Archiv für März 2011
El Filo
Dieser Wanderweg führt über die Kämme der Talsenke Caldera de las Cañadas
Die heutige Wanderung haben wir aus verschiedenen Gründen vor uns hergeschoben.
Wann ist der richtige Zeitpunkt?
Vermutlich jetzt, denn Schnee und Eis sind bis auf minimale Fleckchen abgetaut, der Ginster blüht noch nicht und somit besteht auch noch keine Gefahr durch Bienen und man wird noch nicht von der Sonne auf dieser schattenlosen Strecke versengt.
Und wie ist der Weg?
laaaaaaang! 18 km
Wanderwegstrecke: exakt 6 Stunden, incl. 20 Minuten Pause
Fast sind wir in dieser Saison schon auf den Bus 342, Abfahrt 9.15 Uhr ab Busbahnhof Playa de las Américas in die Cañadas aboniert.
Um 10.40 Uhr starten wir unsere Tour am Parador. Der Aufstieg bis zum Sattel des Guajara ist identisch mit der am 14.10.2010 beschriebenen Wanderung „Über den Sattel des Guajara zur Schwarzen und Weißen Mondlandschaft nach Villaflor.“
Darum Kurzfassung: Gleich rechts vom Informationsstand auf den Pfad „Siete Cañadas“ bis zur Fahrstraße, hier links immer der Straße folgen bis zum Aufstieg zur Degollada Guajara, Sendero 5. Der steile Weg ist uns noch gut im Gedächtnis und nach exakt 1 ½ Stunden stehen wir oben vor der Informationstafel
Wow! Hier sagt man uns, ab hier 6 h 30 min. Das bedeutet ja, dass wir 8 Stunden statt der von uns eingeplanten 6 Stunden vor uns haben. Dass der Schwierigkeitsgrad ziemlich hoch ist, das wussten wir.
Aber, wir haben uns nun mal heute die Tour vorgenommen. Was soll’s, wir gehen.
Aber erst mal ein Blick linker Hand auf den Teide (3718m) und rechter Hand auf die Küste.
Halten uns auf den mit den Täfelchen „Sendero 8“ und mit grünen Punkten markierten Weg links, um dann – kaum haben wir vom Aufstieg verschnauft – wieder gut 20 Minuten steil auf die Montaña Pasajirón (2529 m) anzusteigen. Vor uns haben wir einige der zu umgehenden Berge, unter anderem die markante Spitze des Roque de la Grieta (2524 m). Zurück noch ein Blick auf den Guajara. Zehn Minuten später der erste Blick auf die aus dem Dunst aufsteigende
Insel Gran Canaria.
Der Weg führt uns nun bergab, bewundernswürdige Felsformationen begleiten die Strecke. Immer wieder „Sendero 8“ Täfelchen. Wir umrunden den nächsten Berg und gelangen auf eine Schotter-Fahrstraße. Dieser folgen wir erst eben, um dann weiter über immer schlechter werdenden Weg nach
Süden abzusteigen.
Da es sich ja um eine Kamm-Höhenwanderung handeln soll, kommen bei uns Zweifel auf, ob wir denn noch richtig sind, da inzwischen die Kennzeichnung aufgehört hat und wir uns auf den Kiefernwaldgürtel zu bewegen.
Wir sind uns jedoch sicher, keinen abgehenden Pfad verpasst zu haben und so wandern wir auf dieser Straße, die dann nach links abbiegt, weiter. Bis hierher sind wir 3 Stunden gegangen.
Geraume Zeit später blicken wir rechts unter uns auf 2 markante Kiefern.
Vor uns zieht sich der Weg als breites Band unterhalb des Roque Grieta entlang.
Um 14 Uhr erreichen wir ein Plateau, haben von hier einen phantastischen Blick in die Caldera und sehen links unten einen schmalen Trampelpfad, der zu uns heraufführt, jedoch nirgends eine Kennzeichnung.
Wenig später suchen wir uns eine windgeschützte Mulde und machen unsere obligatorische Apfelpause mit Blick auf die Insel Gran Canaria.
