versteigen“ sind wir um 11.45 Uhr an der Playa und sind begeistert von der  wuchtigen Brandung, der Kies-Sand Playa,  die umrundet ist   von Felsen und begrünten Abhängen und dem Blick bis zur Punta Tamadite.

Das ist der richtige Ort, unsere obligatorische Apfelpause einzulegen, den Canarios bei ihrer Mutprobe, in dieser Brandung zu schwimmen, zuzuschauen und zu hoffen, dass wir das traditionelle Pfahlspringen von einem der jungen Männer beobachten können, der mit seinem langen Stab aufsteigt.

Nach 15 Minuten wandern wir weiter, denn wir haben noch eine lange Strecke vor uns.  Nächste Etappe: Taganana

Ein kleines Stück zurück, an einem urigen Fischerhäuschen (?) vorbei,  gehen wir zum Bach runter, um an diesem wiederum ein Stück zurück zu wandern,  und queren diesen dann als wir an einem Felsen die weiß-gelben Balken sehen, die noch von einem grünen Punkt ergänzt werden.

Auf der Gegenseite geht es gleich steil, steiler, wirklich absolut steil hinauf. Wir gewinnen dadurch schnell an Höhe und bei einem Blick zurück sind wir wiederum begeistert von dem Bild, das sich uns bietet:

Die grünen Hänge sind nun sonnenbeschienen und die riesigen Kandelaber-Wolfsmilch-Gewächse  glänzen silbern, dazu das blau-grüne Meer mit fantastischer, weiß-schäumender Brandung, die Felsspitzen die ins Meer ragen. Schön!

Außerdem begeistert uns, dass die Sonne scheint! Und wir beglückwünschen uns, dass wir es gewagt haben, bei den Wettervoraussetzungen doch zu wandern!
Wir wären schon sehr zufrieden gewesen, wenn wir nur trockenen Fußes die Tour hätten machen können.

Den Pfahlspringer sehen wir an einem Hüttchen arbeiten, haben immer noch die Hoffnung, dass er zur Playa zurück springt, aber er hat zu tun und wir steigen weiter aufwärts. Vorbei geht es an einem malerischen,  aus Vulkansteinen in den Hang gebauten und mit Schilf gedeckten Haus .

Nachdem wir den Kamm erreicht haben, geht es in teils sanftem, teils etwas heftigerem Auf- und Abwärtssteigen immer in luftiger Höhe entlang an der unter uns liegenden Steilküste  am Fuß des Roque Marrubal.

Nach einer Stunde gelangen wir in die Weinbauregion und unser Weg wird nun breiter und nach weiteren 15 Minuten gelangen wir  an eine Ansammlung von gepflegten Häusern, umgeben von Weinreben.

Auf der Teerstraße, gesäumt von Palmen, marschieren wir weiter, passieren  die Bodega Queque.
Kurz darauf, an einer Wasserleitung, zweigt von der Fahrstraße – weiß-gelbe Markierung –  ein fußbreiter Pfad steil neben einer Wasserleitung rechts ab.
Gekreuzte weiß-gelbe Balken an der Fahrstraße weisen daraufhin: hier nicht weiter geradeaus.

Auf dem äußerst schmalen Pfad, gesäumt von einer der hier üblichen Trockenmauern, die überzogen ist mit unterschiedlichen Aeonien,
gehen wir  auf halsbrecherische Weise weiter, blicken auf den Friedhof von Taganana hinunter und gelangen nach 10 Minuten auf eine Asphaltstraße und sehen oberhalb von uns einen großen, dunklen Komplex mit kleinen Fensterchen, ein Gefängnis?

Kurz darauf gelangen wir an die obere Dorfstraße von Taganana, die Calle José Negrin Viñas, Cruz Vieja mit netten Häusern, vor einem  steht ein Musterexemplar des Weihnachtssterns.

Den  Abstieg, der links in den Ort Taganana  führt, schenken wir uns.
Taganana ist der größte Ort im Anagagebirge und erstreckt sich über viele Terrassen von etwa 200 Meter Höhe bis zur Meeresküste.

Wir gehen an den Häusern hier oben vorbei und bei Haus Nummer 2 biegen wir rechts ab. Auf einer geriffelten Betonpiste geht es aufwärts.
Ein Einheimischer sagt uns, nach Afur haben wir von hier aus noch „más o menos“ (mehr oder weniger) 1 ½ Stunden zu gehen. „Vamos a ver.“ Wir werden es sehen. – Tatsächlich haben wir 2 Stunden gebraucht.

Die Hinweistafel sagt uns:  La Cumbrecilla – Afur

Vorbei am Casa Noni geht es hinauf. Nach 10 Minuten wechselt der Weg auf Erdreich und noch etwas später auf einen kunstvoll mit großen Felsplatten belegten Weg.

Nächster Hinweis: La Cumbrecilla – Afur, links, auf dem gepflasterten Weg weiter.
An Weinfeldern vorbei werden wir rechts hoch geschickt und nun geht es um 14 Uhr los.
Noch ein Blick zurück zum Meer mit seinen Inselchen und in das weite Tal von Taganana.

Nun erwarten uns große Erikabäume, vereinzelt kanarische Kiefern, Lorbeerbäume, einige Mispelbäume, das kräftige Grün des  sprießenden Adlerfarns, bodenbedeckend das saftige Grün des nickenden Sauerklees und der Luzerne.

Zu unserem Glück führt dieser äußerst steile, schweißtreibende  Aufstieg auf ausgewaschenen  Steinrinnen durch einen Tunnel von Erika- und Lorbeerbäumen. Er steigt in kurzen Serpentinen in direkter Linie unter Strommasten aufwärts.
Zwischendurch erfreuen wir uns an dem Vogelgezwitscher, das wir in dieser Intensität noch selten gehört haben.

35 Minuten hat der Anstieg gedauert und oben erwartet uns am Sattel des Roque El Fraile ein Gipfelkreuz und eine grüne, große Mülltonne. Witzig!

Und nunmehr geht’s bergab. Rechts runter, Hinweistafel „Afur“ den Roque Taborno und viele uns unbekannte Felsen im Blick.

Ohne Anstrengung erreichen wir bald ein Gehöft, die junge Frau grüßt uns freundlich und immer heiter weiter runter.
Nach einer halben Stunde Abstieg sind wir im Zweifel: rechts oder links an der Gabelung weiter. Kein Hinweis. Wir entscheiden uns rein gefühlsmäßig für links, da wir annehmen, rechts geht es nur zu einem Haus.
Richtig.
Ruck zuck, um 15.10 Uhr,  sind wir auf dem breiten, gut ausgebauten Weg unten auf der TF 136, etwas unterhalb von km 5 bei einer Bushaltestelle.

Nun gehen wir 20 Minuten  auf der – Gott sei Dank – wenig befahrenen Straße bis wir an einer Kurve  rechts an einem markanten, schwarzen Felsen die weiß-gelb gekreuzten Balken sehen, also hier nicht weiter. Links, an einem Telegraphenmasten  machen wir  die weiß-gelbe Markierung aus.
Hier geht ein schmaler Durchgang zwischen den Blöcken der Straßensicherung ab. Zur Zeit ist diese Stelle noch zusätzlich durch einen roten und einen weißen Plastikpylon gesichert.

