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Guergues-Steig (linker Masca-Grat)

Eine wunderschöne Tour zwischen den zwei größten Barrancos im Teno-Gebirge:
Masca und Seco

Der Guergues-Steig ist eine ziemlich anspruchsvolle Wanderung, die grandiose Ausblicke bis zu den Nachbarinseln und in den Inselsüden bietet.

Es ist heute eine „Gedächtnis-Wanderung“, denn vor 14 Jahren haben wir diese Tour zum ersten Mal gemacht und Günter und Elisabeth kennengelernt. Günter, Elisabeths Mann, führte damals die kleine Wandergruppe.
Nur  waren die Wetterbedingungen an diesem Tag ausgesprochen mies. Den Rückweg gingen wir im strömenden Regen.
Und heute?

Traumwetter! Sonne pur! Fantastischer Blick!
 Beste Bedingungen!

Die Tour

Die Tour

Wanderwegstrecke: 3 1/4 Stunden reine Gehzeit, ca. 25 Minuten  Zwangspause, da wir eine Ziegenherde auf ihrem Weg zum Melken passieren lassen mussten und retour begegneten uns die Ziegen ebenfalls.
Dazu 30 Minuten Apfelpause

Wir parken bei der Haltebucht „Mirador Masca“ unterhalb des Cherfé-Passes um 9:50 Uhr, da gibt es dort um diese Zeit noch Parkplätze.

Die TF 436 (früher TF 346)  sind wir in wenigen Minuten bis zum Einstieg der Wanderung runtergegangen.
Eine verrostete Eisenkette zwischen zwei Ölfässern ist zu übersteigen und wir halten uns dieses Mal leicht links abwärts, Richtung der Finca Araza auf einem schmalen Pfad zwischen Ginsterbüschen und Opuntien. Auch dieser Pfad ist mit Steinmännchen markiert und geht sehr schnell steil, rutschig, geröllig abwärts.

Wir passieren wohl einen früheren Brunnen und bereits nach 10 Minuten gelangen wir nun auf einem staubigen Pfad, eben, an ein Gatter, (aus einem Sprung-Feder-Rahmen – man muss sich nur zu helfen wissen).
Ein Schild verweist darauf, dass Hunde verboten sind und dass sich hier „freilaufendes Vieh“ befindet . Die mit vielen Ziegenkötteln belegten Wege bestätigen es.

Finca-Grenze

Finca-Grenze

Klare Ansage

Klare Ansage

Und nun geht es im steten Wechsel aufwärts, mal wieder ein Stück abwärts.
Über Teilstücke, gepflastert wie alte Römerstraßen, dann nur Felsplateaus, schmalste Pfade belegt mit Steinen, Felsstückchen, Sand, zum Teil mit Vulkanbrocken zum steilen Abhang  hin gesichert. Schwindelfrei muss man hier schon sein und auch Trittsicherheit ist Voraussetzung.
Dank der vielen Steinmännchen finden wir unbeirrt den Weg.
Abwechslungsreich ist nicht nur der Weg an sich sondern auch die unterschiedlichsten Farbschattierungen des Gesteins.

Unser Weg

Unser Weg

Nicht immer einfach zu gehen

Nicht immer einfach zu gehen

Trittsicherheit ist wichtig

Trittsicherheit ist wichtig

Links Teide-Blick

Phantastisch

Und dann die Felsformationen: Grandios!

Beim Aufstieg zu der Felsformation mit dem „Stinkefinger“ ruft uns die

Achtung Ziegen

Achtung Ziegen

Ziegenhirtin zu, wir sollen in eine Nische treten, da die Ziegen sonst Angst haben zu passieren.

Und da kommen sie: es ist ein Gebimmele, ein Geschiebe, ein Gehopse! Wir amüsieren uns prächtig auch über die Vielfalt der Ziegenfelle. Und immer noch kommen welche, und immer noch.
Wir können nur staunen, wie mutig und wie kletterfähig die Ziegen sind.
20 Minuten dauert das Defilee.
Der den Schlusspunkt setzende Ziegenhirte sagt uns auf Befragen, dass es 60 Ziegen sind.

Ziegen haben "Vorfahrt"

Ziegen haben „Vorfahrt“

Auf dem Weg zum Melken

Auf dem Weg zum Melken

Nun also weiter! – Welch eine Sicht haben wir!
Zwischen den Felswänden gibt es immer wieder Nischen, wie Fenster, um den Tiefblick nach Masca, den Ort und die Schlucht, freizugeben.

Tief unten: Masca

Tief unten: Masca

Die Insel La Palma ist zum Greifen nah!
Der Teide, absolut schneefrei!

In der Ferne: La Palma

In der Ferne: La Palma

Nein, so eine Sicht hatten wir noch nie!

