Archiv für die Kategorie „Esperanza-Wald“

Blumenfahrt oberhalb von Arafo

Heute keine Wanderung sondern eine Autofahrt.

So schön haben wir die Fahrt von Arafo auf der TF 523 hoch zur TF 24, der Straße nach Esperanza, noch nie erlebt!

Ein Traum in orange, gelb und weiß

Überbordende Farbenpracht! Die Hänge rauf und runter!

Einfach hinfahren und sich selber bezaubern lassen!

Der gelb- und orange blühende kalifornischen Goldmohn, (auch Schlafmützchen genannt) bedeckt ganze Hänge, ebenso der weißblühende Escobon (Futter-Geißklee), der nickende Sauerklee in leuchtendem Gelb, riesige Büsche des grau-weiß oder leicht blau-lila blühenden Natternkopfes, später riesige Margeritenbüsche.

Wir hatten das riesige Glück: herrlicher Sonnenschein, kaum Verkehr!

Traumhaft schön!

Cortafuego/El Gaitero – Caldera/Aguamansa

84 km lang ist die Gesamtstrecke des großen Wanderweges GR131, 1.800 Höhenmeter gilt es zu überwinden und es sind 30 Stunden dafür anzusetzen.

(http://www.senderosbtt.com/index.php?option=com_content&view=frontpage&Itemid=93)

Ja, wir haben das letzte Puzzleteilchen des großen Wanderweges GR131 von Anaga  nach Chasna eingefügt. Ja, wir sind tatsächlich alle Teilstrecken des großen Wanderweges GR131 gegangen.
Elisabeth und ich haben schon in der letzten Wandersaison Teilstrecken erwandert und sind nunmehr zu einem guten Ende gekommen.

Es sind Wanderungen zwischen 3 und 6 Stunden die vom Nord-Osten zum
Süd-Westen verlaufen. Sie führen über den einstigen „camino real“, dem alten
Handelsweg oder auf den Pfaden, auf denen die Hirten ihre Herden zur Weide
brachten.
Wir haben die Teilstrecken mal in diese, mal in die andere Richtung erwandert.

Den Ausführungen der Beschreibung der Regierung von Teneriffa können wir
bedingungslos zustimmen:
„Jeder Streckenabschnitt verfügt über seinen eigenen Reiz, seine besonderen
Charakteristiken. Keiner lässt sich mit dem anderen vergleichen.“
Lohnenswert sind sie alle, nur sind wir der Auffassung, den  Abschnitt „El
Filo“ müssten wir nicht noch einmal gehen.

Heutige Wanderstrecke: knapp 5 Stunden Gehzeit, ohne Pause, da das Wetter zu
unfreundlich war

10.30 Uhr setzen uns unsere Männer am Einstieg – zwischen km 22 und 21 der TF 24, dem Endpunkt der letzten Wanderung – ab.

Wir gehen – bei Regen und 4,5°C aber guter Dinge – gegenüber des Holzschildes rechts an einem Baum „El Gaitero“, links an der Schranke vorbei, die Feuerschneise, cortafuego, abwärts bis zum Hinweisschild: Caldera 14,8 km. Wir erinnern uns: 15.7 km stiegen wir beim letzten Mal von Esperanza aus auf.

Der Weg ist gut wieder ausgezeichnet gekennzeichnet: weiß-rote Markierungen, Holzpfähle mit der Beschriftung  „Camino Natural Anaga – Chasna  GR 131“ und es erwartet uns fast augenblicklich wieder der Märchenwald. Kiefern, Moose, Farne, Flechten, Lorbeer- und Erikabäume.
Der Schritt wird durch die dicke Kiefernnadelschicht gut abgefedert.