Unter einem imposanten Felsüberhang geht es durch,  den Blick links auf ein hübsches Tal und hast Du nicht gesehen, sind wir an einigen Häusern mit Obstbäumen und liebevoll angelegten Gärtchen im Örtchen Afur.
So schnell hatten wir das Ende der Tour nun doch nicht erwartet.

Jetzt freuen wir uns auf einen café con leche und da es uns hier so gut gefällt und wir so glücklich über die Wanderung sind, serviert uns señor Jose leckeren Käse, frisches Weißbrot mit viel Anis  und ein Glas Rotwein aus der Region.

War das ein schöner Tag!

Einkehrmöglichkeit:
Bar Casa Jose Cañon in Afur, Telefon: 69 01 41
Sehenswert ist die kleine Bar ob seiner Vielfalt an Spirituosen. Das sucht seinesgleichen.

Anfahrt:
Von Los Christianos kommend auf der TF 1 bis Santa Maria del Mar, dann auf die TF 2, auf dieser bis zur ersten Ausfahrt La Laguna, auf der TF 13 und dann auf der TF 12 bis Abzweig Afur auf die TF 136 bis zum Ende.
1 ½ Stunden.

Abfahrt:

Wenn man will, weil die Strecke so schön ist, links und rechts der Blick auf’s Meer:
Zurück auf die TF 12 und dann Richtung El Bailadero, Taganana bis San Andrés, hier auf der TF 11 über Santa Cruz zur TF 1.

Punta de Hidalgo – Batán de Abajo – Punta de Hidalgo

Empinado! Escarpado! Fulminante!
Steil! Steil! Steil!
So ist diese Rundtour, sowohl im Aufstieg wie im Abstieg.
Wer trittsicher und absolut schwindelfrei  ist, über gute Kondition verfügt und eine gute Portion Abenteuergeist in sich trägt, für den ist diese Tour umwerfend!
Bedingung ist auch: trockenes Wetter, sonst wird die Wanderung zu einer lebensgefährlichen Tour!

Wanderwegstrecke: reine Gehzeit 4 3/4 Stunden (wenn man sich nicht versteigt)
Um 11.05 beginnen wir die Wanderung in Punta de Hidalgo an der Kirche, hier ist auch eine Bushaltestelle. Wenige Schritte nach links und biegen gleich rechts in Camino El Callejón ab.
Der Hinweis hier lautet: PR TF 11 El Batán 7,1 km,  Cruz del Carmen 12,1 km und eine Infotafel macht uns schlau. Ein Rundweg ist also von offizieller Seite her nicht mehr vorgesehen. (Vermutlich wegen der kritischen Gefahrenstellen)

Sofort bekommen wir einen Vorgeschmack, was uns so erwartet, denn selbst auf der Asphaltstraße, die an farbenfrohen Häusern vorbeiführt, geht es steil bergauf. Lücken zwischen den Häusern geben den Blick frei auf die mächtigen Felsen „Los dos hermanos“, an denen wir bei der Wanderung von Cruz del Carmen über Chinamada nach  Punta de Hidalgo vorbeigekommen sind.
Man wünscht sich, Spikes an den Schuhen zu haben.
Ca. 30 Minuten geht es hier bergauf, an Verkehrszeichen oder Lichtmasten sehen wir die für die Strecke zuständige weiß-gelbe Markierung, immer noch auf der geteerten Straße.

Ein Blick zurück zur Küste mit Leuchtturm und auf das nun schon unter uns liegende Punta de Hidalgo.

Die Fahrstraße geht in einen erdigen Weg über, vorbei an Kartoffelfeldern,  blühenden Gärten und vielen landwirtschaftlich genutzten Terrassen, die mit Maschendrahtzaun gesichert sind. Gegen Kaninchen?

Und nun geht es doch tatsächlich bergab, was wir gerade so mühsam erklommen haben. Und, was soll ich sagen? Sofort wieder geht es steil bergauf.

Die Markierung weiß-gelb ist ausgezeichnet.

Links unten sehen wir den Kanal und zwei Wanderer. Eine kurze Verunsicherung, denn es geht links ein Weg ab, da jedoch die Markierung nach rechts zeigt, folgen wir dieser und haben nach insgesamt 45 Minuten Gehzeit die Brezal-Zone, die Erikazone erreicht.

Noch einmal 15 Minuten aufwärts, teilweise durch einen regelrechten Erikatunnel, auf unterschiedlichsten Bodenbeschaffenheiten. Gelegentlich 5, 6 Schritte eben zur Erholung und nach einer Stunde schweißtreibender Gehzeit erreichen wir den Kamm de Morro.

Grandios! Unglaublich! So einen Blick hatten wir noch nie:
360 Grad Rundumblick!

Mächtige Berge umrunden uns, eine Lücke zur Küste!


Phantastisch!

Die rechts und links aufsteigenden Wege sind mit gekreuzten, weiß-gelben Balken gekennzeichnet, also folgen wir links, gleich absteigend, dem Holzpfosten mit der bekannten Markierung und dem Blechschild „Bejía“.
Von hier haben wir bereits einen Blick auf die Terrassenfelder von Bejía und die ersten Häuser.

Auf Lavagrus geht es in Serpentinen steil bergab, Vorsicht: Rutschgefahr!
Wir passieren eine Miniaturausgabe der schwarzen Mondlandschaft und müssen den Barranco ausgehen.
Schön: eine große Fläche ist mit großen Farnen bedeckt.

Auf der Gegenseite sehen wir schon den wieder ansteigenden Pfad.
An Kartoffelfeldern und Höhlen und mächtigen Büschen des weißblühenden Natternkopfes vorbei steigen wir wieder – wie könnte es anders sein? – steil bergauf nach Bejía.

Bis hierher sind es von Punta de Hidalgo 1 Stunde 50 Minuten Gehzeit.

Der Weg führt uns oberhalb der ersten Häuser auf einem schmalen Weg weiter aufwärts. Der Blick fällt auf ein, an eine Burg erinnerndes Haus, wir  durchschreiten die reinsten Felder des drüsigen Wasserdostes  (im spanischen: Hierba negra, flor de espuma – schwarzes Kraut, Schaumblume)  und des Wehrmuts und werden von dessen intensiven Duft umweht.
Das marode Holzschild weist nach „El Peladero“

Wir halten uns links und gelangen auf die Asphaltstraße.
Sind begeistert, dass wir wildwachsende Callas entdecken.
Weiter geht es aufwärts, vorbei an einem Hühnerhof und einem leuchtend  blau gestrichenen Wohnhaus und üppig behangenen Orangenbäumen.

Vor der nächsten Kurve biegt von der Fahrstraße links unser Wanderweg ab.
Am Laternenpfosten ist die Markierung aufgemalt. Am nächsten Pfosten zeigt er den abknickenden Weg an und nun geht es über Beton- und in den Stein gehauenen Stufen auf einen Betonweg, vorbei an einigen Häusern von Bejía aufwärts, um gleich wieder hinabzuführen und noch einmal hinauf, damit wir nicht aus der Übung kommen.
Und wieder gelangen wir auf die Fahrstraße und folgen dieser steil bergauf.
Links haben wir den freien Blick auf  Chinamada und nach knapp 2 1/2 Stunden Gehzeit wissen wir, dass wir bis bis zu dem nun folgenden Abzweig 6,4 km gegangen sind und nach El Batán noch 0,7 km vor uns haben.

