Archiv für Februar 2012

Valle de San Lorenzo – Casas Altas – Valle de San Lorenzo

Die Wettervorhersage für den heutigen Donnerstag war alles andere als gut.
Wandern wollten wir trotzdem und so beschlossen Elisabeth und ich: wir bleiben quasi vor der Haustüre.
Vor 2 Jahren führte uns Monika in den Barranco de Chijas und auf dieser Tour sahen wir einen rechts abgehenden Pfad. Der wohin führt? Keiner wusste es.
Das wollen wir heute erkunden.

Wanderwegstrecke: knapp 3 Stunden
Unser Taxifahrer, mein lieber Mann, setzt uns in Valle de San Lorenzo in der Calle El Parral ab und wir gehen an dem roten Gittertor vorbei aufwärts – ca. 30 Minunten –  bis rechts ein Weg abzweigt.
Diesem folgen wir  bergan und kurz darauf stapfen wir im Erdreich eines frisch geschobenen Weges. Nach 20 Minuten stoßen wir auf zwei Bagger und ein Weitergehen ist nicht möglich.

Also zurück bis zum Eukalyptusbaum und einem Musterexemplar der Kanarischen Kandelaber- wolfsmilch, da haben wir einen abgehenden Pfad gesehen.

Steil, steil steigen wir auf einem erdig-steinigen Weg hoch. Ein herrlicher Blick zur Küste und die vielen Vulkankegel rundum.

Und wie heißt es in einem Faltblatt dieser Region:

„Dominant die Felsformation des Roque de Jama, die Roques Vento, Higara, Malpaso, die die ältesten kieslsäurereichen Ausbrüche bilden, die basaltische Vulkankegel-Gruppe von Buzanada mit dem jüngeren Berg Montaña Grande in Los Bebederos und als hervorstechendes geomorphologisches Element: der Vulkandom von Guaza.“

In Höhe einer dicken Kiefer erschrecken wir uns heftig: Kommt uns doch tatsächlich in halsbrecherischer Fahrt auf diesem steilen, felsigen Pfad ein Mountenbiker entgegen. Puh!

Von hier aus haben wir einen ersten guten Blick auf die Casas Altas und genau da wollen wir hin, das hatten wir uns erhofft, dass uns der uns unbekannte Weg dorthin führt.

Aber, keine Müdigkeit vorschützen, weiter steil bergauf.
Hatten wir bis jetzt Sonne, ziehen  so gegen 11.30 Uhr dicke Wolken auf.

Nach 1  1/2 Stunden Aufstieg gelangen wir auf die TF 565. Wir halten uns rechts und müssen nun leider knapp 10 Minuten auf der – Gott sei Dank – wenig befahrenen Straße, vorbei am Restaurant „Mirador de Jama“ gehen.
Bei Km 4 biegen wir rechts auf einen Schotterfahrweg und folgen dem abwärts. Links lassen wir eine kleine Finca mit dick behangenen Orangenbäumen liegen und kurz darauf liegt direkt unter uns der Komplex der Casas Altas, der an der Grenze zwischen den Gemeinden Vilaflor und Arona liegt.

Wir bestaunen die komplette Anlage und stellen fest:
sie wird wohl zum Teil schon wieder bewohnt,
es wird heftig gearbeitet, renoviert und saniert,
eine Höhle dient wohl als Versammlungsraum.

Das freut uns sehr, denn als wir hier vor sieben Jahren hier waren, (wir kamen über Jama) war der Gesamtkomplex dem Verfall anheim gegeben.

Nun suchen wir den Abstieg und vor dem letzten Haus geht der felsige, schmale Pfad links bergab.
Im Zick-Zack wandern wir runter, rechts liegt der Barranco de los Morales und etwas tiefer sehen wir auf die Bagger auf der anderen Seite des Barranco.
Ob hier wohl eine Verbindung geschaffen wird?

Vorbei an einer ehemaligen Wasserverteilungs- anlage, queren wir den zum Teil  mit Steinen zugemauerten Kanal, an den offenen Stellen sehen wir noch das Wasser fließen und gelangen problemlos in einer halben Stunde auf eine Fahrstraße.

Hier halten wir uns rechts. Vorbei am Kanal und einem großen, weißen Gebäude, das zur „Desinfección de agua de consumo humano“ (der Desinfektion des Trinkwassers) dient.

