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Rundwanderung auf dem Teno-Plateau

Den ältesten und dünnbesiedelsten Inselteil, der vor cfa. 17 Millionen Jahren entstand, wollen wir uns heute erwandern.

Vorweg: Traumhaft schön!

Zum einen haben wir wunderbaren Sonnenschein! Keinen Wind! Was hier oben ungewöhnlich ist!
Zum anderen die Landschaft hier oben ist so was von abwechslungsreich:
In einem Bereich denkt man, man befindet sich auf einer schottischen Hochebene oder im  Bryce Cañon, zum anderen hat man den Eindruck man ist in der Sahara oder in einer zu Stein gewordende Wüste!

Wanderwegstrecke: 9 km, 3 Stunden 35 Minuten, davon knapp 10 Minuten die obligatorische Apfelpause

Track-I

Die GPX-Daten der Tour zum Download im Zip-Format

Manfred hatte uns die Tour zusammengestellt und Elisabeth hat sie noch erweitert und verfeinert. Somit war sie für uns perfekt.

Heute begleiten uns Michaela und Renata und wir starten an der Plaza in Teno

Alto, am Kirchlein und gehen ein Stück die Straße zurück, die wir gekommen sind und schon grüßt uns – ohne verhüllende Wolken – der Teide.
Schnell werden wir links Treppen hochgeschickt hinein in den Mächenwald, den Lorbeerwald. Hohe Erikabüsche säumen den Pfad, Kanaren Glockenblumen sonnenbeschienen leuchten wie kleine Lampions, die Gänsedisteln blühen schon und ihr Gelb strahlt wie die Sonne selbst.

Hier oben ist bereits der Frühling ausgebrochen. Große Flächen mit nickendem Sauerklee und Ringelblümchen wachsen entlang des Pfades.
Hinweisschilder nach Punta de Teno und San José de los Llanos gibt es so gar P1220027hier, die uns aber heute nicht interessieren. Wir bleiben vor Ort.
Hier wachsen der Bonnets-, Stachlige- und Riesengroße Natternkopf, der Harzklee, die dunkelpurpurrote Wolfsmilch, ja so gar der Kanaren-Schein-Krokus.

An den uns umgebenden Hängen blicken wir auf die ehemals P1220129landwirtschaftlich genutzten Terrassen. Wir schreiten auf einem gut auszumachenden, sandigen Weg abwärts  an riesigen Ansammlungen der Kaktusfeigen  und Agaven vorbei.
Immer wieder passieren wir verfallene Ruinen der verlassenen Häuser, die mit dem hier vorkommenden Steinen erbaut wurden. Regelrechte Monsterexemplare der Juba-Wolfsmilch gedeihen hier.
Dann wird unsere vorgesehene Route durch ein Hinweisschild auf Bienenstöcke, gefährliche Bienen, gestoppt. Keine Seltenheit auf der Insel.
P1220061Nein, das muss nicht sein. Wir suchen uns einen Pfad durch die Stein-Pflanzenwelt und haben einen „Steinmann“ im Auge. Da wollen wir hin.
Schaffen es auch, aber nun sind wir erstmal auf uns angewiesen ohne die uns leitende „Agatha“ (Elisabeths Sprecherin von dem Wanderprogramm komoot).P1220076
Wir kommen auch zu weit rechts ab, landen bei einem zweiten „Steinmann“, blicken in einen tiefen Barranco aber auch auf den Leuchtturm von Punta Teno.
Hier probieren wir mit viel Spaß das Echo aus, das uns P1220081von den steilabfallenden Felswänden widerschallt.
Uns  bleibt nichts anderes übrig als am Barrancorand quer Beet aufwärts zu steigen bis wir weit oben wieder den sandigen Weg erreichen.

Nach gut 2 Stunden Gehzeit gelangen wir an den Weiler „Tablada“. Sichten Ziegen, die hier früher die Landschaft bevölkerten und gelangen kurz darauf an den Hinweis „Queseria Naturteno 300 m“ beim Weiler „Matoso“. Da wollen wir hin, den daheimgebliebenen Ehemännern Ziegenkäse mitbringen.
Jedoch, wir müssen uns sagen lassen, dass der „Chico“, der junge Mann, heute nicht da ist, dass wir den Käse aber auch an der Plaza in Teno Alto bekommen.P1220104
Der Abstecher war aber nicht vergeblich,  ein schönes Exemplar des Drachenbaumes und eine Hühner- und Entenschar gibt es hier.

Also wieder zurück zur Straße und sind überrascht, dass wir Hinweistäfelchen entdecken, offensichtlich gibt es einen Wanderführer der wichtige oder sehenswerte Punkte erklärt.

An Höhlen und Hinweisschildern wandern wir entlang und halten uns Richtung Punta de Teno zum Weiler El Cercado. Hier gehen wir etwas oberhalb jedoch rechts, marschieren auf der Asphaltstraße an Gänsedistelwiesen vorbei, entdecken den blühenden Kanarenknoblauch und erreichen bald darauf den Weiler „Los Dornajos“.

P1220124Hier gibt es wieder Ziegen und da wir von der Straße weg wollen, folgen wir dem Pfad, der als private Weidefläche ausgewiesen ist. Linker Hand liegen die kultivierten, landwirtschaftlich genutzten Terrassen und der schmale Wiesenpfad schlängelt sich aufwärts, an Cinerarien vorbei, dann wird es abenteuerlich. Etwas in dieser Art muss P1220137wohl immer auf unseren Wanderungen sein. Der Pfad verliert sich nämlich und durch das Steingewirr und das Grünzeug müssen wir uns das Weiterkommen suchen. Wir wissen nur, dort oben, wo wir ein Auto sehen, da müssen wir hin. Das ist unsere Richtschnur.
Farne, Gänsedisteln, Affodills an denen vorbei steigen wir auf und dann ändert sich das Landschaftsbild total.