Hätten wir gewusst, dass kaum 5 Minuten später ein wunderschöner Hirtenunterstand mit „Fenster“ zum Teide ist, hätten wir unsere Rast hier abgehalten.
Kurz nach ½ 3Uhr haben wir den ersten Blick auf das Observatorium. Ein Lichtblick! Der sandige, leicht geröllige, breite Weg führt zwischen riesigen Ginsterbüschen und den kleineren Sträuchern der Teide Skabiose und des Besenschröterichs und den Skeletten der Teide-Tajinasten immer heiter weiter.
15.10 Uhr: Nach Stunden endlich wieder ein grüner Pfeil und ein grüner Punkt.
Hätten wir es nicht geahnt, so wüssten wir es jetzt: wir sind richtig!
Wir passieren eine umgefalleneTafel, die uns darauf hinweist, dass sich hier Militärgelände befindet und es gefährlich ist.
Eine halbe Stunde später erreichen wir wieder ein Plateau und hier macht uns eine Schautafel schlau: Wir sind an der Montaña Guajara, Topo de la Grieta und Risco Verde vorbeigewandert. Vor uns haben wir den Teide, la Montaña Mostaza und la Fortaleza.
Ein Stück weiter – in der Collado Degollada de Abreo – rätseln wir, ob das links angebrachte Steinmännchen für uns relevant ist, denn unsere Absicht ist ja, bis nach El Portillo zu wandern und rein gefühlsmäßig müssten wir uns links halten.
Welch Wunder! In diesem Augenblick kommt strammen Schrittes ein Paar mit Hunden angewandert. Und noch ein Wunder: Canarios, die sich hier gut auskennen.
Sie erklären uns, der Weg nach El Portillo führt links, unter der etwas später zu erreichenden Holzabgrenzung hindurch zu dem Weg „Siete Cañads“. Gehzeit geschätzt 1 bis 2 Stunden. Sie boten uns jedoch auch an, ihr Wagen stehe an der TF 24, unterhalb von Izaña, und da sie sowieso ins Orotavatal an El Portillo vorbeifahren, könnten wir mit ihnen kommen.
Keine Sekunde mussten wir überlegen und nahmen dankend das Angebot an.
Beflügelt wanderten wir plaudernd, dem Weg links folgend – rechts ein Blick auf den Berg Cerrilar (2361 m) und links nochmal ein unverstellter Blick auf den Teide – in einer halben Stunde bis zur TF 24.
Noch eine Schranke passieren und um 16.36 Uhr, also ziemlich genau nach 6 Stunden haben wir unser abgekürztes Ziel bei Km 39 erreicht. Also stimmte unsere ursprüngliche Planung in etwa: 6 Stunden Gehzeit.
Wir amüsierten uns königlich, denn als uns die freundlichen Canarios um kurz vor 17 Uhr am Restaurant El Portillo absetzten, stiegen unsere Männer gerade aus dem Auto. Wir haben dann dort noch bis ½ 6 Uhr in der Sonne sitzend Kaffé getrunken.
Das Abschlussessen gönnten wir uns nach dieser Tour (um nicht zu sagen: Tortur) im Restaurant Centileno oberhalb von Valle de San Lorenzo.
Fazit:
Will man seine Kondition auf den Prüfstand stellen oder seine Kondition verbessern, dann ist das eine hervorragende Tour.
Die Wegbegleiter: Links der Teide und rechts die Küste und die Insel Gran Canaria können einen nicht 6 Stunden ununterbrochen begeistern, da der Weg, bis auf die ersten 2 Stunden nicht wirklich abwechslungsreich ist und auch die bizarren Felsformationen nur im ersten Teil zu sehen sind.
Obwohl es jetzt aus klimatischer Sicht sicher die richtige Zeit ist, ist es schade die Tour jetzt zu gehen da rundherum auf anderen Strecken alles blüht, denn hier zeigt sich kein einziges, winziges Blümelein und auch kein einziger blühender Strauch.