Die nächste halbe Stunde ist fast erholsam. Der Weg führt fast parallel zum Hang. Der Blick kann auf die fantastische Bergwelt schweifen, die kleinen, bewirtschafteten, unter uns liegenden Terrassenfelder nötigen uns Respekt ab und wir steuern auf eine interessante Felsformation zu.

Von hier aus geht es fast halsbrecherisch abwärts nach El Batán.
Vorbei an Weinfeldern, einem kleinen, liebevoll angelegten Rastplatz und mit Blick auf ein modernes Sportfeld erreichen wir nach 15 Minuten den in die Berge eingebetteten Ort.

Entgegenkommende Wanderer haben uns schon gewarnt, dass die Ausschilderung nach Punta de Hidalgo von oben kommend nicht zu sehen ist.
Also sind wir achtsam und befragen vorsichtshalber einen Einheimischen, der uns den Abzweig zeigt und bestätigt, dass diese Strecke den Weg in den Kanälen beinhaltet.

Etwas tiefer die gute, gewohnte Ausschilderung nach Cruz del Carmen 5 km.
Hier im Ort gibt es eine Möglichkeit in der kleinen Bar einzukehren und es verkehrt auch bis hierher der Bus, Linie 74 (Abfahrt: 15.45 Uhr nach La Laguna).

Achtung: nach einem im Klinkerstil erbauten Haus auf der rechten Seite geht es wenige Stufen tiefer links ab.
Eine verwaschene Tafel weist daraufhin: Punta de Hidalgo, 1 Stunde 20 Minuten.
Die weiß-gelb gekreuzten Balken bedeuten, dass dies nicht der Weg nach Cruz del Carmen ist, und so missachten wir sie diesmal.

Vorbei an Gärten gelangen wir an eine Felsausbuchtung mit Bank. Dies ist die Gelegenheit, unsere obligatorische Apfelpause mit Blick auf die Berge und windgeschützt abzuhalten.
Immerhin ist es inzwischen 14 Uhr. 3 Stunden Gehzeit.

Weiter geht es auf einen Kammrücken und nun ACHTUNG!
Es gibt zwar noch an einer Mauer ein Holzschild „Punta de Hidalgo“ und ein altes Blechschild in Rautenform, aber das ist die einzige Kennzeichnung die wir bis nach Punta de Hidalgo vorfinden.
Unser Eindruck ist, da dieser Abschnitt als besonders gefährlich eingestuft ist und wohl auch schon diverse Unfälle passiert sind, dass man diese Route nicht mehr begehen lassen will.
Nicht einmal ein Steinmännchen macht auf den abknickenden, kaum auszumachenden Steig aufmerksam.

So haben wir uns auch erst einmal kräftig verstiegen.

Wir gehen den Kammrücken aus, unterhalb eines Lastenaufzuges. Kurz darauf ein zweiter Lastenaufzug und zwischen Weinfeldern immer weiter abwärts. Jedoch der Weg führt nur zu immer weiteren Weinfeldern und dann ist Schluss, dann geht nichts mehr.
Zwar haben wir bizarre Felsformationen gesehen, aber bisher waren wir auch so zufrieden.
Wir wollen nichts riskieren und müssen, bedauerlicherweise, alles, was wir so schnell abwärts gegangen sind, wieder aufsteigen, in der Hoffnung, noch den richtigen Weg zu finden.
Eine dreiviertel Stunde hat uns diese Eskapade gekostet.

Und siehe da:
Kurz vor Ende des Kammrückens, noch ein Stück vor dem ersten, höher liegenden Lastenaufzug, dem ersten Blick zur Küste, knickt der Pfad lins ab.
Erst geht es ganz sanft abwärts, vorbei an weiteren Weinfeldern, jedoch dann bekommt das Ganze hochalpinen Charakter.

Ein äußerst steiler, felsiger Abstieg beginnt zwischen wiederum steilen Abhängen.
Was haben wir für ein Glück, dass die Sonne scheint und die Felsen trocken sind.
Jeder Tritt erfordert Konzentration, keine Nachlässigkeit darf man sich erlauben.


Eine knapp halbe Stunde dauert der Abstieg und wir haben das Bachbett des Barranco del Rio und den Kanal erreicht.
Wir steigen in den trockenen Kanal ein und folgen diesem nun 1 Stunde und 15 Minuten.
Durch ein Schild werden wir nochmal darauf aufmerksam gemacht, dass Vorsicht angebracht ist.

Dieser Kanal ist ein Meisterwerk. Links der Fels und zum Teil wie angeklebt schlängelt sich dieses „Kunstwerk“ am Berg entlang. Rechts wird der Abstand zum Barranco immer höher und steiler abfallend.


Und im Bachbett türmen sich die dicksten Lavabrocken.

Eine Schwierigkeit bei der Begehung ist, dass die Felsen zum Teil überhängen.
Auf der Außenseite des gemauerten Kanals empfiehlt es sich wahrlich nicht zu gehen, zu riskant. Wie uns unterwegs ein blumengeschmücktes „Marterl“ anzeigt, stürzte hier 2008 jemand ab.

Wir kriechen unter den Felsen durch oder Elisabeth hat eine besondere Methode entwickelt: sie rutscht auf dem Hosenboden auf der Außenmauer entlang.
Streckenweise kann man ganz zügig im Kanal ausschreiten. Manchmal muss man sich ganz schön schmal machen. Linkerhand die Felsen und zum Teil interessanter Bewuchs, rechterhand können wir quasi die Wanderung von Chimanada aus nachvollziehen und vor uns die Küste.

45 Minuten geht das so, dann hätte man die Möglichkeit auf einem Feldweg zu Gewächshäusern von Punta de Hidalgo abzusteigen.
Nein, wir wollen den Kanal ganz ausgehen.

Davon raten wir jetzt jedoch dringend ab, denn die nächste halbe Stunde, die es noch dauert, um bis zum Ende des Kanals zu kommen, die Kurve ganz auszugehen, ist eine Plage,  einfach schrecklich!

Denn: Nunmehr ist der Kanal teilweise mit einer Betondecke abgedeckt, die ist jedoch brüchig. Da dieses Kanalteilstück tief in den Barranco hineinführt, ist es äußerst schattig und die Feuchtigkeit hält sich im Kanal. Infolgedessen steht das Wasser darin, es hat sich eine stinkende, sehr rutschige Moderschicht gebildet.
Teilweise ist der Kanal zugewachsen und die Feigenkakteen ragen zum Teil so in den Kanal, dass man einer Berührung nicht ausweichen kann.
Eine besondere Schikane bilden die stabilisierenden Querstangen. Wir kommen uns vor wie Hürdenläufer (nur nicht so schnell). Da ich klein bin, ein besonderer Schwierigkeitsgrad.
Da kann auch die schöne Brücke, über die der Kanal geführt wird und der Blick zur Küste, nicht mehr trösten.
Wir wollen nur noch, dass es ein Ende hat.

