Samstag, 9. März 2002

Der Wecker riß uns um 06:00 in unserer Ferienwohnung in Chayofa (Teneriffa) aus dem Schlaf und nach einem Minifrühstück fuhren wir um 07:00 hinunter zum Hafen. Irmgard besorgte die Bordkarten und ichHafen Los Cristianos versuchte ein paar Fotos vom erwachenden Los Cristianos zu machen.
Es ging zügig an Bord und 08:05 legte die Fähre Vor Los Cristianosab. Nach ein paar weiteren Fotos habe ich mich aber dann auch lieber nach drinnen verzogen, da es ziemlich windete und die Schiffsbewegungen dort, wo wir uns Plätze gesichert hatten, relativ gut zu verkraften waren. Ganz unplanmäßig machte die Fähre im Hafen von La Gomera einen Zwischenstopp, so daß wir statt um 12:00 erst um 13:00 in Santa Cruz de La Palma von Bord rollen konnten.la palma
Wir nahmen die Route nach Süden und legten nach nur 1/4 Stunde bereits einen Halt in Mazo ein, wo laut Irmgards Reiseführer Samstags und Sonntags ein Bauernmarkt stattfinden sollte.
Wir hatten Glück, daß noch einige Stände offen hatten, denn eigentlich war bereits Mittagspause. So konnten wir etwas Obst uns Käse erstehen. Außerdem gab es für Irmgard eine schöne, einbruchsichere Umhängetasche aus weichem schwarzem Leder. Von Mazo ging es weiter nach Am KraterFuencaliente, wo wir zunächst zum Vulkan Antonio fuhren und diesen nach einem Besuch im Visitor-Center auf dem Kraterrand zur Hälfte umwanderten. Bis vor einiger Zeit konnte man den Krater wohl ganz umrunden, doch hat man die zweite Hälfte inzwischen durch eine massive Mauer abgesperrt. Der Blick in den Krater, der sehr beeindruckend war, löste bei Irmgard irgendwelche seltsamen Gefühle aus. Fast als fühle sie sich hinabgezogen. Leider können die Fotos, die ich machte, die Eindrücke nur unvollkommen wiedergeben.
Es ging gleich weiter zur nächsten dortigen Attraktion, dem Vukan Teneguía, der erst 1971 ausgebrochen war und damals viele Auf dem VulkanWissenschaftler und Schaulustige angelockt hatte. Der Teneguía hat damals ca. 300.000 m³ Lava ausgespuckt, die sich zum Teil sehr spektakulär ins Meer ergoß und damit die Fläche der Insel vergrößerte. Wir sind über eine Schotterstraße bis zum Fuß des Vulkans gefahren und haben ihn auch zum Teil bestiegen. Irmgard hat immer wieder – für sie leider vergeblich – nachgefühlt, ob es nicht noch warme Gesteinsstellen gäbe.
Da ich Wert darauf legte, nicht allzu spät beim Hotel anzukommen, fuhren wir nun fast ohne Zwischenstopp nach Puerto Naos. Da der Zufahrtshinweis zum Hotel wegen Straßenauarbeiten nicht erkennbar zur Seite gelegt worden war, fuhren wir zunächst in den Ort und stellten dann fest, daß das Hotel von dort aus mit dem Wagen nicht zu erreichen war. Wir haben die richtige Zufahrt dann aber doch gefunden, einen Parkplatz gleich bei der Rezeption ergattert und dann unser Appartement bezogen. Berauschend war das nun für den geforderten Preis  wirklich nicht. Für unser Frühstück (nicht nur :-)) sind wir in den Ort gegangen und haben Wein und Wasser eingekauft. Bei Gino Ginelli gab es auch noch ein Eis. Zurück im Appartement mußten wir feststellen, daß der Kühlschrank nicht funktionierte. Da an der Rezeption ziemlicher Andrang war, als wir zum Abendessen den nächsten Gang in den Ort machten, verschoben wir die Reklamation bis zu unserer Rückkehr.
Die Suche nach einem Restaurant, wie wir es uns vorstellten, gestaltete sich etwas schwierig und schließlich landeten wir im „Don Quichote“ auf der Terrasse. In Wirklichkeit war das wohl eine gute Wahl gewesen. Irmgard kam hier endlich dazu, einmal Merluza (Seehecht) zu essen und war wirklich hoch zufrieden, ich hatte Spanferkel bestellt und konnte auch nicht klagen. Später hat Irmgard irgendwo gelesen, das „Don Quichote“ als das beste Restaurant von Puert Naos gilt.