Jetzt wird es wüstenmäßig: rötlicher, bräunlicher, grauer Sand, Gestein, phantastisch.

25 Minuten dauerte von dem Abzweig an unser Aufstieg.
Wir sind der Meinung, jetzt haben wir uns unsere obligatorische Apfelpause verdient im Angesicht dieser wunderschönen Landschaft.
P1220155Auf einem Fels thront ein windgepeitschter Strauch der an die Jeffrey-Pine in Yosemity-Nationalpark erinnert, mein Interesse wird durch eine Felswand mit eingeschlossenen kugelartigen Steinen (Lava-Bomben) geweckt.

Wir lassen den Hinweis zum Weiler „La Mulata“  unberücksichtigt, da sind wir vor Jahren schon mal gewandert, wir wollen zum Ende kommen, denn inzwischen ist Wind aufgekommen, es ist kalt, die Passatwolken drücken herein und da Elisabeth und ich von unsere Wanderung nach Buena Vista über den Risco-Steig die Gegend kennen,  wissen wir, dass wir nun nur noch auf dem rötlichen Sandweg, mit Erika- und Lorbeerbäumen eingerahmt, zum „Dorf“ Teno Alto aufsteigen müssen.
Auch hier blüht es: Gelb die Kanaren Telline, weiß die ersten Montpellier-Zistrosen und auch weiß der Escobon, der Sprossende Geißklee.

Noch einmal zum Abschluß ein grandioser Blick in die Tiefe. Buenavista liegt unter uns, ein weiterer Leuchtturm und der Teide ist nun von den Wolken verhüllt.

P1220167

Bei  frischem Ziegenkäse, Oliven, Mojo,  Brot und Rotwein lassen wir diese schöne Wanderung ausklingen.

Fazit:
Fährt man frühmorgens los, ist man durch das neue Autobahnteilstück tatsächlich in einer Stunde in Teno Alto und kann hier in eine  wunderbare, schöne, abwechslungsreiche Landschaft eintauchen.

Sieht man von unseren unfreiwilligen Eskapaden ab, ist die Wanderung nicht anstrengend, sehr ausbaufähig oder auch abzukürzen. Sie ist sehr variabel.

Man sollte jedoch den Wetterbericht genau verfolgen, denn bei schlechtem Wetter ist es hier äußerst ungemütlich. Der Wind hat hier so richtig Platz, um  sich auszutoben!

Anfahrt:
Auf der Autobahn TF 1 fahren wir bis zum Ende vor Santiago del Teide, am Kreisverkehr auf die TF 375, dann auf die TF 82 , kurz vor der Kirchein Santiago del Teide der Ausschilderung „Masca“ auf der TF 436, in Palmar links auf die Carretera Teno Alto abbiegen und bis Teno Alto zur Plaza bei dem Kirchlein fahren.

Bei der Rückkehr sei nicht verschwiegen, dass es ab Masca sehr zeitaufwändig und nervig durch die vielen an- und abfahrenden Busse und Autos wird.

 

Impressionen

Tabaiba-Pass – Cumbre de Baracán – Teno Alto – Risco Steig – Buenavista

„Wow! Im Vergleich zu dieser Tour sind alle bisher von uns gegangenen Touren fast Spaziergänge.
Ein absoluter Wander-Höhepunkt!
Grandiose Aus- und Anblicke!

Jedoch nur gehen bei: Guter Kondition! Gutem Wetter! Ohne Schwindelgefühl!

So schrieb ich am 3. Dezember 2008, als wir von Buenavista nach Teno Alto den Risco-Steig hoch gingen.

Heute füge ich noch an: Ein solch‘ wechselndes Farbspiel der Felsen und ihre Formationen, Erika-und Lorbeerwald, immer wieder andere Lanschaftseindrücke: Steile, tiefe Abbrüche, Hochebenen.

Wir können nur sagen: Schöööööön!

Nun der dritte Anlauf für diese Tour in umgekehrter Richtung!

Beim ersten Mal, Start Erjos-Pass, mussten wir in Höhe von Masca wieder umkehren, da die Passatwolken die Sicht versperrten und die Felsen feucht wurden.

Beim zweiten Mal, wieder Start am Erjos-Pass, am 4. März 2014 gingen Elisabeth und ich bis zum Tabaiba-Pass, um dann bei heftigstem Sturm zu entscheiden, Schluss für heute, Abstieg nach El Palmar, dann unfreiwillig weitergewandert bis Erjos.

Heute nun: Wetterbedingungen hervorragend!
Mein lieber Mann machte für uns wieder „Taxi IrmEli“ und wir entscheiden, den Teil vom Erjos-Pass bis zum Tabaiba-Pass schenken wir uns, den kennen wir inzwischen gut.

Unsere Strecke

Unsere Strecke

Wanderwegstrecke: 3 Stunden 15 Minuten

Start also um 10:30 Uhr bei Sonnenschein und Windstille am Tabaiba-Pass.
Erst die fantastischen Rundumblicke genießen, Verabschiedung von unserem Fahrer und schon beginnt der Aufstieg zu den Cumbres de Baracán. Eine Stunde heißt es nun bei großer Wärme auf einem Pfad, der durch einen regelrechten Steingarten führt, aufzusteigen. Schweißtreibend!