Anfahrt:
Mit dem Bus 342 um 9.15 Uhr ab Busbahnhof Playa de las Américas
Rückfahrt: bleibt nur ein privates Taxi.
Anmerkung:
Wir haben entgegen vielen anderen Beschreibungen die Wanderung ausgehend vom Parador begonnen, denn dann ist das private Taxi nur einmal gefordert.
Geht man von El Portillo kann man es niemals zum Bus um 16 Uhr ab Parador schaffen.
Hat man Pech, dass zu viele Leute mit dem Bus mit wollen und viel Verkehr ist, kann es einem zudem passieren, wie uns auf der Wanderung von El Portillo zur Caldera, dass man in El Portillo erst um 12 Uhr ankommt.
Vom Schwierigkeitsgrad her denke ich ist kein großer Unterschied ob man unterhalb des Observatorium beginnt oder am Parador.
Empfehlung:
Sich vom privaten Taxi bei Km 39 an der TF 24 abholen lassen.
Restaurant:
Centilena
Etwa zwei Kilometer hinter Valle de San Lorenzo in Richtung San Miguel de Abona in einer langen Rechtskurve liegt der Mirador de la Centinela auf einer Art Terrasse.
Den grandiosen Ausblick über die Vulkankegel der Aldea Blanca del Llano sowie auf die Küste mit dem Südflughafen und den freundlichen Service gibt es hier gratis.
El Portillo – La Caldera (Aguamansa)
Wann stapft man auf Teneriffa bei einer Wanderung schon mal im Sonnenschein durch Schnee? Jetzt, Ende März!
Auf der einen Seite Schnee, auf der anderen Seite des Weges gerade im Blühen begriffener Teidelack! Zugegeben: schon ein besonderes Erlebnis.
So wie in den Alpen im Frühjahr: Schnee und Krokusse. Dieses Gefühl beschlich mich bei dieser Wanderung.
Jedoch: War die letzte Tour – El Palmar – Teno Alto – El Palmar eine Wanderung durch Blüten, so war diese hier dagegen eher eine karge Wanderung durch lichten Kiefernwald, Gagelbaumhaine, Schonungen von neuangepflanzten kanarischen Kiefern und einem Erikabaumheide-Wald. Dazu bizarre Felsformationen und mossbewachsene, gedeckte Kanäle. Gelegentlich ein Blick zur Küste und Puerto de la Cruz und zurück auf den noch verschneiten Teide .
Dazu Vogelgezwitscher und ein wunderbarer Duft der sonnengewärmten Kiefernnadeln. Idyllisch!
Wander-Wegstrecke: 13, 94 km, 4 Stunden 20 Minuten, davon sind 10 Minuten Pause abzuziehen.
Unser einziger Hinweis zu dieser Wanderung war bei einer anderen Gelegenheit ein Wegweiser an der Caldera von Aguamansa: El Portillo 13,3 km und wir hatten auch einen Hinweis in El Portillo gefunden.
Nur Mut: Mit dem Bus bis El Portillo. Unmittelbar gegenüber der Bushaltestelle und dem Restaurant El Portillo, die Straße überqueren, beginnt der Einstieg (glauben wir), da wir einen Holzpfahl mit einer weiß-roten Markierung sehen. Eine gewisse Unsicherheit beschleicht uns, da kein Hinweis auf den Camino 131 zu sehen ist, der vom Anaga-Gebirge bis Arona führen soll.
Lediglich eine Hinweistafel:“ Sendero 14, Alto de Guamaso, Rundweg.“
Aber, die Richtung stimmt und wir wandern los. Streckenweise geht es über Schneereste, vorbei an einem Hinweistäfelchen „Sendero 14“ und den später rechts abgehenden Weg lassen wir unbeachtet. Nach 25 Minuten erreichen wir den ersten Hinweis auf die von uns ausgesuchte Tour.
Nach 30 Minuten erreichen wir einen Tunnel, der unter der TF 21 herführt und weiter geht es durch Kiefernwald, auf einem mit Kiefernadeln bedeckten Weg bergab.