Noch ein Stück weiter abwärts bis zur Asphaltstraße und hier biegen wir rechts ab und gelangen – oh Wunder – genau in die Calle El Parral, in der wir gestartet waren.

Nun denken wir, ist es wieder an der Zeit, unser privates Taxi zu bitten, an die Ausgangsstelle in der Calle El Parral zu kommen.
Die letzten Meter müssen wir noch unsere Regenmäntel anziehen, es regnet.
Was haben wir für ein Glück.

Fazit:
Angedacht war nur etwas Wandern, da die Wettervorhersage ja sehr schlecht war.
Welche Überraschung für uns, dass wir einen so schönen Rundweg entdeckt haben – ganz ohne Information, weder schriftlich, noch mündlich, noch durch Hinweistafeln.
Der Aufstieg ist zwar – steil aber der Blick entschädigt.
Die „Casas Altas“ sind einen Besuch wert, um einen Blick in die Vergangenheit zu werfen.
Der Abstieg ist problemlos.
Was will man mehr????

Besonderheit:
Wir können nachlesen:
„Bei den „Casas Altas“ handelt es sich um eine traditionell gebaute Häusergruppe Es handelt sich um einen kanarischen Weiler, der von zahlreichen ethnographischen Elementen umgeben ist. Die erste ökologische Unterweisung finden wir schon in der Lage der Gebäude auf unwirtschaftlichem Tuff und bezeugt den spärlichen landwirtschaftlich nutzbaren Boden.
Wir können eine Dreschplatz, eine Höhle, Brotöfen betrachten. Beachtenswert ist vor allem die Anlage zur Wassergewinnung, die wir auf den Dächern feststellen können, ferner die  in den Boden gehauene Wasserkanäle, die das Wasser zu den Sammelstellen leiten, einige Brunnen an den Hauseingängen, die das Wasser für den Haushalt spenden, die in den Tuff gehauenen Viehtränken, die Wasserfilter-Steine und die Quelle des gleichnamigen Barranco. Sie ist heutzutage jedoch ausgetrocknet, u.a. weil es für die Wassergewinnung der Insel üblich ist, Wasserstollen zu erschließen. So wurde unterhalb der Quelle die Galerie „Salto del Río“ angelegt.“

Anfahrt:
Auf der TF28 nach Valle San Lorenzo. Dort etwa in der Ortsmitte biegen wir – aus Richtung Los Cristianos kommend – in Höhe der BBV-Bank bzw. der Caja Siete links in die Calle de Longuera ab. Dort, wo diese Staße stumpf endet, geht es links in die Calle de la Tosca und gleich wieder rechts in die Calle del Patio hoch bis sie auf die links abgehende Calle El Parral trifft.

Restaurant:
Wir wollten auch unseren Männern nochmal den schönen Ausblick auf die vielen Vulkankegel gönnen und darum wählten wir heute wieder das Restaurant
Mirador La  Centilena

Zwischen Valle San Lorenzo und San Miguel, Tel. 922 16 70 22

 

Cruz de Tea – Las Vegas

Die Gemeinde Granadilla hat in ihrer Region in letzter Zeit ein Wanderwegenetz ausgewiesen und dieses hervorragend präpariert und ausgeschildert.
Darüber informierte uns unsere Freundin Jutta.
Das  war für Elisabeth und mich heute der Anlass, eine Wanderung in diesem Gebiet zu unternehmen.

Vorab: Es wird Frühling auf der Insel des „ewigen Frühlings“.
Der Kanaren-Lavendel, Cinerarien, kleine Margariten und die ersten Affodills leuchten uns entgegen. Die Mandelbäume stehen in voller Blüte.
Ist die Tour auch anfangs schweißtreibend – den steilen Anstieg sind wir bisher auf unseren Wanderungen nur bergab gegangen – um so bequemer lässt sie sich dann nach Las Vegas abwärts gehen und ist einfach grandios.
Links wie rechts fantastische Felsformationen, Kiefernwald, Aufblicke zum Rand der Caldera, Ausblicke zur Küste.

Also: nichts wie hin und nachwandern.

