Archiv für Oktober 2010
Pico del Teide – 3718 m
Spaniens höchster Berg! Eine Herausforderung!
Mehr als 1500 Höhenmeter gilt es zu überwinden!
Eine Wanderung, die wir uns schon lange gewünscht haben und
aus irgendwelchen Gründen bisher nie zustande kam.
Jetzt haben wir es gewagt und im Nachhinein kann man sagen:
Diese Tour hat uns alles abverlangt, jedoch: es hat sich
gelohnt!
Montaña Blanca – El Portillo
Die Tour war eigentlich als konditionsfordernd und konditionsfördernd gedacht. Wie wir sie dann schlussendlich gegangen sind, war etwas anders und sie verdiente nicht unbedingt die Bezeichnung „Wanderung“ sondern ich würde sie „Spaziergang“ nennen.
Wanderwegstrecke: 1 ¾ Stunde (oder etwas mehr), leicht
Wir wählten wieder die Anfahrt mit dem Bus 342 vom Busbahnhof Playa de las Americas um 9.15 Uhr. Auf unsere Bitte hin hielt der Busfahrer kurz nach dem km 40 in den Cañadas. Wenige Schritte zurück und hier
beginnt der Anstieg zur Montaña Blanca. Ein breiter Weg führt sanft bergan. “Sendero 7“. Schon nach gut 10 Minuten mussten wir eine Entscheidung treffen: Rechts unterhalb gab es eine Hinweistafel und die Richtung war die, die wir nach unserem Gefühl gehen mussten. Wir glaubten, dass es ein Glücksfall sei, dass wir einen Wanderführer, der gerade mit seiner Gruppe ankam, fragen konnten, ob hier rechts ab der Weg zum Besucherzentrum in El Portillo abgehe. Er bestätigte dies und meinte jedoch bedenklich, ob uns bewusst wäre, dass wir bestimmt 4 Stunden gehen müssten. Ein Blick auf die Uhr: 11.10 Uhr, der einzige, zurückgehende Bus geht vom Besucherzentrum um 15.15 Uhr. Also: knapp! Wir nahmen unsere Beine in die Hand, ein Blick zurück auf den mayestätisch aufragenden Teide, einen
beeindruckenden ockerfarbigen Abhang und nun noch schnell die Infotafel studieren: Sendero 27 führt uns vorbei an Montaña Rajada (2509 m) zum Centro de Visitantes en El Portillo. Wir halten uns
links, den mit Steinen eingefassten Weg, gehen nicht die breite Straße gerade aus hoch. Vorbei an interessanten Steinformationen, Skabiosenbüschen, von denen einige noch die letzten lila Blüten besitzen, riesige,
tiefgrüne Ginsterbüsche könnte man hier ganz gemütlich entlang spazieren. Wir haben jedoch die Zeit im Nacken und eilen. Nach 45 Minuten stoßen wir auf den „Sendero 6“, der links zur Montaña Blanca und Pico de Teide hochführt und rechts zum Centro de Visitantes El Portillo. Vor uns haben wir einen weiten Blick bis ins Orotavatal und aufs Meer, rechts oben schimmern die weißen Gebäude des Observatoriums. Der bisher breite Weg mündet nun in einen schmaleren, leicht abfallenden gerölligen Pfad. Nach 1 ½ Stunden kommen wir an diverse Wegweiser, wir wählen den
Hinweis „Sendero 1“ La Fortaleza, Centro de Visitantes El Portillo und kurz darauf bemerken wir an einem Lavabrocken wieder das grüne Täfelchen „Sendero 6“ und linker Hand ein gelbes Hinweisschild „Portillo“.
Inzwischen kommen bei uns Zweifel auf, ob die Aussage des Wanderführers richtig war, denn wir können links zwischen der
markanten Felsformation die weiße Kapelle von La Fortaleza ausmachen und nach unserer Erfahrung kann es dann nicht mehr allzu weit bis zum Besucherzentrum sein. Jedoch, wir wissen nicht, welche Biegungen der Weg noch machen könnte und eilen weiter.