Nochmal: La Palma

Nochmal: La Palma

Ah! und Oh! Rufen wir bei dem Blick auf die wuchtigen Felsmassive.
An Höhlen und Unterschlupfen vorbei steigen wir immer weiter aufwärts.

Vorbei an Höhlen

Vorbei an Höhlen

Wilde Formationen

Wilde Formationen

Das obere Gatter

Das obere Gatter

Um 11 Uhr – nach 20 Minuten Zwangspause – gelangen wir an das obere Gatter  und immer heiter weiter aufwärts.

Um 11:35 Uhr haben wir die Hochfläche erreicht.
Erst wieder den Blick schweifen lassen:
La Gomera breitet sich vor uns aus.
Die Landschaft wechselt hier ganz und gar: Wir gehen zwischen den grünen! Ginsterbüschen den breiten Hangrücken – den Lomo de Tablada – uns links haltend, abwärts zum ehemaligen Dreschplatz.
Viele Pfade führen hinab. Nur Mut!

In nur 10 Minuten sind wir unten beim Dreschplatz und das ist auch unser

Apfelpause

Apfelpause

Schlusspunkt des Hinweges und Gelegenheit zur Apfelpause.
Den Abstieg zur Finca Guergues schenken wir uns heute, denn sichtmäßig bringt er nicht mehr als wir hier schon haben.

Vor uns die Inseln La Gomera und La Palma!  Unter uns die Küstenorte, angefangen von Los Gigantes, bis zu unserem „Hausberg“, dem Conde und der Montaña Guaza. Der Teide mit den Gipfeln, die die Caldera umgeben.
Dazu Sonne! Warm! Windstill!
So einfach kann Glück sein!

Rundblick

Rundblick

Hoch zum Gipfel

Hoch zum Gipfel

Unsere obligatorische Apfelpause dehnen wir über Gebühr aus: 1/2 Stunde bleiben wir, halten noch einen Schwatz mit einem deutschen Wanderpaar und dann steigen wir in direkter Linie hinauf zum Gipfel in einer Höhe von 1023 Metern.

Gipfel - 1023m

Gipfel – 1023m

Kein Gipfelkreuz wie in den Alpen! Nein, ein dicker Steinmann krönt die Spitze.
Schauen! Schauen:

La Gomera - La Palma

La Gomera – La Palma

Nach dem kleinen Abstecher geht es auf dem bekannten Pfad wieder retour zum Wagen.

Die Passage oberhalb der Masca-Schlucht, rechts

Masca

Masca

an der Wand lang,  verursacht uns – wie auf dem Hinweg – leichtes Magenkribbeln.
Der Pfad ist sehr, sehr schmal, sandig, steinig und ohne irgend eine Abgrenzung, nur rechts die Felswand und links der Abgrund! Brrrr!
Tief Luft holen, wir sind wieder sicher durch!
Das ist aber die einzige wirklich schaurige Stelle auf der ganzen Wanderung.

Um 13:05 Uhr trifft uns wieder die Rückkehr der Ziegen vom Melken von der

Wieder die Ziegen

Wieder die Ziegen

Finca. Aber jetzt geht es zügig. Sie gehen dicht zusammen und nach nur gut 5 Minuten können wir weitergehen, indem wir noch Hirtenhilfsdienste leisten und auf Zuruf der Hirtin das Gatter hinter der letzten Ziege schließen.
Nun bleiben sie bis Morgen in dem Gelände bis wieder Zeit zum Melken ist.

Über Felsplateaus und die bekannten Pfade gelangen wir zum letzten Aufstieg zur  TF 436. Nun halten wir uns links, nahe am Grat zur Masca-Schlucht und nehmen nicht den Bogen an dem Brunnen vorbei.
Dicht an dicht sind die Steinmännchen gesetzt und um 14 Uhr sind wir wieder am Wagen.

Fazit:
4 Stunden waren wir unterwegs. Aber was für 4 Stunden!
So was von schön!
Umwerfend! Grandios! Phantastisch!

Alle Superlative für diese Tour bei diesem Wetter!
Sicher nicht zum letzten Mal!

Restaurant:
Bei unserer Busfahrt nach Erjos sahen wir, dass offensichtlich das ehemalige Restaurant mit dem Chinyero-Museum in Santiago del Teide wieder geöffnet hat.
Darum steuern wir es  – hinter der Kirche auf der Straße Richtung Erjos bzw. Valle de Arriba – für einen kleinen Mittagsimbiss an.

Es nennt sich jetzt La Casona del Patio.
Alles ist sehr schön restauriert:
Das Hotel ist geöffnet.
Es gibt jetzt einen Reitstall mit 4 Pferden und die

Warten auf Reiter

Warten auf Reiter

Möglichkeit für Ausritte. (1 Stunde 30.– Euro)
Auskünfte kann man unter Telefon-Nummer 636 54 14 83 einholen.
Das Museum ist ausgelagert in einem Nebengebäude, leider wesentlich kleiner und

Informationen

Informationen

nicht mehr so anschaulich. Aber Schautafeln geben noch einen Überblick über den Vulkanausbruch vom 18. November 1909.