Sonntag, 10. März 2002

Gegen 07:00 waren wir beide wach. Irmgard war es kalt geworden und sie suchte verzweifelt ihren Bademantel – erfolglos und nahm dann meinen. Mein Versuch zum Frühstück Tee zu bereiteten scheiterte zunächst daran, daß ich nicht in der Lage war, Wasser zu kochen, da die Kochplatten nicht funktionierten. Meine/unsere Suche nach einem Zentralschalter o.ä. blieb erfolglos. Den Tee habe ich dann in der Kaffeemaschine bereitet. Als Irmgard dann irgendwo las, daß aus Energiespargründen der „Zimmer-Chip“ bei der Zimmertüre einzuführen sei, um die Einheit mit Strom zu versorgen, ging ich nochmals auf die Suche. Wir hatten zwar keinen Zimmer-Chip sondern einen ganz normalen Schlüssel, aber ich fand bei dieser Suche den Sicherungskasten und sah, daß ein Schalter auf „aus“ stand. Nach Betätigung des Schalters funktionierte – oh Wunder – sowohl der Kühlschrank als auch die Kochplatten.
Nach dem Frühstück fuhren wir los. Ich hatte die Nordroute – in unserem Reiseführer als Route 3 beschrieben – vorgeschlagen. Über Todoque, La Laguna nach Los Llanos. Auf dem Weg zum Mirador El Time machten wir dann bei der kleinen Kirche „Nuestra Señora de la Agustas“ einen 119-1932_wAbstechen nach Puerto de Tazacorte und – da wir einmal in der Ecke waren – nach Tazacorte. In Tazacorte nahmen wir uns auch Zeit für einen kleinen Spaziergang und ein paar Fotos. So auch das Panorama von der Promenade aus über die Bananenplatagen.
Weiter ging es über viele Serpentinen in die Höhe Richtung Mirador El119-1933_img Time. Unterwegs waren wir von einer „Geranien-Wand“ so begeistert, daß ich anhielt und ein Stück zurückging, um ein Foto zu machen. Nach einem kurzen Stopp beim Mirador, von welchem aus man die komplette Ostküste Richtung Süden sehen kann, fuhren wir weiter. Hier und da versuchten wir einen Abstecher ans Meer zu machen bzw. auf diesem Wege einen malerischen Ort zu finden, waren dabei ohne nennenswerten Erfolg. Lediglich bei Puntagorda fanden wir hochinteressante „Säulen-Pinien“ – ein hoher Stamm, nur in einem Durchmesser von vielleicht einem knappen Meter begrünt. Später haben wir gelesen, daß Pinien, die von einem starken Brand heimgesucht wurden, nach zwei Jahren so aussehen. Nach einer langen Fahrt über eine Nebenstraße (?), die durch offensichtlich unbewohnte Gegend führte, kamen wir nach Santa Domingo de Garafia. Nach einer PflichtgemäßenKirche in Garafia Besichtigung der Kirche stärkten wir uns nach unserem etwas dürftigen Frühstück mit Milchkaffee und Bocadillos mit Käse und Schinken in bzw. vor der „Taberna Santi 16“.

Im Reiseführer hatte Irmgard gelesen, daß es kurz vor dem Ort einen Abzweig zum Friedhof gebe, von wo aus man über einen Trampelpfad zu den Petroglyphen von El Calvario komme: Felsblöcke mit eingritzten Spiralmustern, die den Altkanariern wahrscheinlich als Kultplatz dienten. Wir haben den Friedhof gefunden, nicht aber den Trampelpfad oder irgendeinen Hinweis. Wir sind Mini-Insel bei Garafiadie Holperstrecke ein gutes Stück weitergefahren und wurden mir herrlichen Ausblicken auf tolle Felsen ganz vorne im Meer- fast kleine Inseln – belohnt. Hier mußte ich einfach ein paar Bilder machen.
Unsere Fahrt ging dann weiter – oder besser wieder hoch – nach Llano Negro von wo aus wir nach kurzer Zeit Fuente de la Zarza, eine archäologische Fundstätte mit Besucherzentrum erreichten. Im Besucherzentrum sahen wir uns zunächst ein gut gemachtes und aufschlußreiches Video (in deutscher Sprache) an, in welchem versucht wurde zu den unterschiedlichen Formen – Spiralen, Wellen etc. – die dort Kultische Zeugen ?in die Felsen geritzt sind, Erklärungen zu geben. Tatsächlich ist man bis heute auf Vermutungen angewiesen und man nimmt an, daß diese „Felsgravuren“ kultische Bedeutungen hatten. Anschließend machten wir einen Spaziergang in herrlicher botanischer Umgebeung zu den Funden. Für den Rundgang sollte man – auch je nach Interesse – eine halbe bis eine Stunde einplanen. Es lohnt sich auf jeden Fall. Uns haben die Gravuren zwar genau so wenig sagen können wie den Archäologen, aber es war interessant und der Gedanke, daß diese vermutlich mehr als 1000 Jahre alt sind, macht es richtig spannend.

Eigentlich sollte die Tour – wenn man sich an den Reiseführer hält, wozu ich nun wirklich nicht immer neige – jetzt nach El Tablado gehen und dort enden bzw. von dort zum Hotel zurückgehen. Wir entschieden uns gegen El Tablado (wir sind wirklich nicht dort gewesen :-)) und dafür unsere Fahrt zu einer Rundfahrt zu gestalten, d.h. weiter bis Santa Cruz und von dort zurück nach Puerto Naos.
Somit war unser nächstes Ziel der Lorbeerwald von Los Tilos. Hinter Los Wald von TilosSauces  geht es in ein sehr enges Tal. Da, wo viele Autos parkten, parkten wir auch und sahen uns um. Von dort geht ein Wanderweg los. Da die Wanderung aber mehrere Stunden beansprucht, verzichteten wir darauf und fuhren noch ein kleines Stück weiter bis zum dortigen Besucher- und Informationszentrum, welches aber eigentlich nicht viel zu bieten hatte. Wir sind dann eigentlich nur ein ganz kurzes Stück von dort aus spaziert. Dabei hörten wir ein Vogelkonzert, wie wir es beide noch nie in der Natur erlebt hatten. Dies alleine hat den Abstecher unbedingt gelohnt.