Als wir jedoch die Einzäunungen erreichen, wissen wir, die Eile war umsonst. Wir sind bereits im Naturlehrpfad angekommen, der das Gebäude des Besucherzentrums umgibt.
Schade!
Wir lassen uns unsere gute Laune nicht vermiesen und betrachten
eingehend die Beschilderungen der diversen, meist endemischen Pflanzen und haben nicht mehr in Erinnernug, wie großräumig der Lehrpfad ist.
Da wir ja nun noch viel Zeit bis zur Abfahrt des Busses vor uns haben, sehen wir uns noch mal den lehrreichen und gut gemachten Film „der schlafende Vulkan“ an und lauschen den Ausführungen des Berggeistes über die Entstehung Teneriffas. Zudem lassen wir uns noch „schlau machen“ an den diversen Schautafeln über Winde, Temperaturen und Pflanzen.
Und immer haben wir noch Zeit: Also auf der TF 21 einige Meter abwärts zur Bar-Restaurante „El Portillo“ und dort im strahlenden Sonnenschein unter azurblauem Himmel Kaffee trinken.
Von hier geht auch der Bus 342 zurück, der pünktlich um 15.15 Uhr kommt und mit etwas längeren Aufenthalten an der Seilbahn und am Parador uns zurückbringt.
Fazit: Wer mit der Höhe, immerhin rund 2300 Meter, keine Probleme hat, keine anstrengende Tour gehen will und sich trotzdem in einer malerischen, urtümlichen, menschenleeren Landschaft aufhalten will, (wir waren ganz alleine auf diesem Abschnitt unterwegs) dem kann ich diesen gut gekennzeichneten und gut zu gehenden Weg nur empfehlen!
Über den Sattel des Guajara zur Schwarzen und Weißen Mondlandschaft nach Vilaflor
Die Wandersaison beginnen wir mit einer grandiosen Tour! Sie ist gleichzeitig ein Test, wie gut die Kondition noch ist. 5 Stunden reine Gehzeit sind zu bewältigen.
Wanderwegstrecke:
Ein Novum: Wir sind bequem um 9.15 Uhr (wenn er denn pünktlich gewesen wäre) mit dem Bus 342 von Playa de las Americas bis zum Parador gefahren.
Vom Parador biegen wir gleich rechts neben dem Informationsstand auf den schmalen Pfad, gekennzeichnet mit „Siete Cañadas“ ein. Zwischen Skabiose- und Ginsterbüschen gehen wir auf den breiten Schotterweg zu, der uns zu Füßen der Caldera-Randberge nach El Portillo führen würden. Diesem folgen wir – uns links haltend – vorbei an den pitoresken Formationen der „Piedras Amarillas“ – leicht ansteigend bis wir nach ca. 1 Stunde den gut gekennzeichneten Aufstieg auf den Guajara (2.712 m) erreichen.
Die Informationstafel zeigt an, dass wir nun auf dem „Sendero 5“ zur Degollada de Guajara aufsteigen.
½ Stunde benötigen wir für den steilen, steinigen Aufstieg. Verschnaufpausen ermöglichen uns den grandiosen Blick auf die Cañadas und den mayestätischen Teide (3.718 m).
Oben, im Sattel angekommen, halten wir uns an den weiteren Hinweis: „Sendero 15“ und folgen diesem nach rechts. An Felsen, die bereits einen Vorgeschmack auf die weiße Mondlandschaft geben, gehen wir leicht ansteigend bis zu einer Gabelung. Hier geht es rechts hoch zum Guajara und wir folgen links der mit weiß-roten Balken gekennzeichneten Strecke:
“Camino Natural Anaga Chasna”. Links hätte man – bei guter Sicht – den Blick nach Granadilla und bis El Médano zum Meer. Uns wird die Aussicht jedoch durch dick aufziehende Wolken verwehrt. Innerlich verabschieden wir uns bereits von der Sonne und wandern auf dem gut zu gehenden Pfad weiter. Verlaufen kann man sich nicht, denn der Weg ist ausgezeichnet gekennzeichnet.