Einladend

Einladend ist wesentlich vergrößert und hat auch wieder Außengastronomie mit Blick auf zwei alte Weinpressen.

Der große Raum des Museums ist nun auch Restaurant.
Die Karte ist klein aber wie es aussieht fein und nicht zu teuer.
Der freundliche Kellner, wie er sich vorstellte: „José Manuel“ erklärt uns, dass auch auf Bestellung kanarische Küche serviert wird und die Räumlichkeiten für Feste bestens geeignet sind.
In Zukunft kann man sich über die gesamte Einrichtung detailliert im Internet informieren. (Es wird noch an der Seite gearbeitet)
Zur  Zeit wohl nur via email über info@lacasonadelpatio.com

Anfahrt:

Aus dem Süden kommend folgt man nach dem (derzeitig noch) Ende der Auitobahn der TF82 über Guia de Isora nach Santiago del Teide. Dort geht es im Ort links weg auf der TF436 Richtung Masca. Kurz nach dem Überwinden des „Cherfé-Pass“ erreicht man die Parkmöglichkeit bei derHaltebucht „Mirador Masca“.

Alternativ: Mit dem Bus (Linie 460) vom Busbahnhof  Playa de las Americas um 09:35 bis Santiago del Teide und dor umsteigen in den Bus 355 Richtung Masca.

Erjos Pass – La Vica (Masca)

Gelb, gelb, gelb: das könnte die Überschrift über den ersten Abschnitt der Wanderung sein.
Gelb für Gänsedistel, gelb für Nickenden Sauerklee, gelb für wilde Ringelblümchen.
Grün, grau, orange-farben für den zweiten Abschnitt.
Grün für Erikabüsche, Lorbeerbäume und Moose.
Grau für die Flechten und
Orange für die Königin oder den Star der endemischen Pflanzen: die Kanaren Glockenblume.
Grün, lila und blau für den dritten und letzten Abschnitt.
Grün für die großen Agaven, die Dickblattgewächse, lila für die Cinerarien und blau für den Lavendel.
Zur Zeit ist diese Wanderung direkt ein „Muss“ für diejenigen, die sich für die Botanik interessieren. Dazu noch ein beeindruckendes Panorama im zweitältesten Inselteil mit seinen imposanten, markanten Felsabbrüchen.
Traumhaft schön!