Mit quietschnassen, stinkenden Stiefeln erreichen wir endlich um 16.45 Uhr die Asphaltstraße von Punta de Hidalgo.
Den Weg hinab, rechts abgebogen, und welches Glück: Der Bus 105 steht da und wartet noch auf uns.
Wir entschuldigen uns beim Busfahrer für unsere stinkenden Stiefel. Er nimmt’s mit Humor.
Auf der einstündigen Fahrt bis Santa Cruz können wir erholen wir uns gut.

Fazit:
Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole, diese Wanderung ist wiederum einzigartig!
Die Ausblicke auf die Berge rundum, die Schluchten und Felsformationen, die Vegetation, wunderschön. Und die Kanalbegehung, schon ein besonderes Erlebnis.
Zudem, wenn man so eine Tour gut geschafft hat, ist man nur noch dankbar und freut sich, dass man so etwas Schönes erleben darf.

Dies war für diese Saison unsere letzte Wanderung und wir stellen fest:
Die 15 gemachten Touren, davon war jede für sich schön und sie sind nicht vergleichbar, wir wollten auf keine verzichtet haben.
Jede hat ihren eigenen, ganz besonderen Charakter, ihren Reiz, ihre Schönheit!

Teneriffa ist mit seinen so abwechslungsreichen, mannigfachen Wandermöglichkeiten kaum zu überbieten.
Und wie schön: Dass die Inselregierung sich nunmehr ganz offensichtlich auch stark der Wanderer annimmt und die Wege entsprechend kennzeichnen lässt.

Nun freuen wir uns wieder auf Deutschland und lassen uns überraschen, was wir in den fünf Monaten dort so unternehmen werden.
Wen es interessiert, kann ja mal in unterwegsindeutschland.de reinschauen.

Anfahrt:
8.45 Uhr Linie 110 nach Santa Cruz vom Busbahnhof Playas de las Américas
9.50 Uhr Ankunft in Santa Cruz
Weiterfahrt:
10.05 Linie 105 nach Punta de Hidalgo
11.05 Ankunft in Punta de Hidalgo, Haltestelle: Kirche

Rückfahrt:
16.55 Uhr L Endstation Punta de Hidalgo
18.05 Busbahnhof Santa Cruz
Weiterfahrt:
18.15 Uhr Linie 110 nach Los Cristianos
19.15 Uhr Ankunft in Los Cristianos

Große Faro de Anaga Rundtour

Chamorga – El Draguillo – Las Palmas – El Faro – Chamorga

Eine zauberhafte Wanderung!
Ich wage zu behaupten: DIE Wanderung, die an Abwechslungsreichtum nicht zu überbieten ist!
Von der 11 Grad kalten Anhöhe des Anagagebirges, Pasatwolken umweht, durch die Fayal-Brezal-Region (Gagelbaum-Baumheide-Region) mit riesigen Gesteinsbrocken zur sonnigen, warmen Küste (gefühlte 20 Grad).
Vorbei an landwirtschaflich genutzten Terrassen.
Dann entlang der Küste vom Meeresrauschen und Möwengeschrei begleitet an dem Weiler Las Palmas vorbei bis zum Faro – Leuchtturm –  am nordöstlichsten Ende Teneriffas.
 Ein schweißtreibender Aufstieg im prallen Sonnenschein durch den Barranco de Roque Bermej wieder hoch nach Chamorga.
Und dann das Glücksgefühl nach gut 5 Stunden: Wir haben es geschafft!

Wanderwegstrecke: 5 Stunden 15 Minuten plus 15 Minuten Pause (10,82 km und ca. 1100 Höhenmeter sind zu bewältigen)
Wir beginnen unsere Wanderung fünf vor 11 Uhr am Eingang des Örtchens Chamorga bei der Bushaltestelle und dem Kirchlein.
Nach dem Studium der Infotafeln steigen wir sofort – dem für uns interessanten  Hinweisschild „PR TF 6 El Draguillo 2,7 km“ weiß-gelbe Markierung, folgend, entlang einer Mauer auf anfangs gepflastertem Weg aufwärts.

Kurz darauf passieren wir eine verfallene, kleine Finca, bestaunen das Kartoffelfeld, das dem steinigen Boden abgetrotzt wurde, freuen uns an dem kräftigen Grün der Farnansammlung und den Gesteinsformationen.

Nach 15 Minuten zeigt uns das nächste Schild an: wir sind einen halben Kilometer von Chamorga aufgestiegen und nach El Draguillo sind es noch zwei Kilometer.
Aufwärts, aufwärts, an den Gagelbäumen und Erikasträuchern und bizarren Baumskulpturen vorbei begleitet uns links ein kleines Bächlein und wir stellen uns vor, dass Obelisk an den Gesteinsbrocken als Hinkelsteine seine Freude gehabt hätte.

Ganz vereinzelt sehen wir die orang-farbenen Blüten der endemischen Kanaren-Glockenblume und große Ansammlungen des Wald-Storchschnabels.

Nach einer halben Stunde Aufstieg gelangen wir an eine Anhöhe. Links wie rechts gehen Wege ab, bei genauem Hinsehen bemerkt man hinter einem dicken Stein den Holzpfahl mit der weiß-gelben Markierung: Also geradeaus, bergab.

In teils weiten Serpentinen führt der dick mit Gagelbaumblättern bedeckte Weg in knapp 650 Metern abwärts . Nach 50 Minuten Gehzeit haben wir den ersten Blick zur sonnenbeschienen  Küste und auf das Dörfchen El Draguillo und das Hinweisschild sagt uns: noch 1 km bis dorthin.
15 Minuten später gelangen wir bereits an das erste Haus und in landwirtschaftlich genutztes Gebiet.

1 Stunde 20 Minuten haben wir für die 2,7 km von Chamorga gebraucht, um in El Draguillo vor einem Musterexemplar eines Drachenbaumes zu stehen. Kurz dahinter sind erneut Infotafeln und der Hinweis zeigt uns an: rechts in den Barranco runter und auf dem PR TF 6 sind es 2,4 km nach Las Palmas de Anaga und 6,5 km zum Roque Bermejo und wir werden uns auf einem Weg „peligro – danger“ bewegen. Gleich gegenüber steigen wir über Felsstufen wieder auf.

Die nun folgende Wegstrecke kann man am besten mit dem Auf und Ab der uns linker Hand begleitenden Wellen beschreiben.
Mal sind es kleinere Wellen, sprich es geht sanft bergab und sanft bergauf, dann sind es heftige Wogen und der Weg fällt tief in den Barranco ab, zum Teil fast auf Meereshöhe, um dann wieder steil auf der anderen Seite aufzusteigen.
Da es aber zwischen den einzelnen, sinnbildlichen, Wellentäler bzw. den Barrancos, hangbegleitende Strecken gibt, können sich die Füße erholen und man empfindet die 2 1/2 Stunden bis zum Leuchtturm gar nicht so  anstrengend.

Langweilig wird es unterwegs sowieso nicht.

Nach einem kurzen Aufstieg nach El Draguillo haben wir den Blick zurück auf das Örtchen Benijo, den Roque de Taborno – den wir auch schon umwandert haben –  und der Leuchtturm von Punta de Hidalgo spitzt um die Ecke.