Aber dieser Blick:
Links Richtung Masca-Schlucht mit den Berggraten und das Örtchen El Carizal, links runter nach El Palmar und zum Meer. Der Teide ist hinter Wolken versteckt.

Durch einen regelrechten grünen Tunnel aus Erika- und Lorbeebäumen gehen wir auf der Bergkuppe, steigen über tiefrot gefärbte Felsen ab bis zum Hinweis: 7,2 km Punta de Teno.

Die Bar

Die Bar

Schnell sind wir im Weiler Teno-Alto, nochmal den Wegweiser studieren und hinter der Bar Los Bailaderos geht es gleich rechts ab.

Es gibt inzwischen Hinweistafeln, die eine sagt uns: PR TF 58 Camino del Risco, Buena Vista (Casablanca) 3,9 km das ist unsere Strecke.

Es erübrigt  sich die Wegstrecke detailliert zu beschreiben, da die Markierung – weiß-gelbe Balken – die Richtung vorgibt.

Aufstieg, Abstieg, Aufstieg, Bergkegel, Hochlandflächen, windgepeitsche Erikasträucher, die Insel La Gomera zum Greifen nah.
Immer wieder Hinweistafeln.

Wir schreiten rasch aus, bis wir zum eigentlichen Abstieg, dem Risco-Steig kommen.

Wir bewundern im Nachhinein die Menschen, die diese abenteuerliche Strecke als Verbindung zwischen  Buena Vista und dem Rest der Insel nutzen mussten, um zum Kirchenbesuch und den Hochzeiten abzusteigen. Die Waren von unten nach oben aber auch ihre Toten von oben nach unten zur Beerdigung zu transportierten.

Respekt! Hut ab!

Wir machen es heute  nur zu unserem Vergnügen.

Aber hier will jeder Tritt bewusst gesetzt werden, denn es geht im Zick-Zack auf schmalstem Pfad, dicht an den Abhängen nur über Gestein abwärts.
Das letzte Stück, vorbei an den riesigen Wasserbassins werden wir durch den Barranco mit seinen Monument-Felsen geleitet.

Um 14:45 Uhr werden wir bereits von meinem lieben Mann auf der Straße erwartet, die zur Punta de Teno, dem Leuchtturm führt – die aber schon geraume Zeit wegen Steinschlaggefahr gesperrt ist.

Kurze Beratschlagung, wo gehen wir essen?

Müssen nicht lange überlegen: Wenn wir schon mal in Buenavista sind, ist unser Lieblingslokal:

Restaurant „El Burgado“

Restaurant El Burgado

Restaurant El Burgado

Playa La Arena
Buenavista del Norte
Telefon: 922 12 78 31
Die Küche ist jeden Tag von 12:00 bis 21:00 Uhr geöffnet.

Was uns daran so gut gefällt:
Das Essen ist gut, das Ambiente außergewöhnlich: Ein Bächlein fließt durch das Lokal und die Terrasse.
Der Blick auf das bewegte, schäumende, brandende Meer – heute im Sonnenschein – ist kaum zu toppen.

Da wir  nun schon mal in Buenavista sind, fahren wir auch noch in den Ort.
In der Nähe der Kirche ist die Calle La  Alhóndiga und hier die Pastelería El Aderno, die ganz excellente Törtchen anbietet. – Leider kann man hier nicht Café trinken, jedoch die freundliche Verkäuferin erklärt uns, mit unserem Kuchenpaket können wir zur Bar auf der Plaza gehen und dort zum Café den Kuchen verzehren.

Gesagt, getan! – und nicht bereut !!!

 

Impressionen von unserer Tour

Erjos Pass – Mirador de Tabaiba – El Palmar – Monte del Agua – Erjos

Die Wetterprognose war gut, also stand für Elisabeth und mich fest, heute nehmen wir den zweiten Anlauf für die Tour – Erjos Pass – Mirador de Tabaiba – Teno Alto – Risco Steig – Buenavista, die wir damals mit einer größeren Gruppe gehen wollten und wegen heftigster Passatwolken abgebrochen haben und wieder zum Erjos Pass zurückgekehrt sind.

Aber: Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt!

Wanderwegstrecke: 18.19 km, 5 1/2 Stunden ohne Pause.
Start vom Busbahnhof Costa Adeje um 9:35 Uhr mit der Linie 460.
Der Busfahrer kennt uns inzwischen schon.
10:45 Uhr Ausstieg am Erjos Pass.

Unsere Tour

Unsere Tour

Höhenprofil

Höhenprofil

Das waren 690 Höhenmeter aufwärts und 800 Höhenmeter abwärts.

Blick hoch zum noch schneebedeckten Teide und runter nach Arguayo.

In der Ferne der Teide

In der Ferne der Teide

Ein kleines Stück auf der Straße hoch bis zum Hinweis „Puerto de Erjos 1117 m“. Kurz darauf geht links der Weg ab.
Ein Blick auf die künstlich angelegten Teiche und auf der Asphaltstraße steigen wir heute die Diritissima aufwärts Richtung Gala, denn wir haben ja eine lange Strecke vor uns und wollen keine Schlenker gehen. Daher beachten wir auch nicht den links abgehenden Weg mit Hinweis: Teno alto, den wir sonst für die Galaumrundung nehmen.
Am Eisentor biegen wir links ab und gehen abwärts, als wir auf den

Hier biegen wir ab

Hier biegen wir ab

vorher ausgeschilderten Weg kommen, biegen wir rechts ab, weiter runter.
Obwohl die Passatwolken heftig ziehen nimmt es uns erst mal wieder den Atem beim Anblick der Gänsedisteln in voller Blüte.
Die Hänge sind überzogen damit. An diesen Anblick gewöhnt man sich nicht, man genießt ihn jedes Mal neu!