So hatten wir es uns gewünscht, sieht man vom Regen ab: es geht abwärts. 1 Stunde und 20 Minuten. Dann ist Schluss mit Lustig. Es geht bergauf. All das was, wir bergab gingen, heißt es nun wieder aufsteigen. Nach 1 ½ Stunden können wir unsere Regenmäntel ausziehen. Wir dampfen!
Das nächste Hinweisschild sagt uns: 13,6 km zur Caldera.
Kann doch nicht sein, dass wir nur 1, 2 km geschafft haben!?!
Kann auch nicht sein, denn kaum sind wir 15 Minuten weiter gegangen, heißt es 10,8 km.
Das klingt glaubwürdiger: In 1 Stunde 45 Minunten 4 km.
Unsere gewohnte Apfelpause fällt aus. Wir haben keine Ambitionen uns hinzusetzen. Der Apfel wird im Gehen gegessen.
Zwischendurch hatten wir auch mal ein Netz und konnten die Nachrichten, die
uns unsere Männer, die über unser Weiterkommen informiert sein wollten,  auf die Mobilbox gesprochen haben, abhören. Auch klappte zwischendurch mal eine kurze Verständigung.
Wir konnten jedoch nur sagen: „Keine Ahnung wo wir uns befinden und wie lange wir noch zu gehen haben.“
Kurz nach dem letzten Anruf passierten wir wieder ein Hinweisschild: Caldera
7,0 km.
Aeonien besiedeln die steilen Felswände und kritische Stellen sind gut mit
Holzgeländer gesichert.
Leider hat in einigen Abschnitten der Sturm gewütet und viele Bäume und Äste versperren den Weg, sie wollen überstiegen oder umgangen werden.
Für uns ein Zeichen, dass dieser Teil des großen Wanderweges nicht sehr häufig begangen wird.
Gut, es ist heute kein ideales Wanderwetter, aber in fast 4 Stunden begegnen wir keiner Menschenseele.
Trotzdem: Wenn zwischendurch mal kurz die Sonne aufblitzt, fühlten wir uns wie Glückskinder.
Mal eine Momentaufnahme: Blick zur Küste, ins Orotavatal und dann ziehen die
Passatwolken schon wieder dick herauf.
An fantastischen, knorrigen, riesigen alten Kiefernexemplaren wandern wir vorbei und ehrfurchtsvoll blicken wir zu den steilen Felswänden auf.

Wir sind uns sicher, wir befinden uns bereits – nach rund 3 Stunden Gehzeit – im Bereich der Orgelpfeifen „Los órganos“.

Schilder weisen uns darauf hin, dass wir uns nun 2,2 km in einem gefährlichen Abschnitt bewegen, auf 50 Meter wird vor Steinschlag gewarnt.
Eine Übersichtstafel zeigt uns auf, was wir sehen würden,  gingen wir nicht in den Wolken:
Roque La Escalera, Lomo Dorsal, Pico del Teide, Lomo Topo, Aguamansa, Lomo la Cabezada.
Beeindruckende Felsen und Felswände begeistern uns.
Aber auch der so vorbildlich präparierte Weg. Welche Mühen dafür aufgewandt wurden, enorm!

Um 14 Uhr – nach 3 ½ Stunden strammen Gehens – kommen wir an den uns bekannten Punkt von der Wanderung „Höhenweg Órganos“.
Das Hinweisschild informiert uns : PR TF 35:  2,2 km zur „Casa del Agua“ und wir erinnern uns an die ausgehöhlte Kiefer, die der Harzgewinnung diente .
Zudem wissen wir: von nun an geht’s bergab und zwar heftig, gut 40 Minuten, und dann noch einen Forstweg, lang, zur Caldera, vorbei am „Casa del Agua“  und dem Unterstand „Pedro Gil“. Und da gibt es auch wieder die
Markierung für den Wanderweg „GR 131“, weiß-rot.

Leider haben wir nicht gezählt, wie viele Barrancos wir bis hierher um- oder durchschritten haben.
Es war jedoch ein stetes bergauf, bergab. Mal sanft, mal steil.
Zur Erholung zwischendurch Passagen fast eben, am Hang entlang.

Auf der Abstiegsstrecke begeistern uns wieder die mit Flechten behangenen
Bäume und Sträucher. Es erinnert an Lametta.

Nach kurzer Verständigung mit unseren lieben Männern kommen sie uns mit Blick auf „Los Órganos“ bis „Pedro Gil“ entgegen und nach knapp 5 Stunden sind wir beim Auto.
Die Beiden hatten während unserer Wanderung mehr Glück mit dem Wetter: Sie blieben oberhalb der Wolken und konnten den Sonnenschein genießen.