Wanderwegstrecke: gut 3 Stunden
Nachdem wir um 10.50 Uhr den Bus 460 bei der Haltestelle „Puerto de Erjos“ in einer Höhe von 1117 verlassen und die Aussicht auf den noch verschneiten Teide mit Pico Viejo und das unter uns liegende Örtchen Valle de Arriba genossen haben, gehen wir die wenigen Schritte bis zum Einstieg der Tour bei Km 18 der TF 82 des „Municipio de el Tanque“.
Links ab, gleich ansteigend auf der Asphaltstraße. An der Stelle, an der wir bei früheren Wanderungen die Autos abgestellt haben, klärt uns eine Schautafel darüber aus, dass auch ein menschlicher Eingriff in die Natur sich im Nachhinein als Vorteil erweisen kann. So dienen die damals angelegten Teiche heute der Vogelwelt als Nahrungsquelle, Erholungsrefugium und  Zwischenstation auf ihren Zugstrecken zwischen Europa und Afrika.
Gingen wir früher, um die Galarunde zu drehen oder aber den Versuch unternommen haben bis nach Teno Alto zu gelangen hoch, hoch bis zu einem großen Eisentor so werden wir auch auf diesem Wanderweg wieder davon überrascht, wie emsig die Insel-Regierung von Teneriffa den Ausbau und die Kennzeichnung der Wanderwege vorantreibt.
Wir befinden uns in einem Naturschutzgebiet und bereits nach einer knappen halben Stunde Aufstiegs stoßen wir auf die neue Wege-Kennzeichnung: TF 51 „Punta de Teno 16,9 km“  “ Cumbre de Bolico 3 km” San José de los Llanos 7,3 km“ .
Glücklich verlassen wir die Asphaltstraße und biegen links auf den ausgewiesenen Weg “Punta de Teno”  ab. Weiß-gelbe Markierung.  Ein wunderschöner, breiter, gut zu gehender Weg, kiefernnadelnbedeckt, führt uns in weitem Bogen am Fuße des Gala entlang. Steter Ausblick auf Teide, Pico Viejo, Valle de Arriba, später auf Santiago del Teide, auf die Straße, die nach Masca hochführt und ein weiter Blick auf viele, viele Berggipfel. Als „Straßenbegleitgrün“ die grün-gelben Teppiche des Nickenden Sauerklees, der wilden Ringelblümchen und der hohen Blütenstände der Gänsedistel.
Ein kurzer, steiler, gerölliger Aufstieg führt uns auf den Sattel zwischen Kleinem und Großem Gala, dem Cumbre de Bolico. Ein fantastischer Ausblick belohnt uns. Das Teno-Gebirge breitet sich vor uns aus, das Meer, La Gomera und selbst El Hierro ist zu sehen. Etwas gespenstisch wirkt die Ebene: waren es auf der letzten Wanderung vom Chinyero nach Tamaide die verkohlten Äste des Ginsters, die als Mahnmal an den verheerenden Brand vom Juli 2007 erinnern, so sind es hier die Stämme und Äste der Baumerika. Aber, wie wunderbar, hier wachsen bereits wieder kleinere Büsche der Eriken nach. Das Ganze wird aufgelockert durch das leuchtende Gelb der „Stammlose Gänsedistel“, (Sonchus acaulis), dem Gelb der Teror-Teline, dem Weiß Sprossenden Geißklees, dem Ziegenfutter ( Escobon) und der Weiße Natternkopf blüht zum Teil schon und einige wenige Zistrosen zeigen ihre weißen Blüten.
Wir steigen zu einer ehemaligen Finca ab. Sehen rechts den von oben kommenden Weg, den wir vor dem Ausbau dieses Wanderweges nutzten. Kurz, oberhalb der Finca, werden wir noch sehr anschaulich über die Wassergewinnung aufmerksam gemacht
Nach 1 Stunde 15 Minuten erreichen wir den früheren Rastplatz, die verfallene Finca . Auch hier treffen wir wieder die entsprechenden Wegweiser und wir gehen links an der Finca vorbei, weiß-gelbe Markierung und schon nach wenigen Schritten treten wir zum ersten Mal in den Lorbeerwald ein.
Hat uns bis hierher Sonnenschein, stetes Zwitschern der Vögel und emsiges Bienengesumme begleitet, so herrschen nun Zwielicht und Stille vor.
Märchenhaft, feenhaft, so möchte ich diesen nächsten Wanderabschnitt bezeichnen.
Den schattigen Laurisilva, den Lorbeerwald, durchwandern wir heute kurzärmlig und kurzhosig. Das haben wir auch schon anders erlebt, so dass wir die geplante Tour Richtung Teno alto abbrechen mussten. Damals bekamen wir  die Passatwolken mit Sturm  mit voller Wucht zu spüren.
Aber heute: hin und wieder durchdringt die Sonne sogar dieses Dickicht aus Erika- und Lorbeerbäumen, dicht mit Flechten behangen und die Stämme zum Teil bemoost.


Aber die Krönung dieser Wanderung, zur jetzigen Zeit, ist die üppigste Blüte der Kanaren-Glockenblume. Entdeckt man sie manchmal auf anderen Wanderungen ganz spärlich, so ist das hier ein Fest: regelrecht bodenbedeckend! Die Hänge, rauf wie runter, sind damit überzogen. Wunder-wunderschön!
Eine knappe Stunde schlängelt sich der, zum Teil rutschige, Pfad durch diese bizarre Landschaft.
Nachdem wir wieder in den Sonnenschein gelangen, machen wir auf einem markanten Felsplateau unsere obligatorische Apfelpause. Genießen den Ausblick auf Masca mit dem das Örtchen umgebenden Bergmassiven, entdecken von unserem Rastplatz aus sogar 3 Exemplare des Knabenkrauts, einer Orchideenart und die Eidechsen umspielen unsere Füße. Idylle pur!
Nun noch ein kurzes Stück – halbe Stunde –  bis zum Abzweig rechts nach Masca. Natürlich: ausgeschildert!  Ausblick nach beiden Seiten, grandios und malerisch zugleich.
Der letzte Abschnitt, überschrieben mit „Grün – lila – blau“ liegt vor uns. Wieder eine Hangquerung, diesmal mit offener Seite Richtung Masca. Der links von uns liegende Hang ist überzogen mit großen Agaven und dazwischen Unmengen von lila Cinerarien (die wir in Deutschland als Topfpflanzen kaufen können) und blauem Lavendel. Aus den Mauern sprießen die Dickblattgewächse.
Vermutlich wieder auf einem Teilstück des alten „Camino real“ geht es rasch abwärts. Wir kommen am Mirador de la Hilda aus. Das dortige Restaurant, im Stile von Caesar Manrique erbaut, ist leider geschlossen. Also nochmals eine halbe Stunde weiter abwärts bis zu dem Örtchen La Vica, oberhalb Mascas. Wir laufen direkt auf die „Bar Restaurant Masca“ zu. Hier genehmigen wir uns einen Kaffé mit Trucha, einer kanarischen Spezialität und müssten nun hier auf den Bus Nr. 355 um 16.15 Uhr nach Santiago del Teide warten, um dann den Anschluss nach Playas de las Americas bekommen.
Das würde für uns bedeuten: 1 Stunde 45 Minuten warten. So spannend ist es nicht, an der Straße zu sitzen, wenn auch vor dem Restaurant, darum machen wir etwas, was wir seit unserer Jugend wohl nicht mehr gemacht haben: Wir trampen.
Ein nettes, deutsches Ehepaar fährt nach Playas de las Americas. Etwas Besseres kann uns gar nicht passieren. So spielen wir gerne den Fremdenführer und zeigen ihnen noch in Santiago del Teide das neue Museum und machen auf die Töpferwerkstatt in Arguayao aufmerksam.