Und dann – dann hatten wir so richtig Hunger !

Ich hatte nach der Karte San Andres ausgesucht, weil ich einfach von der Lage her erwartete, dort etwas nettes zu finden. Haben wir auch. Drei große Ausflugsbusse, die ihre Fracht in die Gassen und Restaurants von San Andres entlassen hatten. So hatten wir uns das nicht vorgestellt. Ohne die Touristenmassen ist dies bestimmt ein wirklich netter Ort, aber so nichts für unsere Vorstellungen. Somit fuhren wir in den Nachbarort Puerto Espignola, wo es laut Reiseführer (mal wieder) ein gutes Fischrestaurant geben sollte. Wir haben das Restaurant auf Anhieb gefunden (der Ort hat kaum mehr als 10 Häuser) und tatsächlich, da gerade eine Familie aufbrach, einen Tisch auf der schmalen Terrasse im 1. Stock ergattert. Irmgard war sehr beunruhigt, weil unsere Tankuhr bei fast 500 gefahrenen km immer noch einen halb vollen Tank anzeigte. Als ich – während wir auf unseren Fisch warteten – die Karte wegen der Weiterfahrt aus dem Wagen holte, habe ich einmal den Tankverschluß geöffnet, um einen möglichen Unterdruck abzubauen. Das hat Irmgard von unserem Tisch aus dokumentiert.

Mit dem Essen waren wir wirklich zufrieden
und sind dann gut gesättigt zu unserer für diesen Tag letzten Teilstrecke aufgebrochen. Bei Santa Cruz wäre Irmgard zwar sehr gerne die Schleife über Las Nieves gefahren, aber wir haben die Abzweigung beide nicht gesehen und waren dann plötzlich schon in Santa Cruz. Von dort haben wir die Strecke Richtung El Paso gewählt. Als nach einer Weile ein Tankstelle auftauchte, bat mich Irmgard inständig, nicht der Tankuhr zu vertrauen, sondern nachzutanken. Ihr Wille war mir natürlich – wie fast immer – Befehl. Leider war mein Versuch aber erfolglos, weil der Anschluß der Zapfsäule einfach nicht in unseren Tankstutzen paßte. Da ich an der zweiten Säule auch kein Glück hatte, mußten wir unverrichteter Dinge weiterfahren. Wir wollten Puerto Naos via El Paso und Los Llanos erreichen. Nach El Paso sah ich aber zum Glück in Todoque den Hinweis nach Las Manchas und da ich mir eingeprägt hatte, daß es von dort gar nicht mehr weit nach Puerto Naos war, nahm ich diesen Abzweig und tatsächlich waren wir um 19:05 zurück am Hotel. Dort mußten wir – fast erwartungsgemäß – feststellen, daß auf dem Hotelgelände oder der Zufahrt kein Plätzchen mehr für unseren Wagen war. So blieb mir nichts übrig, als weit draußen auf der Straße bei den Bananenplantagen zu Parken.

Da wir – es war ja Sonntag – keine geöffnete Paneria und auch keinen geöffneten Supermarkt gefunden hatten, gab es auf der Terrasse Nesperos (Mispelfrüchte) sowie Käse und Wein mit einem ganz kleinen Stück Brot, welches Irmgard beim Essen in Garafia gerettet hatte.
Keine Ahnung, woran es lag. Wenig später wurde es mir vom Magen her seltsam. Ich habe mich ausgezogen und nur mit dem Bademantel bekleidet aufs Bett gelegt. Nach einer kleinen Weile war es soweit, daß ich ins Bad gehen konnte/mußte und mir alles noch einmal „durch den Kopf gehen“ ließ. Da war es schon besser und nach einem zweiten „Durchgang“ bin ich, nachdem mich Irmgard fürsorglich zugedeckt hatte, sofort eingeschlafen.

Montag, 11. März 2002

Es war schon 08:00, als ich mich nach einer guten und problemlosen Nacht aus dem Bett bequemte. Nach dem Rasieren und Duschen bin ich in den kleinen Supermarkt hier auf dem Hotelgelände gegangen und habe für das Frühstück eingekauft. Die Auswahl war nicht groß – nur abgepackte (meist deutsche) Wurst und Käse – aber recht gutes „krosses“ Brot. Nachdem ich den Tee bereitet hatte konnten wir in aller Ruhe – nur bin ich Irmgard zu schnell und hastig – auf der Terrasse frühstücken.
Nach dem Frühstück sind wir dann gleich losgefahren. Richtung El Paso zum Besucherzentrum für die Calderas. Dort haben wir sehr freundlich unwesentliche Informationen erhalten und sind dann von dort aus in den National Park hochgefahren bis zum Parkplatz La Cumbrecita – nur um dort abgewiesen zu werden, da der Parkplatz voll war. Wir fanden dann aber nur 100 m unterhalb eine gute und sichere Möglichkeit, den Wagen am Straßenrand abzustellen und sind zum Parkplatz hochgegangen.