Endlich, nach weiteren 5 Minuten haben wir die Gewissheit: wir befinden uns auf dem gewünschten Pfad: Caminos Naturales Anaga – Chasna Nr. 131. Gelassen können wir nun der weiß-roten Markierung folgen und unterwegs die diversen Felsformationen bestaunen. Wie auch auf den letzten Wanderungen stellen wir fest: wunderbar präparierter Weg und in Abständen immer wieder Markierungen.
Eine Unsicherheit im Hinblick auf die weitere Wegeführung beschleicht uns, als wir ein großes Stück Forststraße gehen, bisher haben wir diese immer nur gekreuzt. Also noch mal bis zum letzten Hinweis zurück, da uns ein Steinmännchen, abweichend von der markierten Spur, irritierte. Aber: wir waren richtig. Es geht nun tatsächlich 15 Minuten auf der Forstraße abwärts, um dann wieder rechts auf einen schmalen Pfad geleitet zu werden.Der Weg ist – wie bereits gesagt – gut präpariert, trotzdem ist Trittsicherheit von Vorteil, da streckenweise sehr geröllig. Kurz darauf tut sich uns der Blick auf ins Orotavatal, Puerto de la Cruz und die Küste. Pause ist angesagt.
An Hand einer Hinweistafel können wir feststellen, dass wir in 2 Stunden 5,8 km gegangen sind und noch 7,5 km vor uns haben.
Wir passieren ein Stück ehemaligen Kiefernwaldes, bei dem die Aufräum- und Aufforstarbeiten nach dem verheerenden Sturm noch nicht abgeschlossen sind und gelangen in eine Neuanpflanzung mit kanarischen Kiefern. Man kann sich vorstellen,
mit wie viel Aufwand die Schäden hier beseitigt wurden. Nur hin und da lugt noch ein Veteran der fehlgepflanzten, kurznadeligen Kiefern aus dem dichten Grün heraus.
Das Bild ändert sich und wir wandern nun durch einen regelrechten Wald aus Erikabaumheide. Kurz darauf warnt ein großes Schild vor einer gefährlichen Kreuzung. Was ist? Wir queren eine Forststraße.
Noch 5,4 km bis zur Caldera.
Nach ca. 3 ¼ Stunden gelangen wir an eine Ansiedlung und haben freien Blick auf Puerto de la Cruz. Ein breiter Pfad führt uns zur „Pino o Fuente de Dornajito“. Diese Quelle wurde schon 1715 von Mr. Edems und 1724 von Pater Feuillée anläßlich der Beschreibung des Orotavatales und der Route zum Pico del Teide erwähnt. Und natürlich hat Alexander von Humboldt „die berühmten Wasser“, die die einzige Quelle auf dem Weg zum Gipfel ist, beschrieben.Tische und Bänke laden zur Rast ein und weiter geht es über gut ausgebaute Stufen hinauf.
Wir übersteigen eine bemooste Wasserleitung, halten uns hier links, mit Blickrichtung auf das Dach eines Gebäudes zu und über Stufen geht es abwärts.
Die letzten 3,2 km bringen uns ins Schwitzen. Steil, steil bergauf. Einmal kurz bergab, da ein großes, eingezäuntes Gelände zu umrunden ist. Es ist eine malerische Strecke: bemooste kleine Steinwälle säumen den Weg, ein Lichtspiel in dem lichten Erikawald mit vielen neuen Austrieben. Schön!
Die zweite Verunsicherung auf dieser langen Strecke: Die gewohnte weiß-rote Markierung fehlt, weiß-grün ist jetzt angesagt mit Hinweis auf 1,8 km Aguamansa und 1,0 km Chillero.Also halten wir uns Richtung Aguamansa. Da später keine weiteren Kennzeichnungen zu sehen sind, fragen wir vorsichtshalber einheimische Frauen, die wohl einen Spaziergang gemacht haben, nach dem Weg zur Caldera. „Immer gerade aus und dann rechts hoch.“
Nach einem erneuten Hinweis: diesmal rot-weiß, grün-weiß geht es rechts steil bergan. Um kurz vor 16 Uhr: Noch 0,9 km. Ein Klacks, denkt man. Aber wir pusten. Wussten gar nicht wie lange 900 Meter sein können. Hinweis: 0,4 km. Noch eine Straßen-Untertunnelung und noch mal steil, steil hinauf.