Der Blick auf die Küste mit den sich brechenden Wellen und auf die kleinen Vulkaninselchen bzw. den „Vogelfelsen“  Roque del Dentro sind schön und so nah. Sahen wir sie früher nur von Punta de Hidalgo aus.

Die zu querenden Gesteinsmuren zeigen uns die Naturgewalten und durch die wohl immer wieder abgehenden Gesteinsbrocken ist der Weg hin und wieder ausgesetzt. Ganz deutlich kann man im Meer die abgegangenen Gesteinsmassen als bräunliche Färbung feststellen.

Trittsicher und schwindelfrei sollte man schon sein. Das ist auf dieser Tour mal wieder Voraussetzung.

Wir gelangen an den Weiler Las Palmas, der heute fast verlassen ist. Er ist  umgeben von einem Opuntienhain  – Feigenkakteen –  mit riesigen Exemplaren.
Von den Dattelpalmen, die der Ansiedlung den Namen gaben, sind nur noch einige vorhanden.
Auf alle Fälle begrüßt uns ein Bewohner mit lautem Hallo und zum Abschied bläst er das Horn.

Nach 2 ¾ Stunde bestaunen wir die Überreste  eines Bauwerkes der besonderen Art:
Ein riesiger Monolith wurde in ein  mehrstöckiges Haus mit Ziegeldächern (nunmehr leider zerbrochen) und Zisterne auf dem Dach mit Mühlstein davor umfunktioniert. Davor wacht ein Drachenbaum.

Die nächste Attraktion ist die Quelle – Fuente- Junquillo mit Heiligenschrein und kurz darauf ein Unterstand unter einem mächtigen Felsvorsprung.

3 ½ Stunden ohne Unterbrechung gewandert, wir sind der Meinung, nun ist unsere obligatorische Apfelpause mit Blick auf den Leuchtturm, das Meer und die segelnden Möwen angebracht.
Da hier ein unangenehmer Wind bläst, fällt die Pause wie gewohnt nur kurz aus.

Kurze Überlegung: Den von einer früheren Wanderung her bekannten, kürzeren Aufstieg nach Chamorga „3 km über Tafada“ oder  „4,4 km nach Chamorga über den Roque Bermejo 1,2 km“.

Wenn schon, denn schon: Wir gehen doch die große Anaga-Küstentour aus.

Am Leuchtturm (230 m) vorbei führt der zum größten Teil gepflasterte Weg in großzügigen Serpentinen abwärts.
Dies war früher eine Fahrstraße, wie wir gelesen haben.

Unten angekommen nochmal eine Gewissensfrage: gehen wir noch die 0,6 km bis zur Playa und Roque Bermejo oder direkt die 3,2 km hoch nach Chamorga.

Es ist 15 Uhr. Wir entscheiden: Es muss auch mal genug sein, wir sparen uns den Abstecher zur Playa und einkehren wollen wir sowieso nicht.

Nun also Endspurt: Hinauf! Und WIE!!!
Die Sonne brennt, kein einziger schattenspender Baum, steil, steil. Der tief in das Anaga-Gebirge hineinreichende  Barranco de Roque Bermejo ist malerisch. Er erinnert uns an vielen Stellen an unsere Wanderung durch die Mascaschlucht von seiner Formation und auch von den Gumpen, den kleinen Wassertümpeln.

Anfangs gehen wir noch durch landwirtschaftlich genutztes Gebiet, eine Ziege meckert und etwas oberhalb geht es, vorbei an einer verfallenen Finca, erbarmungslos steil hinauf auf zum Teil gepflasterten, zum Teil felsigen Strecken.

Zwei junge Spanier überholen uns äußerst sportlich. Wenig später sitzen sie im Schatten eines Felsvorsprungs und rasten, denn einer hat große Probleme mit der Hitze.

Unverdrossen steigen wir aufwärts. Zum Glück haben wir noch etwas Trinkwasser.
Fuß vor Fuß setzten wir, Stein auf Stein wird bezwungen und wir bauen uns auf: „irgendwann sind wir da“.
Es gibt nur eine einzige Stelle bei der man Aufpassen muss, dass man nicht falsch geht:
Rechts oben thront ein Drachenbaum-Wäldchen, das die Anwohner aus Samen selbst gezogen haben, kurz darauf „zieren“ zwei Betontrassen den Schotterweg und hier zweigt links der Weg ab, am Holzpfahl ist die weiß-gelbe Markierung sichtbar.
Bei den  ersten Häusern von Chamorga noch über eine kleine Brücke, auf geriffelter Betonpiste zwischen den Häusern durch steigt man in den Ort auf und kommt bei der „Casa Alvaro Chamorga“ aus.
Kein Schreck: Nur noch auf der Asphaltstraße um die Ecke und das Kirchlein ist im Blickfeld.

Ja, nach 1 Stunde und 20 Minuten Aufstieg und insgesamt 5 1/2 Stunden sind wir um 16.20 Uhr  wieder am Kirchlein und gleich um die Ecke beim geparkten Auto.

Fazit: Wie eingangs gesagt: eine zauberhafte Wanderung, jedoch anstrengend und schweißtreibend.
Und wenn man so ein Glück mit dem Wetter hat wie wir, einzigartig.
Jedoch: Würden wir die Tour noch einmal gehen, dann in umgekehrter Richtung.
Das hat den Vorteil, vormittags der Abstieg ist selbst bei starker Sonne gut zu gehen und im steilen Aufstieg hat man von El Draguillo nach Chamorga den Schatten des Lorbeerwaldes!

Besonderheit:
Wie wir auf der Infotafel lesen konnten:
„Chamorga ist das größte Dorf des Nordostens von Anaga.
Hier werden sie einen interessanten Beweis der traditionellen Architektur bewundern können, genauso wie einen kleinen Drachenbaum-Wald. Dieser Wald wurde aus Samen dieses sinnbildlichen Baums – der wild in der Umgebung wächst – von einigen Einwohnern gepflanzt.
Die Kapelle, namens Ermita de la Inmaculada, wurde in den Vierziger Jahren des XX. Jahrhunderts gebaut. Am Ort gibt es mehrer Gaststätten in denen man hervorragend inseltypische Gerichte, wie Ziegenfleisch, Kanarischen Eintopf oder  Kanarische Pellkartoffeln mit Mojosoße speisen kann.
Ein Fußweg führt nach Tafada, ein schon vor Zeiten verlassenes Dorf, von dem aus man zum Leuchtturm von Anaga gelangt, der noch bis heute in Betrieb ist.“

Anfahrt:
Von Los Cristianos kommend auf der TF 1 und TF 2 bis La Laguna, dort auf die TF 13, TF 12 und ab Bailadero auf die TF 123 bis Chamorga.
Abfahrt:
Wie gehabt, oder ab Bailadero auf der TF 12  nach San Andrés, die Küstenstraße TF 11 bis Santa Cruz und dort wieder auf die TF 1

Pico del Inglés – Santa Cruz

Nein! Ich werde von der heutigen Wanderung nicht sagen: “Sie ist die Schönste”!
Aber: Sie ist wunder-wunderschön!
Das Vegetationsbild ist äußerst abwechslungsreich:
Erst zauberhafter Lorbeerwald mit flechtenbehangenen Bäumen, riesige Erikabäume, Farne, Moose, Aeonien.
Dann: die Eriken mutieren zu Sträuchern, die steilen Berghänge sind überzogen von großen Agaven,
Noch ein Stück weiter Richtung Meer: die Agaven werden abgelöst  von Exemplaren der Kanaren-Wolfsmilch, die an Größe ihresgleichen suchen.