Dreschplatz

Dreschplatz

Nach 40 Minuten erreichen wir die verfallene Finca und den gut erhaltenen Dreschplatz und die Infotafel zeigt uns an, dass wir auf dem Wanderweg TF PR-51 sind und dass es bis Punta de Teno noch 13,9 km sind.
Wir denken, das könnte auch für die Strecke bis Buena Vista gelten.

Ab sofort befinden wir uns wieder im

Mürchenhafter Weg

Märchenhafter Weg

Märchenwald. Von einem Wanderfreund als „Glockenblumenweg“ tituliert.
Zwischen den blühenden Sträuchern des Escobon, den mit Flechten überzogenen Erika- und Lorbeerbäumen fühlt man sich in einen botanischen Garten versetzt. Die langen, bodenbedeckenden Ranken der Kanarischen Glockenblumen, die auch schon in voller Blüte sind, jedoch durch den vielen Regen platt auf den Boden gedrückt, die mit Moosen überzogenen Steine, später als „Wegebegleitgrün“ Opuntien, Aeonien und Agaven. Den Blick nach unten gesenkt macht man die kleinen Blüten des Ackergauchheils aus, den blühenden Kanaren-Knoblauch, die Breitblättrige Miere.
Die erste Blüte einer Zistrose wird gesichtet.
Dazwischen immer wieder beeindruckende Felsformationen.

Der Weg ist traumhaft schön! Wir genießen ihn trotz Passatwolken, heftigem Wind und Eiseskälte.
Immer heiter weiter.
Was sind wir für Glückskinder: Genau als wir an die Stelle oberhalb von Masca mit der phantastischen Sicht kommen hat der Wind die Wolken

Überragender Blick

Überragender Blick

vertrieben, die Sonne kommt durch und wir bestaunen den linken Masca-Grat, den Guergues-Steig, den rechten Masca-Grat, El Carrizal, den wir gerade vergangenen Dienstag bei Traumwetter gegangen sind.

Dazwischen die Masca-Schlucht.

Blick auf’s Meer!
Beschwingt gehen wir weiter und sind guten Mutes, diesmal die geplante Tour zu Ende gehen zu können.

Einige Wanderer kommen uns entgegen und fragen, ob der Wind weiter oben etwas abnimmt. Wir verneinen, nicht wissend, dass er noch wesentlich heftiger werden wird.
Aber: nun packen wir Stirnband und Handschuhe aus. Das mussten wir kaum mal in all den Jahren.
Es ist einfach kalt!

Nach 1 1/2 Stunden Gehzeit haben wir den Blick auf El Palmar und das Meer.
Der Hinweis: Punta de Teno 11,4 Km

Und eine halbe Stunde später erreichen wir den Mirador de Tabaiba.
Es scheint zwar noch die Sonne, da aber der Wind inzwischen zu Sturm wurde und wir Mühe haben uns auf den Beinen zu halten, entscheiden

Anwärts nach Palmar

Anwärts nach El Palmar

wir: NEIN, das ist am Riscosteig ja lebensgefährlich. Wir brechen hier ab. Nicht weiter Richtung Teno, da kommen wir nicht mehr weg.
Also: Abstieg nach El Palmar.
Den Weg kenne wir gut, sind aber auch dieses mal wieder von der sonst selten zu sehenden Blütenpracht überrascht:
Klar: Cinerarien, Harzklee, Gänsedisteln, Kanaren-Winden und Kanaren-Hundsrauke, Nickenden Sauerklau sieht man oft, aber wo sind uns schon mal wildwachsend Montebretien und die pinkfarbene Tanger-Platterbse, Calla und Schwertlilien begegnet?

Montebrezien

Montebrezien

Um 13.30 Uhr sind wir in El Palmar. Müssen

Schwertlilien

Schwertlilien

feststellen, dass der Bus nach Masca und weiter nach Santiago del Teide erst in 2 1/2 Stunden kommt.
Wir denken, kein Problem, dann gehen wir eben schön zu Mittag essen.
Pustekuchen!

Faschingsdienstag alles zu. Nichteinmal ein Bar ist auf für einen Café.
Was tun?
Nach Buenavista gehen? Der Weg gefiel uns damals nicht.
Nach Erjos hoch? Schaffen wir das? Denn dort kommt der Bus wohl so gegen 16:30 Uhr, wie wir zu wissen glauben.
Doch, das müsste gehen!
Der Kölner würde sagen: „Ganz schön jeck“ = bekloppt oder deppert, loco,  je nach landsmännischer Zugehörigkeit.
Statt 2 1/2 Stunden zu warten nochmal etwa 11 km wandern.
Aber, zu unserer Entschuldigung: Es ist kalt! Um nicht zu sagen: saukalt!
Den Weg kennen wir schon.

Kirche El Palmar

Kirche El Palmar

An der Kirche vorbei in die Calle „Camino las Huertas“ und beim Hinweissschild „TF PR-52,1 2,5 km Monte del Agua“ beginnen wir unseren Aufstieg.
In großzügigen Kehren geht es aufwärts. Nach ca. 20 Minuten dann steil hinauf.
Hunger haben wir. Aber bei der Kälte, dem Wind, da wollen wir uns nicht hinsetzen, also wird im Gehen den obligatorischen Apfel gegessen.
Noch sind wir aufnahmefähig für die Botanik.
Neben den Gänsedisteln, Glockenblumen wandern wir an den riesigen Blütenständen des Rutenkrautes und regelrechten Johanniskraut-Bäumen vorbei. Ein Musterexemplar von Eukalyptus-Baum, Horste von Aeonien, den Mäuseöhrchen, Storchschnabel und hier als „Wegebegleitgrün“ der Teidelack oder auch Besen-Schöterich genannt.

