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Gala-Umrundung

Das Gelb der Gänsedisteln gab den Ausschlag für unsere heutige Wanderung.
Das Fest für die Sinne wollten wir uns – wie fast jedes Frühjahr – nicht entgehen lassen und Theo, Elisabeths Bruder, nicht vorenthalten:
Die Farb-Symphonie der Blumen für die Augen, das Bienengesumme und Vogelgezwitscher für die Ohren und den Duft der Kiefernnadeln für die Nase!   
Die heutige Hauptrolle spielen die Gänsedisteln und all den anderen blühenden Blumen, wie Bondells-Natternkopf, Ackergauchheil, Ringelblumen, Kanaren-Bärlauch, und, und, und, den blühenden Sträuchern wie Escobon schenken wir diesmal weniger Beachtung.

Es ist Frühling auf Teneriffa!

Also: Auf zum Erjos-Pass, um von dort die Gala-Umrundung zu starten.

Wanderwegstrecke: heute 2 1/4 Stunde Gehzeit plus 15 Minuten Apfelpause

Wie gehabt – und ausführlich beschrieben unter „Galaumrundung – einmal anders“  und „Unterhalb des Gala“ parken wir am Erjos-Pass gleich links hoch, oberhalb der Teiche.
Lesen nochmal die Infotafel, die uns sagt, dass die Teiche zwar durch Menschenhand geschaffen wurden, jedoch nunmehr eine ökologische Nische für verschiedene Vogelarten bilden und den Zugvögeln einen guten Zwischenaufenthalt bieten.

Wir gehen diesmal – ganz klassisch – die Asphaltstraße in 20 Minuten  aufwärts bis zu den Hinweisschildern Richtung “Cumbre de Bolico“, 3,1 km, Punta Teno 16,9“.

Hier biegen wir links ab und haben nunmehr linker Hand stets den noch mit Schnee bedeckten Teide mit dem Pico Viejo im Blick.
Als Wege-Begleit-Gelb: Gänsedisteln.

Der Weg führt eine halbe Stunde ganz eben unterhalb des Gala entlang und ein nur ca. 15 minütiger, steiler Aufstieg bringt uns hoch zur Cumbre de Bolico.
Hier oben lassen wir das wunderbare Panorama auf uns wirken:
Der Blick geht links zur Insel La Gomera, leicht rechts zur Insel La Palma und unterhalb liegt der Ort Masca.

Eine inzwischen wieder grüne Fläche, bedeckt mit den Büschen der Zistrose und den wieder austreibenden Erikasträuchern, liegt vor uns.

Der Pfad schlängelt sich zwischen Zistrosen- und Escobon- und Erikasträuchern, aufgelockert von Gänsedisteln erst eben dann leicht abfallenden bis zur verfallenen Finca hinab.

Die Hänge rechts wie links: bedeckt mit den verschiedenen Gänsedistelarten.

Am Dreschplatz der verfallenen Finca machen wir unsere obligatorische Apfelpause und auch Theo bleibt nichts anderes zu sagen wie: Schön! Schön!

Den Rückweg treten wir auf dem Forstweg an, der uns durch den schattigen Lorbeer-Erikawald führt. Von der Kennzeichnung her ist er eigentlich nicht vorgesehen, denn gelb-weiß-gekreuzte Balken sagen: hier nicht weiter.
Aber aus den vielfachen Begehungen wissen wir, ganz gleich ob nach kurzer Strecke rechts hoch oder dem Forstweg folgend, man kommt wieder bei dem Gitter aus, von dort aus geht es dann auf der Asphaltstraße abwärts zum geparkten Wagen.

Unterwegs staunen wir: Unmengen kleiner Lorbeerpflanzen – noch in Töpfen – warten auf ihre Anpflanzung.
Zudem sind wir froh darüber, dass selbst die Erikasträucher wieder von unten neu austreiben und die verbrannten Zweige als skurile Mahnmal an den verheerenden Brand vor 5 Jahren erinnern.

Fazit:
Eine Wanderung die für uns fast zu einem Frühlings-Ritual gehört, da diese Farbenskala in gelb nicht zu überbieten ist.
Die Wanderung ist nicht sehr anspruchsvoll, da sich ebene Strecken mit kurzen Anstiegen die Waage halten.
Also: Auf Wiedersehen am Gala im nächsten Frühjahr!

Besonderheit:
„Die Gattung Sonchus – Gänsedistel stellt sich mit derzeit 30 beschriebenen Arten auf den Kanaren als außerordentlich vielfältig dar. Von den 26 vorkommenden endemischen Sippen sind die meisten verholzt bis strauchig, eine Ausnahme bilden der seltene Sonchus webbil Sch.Bip(La Palma), auch als eigene Gattung Lactucosonchus betrachtet, Sonchus tuberifer Svent. (Tenerife) und Sonchus bouregeaui Sch.Bip (Gran Canaria, Fuerteventura, Lanzarote und Marokko.) 1jährig bis ausdauernd sind auch Sonchus tenerrimus aus dem Mittelmeergebiet und die beiden Kosmopoliten Sonchus asper (L.) Hill und Sonchus oleraceus, die auf fast allen Inseln nicht selten anzutreffen sind. Die Abgrenzung der Gattung wird kontrovers gehandhabt, so werden von einigen Autoren Atalanthus (Taeckholmia) und Babcockia von Sonchus abgetrennt.“
(Auszug aus „die Kosmos Kanaren-Flora von Peter und Ingrid Schönfelder).

Wir haben wohl hauptsächlich die Stengellose Gänsedistel, Sonchus acaulis, und  die Kanaren-Gänsedistel, Sonchus canariensis, gesehen.

Restaurant:
Bei diesem schönen Wetter wollten wir den Blick auf das Meer genießen: Daher fiel die Wahl des Restaurants auf

Anfahrt:

Aus Richtung Los Cristianos kommend am Ende der Autobahn auf der TF82 Richtung Guia de Isora und weiter auf der TF82 nach Santiago del Teide und auf der Straße bleibend hoch zum Erjoa-Pass. Unmittelbar nach der Pass-Höhe links hoch zum Parkplatz