Die Ausblicke in die Schluchten und auf die Falten des Anagagebirges, zur Küste und nach Santa Cruz   sind grandios.

Wanderwegstrecke: gute 3 Stunden reine Gehzeit bis zum Barrio de la Alegría in Santa Cruz.
Von hier aus man die Möglichkeit hat,  mit dem Bus zum Busbahnhof zu fahren.
Die Haltestelle befindet sich an der Küstenstraße zwischen Tankstelle und Brunnen “Fuente de los Angeles“ – oder man geht ohne Schlenker über die Rambla etc. geradeaus die Küstenstraße bis zum Busbahnhof.

Start:
Da wir inzwischen wissen, dass die Busverbindungen zu den von uns angestrebten Ausgangspunkten der Wanderungen problemlos klappen, ist heute wieder das Anagagebirge, der Pico del Inglés, unser Ziel.

Um 11.15 Uhr setzt uns der Bus Nummer 73  am Mirador des Pico del Inglés ab.
Ein kurzer Abstecher dorthin, um den Ausblick zu genießen, der noch teilweise  von den Passatwolken verhangen ist, und schon beginnt der Einstieg in den  Abstieg über die Degollada de las Hijas, Cabeza de Viento in das Valle de Tahodia mit seinem Barranco und seinem kleinen Stausee.

11.30 Uhr starten wir:
Die Hinweistafel sagt uns: Wanderweg: PR TF 2, Valleseco 6,7 km
Kurz unterhalb passieren wir  rechts ein verfallenes Haus und unter flechtenbehangen Ästen schlängelt sich unser Pfad an der nächsten, linksliegenden Ruine vorbei. Dies stört jedoch den bezaubernden Eindruck des Märchenwaldes überhaupt nicht.

Nach ca. 15 Minuten stoßen wir auf eine gelbe Hinweistafel auf „Barrio de la Alegría“. Das ist unser Ziel in Santa Cruz.
An dieser Stelle lohnt sich ein kurzer Abstecher links vom Weg, um den phantastischen Ausblick auf die Hänge des ältesten Inselteils zu genießen.
Inzwischen hat sich die Sonne schon etwas durchgekämpft und wirft ihre „Lichtblicke“ auf die Landschaft.

Etwas unterhalb gehen wir an dem nächsten verfallenen Haus vorbei, das in den Fels gebaut wurde.
Kurz darauf eine kleine Verunsicherung, da rechts ein Weg weiterführt, jedoch wir sehen etwas oberhalb die weiß-gelbe Markierung.

Der Weg führt uns über gepolsterten Waldboden, dann über grobe Steine und wechselt sich mit  purem Fels ab.
Es handelt sich  wieder um einen „camino real“, der Santa Cruz mit den Orten im Anagagebirge bis Taborno verbunden hat.

Nach 30 Minuten treten wir leider schon wieder aus dem Märchenwald heraus und haben über die niedrigen Erikabüsche hinweg den weiten Blick nach Santa Cruz und unter uns auf einen Stausee.
Wir passieren eine große Höhle mit einem „Nebenraum“, die sicher einmal als Tierunterstand und Strohlager diente.
Daneben ein Brunnen.

Hier biegen wir links ab nach oben und passieren nach ca. 1 Stunde Gehzeit zwei weißgestrichene Häuser, von denen aus man wiederum einen guten Blick in die Weite hat und unter uns blicken wir auf zwei Kühe, die ja auf Teneriffa Seltenheitswert besitzen.

Die Bäume und Sträucher sind nun ganz zurückgedrängt und die Hänge sind von Agaven überzogen.

Ein kleiner Anstieg bringt uns vorbei an gepflegten Kartoffelfeldern und wir landen auf der Anhöhe mit einer Ansammlung von Höhenwohnungen.
Das Hinweisschild weist 2,6 zum Pico del Inglés, 1,2 km nach Catalanes und 8,0 km nach Valleseco aus.
Witzig: Nachdem wir eine Stunde gegangen sind hat sich die Strecke vom Ausgangspunkt 6,7 km um 2 km verlängert.
Muss man sicher nicht ernst nehmen.

Wir entscheiden, diesem Weg nicht zu folgen und gehen ein Stück zurück, missachten die weiß-gelb-gekreuzten Balken – die ja eigentlich darauf hinweisen, dass hier der Weg nicht weitergeht – und folgen dem gut auszumachenden Pfad bergab, der uns an einer bewohnten Finca vorbeibringt, die von Kartoffelfeldern umgeben ist. Das Hundegekläff verfolgt uns noch lange. Nun kommen wir an den widerkäuenden Kühen vorbei, die malerisch unter einem Eukalyptusbaum ruhen.
Etwas unterhalb – den „Äpfeln“ nach zu urteilen – ein Pferdestall und noch etwas weiter wandern wir an einer Galerie vorbei und gelangen an einen Barranco, den wir im Laufe der Wanderung mehrfach kreuzen und der durch seine abwechslungsreiche Steinformen und –farben hervorsticht.

Nunmehr gehen wir zum Teil über puren, glatten Fels der sich dann wiederum mit dickeren Felsbrocken ablöst.
Und: alles stets steil bergab. Und: kein einziger Hinweis. Lediglich hin und wieder kann man die ganz verblichenen ehemaligen Wanderkennzeichen in Rautenform erkennen.

Nach 2 Stunden Gehzeit machen wir am Barranco unsere obligatorische Apfelpause und bleiben tatsächlich 20 Minuten in der Sonne  sitzen, da es so herrlich ist in dieser Ruhe, dieser Abgeschiedenheit.

In diesem Bereich hat sich die Kanaren-Wolfsmilch breit gemacht. Riesige Exemplare, die ihresgleichen suchen!

20 Minuten nach unserer Apfelpause blicken wir von oben auf weidende Schafe, auf eine Asphaltstraße und eine Ansiedlung. Dorthin müssen wir absteigen.
Wir befinden uns im Valle de Tahodio.

Von da aus geht es leider nur noch auf der Fahrstraße weiter. Da diese jedoch ganz wenig befahren wird, ist es kein Problem.
Wir passieren das Örtchen Cueva Prieta und unterhalb des nächsten Örtchens Puente de Hierro alto marschieren wir, eingerahmt von Felsen, Richtung Meer.
30 Minuten bewegen wir uns nun auf der Pista Valle de Tahodio. Gelangen an eine Bushaltestelle vor einer Schule, die jedoch nur eine Haltstelle für Schulbusse sein soll.
Da wir noch gut „zu Fuß“ sind, beschließen wir von dem nun erreichten Barrio de la Alegría in der Nähe des Hafens per pedes zum Busbahnhof zu gehen.

