Artikel-Schlagworte: „Camino Natural Anaga Chasna“

El Portillo – La Caldera (Aguamansa)

Wann stapft man auf Teneriffa bei einer Wanderung schon mal im Sonnenschein durch Schnee? Jetzt, Ende März!
Auf der einen Seite Schnee, auf der anderen Seite des Weges gerade im Blühen begriffener Teidelack! Zugegeben: schon ein besonderes Erlebnis.
So wie in den Alpen im Frühjahr: Schnee und Krokusse. Dieses Gefühl beschlich mich bei dieser Wanderung.
Jedoch: War die letzte Tour – El Palmar – Teno Alto – El Palmar eine Wanderung durch Blüten, so war diese hier  dagegen eher eine karge Wanderung durch lichten Kiefernwald, Gagelbaumhaine, Schonungen von neuangepflanzten kanarischen Kiefern und einem Erikabaumheide-Wald. Dazu bizarre Felsformationen und mossbewachsene, gedeckte Kanäle. Gelegentlich ein Blick zur Küste und Puerto de la Cruz und zurück auf den noch verschneiten Teide .
Dazu Vogelgezwitscher und ein wunderbarer Duft der sonnengewärmten Kiefernnadeln. Idyllisch!

Wander-Wegstrecke: 13, 94 km, 4 Stunden 20 Minuten, davon sind 10 Minuten Pause abzuziehen.
Unser einziger Hinweis zu dieser Wanderung war bei einer anderen Gelegenheit ein Wegweiser an der Caldera von Aguamansa: El Portillo 13,3 km und wir hatten auch einen Hinweis in El Portillo gefunden.
Nur Mut: Mit dem Bus bis El Portillo. Unmittelbar gegenüber der Bushaltestelle und dem Restaurant El Portillo, die Straße überqueren, beginnt der Einstieg (glauben wir), da wir einen Holzpfahl mit einer weiß-roten Markierung sehen. Eine gewisse Unsicherheit beschleicht uns, da kein Hinweis auf den Camino 131 zu sehen ist, der vom Anaga-Gebirge bis Arona führen soll.
Lediglich eine Hinweistafel:“ Sendero 14, Alto de Guamaso, Rundweg.“
Aber, die Richtung stimmt und wir wandern los. Streckenweise geht es über Schneereste, vorbei an einem Hinweistäfelchen „Sendero 14“ und den später rechts abgehenden Weg lassen wir unbeachtet. Nach 25 Minuten erreichen wir den ersten Hinweis auf die von uns ausgesuchte Tour.
Nach 30 Minuten erreichen wir einen Tunnel, der unter der TF 21 herführt und weiter geht es durch Kiefernwald, auf einem mit Kiefernadeln bedeckten Weg bergab.
Endlich, nach weiteren 5 Minuten haben wir die Gewissheit: wir befinden uns auf dem gewünschten Pfad: Caminos Naturales Anaga – Chasna Nr. 131. Gelassen können wir nun der weiß-roten Markierung folgen und unterwegs die diversen Felsformationen bestaunen. Wie auch auf den letzten Wanderungen  stellen wir fest: wunderbar präparierter Weg und in Abständen immer wieder Markierungen.
Eine Unsicherheit im Hinblick auf die weitere Wegeführung beschleicht uns, als wir ein großes Stück Forststraße gehen, bisher haben wir diese immer nur gekreuzt. Also noch mal bis zum letzten Hinweis zurück, da uns ein Steinmännchen, abweichend von der markierten Spur, irritierte. Aber: wir waren richtig. Es geht nun tatsächlich 15 Minuten auf der Forstraße abwärts, um dann wieder rechts auf einen schmalen Pfad geleitet zu werden.Der Weg ist – wie bereits gesagt – gut präpariert, trotzdem ist Trittsicherheit von Vorteil,  da streckenweise  sehr geröllig. Kurz darauf tut sich uns der Blick auf ins Orotavatal, Puerto de la Cruz und die Küste. Pause ist angesagt.
An Hand einer Hinweistafel können wir feststellen, dass wir in 2  Stunden 5,8 km gegangen sind und noch 7,5 km vor uns haben.

