Palm-Mar – Punta de Rasca

Auf dieser Rundwanderung zum Leuchtturm von Rasca bewegen wir uns sany0293.JPGüber die wohl flachste Küstenzone von Arona. Wunderschön entlang der Küste mit seinen vielen bizarren Buchten – man muss sich nur bewusst sein, dass wir uns auf einer Vulkaninsel befinden und die Wege und Pfade eben uneben sind. Den größten Teil der Wanderung befinden wir uns in einem geschützten Naturraum .

Wander-Wegstrecke: Hin und Zurück 2 ¾ Stunden

Wir beginnen unsere Wanderung in Palm-Mar. Auf der Promenade gehen wir hoch bis zu einem Turm, wenige Schritte nach links und wir biegen rechts auf einen schmalen Pfad, der nun stets der Küste entlang verläuft. Wir bewundern rechter Hand säulen- und strahlenförmige Lavaformationen, die durch die Meereserosion freigelegt worden sind. sany0299.JPGDie Lavaoberfläche ist oft mit auffälligen orangegelben Flecken bedeckt. Es handelt sich um eine Flechte der Gattung Xanthoria. Linker Hand begleitet uns im Blickfeld der Vulkan Montaña Grande mit seinen 153 m Höhe.

sany0301.JPGNach ca. 1 Stunde verschwenkt der Weg etwas nach links und führt auf einem breiten Sandweg weiter, nach einer Miniaturanhöhe gehen wir rechts, der Pfad schlängelt sich durch Kameldorn – Dornlattich und Tabaibabüschen, führt über einen Sandbuckel, wenige Schritte geradeaus und danach weiter nach rechts.

Ab hier ist dann etwas Pfadfindergeist gefragt. Folgt man dem breiteren p1010780.JPGWeg links, gelangt man ohne große Probleme bis zum Leuchtturm. Will man jedoch auch das letzte Stück am Meer entlang zurücklegen, gilt es einen Weg zu suchen, jedoch an der Küste angelangt, kann man ohne Schwierigkeiten einem kleinen, zum Teil sandigen Pfad, zum Teil mit Steinmännchen gekennzeichnet, folgen.

Nach der Rast am Leuchtturm, der alte wurde 1898 aus Guaza Gestein errichtet und der neue, automatische, erst vor geraumer Zeit (1978). Er braucht im Gegensatz zu früheren Zeiten keinen Leuchtturmwärter mehr.

Der Rückweg ist problemlos zu finden und zu gehen. Vom Leuchtturm geradeaus einsany0303.JPG kleines Stück auf der geteerten Straße, dann nach links und immer dem breiten Sandweg nach. Bei einer Gabelung halten wir uns leicht links und bei der darauffolgenden Gabelung wieder links, auf ein zerfallenes Gemäuer zu.

Es zweigen immer mal wieder Wege nach links ab, denen kann man genauso folgen, dann ist der Rückweg wie der Hinweg an der Küste entlang. Wir bleiben jedoch etwas oberhalb und gelangen bei den erdfarbenen Häusern wieder auf die Straße.

Die Wanderung ist auch aus ethnographischer und archäologischer Sicht interessant.

Das Meer bedeutete für die Menschen von Rasca stets schon eine Einnahmequelle. Zeugen vom Fisch- und Meeresfrüchtefang sind die zahlreichen Muschelreste. So wurde einst eine Fischfang-Technik eingesetzt, bei der die Guanchen das Gewässer mit betäubendem Wolfsmilch-Saft anreicherten. Ferner wurde aus natürlichen, oder in den Tuff gehauenen Meerespfützen Salz gewonnen.

Es heißt, die knotenblütige Mittagsblume soll in solchen Pfützen eingelegt worden sein, um die Samen zu gewinnen, woraus in kargen Zeiten der Gofio, das typische kanarische geröstete Getreidemehl, hergestellt wurde.

Das Hirtenwesen sowie der Getreide- und Tomantenanbau sind andere Bewirtschaftungen dieser einzigartigen Landschaft gewesen. Ein weiteres ethnographisches Merkmal dieser Zone bildet neben den Überresten der Ureinwohner-Behausungen auch die Steinmauern oder die Ställe, die den letzten Bewohnern dieses Gebiets gedient hatten.

Botanik:
Wir befinden uns wieder in der Zone der salzliebenden Pflanzenarten, die ich bei „Botanik mit Cristobal“ näher beschrieben habe und wir treffen die typischen Vertreter der Sukkulenten-Formation.

p1010776a.jpgHeute beschränke ich mich auf den Kammförmigen Strandflieder (Limonium pectinatum) „Siempreviva“.

Es handelt sich um eine Pflanze aufrecht wachsend oder mit niederliegenden Stenglen. Zahlreiche Rosetten aus lang verschmälerten, nur 25 cm großen, schmal bis breit spateligen, stumpfen, zum Teil ausgerandeten und bespitzte, durch Salzausscheidungen grauen, kahlen Blättern an verzweigten Stämmchen, auch an blühenden Stengeln bisweilen Gruppen von Blättern. Stengel der Blütenstände kantig, kaum geflügelt. Blüten klein, formenreiche Art mit 4 Varietäten.

Vorkommen: An den Felsküsten weit verbreitet, häufigste Art. Kanaren-Endemit.

Anfahrt:karte1x.jpg
Auf der Autobahn TF-1 aus Los Cristianos kommend Richtung Santa Cruz die Ausfahrt „Guaza“, nach dem Kreisel auf die TF-66 bis zum nächstenKreisel und hier rechts ab Richtung Palm-Mar. In Palm-Mar halten wir uns Richtung Meer, geradeaus durch, dann links. Hier gibt es Parkmöglichkeiten und man ist bereits an der Promenade.

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