 

 

Fazit:
Auch dieses Teilstück der Wanderung kann man zu den Höhepunkten rechnen. Wie schön muss sie sein, kann man den Weg im Sonnenschein mit Ausblicken und Lichtspiel gehen.
Aber, selbst bei dem widrigen Wetter, wir haben die Tour – man glaubt es kaum
– genossen.

Besonderheit:
Es ist bekannt, dass es in Spanien unterschiedliche Klassifizierungen der
Wanderwege gibt.
GR = Gran Recorrido, also große Wegstrecke, dazu gehört der GR131 von Anaga
nach Chasna.
Als Beginn oder Ende der Teilstrecken wird vorgeschlagen:
La Esperanza, La Vica, Der Grillplatz der Caldera bei Aguamasa, El Portillo,
der Parador, Vilaflor, Ifonche oder Arona.

Wir haben die Routen – wie zuvor schon gesagt – mal in die eine mal in die andere Richtung gemacht:

Arona – Refugium – Ifonche
Las Lajas bzw. Vilaflor  – Ifonche
Über den Sattel des Guajara nach Vilaflor
Vom Parador über den Sattel des Guajara nach El Portillo, „El Filo“
El Portillo – Aguamansa
El Rosario/Esperanza – Höhenstraße TF 24 “El Gaitero”, cortafuego
“El Gaitero”, cortafuego – La Caldera/Aguamansa (heute)

Anfahrt:
Aus Richtung Los Cristianos kommend auf der TF 1 bis Ausfahrt 20, Arafo,
TF 281 nach Arafo, TF 28 Güimar-Arafo, TF 245 nach Arafo, TF 523 Teide,
TF 24 nach Esperanza – Santa Cruz, bis: zwischen km. 21 und 22 „El Gaitero“.

Restaurant:
Zur Abwechslung mal wieder ein neues Restaurant: Äußerst empfehlenswert!
Die marinierten Forellen vom Holzkohlengrill: köstlich!
Restaurant: Paso del Teide
Aguamansa – La Orotava
Tel 922 33 57 69
Dienstag: Ruhetag
Anfahrt: vorbei am Restaurante Aguamansa, an der Careterra gral. Las Cañadas
bei km 15, kurz danach rechts abbiegen, dann liegt es rechts.

Esperanza – Cortafuego / El Gaitero

Für uns die vorletzte Etappe des 84 km langen Wanderweges TF GR 131
Anaga – Chasna.
Jede dieser Strecken hat ihren besonderen Reiz, aber diese hier ist ganz außergewöhnlich durch ihr durchgehendes GRÜN!

Sie ist aber auch sehr anstrengend, denn geht man doch von El Rosario stets bergauf (ca. 560 Höhenmeter), zum Teil sanft, zum teil äußerst heftig, lediglich 10 Minuten geht es in einen Barranco abwärts.
Prädikat für diese Wanderung: äußerst lohnenswert!!

Wanderwegstrecke: 15,4km, reine Gehzeit 4 Stunden 40 Minunten
In der Beschreibung hieß es: „Anfang an der plaza principal vor dem Rathaus von Rosario.“
Gelesen, getan.
11 Uhr starten wir von dort.

Unsere Empfehlung ist aber, da es am Rathaus äußerst schwierig, ist einen   Parkplatz zu finden, vor dem Rathaus vorbeizufahren und gleich in die steilansteigende Calle del Grano Oro bis zur Bushaltestelle am Kreisel hochzufahren. Dort findet man leicht einen Parkplatz und von dort biegt man auch sofort in die kennzeichnete Piste 131 – Markierung rot-weiß – ab.
Zur Begrüßung gleich ein Musterexemplar eines mit Flechten behangenen Baumes.
Auf einem breiten, grün gesäumten Forstweg schreiten wir zügig aus. Links wie rechts Erikabüsche, Lorbeerbäume und Sträucher, Kiefern und Eukalyptusbäume, Thymian und Orégano können wir auch ausmachen.
Ein paar Mountainbiker begegnen uns und zwei wandernde Canarios, die meinen, bis zu unserem heute gewählten Endpunkt gingen wir wohl gut 3 Stunden, da es sehr steil sei und man nur langsam gehen könne.
Na, wir sind gespannt.