Nach 3 ½ Stunden sind wir an dem Brunnen „Fuente de los Angeles“, dem protzigen Denkmal zu Ehren Francos und biegen in die Rambla de Santa Cruz ab.

Diese Strecke noch mal abzulaufen, hatten wir uns damals bei der Stadtbesichtigung mit dem Sightseeingbus „Hop on / Hop off“ vorgenommen, um die auf der Rambla ausgestellten Kunstwerke näher in Augenschein nehmen zu können.
Gesagt, getan.

Eine halbe Stunde sind wir dort „lustwandelt“ und nach dem Kunstwerk von Xavier Corberó „Ejecutores y Ejecutados“ biegen wir links ab, gelangen schnell an der Deutschen Botschaft vorbei zum Melita-Café in der Calle Costa y Grejalba.

Hier legen wir einen kurzen Stopp ein und wandern unverdrossen durch Santa Cruz mit unseren Wanderstiefeln, Rucksack und Stöcken. Vorbei am Platz des 25. Juli mit dem Froschbrunnen,  dem afrikanischen Markt, dem Museum TEA zu Corte Inglés.
Die Zeit reicht auch noch, um hier kleine Besorgungen zu machen und um 16:45 Uhr bringt uns der 110er Bus wieder sicher nach Los Cristianos, wo wir gegen 17:30 Uhr von unseren Männern in Empfang genommen werden.

Fazit:
Wieder eine Wanderung die uns die Schönheit der Insel und Ihren Abwechslungsreichtum vor Augen führt.
Dieser Weg ist – vorausgesetzt man kann gut bergab gehen – leicht zu gehen, ohne die geringste kritische Stelle.
Allerdings sollte es trocken sein, denn sonst wird’s rutschig.

Anfahrt:
Mit dem Linienbus Nr. 110 der TITSA um 8.45 Uhr ab Busbahnhof Playas de Las Américas. Ankunft in Santa Cruz: 9.50 Uhr.
Weiterfahrt mit der Linie 102 um 10.10 Uhr nach La Laguna Busbahnhof. Ankunft 10.30 Uhr.
Weiterfahrt mit der Linie Nr. 73 um 10.45 Uhr.
Ankunft in Pico del Inglés um 11.15 Uhr
Rückfahrt von Santa Cruz wieder mit der Linie 110 um 16.45 Uhr.

Cruz del Carmen – Punta del Hidalgo

Eine traumhaft schöne Wanderung im geologisch ältesten Teil Teneriffas, dem als „Parque Rural Anaga“ ausgewiesen Areal.

Eine Tour bei der man zwei ganz unterschiedliche Teilstrecken durchwandert:

Von Cruz del Carmen bis Los Carboneras schreitet man auf dem „königlichen  Lorbeerweg“, der bis nach La Laguna weiterführt, durch  den größten zusammenhängenden Lorbeerwald Teneriffas, den Mercedes-Wald.
Man wähnt sich fast wie in einen Märchenwald mit großen Farnen, viel Moos und natürlich überragende Lorbeer- und Erikabäume.

Die zweite Teilstrecke von Los Carboneras über Chinamada  bis Punta del Hidalgo führt erst über Sandwege und ab Chinamada dann heftig über Felsen und Steine.
Sie bietet grandiose Ausblicke auf die begrünten, markanten Hänge des Anagagebirges, den Einblick in den bemerkenswerten Barranco del Río  und gibt den Weitblick bis zum Meer mit seinen schäumenden Wellenkämmen frei.

Herrlich!

Wander-Wegstrecke: 3 ½ Stunden, inclusive 10 Minuten Apfelpause

Für diese Saison haben wir uns ein paar Ausflüge ins Anagagebirge vorgenommen und da die Wetterprognose gut war, wagten wir es.

Zugegeben, die Anfahrt aus dem Süden ist etwas lang aber es lohnt sich unbedingt.
Bei unserer Ankunft in Cruz del Carmen erwartet uns Sonnenschein und als erstes begeben wir uns zum Aussichtspunkt, um einen Blick auf das unter uns liegende La Laguna zu werfen und auf den Teide, der jedoch heute verhüllt ist.

Dann führen die nächsten Schritte zum Informationsbüro und dort holen wir uns  eine Beschreibung des „Selbstgeführter Wanderweg“ ab  und schauen uns im Schnelldurchgang nochmal die Ausstellung über das Leben der Menschen hier in früherer Zeit, sowie für Fauna und Flora an. Die Beschilderung ist zwar nur in spanisch, aber man kann sich bei der  freundlichen Dame am Empfang eine Broschüre in deutscher Sprache ausleihen.

An dem nur am Samstag geöffneten Markthallen gehen wir zum Restaurant „Cruz del Carmen“ zurück und gleich rechts befindet sich der gut ausgeschilderte Einstieg in die Tour „PR-TF 10“, im Merkblatt blau markiert und die Kennzeichnung unterwegs wird weiß-gelb sein.

Sofort atmen wir frische, gute, duftende Waldluft und große Farne säumen den Pfad, der von vorhergegangenem Regen und Laub noch etwas rutschig ist.

Wir überholen eine Wandergruppe, die mit uns im Bus war, sich jedoch den Aussichtspunkt „geschenkt“ hatte.

Zügig schreiten wir aus – es geht stets sanft bergab – und freuen uns am Lichtspiel durch die Lorbeer- und Erikabäume und den bemoosten Steinwänden und Baumstämmen. Für unsere Begriffe viel zuschnell – nach einem kurzen Anstieg  sind wir nach nur 25 Minuten wieder im „Freien“ und laufen auf ein Haus zu, das einen bemerkenswerten Hügel voll mit Kürbissen bepflanzt hat.
Kurz darauf das nächste Haus, das von kleinen Hunden und einem Kätzchen „bewacht“ wird und wir haben den ersten grandiosen Ausblick.

Vorbei an bepflanzten Terrassen, einem Feld quittengelb mit Nickendem Sauerklee und den ersten Blick auf die markanten Berghänge und zur Küste. Wir können sogar den Leuchtturm in Punta del Hidalgo ausmachen, nahe an unserem Ziel.

Nach weiteren 10 Minuten erreichen wir die Fahrstraße und können ein Stück innerhalb der Straßenabgrenzung gehen, dann führt der Wanderweg über die asphaltierte Straße, da jedoch kaum Verkehr ist, ist es auch kein Problem und zudem sind es nur 5 Minuten. Danach haben wir den markierten Wanderweg wieder.

Jedoch davor ist uns noch ein  fantastischen Blick auf den Roque de Taborno vergönnt, den wir ja auch schon auf abenteuerliche Weise umwandert haben.

Auf einem bequemen Höhenweg geht nurn die Wanderung weiter. Linker Hand stets die grandiosen Aus- Ein- und Weitblicke, dicke Agaven, duftender Wehrmut und sogar Oregano und noch vereinzelt sehen wir die Kanaren-Glockenblume, säumen den Pfad.

Nach einer Stunde Gehzeit erreichen wir ein weiteres Gehöft auf dessen Gelände eine große Anzahl der verschiedensten Hühnersorten rumpicken und kleine Küken trippeln mit.
Von hier aus haben wir den ersten Blick auf das Höhlendorf Chinamada.