Caldera 1Von dort hatten wir einen ersten imposanten Ausblick. Vom Parkplatz sind wir dann – mit etlichen Fotostopps – zum Mirador de las Chozas gewandert und haben dort eine Wasser- und Las ChozasOrangenpause gemacht. Beim Rückweg entschied sich Irmgard für einen anderen Weg – 1 km länger – , der mir sehr beschwerlich erschien und den ich mir nicht antun wollte. Als wir uns beim Parkplatz wieder  trafen – Irmgard hatte nur 1/4 Stunde länger gebraucht als ich, meinte Irmgard, ich habe sehr gut daran getan den anderen Weg zu wählen. Ihr Weg war wohl zum Teil sehr eng, teilweise Auf getrenntem Wegetwas kritisch – ein Mädchen wäre um Haaresbreite abgestürzt – und im letzen Teil mächtig steil. Sie war gut durchgeschwitzt und froh, beim Wagen ein frisches Shirt anziehen zu können. Insgesamt waren wir mit unserem kleinen Trip aber sehr zufrieden – es hatte sich bestimmt gelohnt.
Unser nächstes Ziel war die Stadt Los Llanos, die bei der Kirche eine sehr schöne Plaza haben sollte. Wir fanden unser Ziel fast problemlos und – was viel verwunderlicher ist – ganz in der Nähe einen Parkplatz. (Es muß der einzige freie Parkplatz der Stadt gewesen sein.) Da  Irmgard ein paar Geschäfte verunsichern wollte, ließ ichPause mich auf der wirklich schönen und beschaulichen Plaza nieder und bestellte mir einen Café leche und ein Bocadillo con queso de la cabra. Als Irmgard von ihrer Tour zurückkam, bekamen wir beide einen Cafe  leche und für sie eine Tortilla. Als Imbiss reichte uns dieses, denn „richtig“ Essen wollten wir erst am Abend.
Irmgards Idee war es, nun einen Versuch zu starten, zur „Schlucht der "Schlucht der Ängste"Ängste“, dem Barranco de las Angustias, zu fahren. Mit nur einmal Nachfragen haben wir den Weg  gefunden und ich scheute mich nicht, über eine unbefestigte Piste tief hinunter bis auf den Grund der Schlucht zu fahren. Von oben hatte das ziemlich kriminell ausgesehen und das war es wohl auch – aber erstens hatte es sich unbedingt gelohnt und zweitens brauche ich ja lautIm Geröllbett Irmgard solche Pisten. Es ist schon beeindruckend von der Talsohle – dem Geröllbett – nach oben und nach unten zu schauen. Auf dem Rückweg nach oben mußten wir einfach einen Stopp einlegen, um hinunter zu schauen, wo wir gewesen waren.
Nun ging es auf meinen Wunsch hin auf fast direktem Weg zurück zum Hotel. Ich wollte nur in Las Manchas das Restaurant auskundschaften, welches uns Erich und Ursula Bruderer so sehr empfohlen hatten. Das Restaurant haben wir problemlos gefunden, allerdings war es verriegelt und verrammelt. Es ließ sich auch nicht erkennen, ob  Ruhetag war oder nur am Nachmittag geschlossen. (Im Reiseführer fand Irmgard später, daß Montag Ruhetag ist.) Jetzt wollte Irmgard noch unbedingt zur Plaza Plaza GloriettaGlorietta, zu der wir auf der Strecke nach Puerto Naos einen Hinweis gesehen hatten. Wir sind richtig abgebogen und fanden anschließend nie mehr einen Hinweis. Nach einer ziemlich langen Strecke kamen wir wieder auf die Hauptstraße und wählten von Las Manchas aus einen anderen „Einstieg“. Diesmal fanden wir die  Plaza – nicht durch einen Hinweis sondern mehr per Zufall. Sie ist wirklich vor Ort in keiner Weise Plaza Glorietta 2beschildert. Schön ? Auf jeden Fall aber sehenswert. Für die Fotos fehlte leider die Sonne. Nachdem auch dieses abgehakt war, wollte ich gerne noch den kurz vor Puerto Naos dierekt am Meer liegenden kleinen Ort Playa Bombadilla erkunden, da ich dort evtl. ein uriges Lokal zu entdecken hoffte. Erst nach 5 oder 6 vergeblichen Versuchen haben wir die richtige Einfahrt gefunden. Urig ? Oh ja ! Aber so urig hatten wir es gar nicht gewollt. Eigentlich nur primitive Hütten. Wir haben die nächste Wendemöglichkeit genutzt und waren ohne jeden noch so kurzen Halt auf dem Weg zum Hotel.
16:00 – da hatten wir ein Chance fast noch auf dem Hotelhof einen Parkplatz zu ergattern. Oben habe ich Tee bereitet und Irmgard nahm die Gelegenheit wahr, eine Zehn-Minuten-Runde im Meer zu schwimmen.
Gegen 18:00 starteten wir unsere Fahrt zum Abendessen. Zunächst fuhren wir Richtung Süden nach El Remo. Wir dachten (haha) das könnte so abgelegen sein, daß es unseren Vorstellungen entspräche. Es war rappelvoll dort – es gab keinen Platz mehr – es war sehr windig und es gab nur Fisch (nach dem Erlebnis von gestern stand mir da der Sinn nicht nach). Also umkehren und – das war mein Vorschlag – nach Las Manchas. Erfolglos.  Das einzige Restaurant neben der „Bruderer Empfehlung“, die ja Ruhetag hatte, öffnete erst ab 20.3. – somit war die nächste Wahl Todoque. Dort hatten wir das „Restaurante El Excelente“ gesehen, was eigentlich nicht unserer Vorstellung von einem urigen Lokal entsprach. Dies war aber auch das einzige Restaurant im Ort. Irmgard blieb im Wagen während ich einen Blick ins Lokal und auf die Speisekarte warf. Mein Eindruck: Edel, teuer aber scheinbar angemessen. Ich habe Irmgard geholt und wir haben es nicht bereut. Mein erster Eindruck war absolut korrekt gewesen. Wir entschieden uns für ein Menu (ca. 17,50 €) und waren rundum zufrieden. Am Essen gab es absolut nichts auszusetzen und das Ambiente war besser als alles was wir bisher auf den Kanaren kennengelernt hatten. Für La Palma fast nicht verwunderlich: Bedienung und alle Gäste (bis auf ein Paar aus NL) deutsch. Ich hatte am Morgen bereits oben in den Bergen gesagt: „Auf der Zugspitze hört man bestimmt mehr fremde Sprachen als hier.“
21:15 waren wir wieder auf unserem Zimmer.