Wir sind selbst überrascht, dass wir den Aufstieg in 35 Minuten bewältigt haben. „Monte del Agua 0,4 km“.

Um 14:23 Uhr haben wir den Hauptweg „TF PR-52 Erjos 7,6 km – Monte del Agua“ erreicht.

Na, ab jetzt wissen wir, keine Aufstiege mehr. Zwar ein stetes, sanftes bergauf durch den wunderschönen Bereich des Monte del Agua.
Von der früheren großen Wandergruppe war das eine beliebte Wanderung, „Lorbeerweg“ tituliert.

Schmarotzer

Schmarotzer

Auch hier sind wir wieder angetan von der Botanik. Was uns früher nie aufgefallen ist, wie viele der Bäume – mit ihren gesprenkelten Stämmen, dicke Schmarotzer ernähren.

Einfach schön

Einfach schön

Die mit Moosen und Farnen überzogenen Wände finden wir immer noch schön.
Aber so allmählich lässt unsere Begeisterung nach.
Wann ist es zu Ende?
Noch eine Kurve, noch eine Kurve und Grün, Grün, Grün!

Weiter Richtung Erjos

Weiter Richtung Erjos

Und Kalt! Kalt! Kalt!
Nach 40 Minuten gelangen wir an den Abstieg, den wir schon zweimal nach Los Silos gegangen sind.
Immer noch 4,5 km bis Erjos.
Wir sind es leid!
Endlich erreichen wir den Abstieg nach Erjos. Noch 0,5 km.
Das schaffen wir.

Erjos zum Greifen nahe

Erjos zum Greifen nahe

Wird auch Zeit, denn inzwischen ist es 15:55 Uhr und wenn unsere Zeitrechnung mit der Busankunft stimmt, dann heißt es sich dranhalten.
16:15 Uhr sind wir im Ort. Hier gibt es offene Bars, aber wann der Bus genau ankommt weiß niemand. Dass die Linie 460 um 16:05 Uhr in Icod de los Viños abgeht, das wussten wir selbst, daher ja unsere Vermutung, dass der Bus so gegen 16:30 Uhr hier ankommt.
Bei der Ungewissheit wagen wir nicht mehr uns einen Café zu genehmigen.
Daran haben wir gut getan, denn: 16:30 Uhr rauscht er an.
Wir haben – leider – wieder den Busfahrer der vielleicht mal Ralleyfahrer werden wollte und die Kurven rasant nimmt.

Nichtsdestotrotz sind wir um 17:30 Uhr am Busbahnhof in Costa Adeje und werden von meinem lieben Mann bereits erwartet.

Heute ist uns nicht mehr nach Essen gehen, trotz riesigem Hunger. Wir wollen nur noch nach Hause und uns die die Badewanne legen zum Auftauen.

Fazit:
Von der Botanik, der Sicht – wenn man die dann mal hat – eine wunder-wunderschöne Tour.

Zur Zeit hat man den Eindruck, es blüht was nur blühen kann! 

Was wir heute gemacht haben, war nicht ganz so prickelnd, da bei der Kälte, dem Wind, zu lang.
Jedoch:
Wir sind unverzagt. Irgendwann werden wir es schaffen – wenn uns der Wettergott gnädig ist – vom Erjos Pass über Mirador de Tabaiba – Teno Alto – Risco Steig – Buena Vista zu gehen.
Wie heißt es: Aller guten Dinge sind drei!

Noch viele Fotos, die uns lieb waren

Teno Alto – Punta de Teno

Waren wir vergangene Woche im Nordosten Teneriffas, dem Anaga-Gebirge, so zog es uns heute in den Westen, in das Teno-Gebirge.
Diese beiden Gebirge und noch das Bergmassiv bei Adeje waren die ersten drei Inselteile, die vor wahrscheinlich 10 Millionen Jahren aus dem Ozean auftauchten. Erst später erhob sich in der Mitte der drei Inselfragmente der Vorgänger des Teide  – nach heftigen Vulkanausbrüchen – und verband sich mit den drei Urinseln zu einer einzigen.

Also wir wandern – wie schon so oft – auf sehr altem, sehr geschichtsträchtigem Boden.

Im Dezember 2000 haben wir die heutige Tour  – in Abwandlung – mit der Wandergruppe der evangelischen Kirchengemeinde Teneriffa Süd gemacht.
Allerdings gingen wir damals auf der Asphaltstraße bis zum Abbruch und nur einige Wanderinnen und Wanderer der großen Gruppe stiegen von hier ab und gingen bis Punta de Teno und wieder zurück nach Teno Alto.

Heutige Wanderwegstrecke: 2 ½ Stunden ohne Apfelpause

Die Anfahrt verlängerte sich ungewollt, da in Santiago del Teide die Zufahrt Richtung Masca für drei Tage wegen Straßenbauarbeiten gesperrt ist.
Also musste unser privates Taxi, sprich: mein lieber Mann, Elisabeth, unseren heutigen Wandergast Ulli und mich über Buenavista – El Palmar – nach Teno Alto chauffieren. Zwei ganze Stunden!

Aber: Wir haben Sonne in Teno Alto. Hier auch keine Selbstverständlichkeit! Allerdings nur 12°C.