Fazit:
Zur jetzigen Zeit eine besonders schöne Wanderung. Blumen, Blüten, Pflanzen ohne Ende. Ich habe nur einen kleinen Teil erwähnt. Es ist quasi eine Botanikexkursion. Der weißblühende Kanarenknoblauch begegnet uns viel, lila blühende Disteln, Affodils dazwischen, dunkelblauer Natternkopf, im Volksmund „lengua de vaca“ genannt, zartrose Blüten des Kanaren-Scheinkrokus, und das kleine, dunkelblaue, tapfere Blümchen: Ackergauchheil, das meine besondere Sympathie genießt.

Aber auch die Überlebenskünstler sollten nicht vergessen werden zu erwähnen: Die Kiefern und Palmen, die sich regeneriert haben und deren schwarze Stämme noch an das Feuer erinnern.

Besonderheit:
Kanaren-Glockenblume
„Eine der bekanntesten kanarischen Pflanzen. Sie bewohnt die Lorbeerwälder der westlichen und zentralen Inseln und hat ihre nächsten Verwandten in ostafrikanischen Bergwäldern. Kanarische Umweltschutztruppen haben die Pflanze zu ihrem Symbol gewählt. Die schönen, orangefarbenen Blüten erscheinen im zeitigen Frühjahr an langen, kriechenden oder kletternden Jahrestrieben. Diese sterben im Sommer ab, nur die rübenähnliche, lange Wurzel überdauert die trockene Jahreszeit. Die fleischigen, ebenfalls organgefarbenen Früchte sind essbar.“
(Auszug aus Flora der Kanarischen Inseln von David Bramwell)

Bei der Beschreibung der Wanderung „Camino Carrasco“ wurde die Pflanze ausführlich beschrieben

Noch eine Anmerkung:
Inzwischen habe ich viele Wanderungen beschrieben. Da die Inselregierung in letzter Zeit mit erheblichem Aufwand Wanderwege präpariert und markiert, können bestimmt etliche der von mir beschriebenen Wanderungen nur noch als Gedankenanstöße angesehen werden, da die neuen Wege zum Teil von den alten abweichen.
Und es gilt, was uns Busmitfahrer auf den Weg gaben: „Verlaufen könnt Ihr Euch nicht!“

Anfahrt:
Busbahnhof Playas de las Americas mit Bus 460 um 9.35 Uhr bis Puerto de Erjos
Abfahrt: Mit Bus 355 um 16.45 Uhr ab La Vica  bis Santiago del Teide, dann mit Bus 460 bis Playas de las Americas.
Wir empfehlen: Oberhalb von Masca einzusteigen, da hier nur ein kleiner Bus verkehrt und man nicht weiß, wie groß der Andrang in Masca ist.

Boca Tauce – Chirche

Achtung:
Stand 18.10.2012:
Der Einstieg in diese Wanderung ist nach den heftigen Waldbränden zur Regeneration der Natur zur Zeit absolut gesperrt.

 

Eine Wanderung der Superlative:

Einzigartig!
Die unterschiedlichsten Naturschönheiten!
Hohe Anforderung an die Kondition!
Dauer der Tour!