Wir passieren ein Stück ehemaligen Kiefernwaldes, bei dem die Aufräum- und Aufforstarbeiten nach dem verheerenden Sturm  noch nicht abgeschlossen sind und gelangen in eine Neuanpflanzung mit kanarischen Kiefern. Man kann sich vorstellen, mit wie viel Aufwand die Schäden hier beseitigt wurden. Nur hin und da lugt noch ein Veteran der fehlgepflanzten, kurznadeligen Kiefern aus dem dichten Grün heraus.

Das Bild ändert sich und wir wandern  nun durch einen regelrechten Wald aus Erikabaumheide. Kurz darauf warnt ein großes Schild  vor einer gefährlichen Kreuzung. Was ist? Wir queren eine Forststraße.

Noch 5,4 km bis zur Caldera.

Nach ca. 3 ¼ Stunden gelangen wir an eine Ansiedlung und haben freien Blick auf Puerto de la Cruz. Ein breiter Pfad führt uns zur „Pino o Fuente de Dornajito“. Diese Quelle wurde schon 1715 von Mr. Edems und 1724 von Pater Feuillée anläßlich der Beschreibung des Orotavatales und der Route zum Pico del Teide erwähnt. Und natürlich hat Alexander von Humboldt „die berühmten Wasser“, die die einzige Quelle auf dem Weg zum Gipfel ist,  beschrieben.Tische und Bänke laden zur Rast ein und weiter geht es über gut ausgebaute Stufen hinauf.
Wir übersteigen eine bemooste Wasserleitung, halten uns hier links, mit Blickrichtung auf das Dach eines Gebäudes zu und über Stufen geht es abwärts.
Die letzten 3,2 km bringen uns ins Schwitzen. Steil, steil bergauf. Einmal kurz bergab, da ein großes, eingezäuntes Gelände zu umrunden ist. Es ist eine malerische Strecke: bemooste kleine Steinwälle säumen den Weg, ein Lichtspiel in dem lichten Erikawald mit vielen neuen Austrieben. Schön!

Die zweite Verunsicherung auf dieser langen Strecke: Die gewohnte weiß-rote Markierung fehlt, weiß-grün ist jetzt angesagt mit Hinweis auf 1,8 km Aguamansa und 1,0 km Chillero.Also halten wir uns Richtung Aguamansa. Da später keine weiteren Kennzeichnungen zu sehen sind,   fragen wir vorsichtshalber einheimische Frauen, die wohl einen Spaziergang gemacht haben, nach dem Weg zur Caldera. „Immer gerade aus und dann rechts hoch.“
Nach einem erneuten Hinweis: diesmal rot-weiß, grün-weiß geht es rechts steil bergan. Um kurz vor 16 Uhr:  Noch 0,9 km. Ein Klacks, denkt man. Aber wir pusten. Wussten gar nicht wie lange  900 Meter sein können. Hinweis: 0,4 km. Noch eine Straßen-Untertunnelung und noch mal steil, steil hinauf.
Um 11.55 Uhr sind wir in den Cañadas gestartet und um 16.15 Uhr am Grillplatz La Caldera angekommen.
Um kurz nach ein Uhr, bei unserer obligatorischen Apfelpause mit Blick auf Puerto de La Cruz, haben wir meinen lieben Mann angerufen, dass wir vermutlich so gegen 16.30 Uhr ankommen werden, so dass er planen kann, wann er losfahren muss.
Es passte prima. Eine kurze Kaffé-Pause an der dortigen Bar und dann unterhalb der Forellenzucht-Farm in Aguamansa im Restaurant Aguamansa zum Essen eingekehrt und bis 18 Uhr im Sonnenschein, draußen,  gut gegessen. Herrlich!