Dienstag, 12. März 2002

Geschlafen haben wir beide mit einigen grundlosen Unterbrechungen. 07:30 bin ich aufgestanden und zum Rasieren und Duschen ins Bad gegangen. Anschließend habe ich im Supermarkt Wasser und Brot geholt – Teewasser hatte ich schon aufgesetzt. Wir haben zügig auf der Terrasse gefrühstückt, damit wir so früh wie – für uns – möglich losfahren konnten.  Wir wollten zum Roque de los Muchachos und es heißt, daß man so früh wie möglich dort sein soll, weil sonnst alles in den Wolken versteckt sei. Wir haben also die Abkürzung via Tazocorte genommen und sind auch zügig vorangekommen, bis es uns kurz hinter Puntagorda erwischte. Die Straße war wegen Bauarbeiten bis 11:00 total gesperrt. Da es 09:45 war, machte Warten keinen Sinn und Irmgard ließ sich von dem die Sperre beaufsichtigenden Bauarbeiter eine Umfahrung erklären. Wir wurden aber auch gewarnt, daß die Straße schlecht sei. Wir fanden die Straße gar nicht so schlecht, nur schmal und sehr kurvig. Vielleicht hatte der gute Mann das ja gemeint. Ja, bis die Asphaltierung zu Ende war und wir die nächsten 5 km über eine wirklich schlechte „Naturstrecke“ fahren mußten. Als endlich wieder Asphalt kam, sahen wir ein Schild –> Hoya Grande. Nach unserer Karte mußte von dort die Straße zum Roque de los Muchachos abgegehen. Also sind wir abgebogen und in einem Mininest gelandet, von wo nicht mehr weiterging. Also zurück und den Abzweig mißachtend weiterfahren. Plötzlich und absolut unerwartet kam nach nur 200 m der richtige Abzweig zum Roque de los Muchachos. Den hatten wir noch gar nicht an dieser Stelle erhofft. Nun ging es 12 km mit bis zu 15%iger Steigung nach oben und unser Außenthermometer zeigte auch ganz deutlich, daß es ins Hochgebirge ging. Vorbei an vielfachen La Palma SternwarteAstronomischen Einrichtungen der dortigen  Sternwarte ging es  hoch bis auf über 2400 m. Der absolute Gipfel, den wir auch bei 6° C erklommen, ist 2426 m hoch. Wir bestätigten uns selbst ein ums andere Mal, welches Glück wir hatten, da die Wolken immer wieder mal aufrissen und uns tolleAusblick Ausblicke (und viele Fotos) gestatteten. Nach unserem Ausflug zum Gipfel waren wir sehr froh, wieder im warmen Wagen sitzen zu dürfen.
Wir wollten eigentlich bei der „Abfahrt“ noch ein paar eindrucksvolle Bilder aus der Nähe von den Observatorien und Spiegelreflektoren machen aber inzwischen waren die Wolken lückenlos dicht und wir hatten keine Chance mehr. Deshalb waren wir froh, daß wir einen Blick von oben festgehalten hatten. Um zurück zum Hotel zu kommen schlugen wir einen großen Bogen nach Osten, Richtung Santa Cruz, und nahmen die Kirche von Las NievesGelegenheit wahr, über Las Nieves zu fahren. Dort sahen wir uns zunächst  bei und in der Kirche um. Im vielge- priesenen Restaurante ChipiChipi haben wir dann  zu Mittag zu gegessen. Wir erwischten einen schönen Tisch draußen im vielfätigen Grün – gleich neben einem Kameliaherrlich blühenden Kamelia-Baum. Von den Preisen der angebotenen Speisen waren wir auch sehr angenehm überrascht. Wir wählten 1x Chicharrones und 1x Salat als Vorspeise. Als Hauptgang nahm Irmgard Leber (Kaninchenleber !) mit ‚Fritten‘ und ich Schweinerippchen vom Grill mit papas arrugadas. Dazu gab es eine große Flasche Mineralwasser und eine kleine Flasche Hauswein. Das Ganze für knapp 20 €.
Zum Hotel war es jetzt nur noch eine knappe Stunde und ich dachte dort Wärme und Sonnenschein vorzufinden. Nach all dem Wetterglück, das uns bisher hold war, gab es jetzt eine kalte Dusche; d.h. es war kalt und gegen 16:00 gab es sogar ein paar Tropfen Regen.
Gegen 17:00 spielte Irmgard mal wieder Arzt, Krankenschwester und Pflegerin. Mein linkes Bein spielte wieder verrückt und die Venenentzündung, die sich eigentlich schon seit letzten Freitag leicht bemerkbar machte, war nun doch so intensiv geworden, daß etwas unternommen werden mußte. Die Salben waren aufgebraucht und Irmgard ging nach Puerto Naos in den Ort zur Apotheke. Die Salben, die wir bisher benutzt hatten, hatte man dort nicht vorrätig aber eine andere, die von gleicher Wirkung sein sollte. Irmgard brachte aber nicht nur die Salbe sondern auch noch Eis von „Gino Ginelli“.
Nachdem das Bein versorgt war, machten wir uns auf den Weg nach Las Manchas zu der von den Bruderer’s empfohlenen Bodega. Zuvor riefen wir von einer Telefonsäule noch Margitta an, die sich per SMS erkundigt hatte, ob es uns denn auch gut ginge. Kaum saßen wir dann im Wagen, begann es so richtig zu regnen. Als wir aber vor der Bodega ankamen, hatte es bereits wieder aufgehört. Im Gegensatz zu mir war Irmgard erstaunt, daß vor der Bodega ein Menge Autos parkten. Einen solchen Betrieb hatte sie nicht erwartet. Drinnen fanden wir keinen freien Tisch mehr, wohl aber Platz an einem großen Tisch, an welchem schon Leute saßen. Es war schon witzig, daß uns genau gegenüber ein holländisches Ehepaar saß, das am Abend zuvor im Restaurante Excelente am Nachbartisch gesessen hatten. Wir haben uns ganz nett unterhalten und fanden es toll, daß die Leute – immerhin 76 – so etwas unternahmen, nachdem sie 10 Jahre keinen Urlaub gemacht hatten, weil sie ihren Hund nicht alleine lassen konnten. Die Empfehlung von Bruderer’s war in Ordnung, obwohl ich das Lokal nicht unbedingt als absolutes „muß“ einstufen würde.