Wanderwegstrecke: Reine Gehzeit gute 4 Stunden
Wir starteten im Örtchen Cruz de Tea an der Bushaltestelle. Eine Übersichtstafel macht uns „schlau“.
Ursprünglich hatten wir angedacht, dass mein lieber Mann uns hoch bis in den Einstieg in den Barranco de Usasas fährt. Da wir jedoch schon im Ort die Hinweisschilder sehen, beschließen wir, die Wanderung von A – Z zu gehen.
Sprich: Von Cruz de Tea nach Las Vegas auf dem Weg PR-TF 83.
Alternativ gibt es noch die Möglichkeit die Tour zur paisaje lunar zu wandern und dann nach Villaflor oder Las Vegas abzusteigen.
Jedoch diese Strecke nehmen wir uns für ein anderes Mal vor, heute reizt uns die uns noch unbekannte Tour.

Der neu ausgewiesene und ausgebaute Wanderweg führt uns bis hoch oben auf die Fahrstraße auf zum Teil bekannten Pfaden (auch Asphalt). Vorbei an einem Ziegelbrennofen, der Kirche „Virgen del Buen Viaje“, zum Teil auf daneben neu ausgebauten Strecken hoch, hoch, die alte Wasserleitung rechts, die neue links,

vorbei an den Ferienhäusern und in Erinnerung haben wir auch noch den Gebäudekomplex mit den zwei Palmen.

Nach einer Stunde Aufstieg kommen wir an das Kreuz, das wohl dem Ort seinen Namen gab und steigen noch 10 Minunten auf der asphaltierten Straße steil bis zum Einstieg in den Barranco de Usasa  hoch.
Bis hier oben wird Wein kultiviert.
Dort blicken wir auch auf die Überreste der „Lajas“, der Platten, die hier abgetragen wurden und die für Fassadenverkleidungen und einiges mehr Verwendung fanden.

Diesen Teil des Aufstiegs kannten wir schon von einer Wanderung, als wir die Strecke vor 5 Jahren erkundeten. Nunmehr wissen wir, dass uns Hinweisschilder leiten werden. Damals war es noch für uns unbekanntes Gebiet. Wir vermuteten nur, dass uns der Weg in die Mondlandschaft führen könnte.

Beim Hinweisschild „Los Escurriales ( paisaje lunar) 4,3 km“ „Las Vegas 6,4 km“ zögern wir erst.
Oder vielleicht doch bis zur Mondlandschaft und von dort nach Las Vegas?
Da jedoch um 17 Uhr zuhause ein Termin vorgegeben ist, wählen wir die Variante „Las Vegas“ 6,4 km“ und wandern auf der Route PR-TF 83,1 weiter.

Strahlend blauer Himmel, Sonne, jedoch ein kalter Wind begleiteten uns. Gegen 13 Uhr machten wir unsere obligatorische Apfelpause an einem fantastisch restaurierten Dreschplatz mit Blick auf die Gipfel, die die Calderda einrahmen und auf einen beeindruckenden Barranco.
Nur 10 Minuten Pause,  der Wind war zu eisig.

Weiter geht es auf den Bergrücken von „Lomo de las Vistas“, „Lomo Romero“, dazwischen links wie rechts Barrancos mit beeindruckenden Felsformationen.
Auf der Wanderkarte kann ich nur den Barranco de Las Vegas und den Barranco Seco identifizieren, die anderen müssen leider namenlos bleiben.
Und immer wieder ein Fotostopp: die Felswände sind imposant. Und Riesenexemplare der Kanarischen Kiefer säumen den Weg.

Ein Abzweig führt zu den Kletterfelsen „Risco del Muerto“.

Der Bodenbelag wird nicht langweilig: mal dicke Fels- brocken, dann Asphalt, dann wieder gepflastert, da es sich ja um ein Teilstück des camino real de Chasna handelt, der den Süden Teneriffas mit dem Orotavatal verband.

Insgesamt: Man sollte schon trittsicher und gut zu Fuß sein.

Die Hinweistafeln lassen uns nicht im Unklaren, wie weit wir noch zu gehen haben. Als es heißt: noch 4, km bis Las Vegas rufen wir meinen lieben Mann an, dass er für uns wieder Taxi spielt.
Wir passieren eine Höhlenwohnung und auch hier klärt eine Hinweistafel auf.

 

Nach gut 4 Stunden  kommen wir auf dem „Camino de Guajara“  in dem Örtchen Las Vegas an und was wartet bereits am Ende der Wanderung auf uns: Unser privates Wandertaxi.

Noch eine kurze Besichtigung der Kirche Eremita de Nuestra Señora de Esperanza.

