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Paisaje lunar – Mondlandschaft

Bevor unsere lieben Freunde wieder nach Deutschland zurückkehren, wollen wir Ihnen mit dieser Wanderung noch einmal vor Augen führen, wie abwechslungsreich, wie schön „unsere“ Insel ist.

Die Mondlandschaft ist eine der Sehenswürdigkeiten Teneriffas und ist  mustergültig ausgeschildert, markiert mit weiß-gelben Streifen.

Wanderwegstrecke: 13,9 km, knapp 5 Stunden mit Schauen, Staunen und Lesen der Informationen bei den 7 Täfelchen

Track01

Ca. 400 m Aufstieg und 400 m Abstieg

Für GPS-Fans die Daten in Zip-Form

Am 16. Oktober 2008 habe ich  die Wanderung ausführlich beschrieben, so dass ich mich nur wiederholen würde.

ABER! Eins dann doch:
Ursprünglich haben wir geplant, diesmal bis zu dem markierten Rundweg zur Paisaje lunar mit dem Wagen zu fahren. Jedoch das erste Stück bis zur zweiten Schranke ist nach wie vor nur mit besonderer Vorsicht zu befahren.
Da es ja nun schon immerhin 7 Jahre her ist, dass wir die Forststraße gegangen sind, wussten wir nicht, in welchem Zustand sich die Straße heute befindet.
Also entschieden wir, wir lassen das Auto stehen und gehen.

Wie hatte ich damals geschrieben „Was waren wir überrascht! Der breite Weg ist planiert worden, die kriminellen Schlaglöcher sind beseitigt, also gut befahrbar.“
Diese Aussage stimmt immer noch und wer sich ca 1 ½ Stunden Marsch hin und zurück sparen will – und die kurze Passage bis zur zweiten Schranke gemeistert hat –  kann durchfahren. Jedoch auch der Weg an sich ist schön mit seiner Sicht auf Vilaflor, den höchstgelegenen Ort Spaniens und zur Küste wie hoch zum Teide und zum Guajara und markante Felsgruppierung zieren ihn.

Auch führte ich damals aus, dass sich entlang des Rundweges zur Mondlandschaft Täfelchen mit Nummern von 1 – 10 befinden, wir aber keinen entsprechenden Plan besitzen und so nicht wissen, was uns da erklärt werden soll, wir jedoch darauf vertrauen, dass wir später in Erfahrung bringen, um welche Sehenswürdigkeiten es sich handelt.

Wir haben inzwischen die Informationen:
Ich fasse kurz zusammen:
In einer Broschüre, die das Cabildo Insular de Tenerife herausgegeben hat (ISBN 84-87340-85-7), kommen Bauern, Hirten, Steinmetze, Maultiertreiber und Kiefernnadelsammler zu Wort, die über ihre Arbeit berichten hier auf dem Camino Real, dem Kölnigsweg von Chasna, der Vilaflor mit Orotava verband. Es handelte sich um den am häufigsten erwähnten Inselweg. Von vorspanischer Zeit bis zum Ende des 19. Jahrhunderts verband er diesen Landstrich mit dem Inselnorden. Zu jener Zeit war der Fußmarsch über die Las Cañadas die schnellste und bequemste Art, die andere Inselseite zu erreichen.

Startet man an der Kirche San Pedro so kann man alle 10 Täfelchen „abwandern“.

Nummer 1:
Die Gründung von Vilaflor
1530 wurde der Ort Vilaflor de Chasna von der Familie Soler gegründet.
Unmittelbar nach der Gründung des Ortes ließ der aus Katalonien stammende Pedro Soler sein Wohnhaus und eine kleine Kapelle zu Ehren des Heiligen Peters errichten.
Wahrscheinlich ahnte damals niemand, dass sich dieses im Vergleich zu den fruchtbaren Boden des Inselnordens hoch gelegene Bergland eines Tages in die Hauptstadt des Landdstrichs Abona verwandeln und Vilaflor einer der beeutendsten Orte der Insel werden würde.

Nummer 2:
Ein Wald, den es zu entdecken gilt
Auf ihren Expeditionen beschrieben die Naturforscher das erste Mal die Besonderheiten der Kanarischen Kieferwälder.
Hier befinden wir uns an einer Stelle des Königsweges von Chasna, der El Atajo genannt wird und auf dessen alten Kopfsteinpflaster einst hoch gebildete Naturforscher aus Europa reisten.
Vielleicht hätten sie über die ungewöhnlichen Formen und Farben der Felsen etc. geschrieben, aber sicherlich seitenlang über den Wald, den Kanarischen Kiefernwald.
Im Süden Teneriffas treffen wir von 800 m über dem Meer bis in eine Höhe von 2000 m auf Kiefernbäume, die sich an die in den Bergen herrschenden hohen Temperaturunterschiede und an die sauren Böden hervorrragend angepasst haben.
Nur sehr wenige Pflanzenspezies sind in der Lage, dieser Erde ausreichend Nährstoffe zu entnehmen, um existieren zu können.