Nach einer Stunde Gehzeit kommen wir an eine kleine Kapelle, das Cruz de Fune, das für einen dort Verstorbenen errichtet wurde.
4,2 km sind wir bis hierher gegangen.

Zum nächsten markanten Punkt auf unserem Weg,  La Vica, sind es 3,7 km, wie uns das Hinweisschild aufklärt.

Ein Musterexemplar des Schmetterlings Monarch umfliegt uns und wir kommen an eine Lichtung von der aus Holzschilder zu den verschiedenen Zielen weisen:
Fuente Fría, Lomo la Jara und Las Calderetas und hier biegen wir rechts ab, da wir, teils bedeckt von Ästen, das Hinweisschild für unsere Tour ausmachen.

Kurz nach 1 Uhr machen wir unsere obligatorische Apfelpause im herrlichen Sonnenschein.

Nun ändert sich der bisher sanfte Anstieg und wir bekommen einen Vorgeschmack, wie es noch werden wird.

Um 13.30 Uhr erreichen wir den Rastplatz Siete Fuente mit Unterstand, Tisch und Bänken und frischem Quellwasser. Hier können wir unsere Wasserflaschen auffüllen.

Durch Kiefernwald, über dicke Nadelpolster, steigen wir steil im Zick-Zack aufwärts. Es lässt sich aber erstaunlicherweise sehr gut gehen.

Ein herrliches Lichtspiel durch die Bäume begeistert uns. Punktuell werden Baumgruppen, mit Efeu umschlungene Bäume (wann und wo sieht man das auf Teneriffa?) angestrahlt.
Ganze Horste von Gagelbäumen
Und dieser Duft der Kiefernnadeln! Tief einatmen!

Wir queren eine Forststraße, das nächste Hinweisschild sagt uns bis zur Caldera (unserer letzten geplanten Etappe des GR 131) sind es noch 18,7 km.
Und weiter bergauf.

Wir gelangen auf eine Anhöhe. Hier warten schon große Berge der  Kiefernnadeln auf ihren Abtransport und …. es geht bergab. Darüber sind wir gar nicht glücklich, da uns bewusst ist, wir müssen ja noch hoch hinauf.

10 Minuten dauert der Abstieg zum Barranco und wir queren ein braunes Farnmeer und es geht um 14.40 Uhr wieder, was wohl? aufwärts.

Und immer über einen Pfad dick mit Kiefernnadeln bedeckt.

Wieder gelangen wir auf eine breite Fahrstraße und wir treffen doch tatsächlich auf ein deutsches Paar mit Kinderwagen. Sie erklären uns, dass sie von der Carretera 24 in einer dreiviertel Stunde bis hierher gewandert sind.

Aber wir wollen ja diesen Weg weitergehen, um zu sehen, wo wir beim nächsten Mal, um die letzte Etappe zu gehen, wieder einsteigen können.

Was ich bisher vergessen habe zu erwähnen, der Weg ist phantastisch präpariert und immer wieder ausgeschildert. Verlaufen kann man sich nicht und es ist erstaunlich, dass man trotz des Kiefernnadelteppichs den Weg so gut ausmachen kann.
Dass wir die verschiedenen Gemeindegebiete von La Esperanza, Mantanza, Tacaronte, El Sauzal und La Victoria streifen, sei nur so am Rande erwähnt.

Mit Holzabsperrungen versehene Steigungen und die stärksten Steigungen mit Holzbohlen befestigte Treppen, die reinsten Himmelsleitern, erleichtern den Anstieg.
Zum Glück kommen zwischendurch immer wieder Passagen, auf denen es parallel zum Berghang geht und  man genießt einen weiten Blick zur Küste und ins Orotavatal und ein mal haben wir den Blick auf den Teide.

15.30 Uhr wir kommen an einen breiten Einschnitt – die sogenannte „cortafuego“, Feuerschneise -, und sehen oben die Carretera 24. Dort wollen wir hin.