Mittwoch, 13. März 2002

Nach einer für beide guten Nacht stand am Morgen wieder die Sonne am Himmel und für Irmgard Packen auf dem Programm.
Das Frühstück auf der Terrasse gestalteten wir – eine andere Möglichkeit gab es auch nicht – ganz schlicht mit Dinkel und der restlichen Milch sowie Brot und Butter (aus Restaurantbesuchen aufgespart). Anschließend, wir hatten es in aller Ruhe angehen lassen, ging ich vor zur Straße, um den Wagen zu holen und fürs Beladen näher zu parken. Mit einem Gepäckwägelchen holte ich dann die schwere Tasche – laut Irmgard macht nur der PC das Gewicht – zum Wagen. Mit dem nächsten Gang (ohne Wägelchen) brachen wir gemeinsam den Rest hinunter. Obwohl wir uns wirklich nicht gehetzt hatten, waren wir ca. 09:30 unterwegs.
Wir hatten uns vorgenommen die südliche Route nach Santa Cruz zu nehmen und dabei die absolute Südspitze der Insel zu erkunden, die uns noch fehlte. Den ersten Stopp legten wir aber schon nach gut 10 MinutenLavafeld ein, um ein paar Fotos von dem dortigen riesigen „Strick-Lava“-Feld zu machen. Wenig später bot sich dann noch einmal ein Blick die Küste hoch zum Leuchtturm bei Roque de Becerro und unser wenig geliebtes Hotel in Puerto Naos. Überraschend schnell waren wir dann schon in Fuencaliente, der südlichsten Ortschaft von La Palma.
Ein Ausflug wäre für uns ja kein Ausflug gewesen, hätten wir keinen Wein eingekauft. Folglich statteten wir der dortigen großen Bodega (mit den deutschen Weinge- nossenschaften vergleichbar) einen Wein-EinkaufBesuch ab, der uns gute 50 € kostete und nach einer Miniverkostung mit verschiedenen Weinen versorgte. Dazu gehörten auch Malvasia dulce und Malvasia secco – die Wein-Besonderheiten der Insel. Der Malvasia dulche ist ein Dessertwein (wie der Name schon sagt süß) und der Malvasia secco ist mit einem guten, trockenen Sherry vergleichar. Eigentlich suchten wir jetzt nach einer Bar um eine Kleinigkeit zwischen die Zähne zu bekommen. Wir waren aber so wählerisch, daß wir nichts passendes fanden und fuhren dafür aber auch den letzten Winkel an der Südküste aus. Zuerst via Las Indias Richtung Norden bis nach Punta Banco, wo die Welt wirklich zu Ende ist. Auf dem Weg dahin hatte Irmgard schon Bedenken weiterzufahren, da wir zu einer sehr frisch wirkenden Steinschlagstelle kamen, bei welcher Brocken mit fast einem Meter Durchmesser auf der Straße lagen. Da gehörte wenig Phantasie dazu, sich vorzustellen, weshalb Irmgard Bedenken hatte. In Punta Banco drehten "Urige Fischbeiz"wir und fuhren ganz nach Süden zum Faro de Fuencaliente. Die dortige „urige Fischbeiz“, die uns unsere schweizer Bekannten empfohlen hatten, hatte Ruhetag. Eigentlich waren wir nicht besonders böse, da der Platz um diese Tageszeit ziemlich schattig und kühl war. Darüber hinaus gelüstete es uns beiden auch überhaupt nicht nach Fisch.
Somit fuhren wir weiter Richtung Norden – aber diesmal bereits auf der Ostseite der Insel. Inzwischen waren wir soweit, daß uns auch ein kleines Restaurant mit Plätzen in der Sonne und ein richtiges kleines Mittagessen genehm gewesen wäre. Irgendwie konnten wir uns aber für keines der am Weg liegenden Häuser entscheiden. Dafür fanden wir aber, nachdem wir eigentlich schon sicher waren den Hinweis verpaßt zu haben, die Einfahrt zur im Reiseführer angepriesenen Töpferei. Nachdem wir geparkt und den Eingang gefunden hatten, war der Schock durchaus nennenswert. Zu 90% Souvenier-Kitsch. Grausam. Der Ehrlichkeit wegen sei erwähnt, daß es auch einige schöne Stücke in schwarzem Ton (erinnerte stark an Lava) gab, die für einen Transport nach Deutschland aber wenig geeignet und außerdem auch ganz schön teuer waren.
Kurz darauf fanden wir ein Restaurant, welches uns genehm erschien, nachdem wir bereits Platz genommen hatten dann aber doch ausschied, da es uns zu windig war. Also fuhren wir weiter bis nach Los Cancajos – unmittelbar vor Santa Cruz. Dort hatten uns die Schweizer – Ursula und Erich  – das Hotel „Hazienda San Jorge“ sehr empfohlen gehabt. Wir haben uns das Hotel angesehen und uns gefragt: „Warum sind wir dieser Empfehlung nicht gefolgt ?“ Das Haus machte auf uns einen sehr guten Eindruck, mit dem Sol Elite de La Palma in Puerto Naos überhaupt nicht zu vergleichen. Irmgard hat uns zumindest mal mit Prospekten und Preislisten versorgt.
Jetzt ließ sich aber nicht mehr verleugnen, daß der Hunger deutlich wurde. Nach einem nochmaligen unentschlossenen Umherirren entschieden wir uns für „La Fontana“. Wir hatten eine Gaspacho andalus (I) und eine Tomatensuppe(M) und waren damit sehr zufrieden, daß daß wir die bestellten Pizzen in Ruhe und mit Vertrauen erwarten konnten. Unser Vertrauen war gerechtfertigt – die Pizzen waren groß, knusprig, ordentlich belegt, lecker und sogar Irmgard, die einen Bärenhunger hatte, wurde satt.