Unsere Freundin hatte uns auf eine Besonderheit aufmerksam gemacht: Die Glocke der Kirche hängt im Baum. Tatsächlich! Das Seil sehen wir sofort aber die Glocke entdecken wir erst nach intensiver Suche.
Damit löst sich für uns auch das Rätsel der Info-Tafel: „Der Glockenturm der jedes Jahr wächst“!

Von dem Kirchplatz geht der Blick noch auf Ruinen einer ehemaligen Tabak-Trockenhalle, wie uns die Infotafel „schlau macht“.

Fazit:
Wen wundert es, wenn ich mal wieder sage: Eine wunderschöne Tour!
Viel Grün! Ehrwürdige Exemplare der kanarischen Kiefer!
Imposante Felsen in großer Anzahl!
Beeindruckende Barrancos!
Schöne Weitblicke zur Küste mit der Montaña Roja und hoch zu den Gipfeln des Caldera-Randes !

Übrigens: Höchst bemerkenswert finde ich, dass auf den Holzpfälen mit der weiß-gelben Markierung Metallschildchen mit Notruf-Telefon-Numer 112 und geografischen Daten angegeben sind – vorbildlich !

Besonderheit: Höhlenwohnungen

„Ein Obdach an der Quelle lebenswichtiger Ressourcen

Die Höhlenwohnungen, Kanäle und Bewässerungsfurchen erzählen uns von den großen Schwierigkeiten der Menschen, in diesem Landstrich ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, wofür auch noch die kleinsten, vorhandenen Ressourcen genutzt wurden.
Die Schluchten bieten in ihrem Inneren wertvolle Ressourcen: Wasser, Obdach und Nahrung. Und diese Schlucht, vor der wir uns befinden, macht da keine Ausnahme.
In ihr bot die Natur dem Menschen einen Großteil der Ressourcen, die er brauchte, um seinen – wenn auch sehr bescheidenen – Lebensunterhalt zu erwirtschaften.

An dem Hang sehen wie eine  Wohnstätte, wie sie bis vor noch gar nicht allzu langer Zeit sehr weit verbreitet waren: Höhlenwohnungen. Die geologischen Gegebenheiten des Landstrichs erleichterten den Bau dieser Art von Unterkünften, die Teil der traditionellen Wohnkultur Südteneriffas sind.

Darüber hinaus sehen wir ein weiteres, sehr bezeichnendes Element für den Überlebenskampf der Menschen des Inselsüdens:die Wasserkanäle, Tajeas genannt. Ein ganz wichtiger ist der Kanal des Südens, der sein wertvolles Nass über eine Strecke von 73 km aus den Bergen Fasnias in den Inselsüden transportiert; der andere wichtige trägt den bezeichnenden Namen „Atarjea del Consuleo“, Kanal des Trostes, der auf die große Wassermenge verweist, die er aus den Bergen der gewaltigen El Rio-Schlucht an die Küste leitet.“

Restaurant: CASA FITO, Chimiche,

Ctra. General del Sur 4 (Richtung Granadilla)

Hübsch gestaltetes Restaurant, gute spanische Küche, gehobene Preisklasse

Montags geschlossen

Telefon 922 77 71 79

Anfahrt:
Zum Start in Cruz de Tea: Von Los Cristianos kommend auf der TF 28 bis Granadilla, dort auf die TF 21 (Richtung Vilaflor) bis Cruz de Tea. Bei der Bushaltestelle beginnt die Wanderung
Nach Las Vegas: Auf der TF 1 bis zur Ausfahrt 20 (Chimiche), auf der TF 555 über Chimiche hinaus hoch bis Las Vegas.

 

Cortafuego/El Gaitero – Caldera/Aguamansa

84 km lang ist die Gesamtstrecke des großen Wanderweges GR131, 1.800 Höhenmeter gilt es zu überwinden und es sind 30 Stunden dafür anzusetzen.

(http://www.senderosbtt.com/index.php?option=com_content&view=frontpage&Itemid=93)

Ja, wir haben das letzte Puzzleteilchen des großen Wanderweges GR131 von Anaga  nach Chasna eingefügt. Ja, wir sind tatsächlich alle Teilstrecken des großen Wanderweges GR131 gegangen.
Elisabeth und ich haben schon in der letzten Wandersaison Teilstrecken erwandert und sind nunmehr zu einem guten Ende gekommen.