Nochmal ein letzter, äußerst steiler Anstieg und wir kommen genau dort aus, wo wir auf der Hinfahrt die Kiefernnadeln aufladenden Arbeiter gefragt haben, wo der Einstieg in den Wanderweg nach El Rosario ist. Sie wussten es nicht.
Wir wären also genau richtig gewesen (zwischen km21 und km22 der TF24), jedoch nicht das winzigste Hinweisschild, dass man hier in die Wanderung einsteigen kann.
Denn, eigentlich wollten wir die Etappe abwärts nach El Rosario gehen.

Um 15.50 Uhr sind wir glücklich und zufrieden, es auch so geschafft zu haben.

Da wir schon im Vorfeld die ungefähre Dauer der Tour bedacht haben, fuhren unsere lieben Männer um 15 Uhr von Chayofa aus los. Es galt nur noch eine kurze Verständigung, wo sie uns „einsammeln“ können und wir konnten die kurze Wartezeit im Sonnenschein, warm gebettet im „Kiefernnadelnbett“, genießen.

Fazit: Wie schön! Wie abwechslungsreich ist diese Insel. Wir sind immer wieder auf’s Neue überrascht und beglückt. Und diese Tour verdient besondere Beachtung.

Besonderheit:
In Spanien gibt es drei Klassen von anerkannten Wanderwegen: Fernwanderwege . (Senderos de Gran Recorrido, GR), Wanderstrecken mittlerer Länge (Senderos de Pequeño Recorrido, PR) und kurze Wanderstrecken (Senderos Locales, SL). Die Fernwanderwege (GR) werden in mehreren Etappen bewältigt. Bei den Wanderstrecken mittlerer Länge (PR) handelt es sich um Tagestouren, die den Zugang zu bestimmten Punkten der Insel ermöglichen. Der Schwierigkeitsgrad dieser Routen reicht von sehr einfach bis sehr anstrengend. Die kurzen Wanderstrecken (SL) sind recht einfach zu bewältigen und können in relativ kurzer Zeit abgelaufen werden.
(Habe ich irgendwo im Internet gefunden und so übernommen.)

Anfahrt:
Aus Richtung Los Cristianos kommend auf der TF 1 bis Ausfahrt 20, Arafo,
TF 281 nach Arafo, TF 28 Güimar-Arafo, TF 245 nach Arafo, TF 523 Teide,
TF 24 nach Esperanza – Santa Cruz, kurz vor km 6 der TF 24 links ab zum Rathaus El Rosario und weiter in die Calle del Grano Oro.

Restaurant:
Immer wieder gerne besucht das:
„Bodegón Campestre“.
Carretera General Las Cañadas, Km 7,5
Telefon 922 54 80 57
Montag ist Ruhetag, ausgenommen an Feiertagen.
und man fährt direkt daran vorbei.
Übrigens: Es gibt einen separaten Parkplatz gleich rechts vom Restaurant