Wir haben jedoch riesiges Glück: Schon nach ganz kurzer Zeit wandern wir wieder im Sonnenschein.
Der Weg ist von seinen Ausblicken her äußerst abwechslungsreich und führt an den unterschiedlichsten Gesteins- formationen und einem wunderschönen Wacholderbaum vorbei.
Nach geraumer Zeit erreichen wir das Gebiet der Schwarzen Mondlandschaft. Erstmal „Oh“ sagen. Zu bizarr ist der Anblick: Rechter Hand nur schwarzes Lavagrusfeld, streifig durchzogen mit leicht ins orange tendierenden Sand (?), vor uns
nur Schwarz, durchschnitten mit einem gerade gezogenen Weg, der mit hellen Steinen eingefasst ist. Faszinierend. Wir folgen diesem Weg bis etwa zur Hälfte und machen dann einen kurzen Abstecher nach rechts, um in den Barranco de las Arenas auf die Schwarze Mondlandschaft zu blicken. Unwirklich diese Ascheformationen. Hat für mich die Assoziation mit einem verschütteten Schloss.
Zurück auf dem Weg folgen wir diesem in Richtung auf den Kiefernsaum zugehend bis zur nächsten Information: Rechts ab auf dem weiter mit weiß-roten Balken gekennzeichneten Weg. An einer Felsgruppe, nahe den Kiefern, machen wir Rast und haben den Blick nun seitlich frei auf die Schwarze Mondlandschaft.
Bis hierher haben wir knapp 3 Stunden gebraucht.
Nach einer weiteren Stunde erreichen wir die Weiße Mondlandschaft. Sie ist uns von früheren Wanderungen gut bekannt, jedoch heute haben wir eine neue Perspektive: Von oben.
Wir schenken uns den Abstecher nach links, ausgewiesen mit 0,4 km zur Weißen Mondlandschaft und gehen, uns rechts haltend, den bekannten Weg abwärts bis zur Schranke, die uns von einer Forststraße trennt.
Gleich gegenüber führt der Pfad weiter bergab, durch den Pinienwald, bis zur breiten Forststtraße, die auf die TF 21 führt. Verlaufen ist kaum möglich, da der Weg gut gekennzeichnet ist.
Wir queren jedoch die Forststraße und biegen – noch vor dem mit einem Geländer versehenen Mäuerchen – gleich links ab. Der Weg führt uns erst bergab, dann wieder ansteigend, vorbei an satt grünen, üppigen Kartoffelfeldern.
Kurz danach beginnt ein äußerst unangenehmer Abstieg. Er ist uns von anderen Wanderungen noch sehr gut in Erinnerung . Der breite Weg ist mit dicken Felsbrocken übersät, sehr schwierig zu gehen und diese halbe Stunde Abstieg ist das Unangenehmste der ganzen langen Tour. Wir denken, dass wir in Zukunft lieber den langen Forstweg bis zur TF 21 gehen werden, um uns diese Strecke zu ersparen.
(Der Bus hält auch an der „pino gordo“. )
Unten im Barranco angekommen steigen wir gleich gegenüber, unterhalb des Wasserbeckens, auf in den Ort Vilaflor. Der steile Aufstieg ist direkt eine Erholung für unsere geplagten Füße.
Anfahrt:
Mit dem Bus 342 von Playas de las Americas bis zum Parador.
Abfahrt:
Von Vilaflor mit dem Bus 342 oder Bus 482
Oder: Man hat einen lieben Ehemann oder auch Freund der einen abholt!
Restaurant:
Casa Pana
in der Calle los Castaños Nr. 7, Telefon 922 70 50 70, Montag ist Ruhetag.
Wir sind begeistert,da wir auch um 17 Uhr noch warmes Essen bekommen !
Selbstverständlichkeit:
Gutes, festes Schuhwerk!!! Sonnenschutz! Ausreichend Getränke!