Es sind Wanderungen zwischen 3 und 6 Stunden die vom Nord-Osten zum
Süd-Westen verlaufen. Sie führen über den einstigen „camino real“, dem alten
Handelsweg oder auf den Pfaden, auf denen die Hirten ihre Herden zur Weide
brachten.
Wir haben die Teilstrecken mal in diese, mal in die andere Richtung erwandert.

Den Ausführungen der Beschreibung der Regierung von Teneriffa können wir
bedingungslos zustimmen:
„Jeder Streckenabschnitt verfügt über seinen eigenen Reiz, seine besonderen
Charakteristiken. Keiner lässt sich mit dem anderen vergleichen.“
Lohnenswert sind sie alle, nur sind wir der Auffassung, den  Abschnitt „El
Filo“ müssten wir nicht noch einmal gehen.

Heutige Wanderstrecke: knapp 5 Stunden Gehzeit, ohne Pause, da das Wetter zu
unfreundlich war

10.30 Uhr setzen uns unsere Männer am Einstieg – zwischen km 22 und 21 der TF 24, dem Endpunkt der letzten Wanderung – ab.

Wir gehen – bei Regen und 4,5°C aber guter Dinge – gegenüber des Holzschildes rechts an einem Baum „El Gaitero“, links an der Schranke vorbei, die Feuerschneise, cortafuego, abwärts bis zum Hinweisschild: Caldera 14,8 km. Wir erinnern uns: 15.7 km stiegen wir beim letzten Mal von Esperanza aus auf.

Der Weg ist gut wieder ausgezeichnet gekennzeichnet: weiß-rote Markierungen, Holzpfähle mit der Beschriftung  „Camino Natural Anaga – Chasna  GR 131“ und es erwartet uns fast augenblicklich wieder der Märchenwald. Kiefern, Moose, Farne, Flechten, Lorbeer- und Erikabäume.
Der Schritt wird durch die dicke Kiefernnadelschicht gut abgefedert.

So hatten wir es uns gewünscht, sieht man vom Regen ab: es geht abwärts. 1 Stunde und 20 Minuten. Dann ist Schluss mit Lustig. Es geht bergauf. All das was, wir bergab gingen, heißt es nun wieder aufsteigen. Nach 1 ½ Stunden können wir unsere Regenmäntel ausziehen. Wir dampfen!
Das nächste Hinweisschild sagt uns: 13,6 km zur Caldera.
Kann doch nicht sein, dass wir nur 1, 2 km geschafft haben!?!
Kann auch nicht sein, denn kaum sind wir 15 Minuten weiter gegangen, heißt es 10,8 km.
Das klingt glaubwürdiger: In 1 Stunde 45 Minunten 4 km.
Unsere gewohnte Apfelpause fällt aus. Wir haben keine Ambitionen uns hinzusetzen. Der Apfel wird im Gehen gegessen.
Zwischendurch hatten wir auch mal ein Netz und konnten die Nachrichten, die
uns unsere Männer, die über unser Weiterkommen informiert sein wollten,  auf die Mobilbox gesprochen haben, abhören. Auch klappte zwischendurch mal eine kurze Verständigung.
Wir konnten jedoch nur sagen: „Keine Ahnung wo wir uns befinden und wie lange wir noch zu gehen haben.“
Kurz nach dem letzten Anruf passierten wir wieder ein Hinweisschild: Caldera
7,0 km.
Aeonien besiedeln die steilen Felswände und kritische Stellen sind gut mit
Holzgeländer gesichert.
Leider hat in einigen Abschnitten der Sturm gewütet und viele Bäume und Äste versperren den Weg, sie wollen überstiegen oder umgangen werden.
Für uns ein Zeichen, dass dieser Teil des großen Wanderweges nicht sehr häufig begangen wird.
Gut, es ist heute kein ideales Wanderwetter, aber in fast 4 Stunden begegnen wir keiner Menschenseele.
Trotzdem: Wenn zwischendurch mal kurz die Sonne aufblitzt, fühlten wir uns wie Glückskinder.
Mal eine Momentaufnahme: Blick zur Küste, ins Orotavatal und dann ziehen die
Passatwolken schon wieder dick herauf.
An fantastischen, knorrigen, riesigen alten Kiefernexemplaren wandern wir vorbei und ehrfurchtsvoll blicken wir zu den steilen Felswänden auf.

Wir sind uns sicher, wir befinden uns bereits – nach rund 3 Stunden Gehzeit – im Bereich der Orgelpfeifen „Los órganos“.