Oberhalb von Arafo im Esperanzawald

„Eine Wanderung die unter dem Motto stehen kann: „Soweit die Füße tragen“ und man kann hinzufügen: „So weit die Wanderlust und die Kondition reicht“.
Gleich zu Beginn eine Besonderheit: Schon die Anfahrt auf der TF 523 ist ein Erlebnis!
Wanderwegstrecke: Wir haben uns mit 2 1/2 Stunden begnügt.
Hinweg ist auch zugleich der Rückweg
Aber vielleicht kennt ja jemand diesen breiten Forstweg und kann uns sagen, ob der bis nach Candelaria oder sogar bis nach Santa Cruz führt ?“
So hatte ich im November 2008 geschrieben.
Wir waren so neugierig, wo der Weg denn letztendlich hinführt, dass wir beschlossen haben, wir gehen ihn einfach mal. Wir haben ja diese wunderbare Gewissheit, dass mein lieber Mann uns überall abholt. Somit ist das Wagnis nicht ganz so groß.
Vorab: Er führt genau auf die TF 24  bei km 16,2 in Höhe des Landschulheims „Campamento Quimpi und ist – gemessen an unseren letzten Wanderungen „El Filo“ und „El Palmar – Teno Alto – El Palmar“ ein Spaziergang.
Wanderwegstrecke: 2 ½ Stunden eine Richtung
Die Wanderung beginnen wir wieder bei Km 17 der TF 523. Achtung, die Einfahrt ist sehr schlecht auszumachen und anzufahren. Etwas unterhalb sieht man einen kleinen Pfahl mit weiß-grüner Markierung. Wir fahren etwas den Hang runter und hier gibt es genug Parkmöglichkeiten.
Wir folgen dem breiten Forstweg links und lassen die nächsten beiden links abgehenden Wege unbeachtet, ebenso den späteren rechts. (hier kann man absteigen und gelangt dann wesentlich weiter unten auf die TF 523 ). Der erste Abschnitt der Tour unter Kiefern ist uns bekannt. Neu ist um diese Jahreszeit das blau-orange „Straßenbegleitgrün“, des Bonnets Natternkopfes und der Schlafmützchen (Kalifornischer Goldmohn).  Zauberhaft.  Immer wieder weißblühender Escobon (Sprossender Geißklee), gelbe Gänsedistel und hin und wieder die rosa Zistrosen und dicken Sträucher des grünlichen Natternkopfes. Die gelben Büsche der Blättchenreichen Drüsenfrucht oder Kanaren Teline überziehen ganze Hänge.  Immer wieder markante Felsformationen tun sich vor uns auf.
Dazu die Aus- und Rückblicke auf die Küste, auf Güimar  und die sattgrünen Hänge bis hinauf zur Caldera mit dem markanten Roque Grieta und natürlich: dem noch immer verschneiten Teide.
Nach gut einer Stunde vermuten wir, dass wir uns nun auf „Neuland“ bewegen. Jedoch von der Wegbeschaffenheit und dem Umfeld kein Unterschied. War es bis hierher stets eine Hangquerung ohne nennenswerte Steigung  so zieht sich nun der Weg den Berg hinauf. Aber erst genießen wir den Blick auf Santa Cruz,  das hatten wir bisher noch nie und auf das dahinterliegende Anagagebirge. Und noch einen Ausblick hatten wir noch nie: gleichzeitig den Blick auf das Meer rechts und links von uns.
Haben wir vorher eine Höhle und einen Unterstand passiert, so gelangen wir nach 2 Stunden in den Lorbeer- und Baumerikaheidewald. Nur 15 Minuten später erreichen wir einen freien Platz mit einer Holz-Hinweistafel „Pista Boca del Valle“ und wir befinden uns im „parque natural, corona forestal“. Von hier gehen diverse  Wege ab und wir entscheiden uns für den links bei einem dicken Lorbeerbaum abgehenden Weg, quasi bei „9 Uhr“. Wir passieren eine breite Schneise, die für die Strommasten geschlagen wurde und um 13.15 Uhr kommen wir an der TF 24 aus. Direkt gegenüber gibt es eine Hinweistafel „Casa Rural Don Leandro“ und rechts bei einigen Häusern vermuten wir, dass das rote Schild ein Hinweis auf eine Bar sein könnte.
Etwas oberhalb weist uns eine große Tafel auf das Campamento Quimpi, ein Schullandheim, hin. Hier machen wir nun unter Eukalyptusbäumen, eingehüllt in deren Duft, unsere obligatorische Apfelpause.
Unser Versuch, meinen lieben Mann von unserem Standpunkt zu benachrichtigen, dass er uns dort „einsammeln“ kann, schlägt fehl. Ein Spanier klärt uns auf, ca. 2 bis 3 km die TF  24 hochgehen, dann haben wir die Chance ein Netz zu bekommen. Gesagt, getan. Zum Glück ist nicht viel Verkehr und wir gehen dicht am Straßenrand, Handy in der Hand. Nach 20 Minuten gelingt uns die Verbindung. Nun müssen wir – so denken wir – 1 ½ Stunden bis zur Ankunft unseres „Taxis“ überbrücken. Gehen also zu den Hinweistafeln zurück in der Hoffnung, in dem Casa Rural Con Lenadro einen Kaffé zu bekommen. Eine gute Viertelstunde gehen wir über Weideland, Pferde und Schafe grasen hier, vorbei an frischen Aufforstungen und gelangen an die Casa Rural. Wir müssen uns sagen lassen, dass nur am Wochenende für Besucher geöffnet ist  und Essen gibt es am Wochenende auch nur nach Vorbestellung: Telefon 922 69 03 07. Durch die Visitenkarte wissen wir nun, dass wir bei km 16,2 der TF 24 angelangt sind.
Also zurück. Ein Versuch, bei den Häusern die Bar zu finden. Es ist die Bar Laguneta und wir bekommen unseren Kaffé. Inzwischen ist es 15.05 und wir machen uns auf den Rückweg zur Straße. Es ist nicht zu glauben, kaum haben wir einige Schritte Richtung Campamento Quimpi gemacht, kommen unsere Männer angefahren. Das ist Timing!
Da wir nun schon mal im Esperanzawald sind, wollen wir die Gunst der Stunde nutzen und in der Bodegon Campestre gut essen gehen. Fleisch vom Holzkohlengrill.
Fazit: Schon alleine die Anfahrt auf der Strecke der TF 523 – nicht nur jetzt zur absoluten Blütezeit – ist es Wert, die Tour zu gehen.  Dem schließt sich eine – gerade jetzt –  wunderschöne kaum anstrengende Wanderung an. Da eine Tour nur 2 1/2 Stunden dauert, kann man sie ohne große Schwierigkeiten hin und zurück gehen. Damit würde das Abholen oder das Umsetzen von Autos entfallen. Wäre allerdings schade, weil dann die Nichtwanderer nicht in Genuss der schönen Anfahrt kämen und das leckere Essen entfiele.