Nummer 3:
Landwirtschaft in den Bergen – eine wahre Herausforderung
Die Terrassierung der Berghänge und der Tuffstein ermöglichten es den Landwirten, die steil abfallenden, sauren Böden zu bestellen.
Die Technik bestand darin, die Hänge in „Treppen“ zu verwandlen und auf jeder der „Stufen“ ein Terrassenfeld anzulegen.
Die Terrassierung gestattete nicht nur die Anlage von mehr Anbauflächen, sondern auch die effizientere Nutzung des Regenwasser, das auf diese Weise nicht in die Schluchten abfloss und die fruchtbare Erde mit sich schwemmte.
Zu dieser fabelhaften Anbautechnik kommen noch die Vorteile des Tuffsteins hinzu, der zahlreiche Terrassenfelder bedeckt. Diese kleinen weißen Vulkansteine haben so viele Poren, dass sie kaum etwas wiegen. Er hält den Boden, fast ohne Bewässerung, frisch und feucht und reflektiert mit seiner weißen Farbe die Sonnenwärme. Zudem verdichtet sich der Boden nicht, so dass die Bestellung der Felder wesentlich leichter fällt. Schließlich speichert er die auf die Felder gestreuten Düngemittel und gibt die Nährstoffe dann nach und nach an den Boden ab.

Nummer 4:
Eine blühende Landwirtschaft
Die Landwirte bauten auf den meisten Feldern Getreide, Kartoffeln und Weinreben an.
P1200875Hier befinden wir uns an der Finca Galindo, der einzigen heute noch bewirtschafteten Plantage auf unserem Weg.P1200959
Auf diesen Terrassenbeeten wurden über lange Zeit Hülsenfrüchte und Getreide angebaut, die gute Ernteerträge einbrachten. Mit Hilfe eines angemessenen Fruchtwechsels verwandelten diese Anbauprodukte außerdem die Böden in eine wahre Vorratskammer an Pflanzennährstoffen.
In den vergangenen Jahren hat der Niedergang der Landwirtschaft zugunsten des Dienstleistungssektors dazu geführt, dass zahlreiche Felder aufgegeben wurden. Auf den heute noch bestellten Feldern, wie diesen vor uns, werden fast ausschließlich Weinreben, Obstbäume und vor allem Kartoffeln angebaut.

Nummer 5:
Von dem leben, was der Wald gibt
Über mehrere Jahrunderte hinweg stellten Holz, Harz und Kiefernnadeln eine wichtige Einnahmequelle für zahlreihe Bewohner Chasnas dar.
P1200887Dieser Jahrhunderbaum ist einer der ältesten Überlebenden einer Zeitepoche, die den Lebewesen des Kanarischen Kiefernwaldes ganz und gar nicht günstig war.
Bis noch vor wenigen Jahrzehnten stellte dieser Wald eine unersetzliche Quelle von Ressourcen dar.
Die Kiefern wurden nicht nur wegen ihres hervorragenden Holzes hoch geschätzt, sondern auch aufgrund ihres Harzes, das zu einer Art Naturbeize verbrandt wurde, um Teer für die Abdichtung von Schiffen und Fässern zu gewinnen.
Mit der Zeit führte dieser übermäßige Nutzung zu einer erheblichen Verminderung der Kiefernwälder, weshalb es erforderlich wurde, ihren weiteren Nießbrauch gesetzlich zu regeln.
Heue ist in den Wäldern nur noch das Einsammeln von Kiefernnadeln gestattet (hierfür gibt es Lizenzen).
Das Einsammeln der Nadeln ist in zweifacher Hinsicht nutzbringend: Einerseits vermindert es ein Übermaß an brennaren Materialien im Bergwald und damit die Waldbrandgefahr, und andererseits dienen die Nadeln zur Gewinnung von Düngemitteln sowie der Auslegung von Ställen oder sie können dazu dienen, eine bequeme Lagerstatt zu schaffen.

Nummer 6:
Auf der Suche nach den besten Weiden

El Marrubial war eine Wegkreuzung auf den Hirtenrouten ins Gebirge.
Die Viehhaltung, besonders die von Ziegen, stellte sogar schon vor der Eroberung der Insel einen (1496) einen fundamentalen Wirtschaftszweig auf den Kanaren dar.
Bis noch in allerjüngster Zeit lebten zahlreiche Familien von Viehzucht und Viehwirtschaft.P1200957
Dies war der Fall der Familie  Rutil Hernández, einer Familie von Ziegenhirten, die dieses Haus bis etwa vor 75 Jahren bewohnte.
El Marrubial, das Andornfeld, war zu jener Zeit bedeckt von dieser krautartigen Pflanze, die Heilkräfte besitzt und auch Teil der Ernährung der Ziegen war.
Von Sommerbeginn an mussten die in diesem Gebiet gehaltenen Ziegen allerdings ihren Andorn mit anderen Herden teilen, die von der Küse hoch in die Berge getrieben wurden.

Nummer 7:
Wege über die Gipfel
P1200946Die schwersten Lasten wurden von Maultiertreibern über die zerklüfteten Inselberge transportiert.
Wenn wir uns in die Zeit der ersten Naturforscher, Getreidebauern und Wanderhirten zurückversetzen könnten, hätten wir in Vilaflor einen Maultiertreiber verpflichten können, uns auf diesen Wanderungen zu begleiten. Sie transportierten auf den Rücken ihrer Tiere, normalerweise Esel P1200944oder Ochsen, manchmal aber auch Pferde, Maulesel oder Kamele, Waren und Lebensmittel in Packsätteln, Säcken und Fässern, so unter anderem Holzkohle, Getreide, Kiefernnadeln, Ackerzeug, Gebrauchsgüter, Viehfutter usw.
Auf diesem langen Marsch gingen die Treiber stets zu Fuß und führten ihre treuen Wegbegleiter, entschlossen alle Schluchten und Bergkämme zu überwinden, die auf ihrem Wege lagen, über Pfade wie diesen hier.