Fazit:
Eine Wanderung, die uns wieder einmal vor Augen führt, wie vielfältig Teneriffa ist. Zwar keine Super-Ausblicke, auch keine Blütenpracht, wie wir sie auf der Bus-Hinfahrt vor Villaflor sahen: Ein Meer der weiß-blühenden Escobonsträucher (sprossender Geißklee) und das leuchtende Orange des kalifornischen Schlafmohns, dafür aber viel, viel Natur: Kiefern, Gagelbäume und Erika-Baumheide, ein paar Vergißmeinnicht  und die unterschiedlichsten Landstriche.

Restaurant:
Restaurante Aguamansa, an der Careterra gral. Las Cañadas bei km 15
Telefon 922 33 06 38
Montags ab 16 Uhr Ruhezeit
Sehr zu empfehlen: Trucha, (Forelle) mit Speck gefüllt: 2 Forellen mit Beilade von kanarischen Kartoffeln und etwas Salat für 7,20 Euro

Anfahrt
Mit dem Bus 342 von Playa de Las Américas bis El Portillo (unsere Busfahrt hatte wegen der vielen Passagiere und des starken Busverkehrs in den Canadas über 2,5 Stunden gedauert)
oder Linie 348 von Puerto de La Cruz
Abfahrt
Hat man kein privates Taxi mit dem Bus 345 nach Puerto de la Cruz (z.B. 16.50 Uhr), dann in den Süden weiter mit Linie 103 nach Santa Cruz und mit Linie 110 (direkt bis Playa de las Américas) oder Linie 111 mit vielen Haltepunkten.

Über den Sattel des Guajara zur Schwarzen und Weißen Mondlandschaft nach Vilaflor

Die Wandersaison beginnen wir mit einer grandiosen Tour! Sie ist Route Parador-Vilaflorgleichzeitig ein Test, wie gut die Kondition noch ist. 5 Stunden reine Gehzeit sind zu bewältigen.