Um 11.55 Uhr sind wir in den Cañadas gestartet und um 16.15 Uhr am Grillplatz La Caldera angekommen.
Um kurz nach ein Uhr, bei unserer obligatorischen Apfelpause mit Blick auf Puerto de La Cruz, haben wir meinen lieben Mann angerufen, dass wir vermutlich so gegen 16.30 Uhr ankommen werden, so dass er planen kann, wann er losfahren muss.
Es passte prima. Eine kurze Kaffé-Pause an der dortigen Bar und dann unterhalb der Forellenzucht-Farm in Aguamansa im Restaurant Aguamansa zum Essen eingekehrt und bis 18 Uhr im Sonnenschein, draußen, gut gegessen. Herrlich!
Fazit:
Eine Wanderung, die uns wieder einmal vor Augen führt, wie vielfältig Teneriffa ist. Zwar keine Super-Ausblicke, auch keine Blütenpracht, wie wir sie auf der Bus-Hinfahrt vor Villaflor sahen: Ein Meer der weiß-blühenden Escobonsträucher (sprossender Geißklee) und das leuchtende Orange des kalifornischen Schlafmohns, dafür aber viel, viel Natur: Kiefern, Gagelbäume und Erika-Baumheide, ein paar Vergißmeinnicht und die unterschiedlichsten Landstriche.
Restaurant:
Restaurante Aguamansa, an der Careterra gral. Las Cañadas bei km 15
Telefon 922 33 06 38
Montags ab 16 Uhr Ruhezeit
Sehr zu empfehlen: Trucha, (Forelle) mit Speck gefüllt: 2 Forellen mit Beilade von kanarischen Kartoffeln und etwas Salat für 7,20 Euro
Anfahrt
Mit dem Bus 342 von Playa de Las Américas bis El Portillo (unsere Busfahrt hatte wegen der vielen Passagiere und des starken Busverkehrs in den Canadas über 2,5 Stunden gedauert)
oder Linie 348 von Puerto de La Cruz
Abfahrt
Hat man kein privates Taxi mit dem Bus 345 nach Puerto de la Cruz (z.B. 16.50 Uhr), dann in den Süden weiter mit Linie 103 nach Santa Cruz und mit Linie 110 (direkt bis Playa de las Américas) oder Linie 111 mit vielen Haltepunkten.
El Palmar – Teno Alto – El Palmar
Wer Blumen und Farben liebt, der sollte diese Tour unbedingt JETZT, im März, gehen.
Gelb, weiß, lila und auch pink, eine Blütenpracht ohne gleichen. Die Hänge von dem Lila der Cinerarien überzogen, dazwischen Krokusse und flächenweise das Gelb der Gänsedistel, das Weiß der blühenden Erikabäume und auch Ginsterbüsche und das Pink der Platterbse und der Montebrezien, das zarte Lila des Natternkopfes, das Blau des Bonnets Natternkopfes, das Orange der Kanaren Glockenblumen und noch mal gelb von der vielblättrigen Drüsenfrucht und Kanaren-Hundsrauke. Natürlich viel, viel Grün der Lorbeerbäume, Palmen, Kiefern, Agaven, Farne und Dickblattgewächse und und und …
Man muss einfach immer wieder stehen bleiben und diese Farbenpracht in sich aufnehmen! Unwahrscheinlich! Traumhaft!
Hätte jetzt noch die Sonne geschienen, die Farbenpracht wäre nicht mehr zu überbieten gewesen.