Von hier aus können wir bereits die Gipfel Teneriffas bewundern, von denen eines der Elemente kam, das keinesfalls fehlen durfte: das Wasser. Damit es den Tieren nie an dem köstlichen Nass fehle, legte man die Wegstrecke so an, dass sie an Plätzen wie diesem hier vorbeiführte, dem Bett der Eris del Cennero-Schlucht.
Doch das Wasser wurde auch auf den tiefer gelegenen Feldern, Gärten und in den Häusern gebraucht, weshalb man es in Rinnen und Kanälen hinableitete.

Nummer 8
Die Kunst, das Wasser zu leiten
Die Steinmetze verstanden ihr Hanwerk sehr gut und nutzten für die Kanäle an den Wegesrändern stets die Materialien, die es in der Umgebung gab.
Hier oben gab es die hoch geschätzten Chasnera-Platten, die es an keinem anderen Ort der Welt gibt. Ja, es heißt sogar, dass sie in Amerika nach dem Stein verlangen.
Die Arbeit eines Steinmetzes besteht darin, den Stein aus dem Fels zu schlagen und so zu behauen, dass man mit ihm einen Weg pflastern, eine Mauer errichten oder einen Kanal wie diesen hier errichten kann.
P1200940Der inzwischen stillgelegte, mehr als hundert Jahre alte Kanal trug den Namen „Bajante de Ucanca“ und leitete das Wasser von der Degollada de Ucanca bis zu den Häusern und Feldern von San Miguel, Vilaflor und Granadilla.
Zum Bau des kilometerlangen Kanals verwendete man dunkelbraunen Vulkanstein, der mehr oder weniger kompakt, aber leicht zu behauen ist.
Als Verbindngsmittel zwischen den Steinen diente ein Mörtel aus Kalk, Sand und Wasser.
Das große Gefälle des Berghanges stellte allerdings ein weiteres Problem dar, das es zu überwinden galt, damit das Wasser keine zu große Geschwindigkeit
erreicht. Aus diesem Grund wurden in bestimmten Abständen Beruhigungsbecken wie dieses hier angelegt, die den Wasserfluss bremsten.

Nummer 9
Eine Landschaft, die es wert ist, erforscht zu werden
Die „Mondlandschaft“ „paisaje lunar“ ist für die Fachleute eine der geologische interessantesten Formationen.
Hier befinden wir uns an einem der geologisch seltsamsten Orte Teneriffas, den man früher „Los Escurriales“, heute jedoch „Mondlandschaft“ nennt.
Man hat herausgefunden, dass sich diese Landschaft vor etwa einer halben Million Jahren bei einer der zahlreichen Vulkaneruptionen bildete, bei denen auch die südlichen Randhänge der Insel entstanden.
Jüngste Untersuchungen deuten darauf hin, dass das weißliche Auswurfmaterial der Hügel Teil einer Rauch- und Aschewolke war, die mit riesiger Kraft aus dem Vulkan geschleudert wurde und sich hier aus großer Höhe herabsinkend ablagerte.
Als die Aschewolke diesen Ort erreichte senkte sie sich, einem immer wieder unterbrochenen Nieselregen gleich, auf den Boden. Indem die Asche nach und nach abkühlte, verbanden sich die Körner miteinander und bildeten eine dicke Schicht hochempfindlichen Bodens.
Zu einem späteren Zeitpunkt wurde dieser Aschenboden von Auswurfmaterialien anderer Eruptionen bedeckt.
Seit jener Zeit haben Wind und Wasser alle diese Materialien erodiert, am stärksten jene  Ascheflächen, die frei an der Oberfläche lagen.
Wir können die stummen Zeugen der geologischen Geschichte Teneriffas  bewundern: Vulkanbomben, vom Wasser glatt geschliffene Felsen, wild zerklüftete Lavafelder.

Es handelt sich hier um eine der empfindlichsten Landschaft der gesamten Insel.

Daher rührt sicher, dass man den früheren Weg zum Campamento Madre del Agua am Fuße dieser phantastischen Vulkangebilde  nicht mehr gehen darf.

Nummer 10:
Neue Wanderer auf alten Wegen
Heute sind es vor allem die Wanderliebhaber, die den alten Königsweg mit Leben füllen.
P1200889Das Gebiet ist unter dem Namen Los Llanitos bekannt. Die alten Mauern dieses Hauses waren noch bis vor wenigen Jahrzehnten das Heim einer Familie von Bauersleuten.P1200887
Ganz in der Nähe beobachtet schweigend eine jahrhundertealte Kiefer wie die Zeit seither alles verändert hat.