Restaurant:

Bodgon Campestre

Ctra. General Las Cañadas, km 7,5
La Esperanza –             El Rosario
Telefon: 922 54 80 57
Geöffnet von 12 Uhr bis 24 Uhr
Montag Ruhetag

 

 

Anfahrt:
Aus Los Cristianos kommend Abfahrt von der TF1 bei der Anschluss-Stelle „Hidalgo / Arafo“
Auf der TF281 nach Hidalgo und weiter auf der TF245 Richtung       Arafo NP Teide
Ab Arafo auf der TF523 Richtung NP Teide
Ca. 1km ehe die TF523 auf die TF24 stößt, bei km17, geht rechts ein nur schlecht zu erkennender Weg in den Wald.
Auf diesem Waldweg kann man nach ca. 100m gut parken.

 

Las Raices – Esperanzawald

Für den heutigen Tag – Autofahrt und Wanderung – lässt sich sagen:
Der Weg ist das Ziel!

Würde man die Anfahrt vom Süden zum Esperanzawald nur als Anfahrt zur Wanderung sehen, dann ist es zu weit. Sieht man jedoch schon die Anfahrt als Teil eines besonderen Erlebnisses, dann lohnt es sich unbedingt.
Hat man die Autobahn erstmal in Richtung Güimar verlassen und schraubt sich dann weiter Richtung Arafo und darüber hinaus hoch, dann beginnt bereits das Staunen. Waren wir im Frühjahr auf dieser Strecke auf die weißen Margaritenbüsche und goldfarbenen Blüten des kalifornischen Schlafmohns fixiert, so lässt jetzt die Sonne die gelben Blätter der zahlreichen, dick bestückten Esskastanienbäume aufleuchten. Zwischendurch passieren wir Wolkenbänder die um uns herumwabern.
Wir stoßen auf die TF 24 und halten uns nun Richtung Esperanza.
Traumhaft schön ist diese Strecke:
Riesige Eukalyptusbäume, die kanarische Kiefer, dazwischen Lorbeersträucher und Erikabüsche, Flechten hängen geheimnisvoll von den Bäumen, ein wunderschönes Lichtspiel zwischen Sonne und Schatten: Malerisch!