Es war nicht ganz 15:00 und damit waren noch 9 Stunden bis zur Abfahrt unserer Fähre nach Teneriffa „totzuschlagen“. Erst haben wir auf einer Bank gesessen oder auch gelegen. Dann ist Irmgard ein paar Schritte zum Strand weitergezogen und hat sich im Sand – den Kopf im Schatten der Promenadenmauer – hingelegt. Ich bin nach einer Weile gefolgt und habe dort sogar laut Irmgard 20 Minuten richtig geschlafen.
Gegen 16:30 haben wir dann die restlichen paar km nach Santa Cruz hinter uns gebracht und den Wagen gleich auf dem Hafengelände geparkt, um uns in das Leben der Inselhauptstadt zu stürzen. Nun, im Vergleich zu Santa Cruz de La PalmaSanta Cruz de Tenerife ist Santa Cruz de La Palma eine ausgesprochene Kleinstadt. Die Straße durch die ganze Stadt hat man ruhigen Schrittes in 10 Minuten durchmessen. – Bis zur Abfahrt der Fähre war immer noch verdammt lang. In einer Bar genehmigten wir uns einen Kaffee bzw. eine Cola. Dann schlenderten wir In Santa Cruz de La Palmaweiter. Irmgard las aus Wissensdurst oder warum auch immer jede Hinweistafel auf historische Gebäude etc. und sie spazierte aus Langeweile durch diesen oder jenen kleinen Laden. So richtig interessant war eigentlich nur, daß uns dort ein Anruf erreichte. Ein Herr aus Chayofa hatte unsere Anzeige im Wochenspiegel gelesen und hat ein unserer Suche entsprechendes Appartment anzubieten. Wir haben zugesagt, uns zu melden, wenn wir wieder auf Teneriffa sind. Für den Abend einigten wir uns auf eine Bodega, die im Reiseführer angegeben war (obwohl nach der Töpferei das Zutrauen gesunken war). Der Eingang war so unscheinbar, daß wir die Hilfe eines Straßenbauarbeiters in Anspruch nehmen mußten, um das Lokal zu finden. Zu unserem Glück wußte der Arbeiter auch, daß die Bodega erst ab 19:00 geöffnet sei. So sind wir zur Überbrückung eine Straßenecke weitergezogen und haben in der Bar „Sputnik“ ein Wasser bzw. ein Cola getrunken. Hier erwischte uns Walburga per Mobiltelefon, die sich über die Urkunde (Kohlsuppenvertilgung) gefreut hatte. Imgard suchte noch einmal nach einem interessanten Geschäft, während ich in der Bar bezahlte.
Inzwischen hatte „La Bodeguita del Medio“ geöffnet. Wir waren die ersten Gäste und konnten uns folglich einen Tisch aussuchen. Die Küche war noch gar nicht richtig in Betrieb, daher bestellten wir zunächst einmal eine große Flasche Wasser, eine Flasche Rosado, Käse und Serrano. Wir wurden schnell mit Getränken versorgt und konnten dann sehen, wie der Käse geschnitten und der Serrano von der Keule „gehobelt“ wurde. Das Ganze wurde mit kleinen Brotbrocken und ohne Besteck seviert. Beides, Käse und Schinken, war so ganz nach unserem Geschmack. Inzwischen Uriges Restaurantwaren weitere Gäste gekommen. Ganz eindeutig Arbeiter, die sich auf dem Weg nach Hause ein (oder auch mehr) Bier genehmigten. Aus dem Umgang miteinander sowie mit Bedienung und Koch konnte man erkennen, daß dies Stammgäste waren. So nach und nach füllte sich das Lokal und außer einem jungen deutschen Paar und uns waren keinerlei Touristen dort. Ganz typisch erschien uns, daß die verschiedensten Dinge bestellt und serviert wurden und dann alle am Tisch sitzenden vom gleichen Teller pickten und aßen. Wir nahmen uns daran ein Beispiel und Irmgard bestellte in Öl eingelegten Käse und für „meinen Mann, der darauf Appetit hat“ etwas mit Fleisch. Da man in Öl eingelegten Käse ja schlecht ohne Besteck essen kann, gab es dieses gleich doppelt, damit ich mithalten konnte. Irmgard warnte aber auch sofort, daß sie beim Fleisch auch mithalten werde. Das „etwas mit Fleisch“ entpuppte sich als eine schöne Portion in Würfeln gebratenes Rinderfilet mit grünem Pfeffer und Kapern mit Pommes frites. Ausgesprochen gut ! Da wir keinen Wein mehr wollten gingen wir beide zu Bier vom Faß über. Es hat uns ausgesprochen gut gefallen – auch die alten Bilder – in dieser Atmosphäre ein paar Stunden zuzubringen. Wir waren beide einer Meinung: „Schade, daß wir so ein Lokal nicht auf Teneriffa kennen.“ Kurz nach 22:00 verließen wir die gastliche Stätte und gingen ganz gemächlich Richtung Hafen. Gemeinsam gingen wir zum Abfertigungsgebäude um die Bordkarten zu holen, d.h. ich ging auf halbem Weg zurück, um den Wagen schon mal vorzuziehen. —