Fazit:
Diese Region fasziniert!
Egal ob man nun die Forsstraße geht oder fährt, über Vilaflor aufsteigt, von den Cañadas über die schwarze Mondlandschaft über paisaje lunar, die weiße Mondlandschaft, absteigt der von der Degollada de Guajar auf der Rückseite der Mondlandschaft auf dem Weg Richtung Cruz de Tea wandert, immer wieder sind wir beeindruckt und begeistert.
Ganz besonders wenn man so wunderbare Wetterbindungen wie wir heute antrifft: Sonne pur, azurblauer Himmel, allerdings nur 10 Grad, Fernsicht phantastisch und das Glück hat, als Wolken aufzogen, gerade im rechten Moment die weißen Vulkan-Formationen von der Sonne angestrahlt werden.

Da fällt mir nur ein:

Spot on für eine der spektakulärsten Attraktionen Teneriffas!

Parador –– Cruz de Tea

Wir wollten mal erkunden, ob es möglich ist vom Parador über den Guajara-Sattel – Schwarze-Mondlandschaft – Weiße Mondlandschaft – Campamento  Madre del Agua nach Cruz de Tea zu gelangen.
Ja! Es ist möglich und es ist eine wunderschöne Wanderung.

Elisabeth meinte schon ich soll sie die „Wanderung der Pinos gordos – dicke Pinien“  betiteln, da man gut eine Stunde durch den Pinienwald mit Musterexemplaren der Kanarischen Kiefer geht wie wir sie noch nie in dieser Vielzahl angetroffen haben.

Wanderwegstrecke: 6 Stunden, inklusive 10 Minuten Apfelpause, 16,22 km und ca. 1600 Höhenmeter

Fast schon Routine: wir fahren mit dem Bus 342 um 9.15 Uhr ab Busbahnhof Playas de las Américas.
Um 10.35 Uhr steigen wir am Parador aus und gleich rechts, neben dem Informationsstand, biegen wir in den schmalen abzweigenden Pfad ein.

Neu: Der Große Wanderweg, der von Esperanza nach Arona führt „GR  131“ ist nunmehr auch hier ausgeschildert und unterwegs begegnen wir häufiger den diversen Hinweisen.

Ein großer Teil der heutigen Tour ist absolut identisch mit der Wanderung „Über den Sattel des Guajara zur Schwarzen und Weißen Mondlandschaft nach Vilaflor“, die wir zum Saisonstart im Oktober 2010 gemacht haben.

Eine kleine Leistungssteigerung können wir feststellen, denn heute brauchen wir bis zum Aufstieg zum Guajara-Sattel 50 Minuten.
Obwohl wir hier schon mehrfach gegangen sind, begeistern die Fels- formationen  stets auf’s Neue und der Blick auf den Teide und die Weite der Caldera ist halt einfach beeindruckend.
Zudem haben wir Traumwetter: Sonnenschein und es weht ein leichtes Lüftchen.
Den steilen, im Zick-Zack führenden Weg bewältigen wir in einer knappen halben Stunde und im Sattel angekommen ziehen wir erst mal unsere Vliesjacken an, denn das leichte Lüftchen hat sich zu einem heftigen, kalten Wind entwickelt.

Der Blick zur Küste ist zwar besser als damals, jedoch leicht trübe.
Wir biegen hier oben wieder rechts ab auf den mit „GR 131“ und  „Sendero 15“, rot-weiß markierten Pfad und – obwohl bekannt – muss ich einige Fotos der phantastischen Landschaft machen.
Nach einem Aufstieg trennen sich die Wege: rechts geht es hoch zum Guajara (2712 m) und wir gehen auf dem unteren Weg Richtung Schwarze Mondlandschaft.
Nach gut zwei Stunden Gehzeit erreichen wir den faszinierenden Weg durch diese einzigartige Landschaft:
Mit viel Mühe wurde der Weg präpariert: weiße Steine säumen den Pfad durch Lavagrus.
Natürlich wieder ein Abstecher rechts Richtung Barranco de las Arenas, um bei gutem Licht und guter Sicht nochmal die Felsgebilde zu betrachten.

Auf diesem eingefassten Weg bleiben wir  bis zum Kiefernwald-Saum.

Wir biegen nicht – wie im Oktober 2010 – nach rechts ab, um auf dem Weg „GR 131“ Camino Natural Anaga – Chasna” zu bleiben.
Ab hier beginnt unsere Erkundung, denn nunmehr – obwohl präpariert – gibt es keinen Hinweis mehr, wohin der Weg führt.

Achtung: Wer die weiße Mondlandschaft noch nicht kennt, sollte unbedingt hier der Ausschilderung „GR 131“ folgen und dann später dem weiteren Hinweis „0,4 km zur weißen Mondlandschaft“.
Sie ist unbedingt sehenswert!!!!

Am Beginn des Kiefernwaldes, der Corona Forestal,  zeigt ein dickes Steinmännchen, dass hier wohl ein richtiger Weg ist, aber wohin ?
Wir hoffen, oberhalb der weißen Mondlandschaft auszukommen. Dem ist nicht so, wir sehen sie dieses Mal nur von hinten.
Nicht schlimm, denn wir sind sie schon von oben nach unten und von unten nach oben und als Rundkurs gegangen. Die heutige Perspektive ist für uns neu.
Darum machen wir auch hier unsere obligatorische Apfelpause.

Zum Weg: Er führt durch den duftenden Kiefernwald in Serpentinen vorbei an riesigen Kiefern, wie wir ihnen in dieser Ansammlung noch nie begegnet sind.