Wanderwegstrecke: 6 ½ Stunden (da wir erst den Einstieg suchen mußten, brauchten wir gut 7 Stunden!)
Als Information für diese Tour hatten wir eine Karte vom „Infoturismo Tenerife“ mit 2 eingezeichneten Routen: Ausgehend von Boca Tauce „Sendero 18“ – davon abgehend „Sendero 60“ nach Guía de Isora. Wir wollten es wagen:
Also fuhren wir wieder mit dem Bus 342  (9:15 ab Busbahnhof Las Americas) in die Cañadas und stiegen bei Boca Tauce aus.
Um 10.40 Uhr starteten wir von hier, indem wir ein kurzes Stück die Straße TF 21 bis zu dem neu errichteten Informationsplateau zurückgingen.
Erste Überraschung: Der Zugang war abgesperrt. Jedoch, dort Arbeitende erlaubten uns zu passieren. Nach dem Studium der Informationstafeln, dass hier früher u.a. ein Weideplatz der Herden war, die im Sommer hier hoch gebracht wurden, begannen wir gleich rechts, dem Hinweis „Sendero 18 Boca Chavao“, mit weiß-gelber Markierung folgend, unser Abenteuer.
Von Ginsterbüschen gesäumt passieren wir das äußerst bizarre Lavafeld, haben den freien Blick auf Teide und Pico Viejo auf der rechten Seite und bestaunen die unterschiedlichsten Felsformationen auf der linken Seite. Der Weg ist sehr gut präpariert und immer wieder mit den Hinweistäfelchen „Sendero 18“ gekennzeichnet. Ein etwas schlechter zu gehende Stück mit faustgroßen Lavabrocken ist nach 10 Minuten überwunden und ich freue mich riesig, rechts des Weges jede Menge Stricklava-Formationen bestaunen zu können.
Nach einem kurzen Aufstieg auf einen Kiefernwald zu, erreichen wir etwas links die nächste Hinweistafel „Sendero 35 Boca Chavao – 20 Minuten“. Diesen Abstecher wollen wir im Hinterkopf behalten, wenn wir mal nur eine kürzere Tour gehen wollen. (Hin- und Zurück: 3 ca. Stunden)
Heute aber gehen wir rechts, Sendero 18. Unterwegs sehen wir links auf dicken Steinen postierte Steinmännchen und einen gelben Punkt. Da wir jedoch noch auf eine Kennzeichnung hoffen „Sendero 60“ gehen wir weiter und erreichen nach einer Stunde 20 Minuten bei Km 3 die TF 38. Wir halten uns links zum Aussichtspunkt „Narices del Teide“ immer noch in der Hoffnung, hier den „Sendero 60“ zu finden. Vergebens. Also beschließen wir um 12.10 Uhr den Rückweg anzutreten.
Wieder kommen wir an die nun rechts abgehende mit Steinmännchen und gelbem Punkt Stelle markierte und beschließen, das Abenteuer zu wagen, diesen Weg einzuschlagen.
Er führt uns ca. 15 Minuten steil aufwärts an den Fuß der markanten Felsen, die wir vorher von unten bestaunten. Einmal tief bücken und unter einer Kiefer durch gehen, dann führt der Pfad zwischen zwei Kolossen hindurch und wir haben – oh Wunder – einen phantastischen Blick auf die Küste mit Playa San Juan und ein herrliches Wolkengebilde.
Links sehen wir einen verwaschenen weißen Punkt mit etwas Grün und Steinmännchen. Wir folgen diesen Hinweisen und sind begeistert wiederum von der abwechslungsreichen Landschaft, müssen allerdings wieder steil bergauf gehen.
Ein kurzer Abstecher führt uns zu einem ehemaligen Unterstand an einer Quelle mit oberhalb angebrachten Christusbild. Wir gehen den Pfad hier weiter, was nicht empfehlenswert ist, denn der Abstieg auf den Weg ist steil und durch die Kiefernnadeln sehr rutschig. Also, besser auf  den Weg zurückgehen, der immer wieder mit verwischten weißen Punkten, auch mal ein gelber dazwischen, gekennzeichnet ist.
Um 12.50 Uhr geht es endlich bergab und wir kommen an einen Aussichtspunkt mit Blick auf den Conde – links – und rechts auf einen roten Feuermeldeturm.
