Güímar – Candelaria

Auf den Spuren der Pilger von Güímar nach Candelaria mit einem Schlenker auf den Wanderweg „Samarines“, der selbst einen eigenen Ausflug wert ist.

Wanderwegstrecke: 3 Stunden
wanderweg.jpg Vorab: Wer nicht den Ehrgeiz hat wie wir, möglichst nach und nach die Insel rundum zu umwandern, sollte sich das Stück Von Güímar bis zum Örtchen La Viuda schenken.
Begründung: Der asphaltierte „Camino del Socorro“ ist bis zur Autobahn wenig reizvoll.
Nach der Autobahnüberquerung beginnt zwar ein Naturschutzgebiet „Malpais Güímar“, welches eine eigene sany5472.jpgWanderung wert ist, diesen Weg können wir aber nur ein Stück gehen, müssen dann nach links abbiegen und uns durch Tabaibas und aufgeschobene Lavawälle einen Pfad Richtung Meer zum Örtchen Socorro suchen.
Wir gehen hier zwar durch einen blühenden Garten, Tabaiba dulce, Lavendel und Margariten, es ist jedoch Pfadfindergeist erforderlich. Links oberhalb von uns befindet sich ein riesiges Gewerbegebiet. Bis hierher gelangt jedoch kein Lärm.
sany5479a.jpg An der Promenade von Socorro wird uns bestätigt, wir sind auf dem alten „Camino de la Virgen“. Die vielen Marienbilder an den Häuserwänden zeigen es uns und unmittelbar am Meer ist auch ein mit einem Kreuz versehener Platz, auf dem wohl Messen gelesen werden.
Am Ende des Örtchens gehen wir links hoch, die „Calle Chimisay“, dann links, weiter an einer unverputzten Mauer vorbei, hier rechts und bei der „Calle Las Palmeras Haus-Nummer 16“ gelangen wir auf eine breite Verbindungsstraße unterhalb des Gewerbegebietes und hier wieder rechts. Es ist der „Camino La Molinita“.
Wir gelangen an das große Gebäude von Hiper Dino. Links hoch, alles sehr großzügig gestaltet, gehen beim Hinweis „Manzana 10 und Manzana 12“ wieder rechts.
In Küstennähe kommen wir in das nächste Örtchen „La Viuda“, die „Calle Tarajal“ entlang und erreichen ein kleines Plätzchen mit einer Informationstafel.
Wir gehen die „Calle Agua dulce“ und ein Wegweiser macht uns darauf p1010241a.jpgaufmerksam, dass wir uns auf dem Wanderweg „Samarines – 2 km Candelaria Plaza“ befinden.
Dieser Weg ist traumhaft schön und mit weiss-grüner Markierung gut gekennzeichnet . Es ist ein Ziegenpfad, zum Teil direkt an der Steilküste entlang, rauf und runter durch schöne Vegetation. Das oberhalb liegende p1010236.jpgGewerbegebiet stört weder vom Anblick noch durch Lärm. Vor uns der Blick auf das Anagagebirge. Eine kleine malerische Badebucht würde zum Baden einladen, würde nicht der Gedanke an unsere Freunde, die zum Teil umgekehrt sind oder unterwegs darauf warten, dass wir sie wieder „einsammeln“, uns davon abhalten.
Eins ist nur zu bemängeln: Die Gehzeit ist mit 30 Minuten angegeben. Die hat der Fuchs gemessen. Wir gingen strammsten Schrittes 40 Minuten und wenn man 1 Stunde braucht, wäre es auch nicht verkehrt.
Der Wanderweg kommt oberhalb der „Basilika de la Virgen“ von Candelaria, beim Gebäude der Guardia Civil aus.
Nun nur noch ein Stück Straße bergab, die Treppen entlang von Wasserkaskaden, und wir sind beim hier zuvor abgestellten Wagen.

Vorschlag:
Der beschriebene Weg „Samarines“ ist eine eigene Wanderung wert. Man kann sie vom Gebäude der Guardia Civil aus gehen – hier oben gibt es auch Parkplätze. Hin und Zurück sind es dann maximal 2 Stunden.
Zudem kann man dann die Wallfahrtskirche besichtigen und sich vielleicht in den diversen Reiseführern über die früheren Könige von Teneriffa – die Menceys – informieren, deren stattlichen Statuen gleich unterhalb des Kirchplatzes zu bewundern sind.

Botanik:
Heute greife ich aus der Fülle der Pflanzen, die wir auf unserer Wanderung sehen, die Balsam-Wolfsmilch – Euphorbia balsamifera Ait., von den Tinerfeños „Tabaiba dulce“ genannt, heraus.
sany5473.jpg „Dieser Kugelbüsche bildende Strauch oder auch mit Stamm, an windexponierten Hängen oft an den Boden angedrückt, mit kräftigem, grauem Astwerk, zur Zeit der größten Trockenheit kahl, sany5474.jpghat schopfige Blätter an den Zweigenden, 2-3,5 cm lang, blassgrün bis graugrün, länglich-spatelförmig, stumpf bis spitz, die obersten kleiner und gelbgrün. Die kugeligen Kapseln mit 1 cm Breite ziemlich gross, rötlich, samtig behaart und glatt oder sehr fein warzig. Samen ohne Samenwulst.
Vorkommen: in der Küstenzone bestandsbildend, vor allem im Süden und Westen der Inseln. Kanaren, NW-Afrika, Somalia und Arabien.“
Der Milchsaft gilt im Gegensatz zu dem der übrigen kanarischen Euphorbien als ungiftig und wurde u.a. von den Hirten verwendet, um Jungiere vom Euter der Ziegen fernzuhalten.
In früheren Zeiten gewannen die Kinder aus dem austretenden Milchsaft Kaufgummi.
Andere Aussagen sind, dass der Saft auch zum Desinfizieren und Heilen oberflächiger Wunden gebraucht wurde – wie der der Fenster- oder Leuchterblume sowie der Oleanderblättrigen Kleinie.

Restaurant:
Da wir ja einen Wagen in Güímar hatten, fuhren wir dahin zurück, um im
Restaurant Finca Salmanca zu essen.
Wunderschönes Ambiente, angenehme Musik, gutes Essen, sehr freundliche Bedienung und ganz zivile Preise für die Hauptgerichte.
Die Küche wurde mehrfach mit Preisen ausgezeichnet.
Restaurante Finca Salamanca, Güímar, El Puertito km 1,5, Telefon 922 51 35 56
Öffnungszeiten: 13.35 bis 16 Uhr und 20.00 bis 22.30, Donnerstag ist Ruhetag.

Anfahrt:
guimar11.jpg Aus Los Cristianos kommend auf der Autobahn TF-1 Richtung Santa Cruz bis zur Ausfahrt Candelaria, auf der TF-483 zum Stadtzentrum. Am Kirchplatz haben wir das Glück, einen Parkplatz zu finden und stellen einen Wagen hier ab. Mit dem oder den anderen Autos folgen wir nach der Kirche dem Hinweisschild „Salida“ und gelangen zuerst auf die TF-281 und bei La Hidalga auf die TF-28. Wir fahren in den Ortskern von Güímar, am Kreisel fahren wir bei „9 Uhr“ raus, Richtung Ayuntamiento, biegen links ab und gelangen auf die Calle del Socorro und parken hier.

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