Ein mit dicken Steinen bedeckter Wasserkanal führt in direkter Linie durch den Wald; wir queren ihn und sehen rechts einen, mit einem Steinmännchen markierten Weg abzweigen.
Diesem folgen wir und haben den Blick auf die Rückseite der Felsformationen der Weißen Mondlandschaft.

Eine gute Stunde gehen wir stets abwärts auf dem gut auszumachenden Pfad durch den Wald. Dann haben wir den ersten Hinweis, wo wir uns in etwa befinden: bei der Galeria Sauce de Granadilla.
Zwei neue Gebäude sind hier zur Wasserverteilung, Wasseraufbereitung errichtet. Etwas unterhalb stehen noch die Reste des ehemaligen Gebäudes aus dicken Steinen.
Wir queren den etwas unterhalb verlaufenden alten Kanal, bei einer dicken Kiefer, nehmen rechts den Trampelpfad abwärts und lassen die breite Forststraße im wahrsten Sinne des Wortes links liegen. Nunmehr begleitet uns der Kanal links.
Nur 10 Minuten später erreichen wir das Campamento Madre del Agua.
Ein riesiges Gelände mit vielen ansprechenden Holzhäuschen im Parque Natural Corona Forestal.

Von hier aus gehen wir auf der Forststraße links, kommen kurz darauf an den Hinweis „Madre del Agua a Las Vegas 6.000 mts ? horas“ aber keine Information, die  Cruz de Tea betrifft.

Intuitiv gehen wir auf der breiten Forststraße rechts bis wir 5 Minuten später links einen schmalen Pfad abgehen sehen.
Zur Orientierung: bevor die Straße einen kleinen Anstieg macht liegt rechts eine kleine freie Fläche und hier steht auf einem Felsen eine dicke Kiefer.
Käme man von der anderen Richtung, könnte man an einem dicken Stein einen weißen Pfeil ausmachen.
Unterhalb sieht man zwei Wasserleitungsrohe, die abknicken.
Zur Hilfe für spätere Wanderer haben wir ein Steinmännchen gesetzt.

Anfangs schlängelt sich der Weg zwischen dicken Felsbrocken, später zwischen Escobon- und Zistrosen-Büschen und nach 20 Minuten gelangen wir an das Hinweisschild links: „ PR TF 83.1 Las Vegas 7,4 km, Risco del Muerto 3,4 km“ geradeaus 5,6 km Cruz de Tea“ und rechts hoch PR TF 83.1 Los Escurriales 3,2 km (Paisaje Lunar)“
Rechts oben sehen wir auch die Gebäude liegen, die wir im September 2007 bei der Wanderung „Barranco de Usasa“ in  Augenschein nahmen.

Nun wissen wir, dass wir auf der richtigen „Spur“ sind.
Das beflügelt, denn wir befinden uns in bekanntem Terrain.
Unterwegs bewundern wir wieder den aufwändigen Kanalbau, freuen uns, dass es nun wieder Frühling ist, dass es ringsum blüht und freuen uns über die zarten, blauschimmernden jungen Sprösslinge der kanarischen Kiefer.

Vorbei an den Lajas-(Platten-)Abbauflächen, rauf und runter gelangen wir nach 5 Stunden reiner Gehzeit an dieses Hinweisschild. Hier bogen wir im Februar bei der „Wanderung von Cruz de Tea nach Las Vegas“ ab.

10 Minuten später betreten wir bei der Wasserverteilungsanlage wieder Asphalt.
Jetzt sehen wir es als den richtigen Zeitpunkt an, unsere Männer zu informieren, dass wir vermutlich in einer halben Stunde in Cruz de Tea sein werden.

Rasch sind wir am Kreuz und den ersten Häusern vorbei und nun nehmen wir den letzten Abschnitt nach Cruz de Tea in Angriff.
Er gleicht zwar einer breiten Avenida, ist aber durch die dicken Steine ganz scheußlich zu gehen.
Der Aufstieg im Februar fiel uns leichter.

Aber keine Müdigkeit vorschützen, es hilft alles nichts: da müssen wir noch durch. Eine gute halbe Stunde später sind wir in Cruz de Tea und haben Asphalt unter den Sohlen.
Welche Wohltat in diesem Fall!
Wir schreiten rasch aus und in Höhe der Kirche sammeln uns unsere lieben Taxifahrer ein.

Fazit:
Es überrascht sicher nicht, wenn ich schon wieder sage: Die Tour war wunderschön, abwechslungsreich, der Duft der Kiefernnadeln wunderbar, richtiges Wanderwetter – nicht zu warm – nicht zu kalt  und unser Entdeckergeist war auch zufrieden.

Restaurant:
Tasca El Horno, Calle Buen Viaje Nr. 39, Cruz de Tea
Gute, empfehlenswerte Küche
Montags: Ruhetag

Anfahrt:
9.15 Uhr Bus Linie 342 vom Busbahnhof Playas de las Américas bis Parador
Abfahrt:
Cruz de Tea mit privatem Taxi oder
Bus 474 fährt ab La Escalona um 15.15 Uhr oder 19.15 Uhr via Cruz de Tea nach Granadilla

 

Über den Sattel des Guajara zur Schwarzen und Weißen Mondlandschaft nach Vilaflor

Die Wandersaison beginnen wir mit einer grandiosen Tour! Sie ist Route Parador-Vilaflorgleichzeitig ein Test, wie gut die Kondition noch ist. 5 Stunden reine Gehzeit sind zu bewältigen.