Nach einer Viertelstunde passieren wir diesen Turm, daneben ein gelbes Haus und etwas unterhalb machen wir eine kurze „Apfel-Ess-Pause“.
Auf einer quasi betonierten Forststraße geht es bergab und nach 5 Minuten kommen wir an eine Gitterabsperrung. Quetschen uns vorbei und müssen auf der Rückseite lesen: „Durchgang verboten“.
Konnten wir nicht wissen. Also weiter bergab, übersteigen noch eine Kette und nehmen hier die abwärts führende Forststraße und vermuten, dass die aufsteigende Straße eventuell auch nach Boca Tauce führen könnte.
Noch ein Stückchen weiter kommen wir an eine große Hinweistafel der Regierung von Teneriffa, noch etwas abgedeckt, dass es sich hier um den Ausbau des „Sendero 70 Guia de Isora“ handelt.
Wir passieren ein größeres Gebäude, beachten nicht die rechts hinweisende Holzhinweistafel und gehen den Forstweg weiter, der inzwischen sehr geröllig ist.
Noch ein Stückchen weiter freuen wir uns, dass wir die Forststraße verlassen können. Es  führt ein mit weiß-gelben Strichen gekennzeichneter Weg rechts ab und die Hinweistafel kündigt uns an: „Guia de Isora 13,7 km“. Er ist sagenhaft gut präpariert und mit dicken Lavabrocken – fast durchgängig – eingefasst. Von nun an muss ich die Wegeführung nicht mehr beschreiben, denn sie ist wunderbar gekennzeichnet. Abgehende Wege sind mit gelb/weiß gekreuzten Balken markiert; d.h. hier nicht gehen. Also: Ein Verlaufen muss man nicht mehr befürchten.
Inzwischen ist es 13.35 Uhr.
Der Weg führt durch so abwechslungsreiche Landstriche – wie ein vom Brand gekennzeichneter Kiefernwald, der durch den Neuaustrieb an den Bäumen und die „Nachkömmlinge“ uns wieder Bewunderung für die Selbstheilungskräfte der Natur abverlangt.
Nach einem Aufstieg würdigen wir die Verschönerungsarbeiten, denn das hässliche Wasserrohr ist in eine Lavafelsmauer eingebettet.
Nach einer weiteren Stunde stoßen wir auf ein einsames Haus, die Hinweistafel klärt uns auf, dass wir wir nach 8,6 km in Chirche sein werden.
Jedoch die Hinweistafel sagt nicht aus, wie strapaziös der nun folgende Weg sein wird.
Von hier geht es erst mal wieder gut 10 Minuten sehr steil bergauf – durch Kiefernwald – bis an den Fuß eines markanten Felsmassives, entlang an einem leeren, betonierten Kanal.
Nach geraumer Zeit gelangen wir an den nächsten Hinweis: „Chirche 5,7 km“
In wieviele Barrancos wir inzwischen abgestiegen und wieder aufgestiegen sind, wir haben sie leider nicht gezählt. Wir vermuten mal mindestens 6.
Um 17 Uhr schauen wir in einen Barranco mit entsprechendem Galeriehaus, Rohren etc. Jedoch wir befinden uns noch immer hoch oben, in etwa der Höhe der Bodega die an der TF 38 aus den Cañadas kommend liegt.
Aber: Von nun an ging es tatsächlich nur bergab. Und wie!
Etwas oberhalb des Aussichtslokals an der Zufahrtsstraße von den Cañadas nach Chirche gelangen wir in ein Seitental, in dem Wein in Fülle angebaut wird.
Anschließend zweigt der Pfad – sicher ein alter Handelsweg – links ab und wir gehen zwischen Lavasteinmauern auf unregelmäßig gepflastertem Weg – natürlich –  bergab. Wir bewundern uns selbst, dass wir die Schönheiten noch aufnehmen können, denn der Weg ist wie eine Allee mit Aeonien gesäumt.
Unterhalb queren wir die Fahrstraße und es geht in den Ort Chirche. Steil bergab bis zur Calle „Los Casacjitos“. Hier befindet sich auch eine Bushaltestelle.
Wir streben jedoch das Lokal  „Brasas de Chirche“ an.
17.45 Uhr! Geschafft!
Hier werden wir bereits von unseren Männern erwartet, denen wir vorher unsere vermutliche Ankunftszeit telefonisch durchgegeben haben.
Und es erwartet uns wieder ein für dieses Restaurant gewohnt köstliches Essen.