Schilder weisen uns darauf hin, dass wir uns nun 2,2 km in einem gefährlichen Abschnitt bewegen, auf 50 Meter wird vor Steinschlag gewarnt.
Eine Übersichtstafel zeigt uns auf, was wir sehen würden,  gingen wir nicht in den Wolken:
Roque La Escalera, Lomo Dorsal, Pico del Teide, Lomo Topo, Aguamansa, Lomo la Cabezada.
Beeindruckende Felsen und Felswände begeistern uns.
Aber auch der so vorbildlich präparierte Weg. Welche Mühen dafür aufgewandt wurden, enorm!

Um 14 Uhr – nach 3 ½ Stunden strammen Gehens – kommen wir an den uns bekannten Punkt von der Wanderung „Höhenweg Órganos“.
Das Hinweisschild informiert uns : PR TF 35:  2,2 km zur „Casa del Agua“ und wir erinnern uns an die ausgehöhlte Kiefer, die der Harzgewinnung diente .
Zudem wissen wir: von nun an geht’s bergab und zwar heftig, gut 40 Minuten, und dann noch einen Forstweg, lang, zur Caldera, vorbei am „Casa del Agua“  und dem Unterstand „Pedro Gil“. Und da gibt es auch wieder die
Markierung für den Wanderweg „GR 131“, weiß-rot.

Leider haben wir nicht gezählt, wie viele Barrancos wir bis hierher um- oder durchschritten haben.
Es war jedoch ein stetes bergauf, bergab. Mal sanft, mal steil.
Zur Erholung zwischendurch Passagen fast eben, am Hang entlang.

Auf der Abstiegsstrecke begeistern uns wieder die mit Flechten behangenen
Bäume und Sträucher. Es erinnert an Lametta.

Nach kurzer Verständigung mit unseren lieben Männern kommen sie uns mit Blick auf „Los Órganos“ bis „Pedro Gil“ entgegen und nach knapp 5 Stunden sind wir beim Auto.
Die Beiden hatten während unserer Wanderung mehr Glück mit dem Wetter: Sie blieben oberhalb der Wolken und konnten den Sonnenschein genießen.

 

 

Fazit:
Auch dieses Teilstück der Wanderung kann man zu den Höhepunkten rechnen. Wie schön muss sie sein, kann man den Weg im Sonnenschein mit Ausblicken und Lichtspiel gehen.
Aber, selbst bei dem widrigen Wetter, wir haben die Tour – man glaubt es kaum
– genossen.

Besonderheit:
Es ist bekannt, dass es in Spanien unterschiedliche Klassifizierungen der
Wanderwege gibt.
GR = Gran Recorrido, also große Wegstrecke, dazu gehört der GR131 von Anaga
nach Chasna.
Als Beginn oder Ende der Teilstrecken wird vorgeschlagen:
La Esperanza, La Vica, Der Grillplatz der Caldera bei Aguamasa, El Portillo,
der Parador, Vilaflor, Ifonche oder Arona.

Wir haben die Routen – wie zuvor schon gesagt – mal in die eine mal in die andere Richtung gemacht:

Arona – Refugium – Ifonche
Las Lajas bzw. Vilaflor  – Ifonche
Über den Sattel des Guajara nach Vilaflor
Vom Parador über den Sattel des Guajara nach El Portillo, „El Filo“
El Portillo – Aguamansa
El Rosario/Esperanza – Höhenstraße TF 24 “El Gaitero”, cortafuego
“El Gaitero”, cortafuego – La Caldera/Aguamansa (heute)

Anfahrt:
Aus Richtung Los Cristianos kommend auf der TF 1 bis Ausfahrt 20, Arafo,
TF 281 nach Arafo, TF 28 Güimar-Arafo, TF 245 nach Arafo, TF 523 Teide,
TF 24 nach Esperanza – Santa Cruz, bis: zwischen km. 21 und 22 „El Gaitero“.

Restaurant:
Zur Abwechslung mal wieder ein neues Restaurant: Äußerst empfehlenswert!
Die marinierten Forellen vom Holzkohlengrill: köstlich!
Restaurant: Paso del Teide
Aguamansa – La Orotava
Tel 922 33 57 69
Dienstag: Ruhetag
Anfahrt: vorbei am Restaurante Aguamansa, an der Careterra gral. Las Cañadas
bei km 15, kurz danach rechts abbiegen, dann liegt es rechts.