Wanderwegstrecke:
Ein Novum: Wir sind bequem um 9.15 Uhr (wenn er denn pünktlich gewesen wäre) mit dem Bus 342 von Playa de las Americas bis zum Parador gefahren.
Vom Parador biegen wir gleich rechts neben dem Informationsstand auf den schmalen Pfad, gekennzeichnet mit „Siete Cañadas“ ein. Zwischen Skabiose- und Ginsterbüschen gehen wir auf den breiten Schotterweg zu, der uns zu Füßen der Caldera-Randberge nach El Portillo führen würden. Diesem folgen wir – uns links haltend – vorbei an den pitoresken Formationen der „Piedras Amarillas“ – leicht ansteigend bis wir nach ca. 1 Sendero Nr. 5Stunde den gut gekennzeichneten Aufstieg auf den Guajara (2.712 m) erreichen.
Die Informationstafel zeigt an, dass wir nun auf dem „Sendero 5“ zur Degollada de Guajara aufsteigen.
½ Stunde benötigen wir für den steilen, steinigen Aufstieg. Verschnaufpausen ermöglichen uns den grandiosen Blick auf die Cañadas und den mayestätischen Teide  (3.718 m).
Oben, im Sattel angekommen, halten wir uns an den weiteren Hinweis: Im Guajara-Sattel„Sendero 15“ und folgen diesem nach rechts. An Felsen, die bereits einen Vorgeschmack auf die weiße Mondlandschaft geben, gehen wir leicht ansteigend bis zu einer Gabelung. Hier geht es rechts hoch zum Guajara und wir folgen links der mit weiß-roten Balken gekennzeichneten Strecke:
Der weite Blick verwehrt“Camino Natural Anaga Chasna”.  Links hätte man – bei guter Sicht – den Blick nach Granadilla und bis El Médano zum Meer. Uns wird die Aussicht jedoch durch dick aufziehende Wolken verwehrt. Innerlich verabschieden wir uns bereits von der Sonne und wandern auf dem gut zu gehenden Pfad weiter. Verlaufen kann man sich nicht, denn der Weg ist ausgezeichnet gekennzeichnet.
Wir haben jedoch riesiges Glück:  Schon nach ganz kurzer Zeit wandern wir wieder im Sonnenschein.
WacholderbaumDer Weg ist von seinen Ausblicken her äußerst abwechslungsreich  und führt an den unterschiedlichsten Gesteins- formationen und einem wunderschönen Wacholderbaum vorbei.
Nach geraumer Zeit erreichen wir das Gebiet der Schwarzen Mondlandschaft. Erstmal „Oh“ sagen.Schwarze Mondlandschaft Zu bizarr ist der Anblick: Rechter Hand nur schwarzes Lavagrusfeld, streifig durchzogen mit leicht ins orange tendierenden Sand (?), vor uns Verlaufen unmöglichnur Schwarz, durchschnitten mit einem gerade gezogenen Weg, der mit hellen Steinen eingefasst ist. Faszinierend. Wir folgen diesem Weg bis etwa zur Hälfte und machen dann einen kurzen Abstecher nach rechts, um in den Barranco de las Arenas  auf die Schwarze Mondlandschaft zu blicken. Unwirklich diese Ascheformationen. Hat für mich die Assoziation mit einem verschütteten Schloss.
Zurück auf dem Weg folgen wir diesem in Richtung auf den Kiefernsaum zugehend bis zur nächsten Information: Rechts ab auf dem weiter mitUnser Rastplatz weiß-roten Balken gekennzeichneten Weg. An einer Felsgruppe, nahe den Kiefern, machen wir Rast und haben den Blick nun seitlich frei auf die Schwarze Mondlandschaft.
Bis hierher haben wir knapp 3 Stunden gebraucht.
Nach einer weiteren Stunde erreichen wir die Weiße MondlandschftWeiße Mondlandschaft. Sie ist uns von früheren Wanderungen gut bekannt, jedoch heute haben wir eine neue Perspektive: Von oben.
Wir schenken uns den Abstecher nach links, ausgewiesen mit 0,4 km zur Weißen Mondlandschaft und gehen, uns rechts haltend, den bekannten Weg abwärts bis zur Schranke, die uns von einer Forststraße trennt.Richtung Vilaflor
Gleich gegenüber führt der Pfad weiter bergab, durch den Pinienwald,  bis zur breiten Forststtraße, die auf die TF 21 führt. Verlaufen ist kaum möglich, da der Weg gut gekennzeichnet ist.
Wir queren jedoch die Forststraße und biegen – noch vor dem mit einem Geländer versehenen Mäuerchen –  gleich links ab. Der Weg führt uns erst bergab, dann wieder ansteigend, vorbei an satt grünen, üppigen Kartoffelfeldern.
Kurz danach beginnt ein äußerst unangenehmer Abstieg. Er ist uns von anderen Wanderungen noch sehr gut in Erinnerung . Der breite Weg ist mit dicken Felsbrocken übersät, sehr schwierig zu gehen und diese halbe Stunde Abstieg ist das Unangenehmste der ganzen langen Tour. Wir denken, dass wir in Zukunft lieber den langen Forstweg bis zur  TF 21 gehen werden, um uns diese Strecke zu ersparen.
(Der Bus hält auch an der „pino gordo“. )
Unten im Barranco angekommen steigen wir  gleich gegenüber, unterhalb des Wasserbeckens, auf in den Ort Vilaflor. Der steile Aufstieg ist direkt eine Erholung für unsere geplagten Füße.