Anfahrt:
Mit dem Bus, Linie 342 von Playas de las Americas um 9.15 Uhr bis Boca Tauce
Abfahrt:
Wenn man kein privates Taxi hat:
Mit dem Bus, Linie 491 von Chirche, Calle Los Cascajitos (hier sahen wir eine Bushaltestelle) im Plan wird angegeben:  Calle Nueva Aripe/Calle La Era 19.25 Uhr bis Guía de Isora (Bus fährt nicht an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen)

Volcán de Sámara

Eine beeindruckende Vulkanwanderung. Lavaflüsse, als wäre der Ausbruch erst gestern passiert. Die unterschiedlichsten Farben und Formationen . Grandios!


Wander-Wegstrecke:
2 Stunden 3o Minuten ohne Pause gerechnet

Unsere Wanderung beginnt von dem neu angelegten Parkplatz zwischen Kilometer 8 und 7 der Carretera 38.  Gleich dort gibt uns eine Hinweistafel sany1771Auskünfte. Nach ein paar Stufen Abstieg zeigt unssany1770 die erste Informationstafel an, dass wir uns in einem „jungen“ Vulkangebiet befinden. Wenige Meter weiter wird die Wanderwegstrecke Nr. 13 beschrieben:
sany1753aNach 250 m Aufstieg gabelt sich der Pfad, die Nr. 13 weist in beide Richtungen. Will man den „Vulkangipfel“ Samara (1937 m) mitnehmen, empfiehlt es sich, jetzt links zu gehen und vom Ausgangspunkt ist man in ca. 20 Minuten am „Gipfelkreuz“, einem großen „Steinmännchen“. Schon von hier aus haben wir einen grandiosen p1030974Rundumblick. Unter uns bauschen sich die weißen Wolken und machen das Gesehene dramatisch, dahinter erheben sich die zwei „Buckel“ der Insel La p1030976Palma, schwenkt der Blick zurück, sehen wir rechts das wuchtige Massiv des Guajara, links den Pico Viejo und den Teide, zur Zeit ohne Schneehäubchen. Die Insel La Gomera, die man normalerweise von hier sehen kann, ist hinter den Wolken versteckt.
Nach 15 Minuten sind wir wieder an der Abzweigung „Nr. 13“ und gehen nun geradeaus auf dem Höhenrücken weiter. Erst eben, dann sanft ansteigend,sany1774 der Weg schlängelt sich dann an einigen wenigen Kiefern vorbei, dicke Büsche der blätterreichen sany1779Drüsenfrucht blühen bereits gelb  und die beigen Kugelbüsche der endemischen Kardengewächse, „Rosalito salvaje“, die deutsche Bezeichnung: Teide-Skabiose, hellen den dunklen Lavagrund auf.
Von Zeit zu Zeit weist uns das Schild „sendero Nr.13“ darauf hin, wir sind richtig. Zudem kann man den Weg nicht verfehlen, er ist gut sichtbar ausgetreten.
Zwischendurch gibt es einen etwas steileren Anstieg, links des Weges ist eine Schutzhütte aus Lavasteinen. Oben angekommen gehen wir rechts. Wiederp1030962 zeigt uns „Nr. 13“ an: ja, wir sind richtig. Nun führt uns der Pfad durch ursprüngliche Lavalandschaft. p1030959aMal ein vereinzelter, kleiner Margaritenbusch oder ein Büschelchen Teide-Lack hellen die rote, schwarze Lavalandschaft auf. Immer vor uns den Pico Viejo und den Teide. Nochmal: Grandios
Dieser Weg ist nun identisch mit dem Weg zur Reventada, den wir schon vor geraumer Zeit beschrieben haben.
Wir begnügen uns heute wieder mit dem Rundweg ohne den Abstecher zur Reventada hoch mit dem Blick in den Krater. Bis hierher haben wir ca. 2 Stunden gebraucht. Und wie heißt es so schön? Von nun an ging’s bergab. Aber im positiven Sinn. Zwischen kahlen, mit feinem Lavasplit überzogenen sany1797Hängen mit tollen Vulkanformationen dazwischen wandern wir in die Talsenke. Die Landschaft ist fast irrrational. So viele „Lava-Bomben“ (Magmateile, die beim Vulkanausbruch so hoch in die Luft geschossen sany1783wurden, dass sie beim Aufschlag bereits erkaltet waren) haben wir noch bei keiner anderen Wanderung gesehen.
Wir können beobachten, dass man mit viel Mühe diversen Pflanzen Anwachshilfen gegeben hat und schnell sind wir wieder am Parkplatz.
Traumhaftes Wetter, kaum Wind, gute Sicht, fantastische, ursprüngliche Landschaft, was will man mehr!?!

Anfahrt:
Von Los Cristianos kommend auf der Autobahn TF-1 bis zum Ende der anfahrt01Autobahn, beim Kreisel weiter auf der TF-82 bis Chio, hier biegen wir rechts ab auf die TF-38 Richtung El sany1756Teide.  Oberhalb der links an der Straße liegenden Restaurants ist die Fahrt ein traumhaftes Erlebnis, da zu dieser Zeit der Hornklee blüht. Zwischen den Kiefern leuchtet es herrlich sonnenhell gelb. Zwischen km 8 und km 7  ist inzwischen ein schöner Parkplatz angelegt.

Restaurant:
Las Goteras in Tejina de Guía-Isora.las-goteras
Es empfiehlt sich, nach Beendigung der Wanderung, so bald man wieder in Reichweite eines Netzes ist, einen Tisch zu bestellen, denn das Las Goteras ist ein sehr beliebtes Lokal, vor allem auch bei Einheimischen.
Wer ein großer Fleischliebhaber ist, für den ist ein „Churrasco“ (ein doppeltes Entrecote) vom Holzkohlengrill mit gegrillter roter Paprika ein Hochgenuss. Jedoch auch Liebhaber von Choco kommen voll zu ihrem Genuss und ich wähle gerne das gut gewürzte „Carne encebollada“.
Guten Appetit!
Telefon 922 85 70 56 – Montag ist Ruhetag

Roques de García

Will man auf dichtestem, kürzestem Raum die vielfältigsten und vielfarbigsten Gesteinsformationen sehen, ist diese Rundwanderung um die Roques de García das beste Lehrbeispiel.

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