Nach genau 1 ½ Stunden, fünf vor 1 Uhr, legen wir an einem einmaligen Aussichtspunkt unsere obligatorische Apfelpause ein:

Rechter Hand das Meer, vor uns Chinamada, und wieder Meer und dann linker Hand die faltenreichen Berghänge.



Einfach nur schön!

Schnell sind wir unten in Chinamada. Rechter Hand hätte man nun die Möglichkeit der Einkehr, wir queren jedoch den Platz, den die Einwohner von Chinamada gestiftet haben und auf der eine große Schüler-Gruppe aus La Laguna lagert.

Die rechts obenliegenden Höhlenwohnungen – vor 6 Jahren hatten wir das  Glück bei einer Tour von Punta del Hidalgo – Chinamada – Punta de Hidalgo – eine Wohnung besichtigen zu dürfen – lassen wir im wahrsten Sinne des Wortes „rechts liegen“ und biegen auf den weiter ausgewiesenen Wanderpfad.

„90 Minuten Punta del Hidalgo“  werden uns angekündigt. Am Ende kann man nur sagen: Die hat der Fuchs gemessen, denn wir waren wahrlich nicht saumselig und waren nach 2 Stunden unten.

Von nun an wird der Pfad beschwerlicher zu gehen, da dicke Felsbrocken zum Teil den Bodenbelag bilden. Aber, der Weg ist gut ausgehauen. Zum Teil führen behauene Treppen aufwärts wie abwärts.
Die markantesten, zerklüftesten Felsformationen säumen teilweise rechts den Pfad und links – gerahmt von Feigenkakteen, Kanaren-Wolfsmilch und Agaven – geht der Blick steil hinab in den Barranco del Río, also nichts für Leute mit Höhenangst.

Der Blick fällt immer wieder auf die zwei Gipfel des „Roque Dos Hermanos“, um die sich die Legende rankt, dass zwei sich liebende Guanchengeschwister, deren Liebe zueinander verboten war, im Schutze der Nacht auf den höchsten Felsen stiegen, um sich in die Tiefe zu stürzen.
Die Legende sagt weiter, dass der Felsen vor Trauer stöhnte, auseinanderbrach und „entzweit“ erhalten blieb, wie die beiden Liebenden, die sich nie vereinen konnten.

An besonders schönen Aussichtspunkten sind Holzeinfassung zur Sicherheit angebracht.
Und immer wieder muss man schauen und fotografieren. Vielleicht daher die „Zeitverschiebung“.

Macht nichts. Wir finden es schön und sind glücklich bei Sonnenschein wandern zu können.

Um 14.55 Uhr erreichen wir den Barranco Schotter-Grund, hier befindet sich noch ein Brunnen.

Die Informationsbroschüre klärt uns auf:
„Es handelt sich bei diesem Brunnen  um eine „Probebohrung“, um das Wasser aus einem Stollen abzuleiten, der unter Ihren Füssen durch das Bett des Barranco del Río verläuft“.
Wir biegen links ab, gehen am laut brummenden Haus vorbei, „mit dessen Maschinen der unterirdische „Strom“ ans Licht gefördert wurde.“
Bei der daneben liegendende alte Halle hat man alle Zugänge zugemauert. Damals konnte man noch den nicht mehr benutzten, verrotteten  Maschinenpark bestaunen.

Der letzte Anstieg auf einer hässlichen Straße, teils Teer, teils Beton, teils Steine gibt links noch einen letzten Blick in den wasserführenden Barranco frei, der mit einer gemauerten Wasserleitung überbaut ist.
Der Weg führt an Gewächshäusern vorbei, rechts sehen wir nochmals das Meer,
und nach knapp 10 Minuten gelangen wir auf die Fahrstraße, biegen links  hoch zum Rondell ab, in die nächste Straße rechts und hier steht – oh Wunder – ein Bus. Linie 50 der TITSA bis La Laguna und laut Plan soll er 2 Minuten später abfahren. Die von uns ausgesuchte Linie 105 fährt erst in einer halben Stunde, also sind wir spontan, nehmen die Linie 50, steigen in La Laguna in die Linie 15 nach Santa Cruz und Punkt 16.30 Uhr haben wir unsere Bus-Rundfahrt „mit Einschub Wanderung“ beendet.

Es reicht nun noch für einen überaus leckeren Café vom Stand an der Bushaltestelle und um 16.45 Uhr nehmen wir den Bus Linie 110 bis Los Cristianos, wo mein lieber Mann uns wieder „einsammelt“.

Da wir zwischen den Öffnungszeiten der Restaurant ankommen, geht es nun erst nach Hause. Duschen, umziehen und zum Rippchen-Essen nach Valle de San Lorenzo ins altbewährte Restaurant Mesón Era Las Mozas.

Es war mal wieder ein wunder-wunderschöner Tag.

Anfahrt:
Mit der Linienbus Nr. 110 der TITSA um 8.45 Uhr ab Busbahnhof Playas de Las Américas. Ankunft in Santa Cruz: 9.50 Uhr.
Weiterfahrt mit der Linie 102 um 10.10 Uhr nach La Laguna Busbahnhof. Ankunft 10.30 Uhr.
Weiterfahrt mit dem Kleinbus der TITSA Linie Nr. 73 um 10.45 Uhr.
Ankunft Cruz del Carmen um 11.15 Uhr
Rückfahrt:
Von Punta de Hidalgo TITSA Linie 105 direkt nach Santa Cruz
oder TITSA Linie 50 bis La Laguna, und Linie 15 nach Santa Cruz

Besonderheit:
Aus den Unterlagen, die wir im Infobüro in Cruz del Carmen erhalten haben können wir nachlesen, dass es sich bei diesem Wanderweg um ehemalige Handelsstraßen handelte.

„Der erste Weg führte von Las Carboners  nach Cruz del Carmen „der „königliche Lorbeerweg“ und weiter nach La Laguna. Zu der damaligen Inselhautpstadt begab man sich, um die Produkte der Landwirtschaft oder Kohle zu verkaufen oder einzutauschen, um seine Toten zu begraben oder Kranke zur Pflege wegzubringen, oder um Metallgegenstände und Kleidung zu besorgen.

Der zweite Weg dagegen verband Las Carboners und Chinamada mit Punta del Hidalgo, wohin man abstieg um Fische oder Meeresfrüchte zu sammeln. Vor allem waren es aber die „Punteros“, die Leute aus Punta del Hidalgo, die diesen Weg aufstiegen um zu handeln oder nach La Laguna weiterzuwandern“.

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Parque Rural Anaga: Naturpark Anaga:
Auszug aus den Ausführungen von Teneriffa-Info:
„Der Anaga Landschaftspark erstreckt sich über einen großen Teil des Gebirgsmassivs im Nordosten der Insel Teneriffa. Er umfasst mit einer Fläche von 14.419 Hektar einen beträchtlichen Teil der Insel und gehört den Gemeinden La Laguna, Santa Cruz de Tenerife und Tegueste an.
Es handelt sich um ein abschüssiges Gebiet von außergewöhnlichem natürlichen und kulturellen Wert, mit harmonischen und schönen Landschaften, die aus dem Zusammenleben von Mensch und Natur in einer ländlichen Gegend entstanden sind.“