Anfahrt:
Mit dem Bus 342 von Playas de las Americas bis zum Parador.
Abfahrt:
Von Vilaflor mit dem Bus 342 oder Bus 482
Oder: Man hat einen lieben Ehemann oder auch Freund der einen abholt!

Restaurant:
Casa Pana
in der Calle los Castaños Nr. 7, Telefon 922 70 50 70, Montag ist Ruhetag.
Wir sind begeistert,da wir auch um 17 Uhr noch warmes Essen bekommen !

Selbstverständlichkeit:

Gutes, festes Schuhwerk!!! Sonnenschutz! Ausreichend Getränke!

Vilaflor – Paisaje Lunar (Mondlandschaft) – Vilaflor

Wir sind wieder auf der Insel, wie die Zugvögel.
Es kann eine neue Wandersaison beginnen!
Der Auftakt war bereits grandios!
Die Inselregierung – das Umweltamt – verdient ein dickes Lob: Der Forstweg ist gut befahrbar geworden, die Ausschilderung und die Wegebereitung vorbildlich!
Aber nun der Reihe nach:

Wanderwegstrecke: ca. 5 Stunden, aber keine Bange, man kann die Wanderung je nach Kondition verkürzen oder ausbauen (bis Granadilla).
Da wir den ca. 3 km oberhalb von Vilflor gelegenen Forstweg (einige Kurven weiter als der Aussichtspunkt zur „dicken Kiefer“) nur – mit einem normalen Pkw – als nicht befahrbar kannten, machten wir uns von Anbeginn per pedes auf den Weg. So nach dem Motto: So weit die Füße tragen und die Wanderlust vorhanden ist.
Was waren wir überrascht! Der breite Weg ist planiert worden, die kriminellen Schlaglöcher sind beseitigt, also gut befahrbar. Nun waren wir aber schon unterwegs und hatten einen tollen Ausblick auf Vilaflor. Nach 1 Stunde genügte es einigen Mitwandern für das erste Mal wandern in dieser Saison. Also machten sie kehrt. Das war der Punkt, an dem wir bewundernd ausriefen: „Wie toll! Ziele sind ausgeschildert und mit Kilometerangaben versehen!“ So etwas haben wir bisher bei den vielen Wanderungen noch nicht erlebt.
Es motiviert uns so, dass wir entscheiden: Wir gehen bis zur Mondlandschaft ! Also folgen wir dem links abzweigenden Weg „Camino de Chasna 3,4 km Paisaje Lunar“. Den rechts abzweigenden Weg „Camino de Chasna 2,6 km Vilaflor“ haben wir im Hinterkopf für den Rückweg.

Unseren zurückkehrenden Mitwanderern teilen wir schon mit, dass wir uns in Vilaflor im Restaurant „Casa Pana“ treffern werde, so muss niemand auf der Strecke auf uns warten.

Nach einem fünfminütigen Aufstieg stehen wir wiederum vor Hinweisschildern: rechts zweigt der „Camino de Chasna, Paisaje Lunar 3,7 km“ ab, links ebenfalls „Camino de Chasna, Paisaje Lunar 3,3 km“. Wir sehen es als sinnvoll an, den etwas längeren Weg als Hinweg zu wählen und hoffen, dass es sich um einen Rundweg handelt und wir hier von oben her kommend wieder angelangen.
Der wunderbar präparierte Weg, links und rechts von Lavasteinen eingefasst, man hat fast den Eindruck als wäre der Pfad gekehrt, schlängelt er sich zwischen lichtem Pinienwald hindurch. Zwar kommen wir uns nach kurzer Zeit etwas auf den Arm genommen vor, denn wir landen wieder auf dem Forstweg, jedoch wir entscheiden, auf dem ausgewiesenen Wanderpfad zu bleiben. Verlaufen kann man sich nicht mehr. Ständig stoßen wir auf die weiß-gelbe Markierung. Nach einem kurzen Aufstieg gelangen wir an die Ruinen einer einstmals sicher stattlichen Finca und nach einer weiteren Viertelstunde überqueren wir einen Abzweig der Forststraße und folgen unverdrossen der Markierung. Der nächste Hinweis sagt uns, dass wir uns der Mondlandschaft bis auf 2,1 km und beim nächsten auf 1,8 km genähert haben.
Nach 1 Stunde 15 Minuten kündigt der weiße, pudrige Staub auf dem Weg an, dass wir wohl schon im Einzugsbereich der „paisaje lunar“ sind und richtig: Wir haben bereits den Blick auf die bizarren Gebilde der Mondlandschaft.
Wir gönnen uns eine kurze Rast und bewundern ausgiebig die bizarren, hellgelben Tuffsteinsäulen, die durch Wind und Sand zu Türmen, Kegeln und Riffs geschliffen wurden. Der Kontrast zu den hellgrünen Kiefern, dem mit schwarzem Lavageröll überzogenen Hang, den abschließenden Felskranz, der von Kiefern gekrönt wird, grandios.