Und jetzt war es mit der Gemächlickeit vorbei. Der Wagenschlüssel war weg !
Meine Taschen habe ich sicher 10x durchforstet, Irmgard gebeten, in meinen Taschen nachzufühlen. Nichts ! Was tun ? Wo konnte ich den Schlüssel verloren haben. Es kamen nur drei Orte in Frage. Ein Geschäft, in dem wir ein paar Zigarren für Herrn Stoßberg gekauft hatten, die Bodega oder die Bar, in bzw. vor der wir Wasser und Cola getrunken hatten. Also zurück und dabei die Überlegung: „Was, wenn wir den Schlüssel nicht finden ?“
Das Geschäft hatte – inzwischen 22:30 – natürlich längst geschlossen. In der Bodega weder unter unserem Tisch noch in der Toilette, die ich zwischenzeitlich einmal aufgesucht hatte, etwas zu finden. Es war auch nichts gefunden worden. Also weiter zur Bar „Sputnik“. Wir erklärten dem Barmenschen, was los sei und er griff lächelnd hinter sich hoch auf einen Tellerstapel und überreichte mir den Schlüssel. Es ist sicher schwer unser Glücksgefühl zu beschreiben. Dem Barmenschen drückte ich vor lauter Glück und gegen seinen Willen 5 € in die Hand und schloß dann ganz fest und fast verkrampft die Hand um den Autoschlüssel. Erst als der Schlüssel dann auch noch beim Auto paßte, fiel die Anspannung langsam von mir ab.
Der Rest des Tages verlief dann vergleichsweise ereignislos. Obwohl die Fähre mit einer halben Stunde Verspätung in den Hafen einlief, waren wir mit kaum 5 Minuten Verspätung schon unterwegs. Wir bekamen einen Schlüssel und bezogen die Kabine 302. Als Irmgard dann noch zur Toilette ging, traf sie bei der Kabinen-Reception doch tatsächlich Ernesto der mit uns und Elfi und Matthias bei Ifonche gewandert war.
Obwohl die Fähre zu Beginn doch spürbar schaukelte und rollte haben wir beide überhaupt keine Probleme gehabt und Irmgard hat ganz toll geschlafen. Ich kann dies von mir leider nicht sagen, mich hat ein ständiges Knistern und Knarren in der Kabinenverkleidung nicht recht schlafen lassen.
Um 06:10 wurde heftig an die Tür gehämmert und verkündet, daß wir nun bald im Hafen seien. Wir sind aufgestanden, haben uns angezogen, unsere Sachen zusammengepackt und sind zu unserem Auto hinuntergegangen. Dort waren wir wohl so ziemlich die Ersten. Bald nach uns kamen Ernesto und Helga, deren Wagen gleich neben uns stand. Wir haben ihnen unsere Telefon-Nummer gegeben und es ging dann zügig voran. Pünktlich 06:30 rollten wir von der Fähre und waren 10 Minuten später ZUHAUSE.