Wanderwegstrecke:
Ein Novum: Wir sind bequem um 9.15 Uhr (wenn er denn pünktlich gewesen wäre) mit dem Bus 342 von Playa de las Americas bis zum Parador gefahren.
Vom Parador biegen wir gleich rechts neben dem Informationsstand auf den schmalen Pfad, gekennzeichnet mit „Siete Cañadas“ ein. Zwischen Skabiose- und Ginsterbüschen gehen wir auf den breiten Schotterweg zu, der uns zu Füßen der Caldera-Randberge nach El Portillo führen würden. Diesem folgen wir – uns links haltend – vorbei an den pitoresken Formationen der „Piedras Amarillas“ – leicht ansteigend bis wir nach ca. 1 Sendero Nr. 5Stunde den gut gekennzeichneten Aufstieg auf den Guajara (2.712 m) erreichen.
Die Informationstafel zeigt an, dass wir nun auf dem „Sendero 5“ zur Degollada de Guajara aufsteigen.
½ Stunde benötigen wir für den steilen, steinigen Aufstieg. Verschnaufpausen ermöglichen uns den grandiosen Blick auf die Cañadas und den mayestätischen Teide  (3.718 m).
Oben, im Sattel angekommen, halten wir uns an den weiteren Hinweis: Im Guajara-Sattel„Sendero 15“ und folgen diesem nach rechts. An Felsen, die bereits einen Vorgeschmack auf die weiße Mondlandschaft geben, gehen wir leicht ansteigend bis zu einer Gabelung. Hier geht es rechts hoch zum Guajara und wir folgen links der mit weiß-roten Balken gekennzeichneten Strecke:
Der weite Blick verwehrt“Camino Natural Anaga Chasna”.  Links hätte man – bei guter Sicht – den Blick nach Granadilla und bis El Médano zum Meer. Uns wird die Aussicht jedoch durch dick aufziehende Wolken verwehrt. Innerlich verabschieden wir uns bereits von der Sonne und wandern auf dem gut zu gehenden Pfad weiter. Verlaufen kann man sich nicht, denn der Weg ist ausgezeichnet gekennzeichnet.
Wir haben jedoch riesiges Glück:  Schon nach ganz kurzer Zeit wandern wir wieder im Sonnenschein.
WacholderbaumDer Weg ist von seinen Ausblicken her äußerst abwechslungsreich  und führt an den unterschiedlichsten Gesteins- formationen und einem wunderschönen Wacholderbaum vorbei.
Nach geraumer Zeit erreichen wir das Gebiet der Schwarzen Mondlandschaft. Erstmal „Oh“ sagen.Schwarze Mondlandschaft Zu bizarr ist der Anblick: Rechter Hand nur schwarzes Lavagrusfeld, streifig durchzogen mit leicht ins orange tendierenden Sand (?), vor uns Verlaufen unmöglichnur Schwarz, durchschnitten mit einem gerade gezogenen Weg, der mit hellen Steinen eingefasst ist. Faszinierend. Wir folgen diesem Weg bis etwa zur Hälfte und machen dann einen kurzen Abstecher nach rechts, um in den Barranco de las Arenas  auf die Schwarze Mondlandschaft zu blicken. Unwirklich diese Ascheformationen. Hat für mich die Assoziation mit einem verschütteten Schloss.
Zurück auf dem Weg folgen wir diesem in Richtung auf den Kiefernsaum zugehend bis zur nächsten Information: Rechts ab auf dem weiter mitUnser Rastplatz weiß-roten Balken gekennzeichneten Weg. An einer Felsgruppe, nahe den Kiefern, machen wir Rast und haben den Blick nun seitlich frei auf die Schwarze Mondlandschaft.
Bis hierher haben wir knapp 3 Stunden gebraucht.
Nach einer weiteren Stunde erreichen wir die Weiße MondlandschftWeiße Mondlandschaft. Sie ist uns von früheren Wanderungen gut bekannt, jedoch heute haben wir eine neue Perspektive: Von oben.
Wir schenken uns den Abstecher nach links, ausgewiesen mit 0,4 km zur Weißen Mondlandschaft und gehen, uns rechts haltend, den bekannten Weg abwärts bis zur Schranke, die uns von einer Forststraße trennt.Richtung Vilaflor
Gleich gegenüber führt der Pfad weiter bergab, durch den Pinienwald,  bis zur breiten Forststtraße, die auf die TF 21 führt. Verlaufen ist kaum möglich, da der Weg gut gekennzeichnet ist.
Wir queren jedoch die Forststraße und biegen – noch vor dem mit einem Geländer versehenen Mäuerchen –  gleich links ab. Der Weg führt uns erst bergab, dann wieder ansteigend, vorbei an satt grünen, üppigen Kartoffelfeldern.
Kurz danach beginnt ein äußerst unangenehmer Abstieg. Er ist uns von anderen Wanderungen noch sehr gut in Erinnerung . Der breite Weg ist mit dicken Felsbrocken übersät, sehr schwierig zu gehen und diese halbe Stunde Abstieg ist das Unangenehmste der ganzen langen Tour. Wir denken, dass wir in Zukunft lieber den langen Forstweg bis zur  TF 21 gehen werden, um uns diese Strecke zu ersparen.
(Der Bus hält auch an der „pino gordo“. )
Unten im Barranco angekommen steigen wir  gleich gegenüber, unterhalb des Wasserbeckens, auf in den Ort Vilaflor. Der steile Aufstieg ist direkt eine Erholung für unsere geplagten Füße.

Anfahrt:
Mit dem Bus 342 von Playas de las Americas bis zum Parador.
Abfahrt:
Von Vilaflor mit dem Bus 342 oder Bus 482
Oder: Man hat einen lieben Ehemann oder auch Freund der einen abholt!

Restaurant:
Casa Pana
in der Calle los Castaños Nr. 7, Telefon 922 70 50 70, Montag ist Ruhetag.
Wir sind begeistert,da wir auch um 17 Uhr noch warmes Essen bekommen !

Selbstverständlichkeit:

Gutes, festes Schuhwerk!!! Sonnenschutz! Ausreichend Getränke!