Wie immer: Erst Infotafel studieren, etwas umsehen, denn Elisabeth und ich wir waren seit März 2011 – unsere Wanderung von El Palmar über Teno Alto nach El Palmar – nicht mehr hier.
„Entdecken Sie die Gegensätze.
Die Landschaft von Teno (Alto) ist anders als das restliche Gebirge.
Die bisher steilen Abhänge, das Merkmal des Teno-Gebirges, treten in diesem Gebiet zurück und lassen Platz für ein oft windgepeitschtes Hochplateau.
Während Jahrhunderten beherbergte das wohlwollende Relief die Ureinwohner und ihre Ziegenherden. Nach der Eroberung durch die Europäer besiedelten neue Bewohner diese Landschaft. Die Neuankömmlinge brachten andere Vieharten, bereicherten den Getreideanbau mit neuen Varianten und pflanzten neue Nahrungsmittel wie Kartoffeln oder Weinstöcke. Trotzdem hat sich Teno seit diesen vergangenen Zeiten kaum verändert. Heute noch klingen die Gipfel und Täler nach dem Gebimmel der Ziegen, deren Milch den Grundstoff für den vorzüglichen Käse bildet.
Die Bewohner von Teno haben der Zurückgezogenheit und den harten Bedingungen getrotzt und jahrhundertealte Sitten erhalten. Zweifellos beschert Sie ein aufmerksamer und respektvoller Spaziergang in der Umgebung mit einigen schönen Beispielen.“

Um 11:05 Uhr marschieren wir – dem Wegweiser folgend:  PR TF 51 Punta de Teno 6,4 km –   auf der Asphaltstraße gleich einer Ziegenherde entgegen, womit sich die Aussage auf der Infotafel umgehend bestätigt.
Rechter Hand sehen wir Höhlenwohnungen und vor uns breitet sich die Hochebene von Teno Alto aus.
Wir sind gerade mal  500 Meter gegangen, verlassen dann die Teerstraße, folgen dem Hinweisschild „Punta de Teno“ und gehen auf einen eigenartig bewachsenen Hügel zu – die Markierung – gelb-weiß – ist auch nicht zu übersehen.
Nur wenige Schritte weiter  – vorbei an einer großen Steinsäule – geht der Blick geht zum Meer und auf unzählige Terrassenfelder, die die Hänge überziehen. Respekt und Achtung zollen wir den Menschen, die das errichtet haben!

Ein bequemer Weg im Erdreich  – der dann auch wieder in eine Teerstraße mündet – führt uns abwärts  – vorbei an einem mit Kohl bepflanzten Terrassenfeld – zu einem rechts liegenden  Ziegenstall.
Links davon befindet sich ein großer Stein-Corall und hier biegen wir ab. Man könnte auch auf der Teerstraße weitergehen, aber man würde sich die  wunderbaren Ausblicke in den Barranco de las Cuevas nehmen. Gerade jetzt, nach den heftigen Regenfällen, führt der Bach richtig Wasser und kleine Kaskaden und Gumpen unterhalb eines schön geformten Steinmassives begeistern uns.


Es ist ein Pfad wie wir ihn mögen!

Immer wieder kommen wir an kleine Ansiedlungen vorbei,  mit zum Teil verfallenen Gebäuden aber auch noch mit bewohnten. 
Und immer und überall: Terrassenfelder!
Aber auch Kleinodien im Lavagestein, die einer Beachtung würdig sind.
Und immer weiter geht es abwärts. Große Agavengewächse und Feigenkakteen, Tabaiba dulce wie amarga (Wolfsmilch süße wie bittere), die Blätter der Gänsedisteln, Zistrosenbüsche, schon vereinzelt blühende Margariten und Kanaren Lavendel oder unscheinbarer die zarten Blüten des rotschäftigen Blausterns  säumen den Pfad. Selbst wildwachsende Geranien beleben das Bild.
Nach einer guten Stunde Gehzeit mündet der Weg im Barrancogrund und ein größerer Tümpel muss überwunden werden, um dann wieder aufzusteigen.
Nun wird der Weg im Erdreich wieder breiter und man kann rasch ausschreiten.
Der Blick geht auf Windkraftmühlen, das Meer .
Nicht ablenken lassen. Es gilt ein Gatter zu öffnen und auch wieder zu schließen, denn dahinter geht es weiter.
Im Zick-Zack – mit Überwindung einer abgestürzten alten, großen Feigenkaktee – geht es auf steinigem Pfad  steil abwärts.
Wie immer: Gute Schuhe und Stöcke sind unerlässlich. Dass die Knie mitmachen, ist Bedingung.
Nach einer Gehzeit ab Start von 1 ½  sehen wir unser Ziel: Den Leuchtturm von Punta de Teno.
Sicher kann man das alles schneller bewältigen, man würde sich jedoch des Schauens und Staunens vergeben, denn nur auf den Weg zu achten, macht uns keinen Spaß.
Immerhin bringe ich von fast jeder Wanderung mindestens 80 Aufnahmen mit!
Die Hänge sind nunmehr mit großen, imposanten Büschen der Kanaren Wolfsmilch bewachsen und die Felsen sind mit Flechten überzogen.

Um 13.15 Uhr erreichen wir bei den Windkraftanlagen und einer Obst- und Gemüse-Verladestation die Asphaltstraße, die von Buenavista zum Leuchtturm führt.
Da wir uns vor dem „Straße gehen“ drücken wollen, versuchen wir erst unser Glück und halten uns etwas oberhalb links, an Tabaibabüschen und Feigenkakteen mit ihren ekligen Stacheln vorbei. Jedoch nach ca. 10 Minuten müssen wir erkennen, das geht gar nicht. Alles zugewachsen und sehr stachelig. Also einen Pfad durch die Sträucher zur Straße suchen und wer erwartet uns dort? Unser Privat-Taxi!