Zuviel der Schwärmerei? Dann wenden wir uns den Fakten zu:
Wanderwegstrecke: 4 ¼ Stunde, 11,5 km
Die Wanderung kann wahrscheinlich in kürzerer Zeit gegangen werden. Wir haben uns jedoch einmal etwas verlaufen, da wir die Tour gehen wollten, wie wir sie vor vielen Jahren gegangen sind und dieser Weg endete jetzt im Nirgendwo. Also ein Stück zurück und wie die Bergziegen, deren Gebimmel uns begleitet, steil hoch auf den ausgeschilderten Weg. Aber von vorne:
Wir starten die Wanderung um 10.20 Uhr in El Palmar (530m) gleich bei dem Hinweissschild „Teno Alto – Los Pedregales“. Unmittelbar daneben befindet sich der Einstieg, ausgeschildert mit „Callejón de Teno 4,6 km“. Auf dem dort angebrachten Hinweisschild werden wir „schlau gemacht“, dass es sich um einen ehemaligen Transportweg von El Palmar zur Hochebene Teno Alto handelt. Anfangs sanft ansteigend durch landwirtschaftlich genutztes Gelände, vorbei an dem rechts abzweigenden Weg zur „Zona recreativa Los Pedregales“, queren wir eine Asphaltpiste.
Nächster Hinweis „Teno Alto 3,3 km – El Palmar 1,6 km“.
Rechts begleiten uns noch Palmen und Kiefern. Eriken kommen dazu und der gepflasterte Weg wird „fulminante“, sprich: sehr steil, aber malerisch. ein Blick zurück auf das Örtchen El Palmar mit dem markanten Berg, der wie eine angeschnitten Torte aussieht.
Wir gelangen zu einem Sattel, haben links von uns die Sendemasten und vor uns sehen wir zum ersten Mal Teno Alto. Ein Stückchen bergab und der nächste Wegweiser sagt uns, dass wir in etwa die Hälfte des Callejón de Teno zurückgelegt haben. „El Palmar 2,2 km – Teno Alto 2,7“. Bis hierher haben wir 45 Minuten gebraucht. Die weiß-gelbe Markierung zeigt uns an, wo es lang geht.
Wir gehen nunmehr ein Stück parallel zur Fahrstraße, begleitet von Wasserleitungen und unsere Strecke führt durch zauberhaften Lorbeerwald mit Blick zur Insel La Palma, zur Nordküste und auf bizarre weiße Vulkanfelsen und wir steigen in den Barranco El Charco ab. Durch die Regenfälle der letzten Tage ist der zum Teil gepflasterte
Weg matschig, die Bayern würde hierzu „batzig“ sagen. Außerdem waten wir durch kleine Wasserlachen und linker Hand bietet sich uns so gar das Schauspiel eines richtigen,
kleinen Wasserfalls. Dass der Weg unter und vorbei an blühenden Erikabüschen und –bäumen geht und von Blumen und Blüten gesäumt ist, habe ich anfangs ja
schon begeistert berichtet. Und auch hier, wie bei der Tour von Erjos – Masca, Glockenblumen über Glockenblumen.
Der Weg führt auf und ab und nach 1 ½ Stunden Gehzeit kommen wir in eine Senke und sehen rechts einige Häuser.
Auf dem befestigen Weg halten wir uns links. Ob man nun hier der Markierung rechts folgt – oder ob man gleich auf dem Weg bleibt, spielt keine Rolle, da der kleine Schlenker – über ein Brückchen – kurz darauf auf den befestigen Weg mündet. Dem folgen wir etwas bergan, um dann rechts auf einem weiteren gepflasterten Pfad bis zur Fahrstraße nach Teno Alto aufzusteigen. Die weiterführende Fahrstraße ist linker Hand mit den gekreuzten Balken gekennzeichnet: Also hier nicht weiter. Oben angekommen queren wir die Fahrstraße und gehen an dem Opferplatz San Jeronimo vorbei auf einem offensichtlichen Pilgerpfad ein kurzes Stück bergab, gelangen auf die
Fahrstraße, die uns direkt zum Kirchplatz von Teno Alto (770m) führt. Zwei Bars bieten die Möglichkeit einzukehren.