Nun könnte man durch diese Felslandschaft absteigen bis zum Campamento Madre del Agua und dann wieder auf der Forststraße zurückgehen – wie wir es bereits in der Vergangenheit gemacht haben.

Wir wollen jedoch auf dem 3,3 km langen Weg den Rückweg antreten. Der nun 10 Minuten dauernde steile Anstieg bringt uns – wie gewünscht – auf dem Rundweg zurück. Nach weiteren 15 Minuten wird uns auf der nächsten Markierung mitgeteilt, dass wir nun 0,4 km von der „paisaje lunar“ zurückgelegt haben und 5,6 km auf dem „camino de Chasna“ bis Vilaflor vor uns haben.
Unterwegs stoßen wir auf kleine Hinweistafeln, die auf Besonderheiten hinweisen. Da wir jedoch keinen entsprechenden Plan besitzen, können wir nur darauf vertrauen, dass wir später in Erfahrung bringen, um welche Sehenswürdigeiten es sich handelt.
Blicken wir rechts nach oben, erhebt sich vor uns der Guajara und der Sombrero de Chasna. Das veranlasst uns zu der Überlegung, dass man auf dem Weg von der Mondlandschaft über den Guajara in die Cañadas auf die schwarze Mondlandschaft treffen müsste. Eine neue Wanderung!
Nach 50 Minuten gelangen wir auf eine Fahrstraße, die durch eine Schranke von unserm Wanderweg abgegrenzt wird, wir überqueren diese und folgen der weiß-gelben Markierung bergab. Rechter Hand weist uns ein auf einen Stein aufgemaltes Querkreuz daraufhin, diesem Weg nicht zu folgen.
Da wir herrlichen Sonnenschein haben, sind wir jedoch sehr froh, dass durch die Pinien unser Weg schön schattig verläuft.
Den Rückweg bis zum Ausgangspunkt „2,6 km Vilaflor“ haben wir in einer Stunde 10 Minuten geschafft und wir beglückwünschen uns, dass wir die Runde gegen den Uhrzeigersinn gedreht haben, denn die kürzere Variante ist unserer Meinung wesentlich anstrengender zu gehen.
Nun legen wir noch einen Zahn zu, da unsere zurückgekehrten Wanderer bereits per Handy nach unserem Verbleib fragen.
Der Weg führt uns erst bergab, dann wieder ansteigend, vorbei an satt grünen, üppigen Kartoffelfeldern. Kurz darauf stoßen wir auf die Stelle bei der wir im Frühjahr unsere Rundwanderung von Vilaflor her kommend (beschrieben unter: „Vilaflor- Rundweg Richtung Paisaje Lunar“) den Rückweg angetreten haben.
Wir kommen unten im Barranco an und sehen gleich gegenüber, unterhalb des Wasserbeckens, wieder unsere vertraute Markierung und folgen ihr blindlings. Sie bringt uns sicher in den Ort, die Markierungen befinden sich nun an den Laternenpfosten und wir biegen in die „calle castaños“ ab und blicken bereits auf das Restaurantschild „ casa pana“.
War das eine schöne Tour!

Besonderheit:
„Camino de Chasna“
Hierbei handelt es sich um eine der meistgenannten Routen von Historikern und Forschern, die Ende des 18. und Anfang des 19 Jahrhunderts die Insel besuchten. Es war der Aufstieg von La Orotava auf den Teide. Zudem war La Orotava zu der Zeit die wichtigste Stadt auf der Insel und es handelte sich auch um eine Handelsstraße zwischen dem Süden und dem Norden der Insel.
Diese Strecke teilte sich in drei wichtige Teile:
Der erste war der Aufstieg von La Orotava bis El Portillo, der natürliche Einstieg in den heutigen Parque Nacional de Teide.
Der zweite kreuzte den so genannten „Circo de las Cañadas, den man heute als die „Ruta de Siete Cañadas“ bezeichnet und bis zur Degollada de Guajara führt.
Der dritte und letzte Teil war der Abstieg, der Degollada de Guajara mit der Gemeinde Granadilla über Vilaflor verband.
Der letzte Teil, der von Vilaflor nach Granadilla führt, ist nun unser Weg zur paisaje lunar, der Mondlandschaft.
Es ist der erste Wanderweg auf Teneriffa der auf diese Weise restauriert wurde und er erhielt die Bezeichnung: PR TF 72

Restaurant:
Casa Pana
in der Calle los Castaños Nr. 7, Telefon 922 70 50 70, Montag ist Ruhetag.
Empfehlenswert: gebratener Käse mit Palmhonig und wer Ziege mag: lecker!
Sehr freundliche Bedienung, zivile Preise.

Anfahrt:
Von Los Cristianos kommend auf der TF 51 über Arona hoch bis Vilaflor.
Wer mit dem Wagen die obenbeschriebene Forststraße ein Stück fahren will, fährt weiter Richtung Teide bis zur besagten Abzweigung.
Wer jedoch die ganze Wanderung machen will, biegt gegenüber der Tankstelle rechts ab in den Ort Vilaflor und fährt bis zur Kirche. An dem sich darunter erstreckenden Platz lieg auch das Rathaus und es dürfte im Normalfall keine Schwierigkeiten bereiten, einen Parkplatz zu finden.
Im unteren Teil des Platzes, unterhalb des Brunnens, befindet sich eine Informationstafel über die Wanderung und von hier aus kann man die Wanderung starten