Wir biegen auf die TF 274 Richtung Las Raices ab und folgen dann dem Hinweisschild zum Grillplatz Las Raices. Am Ende der Zufahrt parken wirSANY2511 und von dort starten wir unsere Wanderung ins Blaue.
Auf einem breiten, von Piniennadeln bedeckten SANY2509Weg steigen wir gemächlich an und genießen das uns umgebende Grün, die gute Luft und die leiser werdenden Laute einer fröhlichen, jungen Grillgemeinschaft.
Unterwegs sehen wir Zeugen der früheren Harzgewinnung, welches für medizinische Zwecke und beim Schiffbau Verwendung fand.
Wir wandern an vielen, großen Piniennadelnbergen vorbei. Ganz P1050168offensichtlich wird hier noch intensiv gesammelt. Hiermit schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe: Die Waldbrandgefahr wird verringert, wenn auch sicher nur in geringem Umfang und zum anderen bietet es eineP1050170 Verdienstmöglichkeit, die Nadeln als Viehstreu zu verkaufen.
Mit einem „Sammler“ kommen wir ins Gespräch und er erklärt uns, dass eine Fuhre „viaje“ 300 Euro kostet. Nicht gerade billig.
Da wir heute ohne besonderen Ehrgeiz sind, ein bestimmtes Ziel zu erreichen, wandern wir durch diesen schönen Wald mit Ausblicken bis zur Küste und kehren auf demselben Weg nach insgesamt 2 ½ Stunden zu den Wagen zurück.
Natürlich bietet es sich an, hier Picknick zu machen und zu Grillen, aber uns erwartet noch eine Überraschung, ein Geheimtipp von Freunden:
Ein gutes Restaurant in La Esperanza, das auch  El Rosario heißt

„Bodegón Campestre“.
Carretera General Las Cañadas, Km 7,5
Telefon 922 54 80 57
Montag ist Ruhetag, ausgenommen an Feiertagen.

Es ist ein uriges, originell ausgestattetes Lokal und es gibt supergutes Fleisch vom Holzkohlengrill, welches nach Gewicht berechnet wird.

Besonderheit:
Esperanza-Wald
Wir befinden uns hier auf einem Gebirgskamm, der Cumbre Dorsal, der sich nordöstlich an den Riesenkrater Las Cañadas anschließt und im Norden zur Hochfläche von La Laguna abbricht.
Der Bosque de la Esperanza profitiert von seiner Lage in der feuchten Passatregion und ist einer der üppigsten und schönsten Wälder Teneriffas. Wir können hier den typischen botanischen Aufbau des nördlichen Teneriffas kennenlernen. Ein Musterbeispiel für diese Vegetationszone: auf die Zone der kleinen Wacholderbüsche folgt der Lorbeerwald, der dann in die Fayal-Brezal-Formation mit meterhoher Baumheide und dem Gagelbaum übergeht. Zwischen 1000 m und 2000 m breitet sich schließlich der wassersammelnde Kiefernwald aus. Die Kanarische Kiefer prägt die Landschaft und die langen Nadeln der Kiefern melken im wahrsten Sinne des Wortes die Wolken, an ihnen kondensiert das Niederschlagswasser und versickert dann im porösen Vulkangestein.

Die Straße wird gesäumt von einer regelrechten Eukalyptusallee. Riesige, verwitterte, gedrehte Exemplare begeistern uns. Jedoch, der Eukalyptusbaum gehört nicht zu den einheimischen Inselpflanzen. Er wurde in den 30er Jahren angepflanzt, um die Malariasümpfe rund um La Esperanza trockenzulegen.

Soweit zur Natur.

Las Raices ist auch ein historischer Ort.
Hier  nahm der Putsch des General Franco, sein Anschlag auf die Republik, seinen Ausgang. An dieser Stelle versammelte Francisco Franco, damals Generalstabschef der Kanarischen Inseln, seine Getreuen um sich und rief zur „Nationalen Erhebung“ auf, die sich zum dreijährigen Spanischen Bürgerkrieg ausweitete. Von Franco stammt auch der Name des Ortes: Esperanza – die Hoffnung.

Anfahrt:
Anfahrt1xAus Los Cristianos kommend auf der TF 1 bis Ausfahrt Güimar, in Güimar die Avenida del Obispo Perez Caseres –  TF 28  – durchfahren und bei der Cespa-Tankstelle, Hipertrebol Richtung Pyramides de Güimar links abbiegen, dann Richtung Arafo, auf der TF 523 Richtung Teide, auf der TF 24 rechts Anfahrt2xRichtung La Esperanza, Santa Cruz, biegen dann auf die TF 274 Las Raices ab. Beim Hinweisschild auf die Zona recreativa Las Raices biegen wir rechts ab und fahren bis zum Grillplatz durch.

Die Rückfahrt gestalten wir etwas einfacher, fahren auf der TF 24 Richtung Nordflughafen und gehen dort auf die Autobahn.