Es ist Punkt 12 Uhr, also haben wir bis hierher 1 Stunde 40 Minuten gebraucht.
Uns ist es jedoch nicht danach, hier eine Pause zu machen. Es hat immerhin nur 9 Grad.
Hier in diesem Naturpark gehen noch diverse Touren ab, so z.B. zum Risco-Steig oder nach Punta de Teno.
Wir jedoch biegen bei der Bar Teno Alto links ab, wandern auf der Asphaltstraße hoch, vorbei an einigen wirklich urigen Ziegenställen und Zäunen, die mit Luftnelken bestückt sind, kommen an den Casas de la Mesita vorbei, sehen vor uns ein
neues Wasserreservoir und der Blick geht hier auf die Westküste und dahinter auf die Insel La Gomera und heute so gar auf El Hierro.
Achtung:
Hier unbedingt den Wegweisern „17,2 km San José de los Llanos“ 3 km Cumbre de Baracán“ und kurz darauf „17 km San José de los Llanos“ 2,8 km“ folgen“, die wir nach ca. 20 Minuten erreichen.
An dieser Stelle gingen wir auf der vor Jahren gegangen Tour geradeaus weiter, was sich nunmehr als Irrläufer herausstellte. Für uns war es nicht so tragisch, dadurch sahen wir noch zwei Herden der hier traditionellen Ziegen und eine phantastische Felswand, wie eine moderne Skulptur.
Jedoch, wir mussten ein Stück zurückgehen, um dann steil hochzusteigen, da wir oberhalb von uns Wanderer sahen.
Wir gelangten auf den schönen Pfad auf dem Kammrücken durch Neuanpflanzung von Lorbeerbäumen und Absicherungen des Hangs vor Erdrutschen mit Erikazweigbarrikaden. Der Baumheidewald und biszarre weiße Felsen begleiteten uns und wir blicken auf eine ganz spezielle Landschaft. Teilweise terrassiert für die
Landwirtschaft, teils karg und zerklüftet. Wir fühlten uns an die Insel El Hierro erinnert.
Hier legen wir unsere obligatorische Apfelpause ein, die jedoch nur wenige Minuten dauert, da es sooooo kalt ist.
Zum Aufwärmen weiter:
Der Pfad ist gut auszumachen, jedoch streckenweise sehr schmal und schroff.
Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind für dieses Teilstück von Vorteil.
Vor uns haben wir den Gipfel des 1000 Meter hohen Baracán und rechts blicken wir auf die Häuser von Las Carrizales.
Der Weg wechselt von der rechten auf die linke Seite und wir wandern nun am Hang des Baracán entlang, um zum Tabaibapass abzusteigen.
Bis hierher haben wir von Teno Alto – durch unseren Irrweg – 1 Stunde 50 Minunten gebraucht.
Am Tabaibapass (810m) versuchen wir die verwitterte Hinweistafel „Mirador de Baracán“ zu entziffern und steigen links, kurz vor dem Parkplatz in das El Palmar-Becken ab. Über uns rüttelt ein Falke in der Luft und wir waten regelrecht durch Blumen.
Die Hänge komplett lila überzogen von den Cinerarien, ganze Flächen gelb der Gänsedisteln. Wunderschön und auf einem schmalen Pfad gut zu gehen.
Nach 10 Minuten gelangen wir an ein mit Steinen verkleidetes fensterloses Gebäude und gehen nun über eine breitere Fahrstraße bis wir auf die TF436 gelangen. Der folgen wir nun bis zum Ort El Palmar.
Fazit: Eine so schöne, blumenreiche Wanderung mit so phantastischen Ausblicken sucht ihresgleichen.
Nächstes Jahr im März kommen wir wieder! Ich denke, das sagt alles!
Anfahrt:
Da es sich um eine Rundwanderung handelt, kann man mit dem eigenen Wagen nach El Palmar fahren oder aber man nutzt die Busverbindungen der TITSA
von Los Silos Linie 355 bzw. 366
von Los Cristianos bis Santiage del Teide Linie 460 und dort umsteigen in Linie 355