Wir brauchen also keine Teerstraße mehr zu gehen sondern werden bequem zum Leuchtturm gefahren. Schlendern dort auf den schön angelegten Holzbohlenstegen, schauen mutigen Schwimmern und Springern zu, fotografieren den Leuchtturm in all dem Lavagestein inclusive Blick auf La Gomera und  die wuchtigen Felsen vor Los Gigantes.

Und nun geht es zurück nach Buenavista.

Wir haben uns  in dem besonderen Restaurant
El Burgado, Cno. Rincón (Tel. 922 72 7831)

ein gutes Mittagessen verdient

Fazit:
Wir sind wieder sehr angetan von der so ganz anderen Landschaft im Gegensatz zum Anagagebirge oder unseren sonstigen Touren.
Weite!
Immer wieder gerne!

Anfahrt:
Normalerweise, wenn keine Straßensperrung daran hindert:
Aus Los Cristianos kommend fahren wir auf der Autobahn TF 1 bis zum Kreisel von Adeje, hier auf die TF 82 bis Santiago del Teide dort biegen wir Richtung Masca auf die abenteuerliche TF 436 bis Buena Vista, hier links auf die TF 42 Richtung Punta Teno, sofort wieder links auf die TF 445 „Casa, Punta Teno“.

Abfahrt:
Faro de Teno – Punta de Teno auf der TF 445 bis Buenavista, dann auf der TF 42 bis kurz vor Garachico, hier auf die TF 421 bis Tanque, dann auf die TF 82 über Santiago del Teide –  Guia de Isora bis zur TF 1 nach Los Christianos.

El Palmar – Teno Alto – El Palmar

Wer Blumen und Farben liebt, der sollte diese Tour unbedingt JETZT, im März, gehen.
Gelb, weiß, lila und auch pink, eine Blütenpracht ohne gleichen. Die Hänge von dem Lila der Cinerarien überzogen, dazwischen Krokusse und flächenweise das Gelb der Gänsedistel, das Weiß der blühenden Erikabäume und auch Ginsterbüsche und  das Pink der Platterbse und der Montebrezien,  das zarte Lila des Natternkopfes, das Blau des Bonnets Natternkopfes, das Orange der Kanaren Glockenblumen und noch mal gelb von der vielblättrigen Drüsenfrucht und Kanaren-Hundsrauke.  Natürlich viel, viel Grün der Lorbeerbäume, Palmen, Kiefern, Agaven, Farne und Dickblattgewächse und und und
Man muss einfach immer wieder stehen bleiben und diese Farbenpracht in sich aufnehmen! Unwahrscheinlich! Traumhaft!
Hätte jetzt noch die Sonne geschienen, die Farbenpracht wäre nicht mehr zu überbieten gewesen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zuviel der Schwärmerei? Dann wenden wir uns den Fakten zu:

 

Wanderwegstrecke: 4 ¼ Stunde, 11,5 km
Die Wanderung kann wahrscheinlich in kürzerer Zeit gegangen werden. Wir haben uns jedoch einmal etwas verlaufen, da wir die Tour gehen wollten, wie wir sie vor vielen Jahren gegangen sind und dieser Weg endete jetzt im Nirgendwo. Also ein Stück zurück und wie die Bergziegen, deren Gebimmel uns begleitet, steil hoch auf den ausgeschilderten Weg. Aber von vorne:
Wir starten die Wanderung um 10.20 Uhr in El Palmar (530m) gleich bei dem Hinweissschild „Teno Alto – Los Pedregales“. Unmittelbar daneben befindet sich der Einstieg, ausgeschildert mit „Callejón de Teno 4,6 km“. Auf dem dort angebrachten Hinweisschild werden wir „schlau gemacht“, dass es sich um einen ehemaligen  Transportweg von El Palmar zur Hochebene Teno Alto handelt. Anfangs sanft ansteigend durch landwirtschaftlich genutztes Gelände, vorbei an dem rechts abzweigenden Weg zur „Zona recreativa Los Pedregales“, queren wir eine Asphaltpiste. Nächster Hinweis „Teno Alto 3,3 km – El Palmar 1,6 km“.
Rechts begleiten uns  noch Palmen und Kiefern. Eriken kommen dazu und der gepflasterte Weg wird „fulminante“, sprich: sehr steil, aber malerisch. ein Blick zurück auf das Örtchen El Palmar mit dem markanten Berg, der wie eine angeschnitten Torte aussieht.
Wir gelangen zu einem Sattel, haben links von uns die Sendemasten und vor uns  sehen wir zum ersten Mal Teno Alto. Ein Stückchen bergab und der nächste Wegweiser sagt uns, dass wir in etwa die Hälfte des Callejón de Teno zurückgelegt haben. „El Palmar 2,2 km – Teno Alto 2,7“. Bis hierher haben wir 45 Minuten gebraucht. Die weiß-gelbe Markierung zeigt uns an, wo es lang geht.
Wir gehen nunmehr ein Stück parallel zur Fahrstraße, begleitet von Wasserleitungen und unsere Strecke führt durch zauberhaften Lorbeerwald mit Blick zur Insel La Palma, zur Nordküste und auf bizarre weiße Vulkanfelsen und wir steigen in den Barranco El Charco ab. Durch die Regenfälle der letzten Tage ist der zum Teil gepflasterte Weg matschig, die Bayern würde hierzu „batzig“ sagen. Außerdem waten wir durch kleine Wasserlachen und linker Hand bietet sich uns so gar das Schauspiel eines richtigen, kleinen Wasserfalls. Dass der Weg unter und vorbei an blühenden Erikabüschen und –bäumen geht und von Blumen und Blüten gesäumt ist, habe ich anfangs ja schon begeistert berichtet. Und auch hier, wie bei der Tour von Erjos – Masca,  Glockenblumen über Glockenblumen.
Der Weg führt auf und ab und nach 1 ½ Stunden Gehzeit kommen wir in eine Senke und sehen rechts einige Häuser.
Auf dem befestigen Weg halten wir uns links. Ob man nun hier der Markierung rechts folgt – oder ob man gleich auf dem Weg  bleibt, spielt keine Rolle, da der kleine Schlenker – über ein Brückchen – kurz darauf auf den  befestigen Weg mündet. Dem folgen wir etwas bergan, um dann rechts auf einem weiteren gepflasterten Pfad bis zur Fahrstraße nach Teno Alto aufzusteigen. Die weiterführende Fahrstraße ist linker Hand mit den gekreuzten Balken gekennzeichnet: Also hier nicht weiter. Oben angekommen queren wir die Fahrstraße und gehen an dem Opferplatz San Jeronimo vorbei auf einem offensichtlichen Pilgerpfad ein kurzes Stück bergab, gelangen auf die Fahrstraße, die uns direkt zum Kirchplatz von Teno Alto (770m) führt. Zwei Bars bieten die Möglichkeit einzukehren.
Es ist Punkt 12 Uhr, also haben wir bis hierher 1 Stunde 40 Minuten gebraucht.
Uns ist es jedoch nicht danach, hier eine Pause zu machen. Es hat immerhin nur 9 Grad.
Hier in diesem Naturpark  gehen noch diverse Touren ab, so z.B. zum Risco-Steig oder nach Punta de Teno.
Wir jedoch biegen  bei der Bar Teno Alto links ab, wandern auf der Asphaltstraße hoch, vorbei an einigen wirklich urigen Ziegenställen und Zäunen, die mit Luftnelken bestückt sind, kommen an den Casas de la Mesita  vorbei, sehen vor uns ein neues Wasserreservoir und der Blick geht hier auf die Westküste und dahinter auf die Insel La Gomera und heute so gar auf El Hierro.
Achtung:
Hier unbedingt den Wegweisern „17,2 km San José de los Llanos“  3 km Cumbre de Baracán“ und kurz darauf „17 km San José de los Llanos“ 2,8 km“ folgen“, die wir nach ca. 20 Minuten erreichen.
An dieser Stelle gingen wir auf der vor Jahren gegangen Tour geradeaus weiter, was sich nunmehr als Irrläufer herausstellte. Für uns war es nicht so tragisch, dadurch sahen wir noch zwei Herden der hier traditionellen Ziegen und eine phantastische Felswand, wie eine moderne Skulptur.
Jedoch, wir mussten ein Stück zurückgehen, um dann steil hochzusteigen, da wir oberhalb von uns Wanderer sahen.
Wir gelangten auf den schönen Pfad auf dem Kammrücken durch Neuanpflanzung von Lorbeerbäumen und Absicherungen des Hangs vor Erdrutschen mit Erikazweigbarrikaden. Der Baumheidewald und biszarre weiße Felsen begleiteten uns  und wir blicken auf eine ganz spezielle Landschaft. Teilweise terrassiert für die Landwirtschaft, teils karg und zerklüftet. Wir fühlten uns an die Insel El Hierro erinnert.
Hier legen wir unsere obligatorische Apfelpause ein, die jedoch nur wenige Minuten dauert, da es sooooo kalt ist.
Zum Aufwärmen weiter:
Der Pfad ist gut auszumachen, jedoch streckenweise sehr schmal und schroff.
Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind für dieses Teilstück von Vorteil.
Vor uns haben wir den Gipfel des 1000 Meter hohen Baracán und rechts blicken wir auf die Häuser von Las Carrizales.
Der Weg wechselt von der rechten auf die linke Seite und wir wandern nun am Hang des Baracán entlang, um zum Tabaibapass abzusteigen.
Bis hierher haben wir von Teno Alto  – durch unseren Irrweg – 1 Stunde 50 Minunten gebraucht.
Am Tabaibapass (810m) versuchen wir die verwitterte Hinweistafel „Mirador de Baracán“ zu entziffern und steigen links,  kurz vor dem Parkplatz in das El Palmar-Becken ab. Über uns rüttelt ein Falke in der Luft und wir waten regelrecht durch Blumen. Die Hänge komplett lila überzogen von den Cinerarien, ganze Flächen gelb der Gänsedisteln. Wunderschön und auf einem schmalen Pfad gut zu gehen.
Nach 10 Minuten gelangen wir an ein mit Steinen verkleidetes fensterloses Gebäude und gehen nun über eine breitere Fahrstraße bis wir auf die TF436 gelangen. Der folgen wir nun bis zum Ort El Palmar.

Fazit: Eine so schöne, blumenreiche Wanderung mit so phantastischen Ausblicken sucht ihresgleichen.
Nächstes Jahr im März kommen wir wieder! Ich denke, das sagt alles!

Besonderheit:

Anfahrt:

Da es sich um eine Rundwanderung handelt, kann man mit dem eigenen Wagen nach El Palmar fahren oder aber man nutzt die Busverbindungen der TITSA

von Los Silos Linie 355 bzw. 366

von Los Cristianos bis Santiage del Teide Linie 460 und dort umsteigen in Linie 355