Archiv der Kategorie Kreuzfahrt – Westliches Mittelmeer

Kreuzfahrt – Westliches Mittelmeer (1)

Westliches Mittelmeer
Malta – Civitavecchia – Livorno – Monte Carlo – Korsika  -Malta
mit „Mein Schiff  1“
Vom 31. August bis 7. September 2012

„Strahlend schöne Insel, Fahrt zur blauen Küsten, schwarze Felsformationen und leuchtend gelbe Zitronenbäume – wenn die Sonne über dem Mittelmeer aufgeht, beginnt ein einmaliges Farbenspiel. Sie sind mittendrin.“


So beginnt die Ausflugsinformation Westliches Mittelmeer.

Freitag, 31. August 2012

Gestartet haben wir unsere Reise vom Flughafen Köln Bonn aus.

Problemloser Transfer vom Flughafen zum Schiff. Als wir das  riesige Mein Schiff 1 erblicken, sehen wir uns nur an, nach dem Motto: „was haben wir uns da angetan!“
Um 14 Uhr, nach einer Sicherheitsüberprüfung, mit Foto zur Wiedererkennung, checken wir ein.
Um 15 Uhr sind die Koffer auf der Kajüte und nichts wie umziehen, denn es ist sehr warm.

Wir finden die erste Information über Valletta vor:

„Erleben Sie das Inselleben Maltas!
Unmittelbar nach der großen Belagerung durch die Osmanen im Jahre 1566  gegründet, ist – Valletta – unter anderem aufgrund seiner wechselvollen Geschichte – seit 1980 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Die Landzunge bezaubert durch barocke Architektur, enge Gassen, lehrreiche Museen, gemütliche Terrassencafés sowie den eindrucksvollen Grand Harbour, der zu den größten und tiefsten Naturhäfen der Welt zählt. Steinerne Stufen säumen die Festungsstadt sowie die Abgänge zum Meer. Aufgrund seines unnachahmlichen Charmes zählt das elegante Valletta zu den schönsten Hauptstädten Europas. Umfassende Renovierungsarbeiten und die Neugestaltung von Gebäuden haben der Stadt, die während des Zweiten Weltkriegs stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, ein modernes Flair verliehen.
Schlendern sie durch die schachbrettartigen Gassen, vorbei an der historischen Stadtmauer, sehenswerten Gebäuden, trendigen Lokalen und geschichtsträchtigen Forts.
Genießen Sie einen entspannten Tag in Valletta!“

Das ließ ich mir nicht zweimal sagen, ohne Stadtplan eroberte ich mir die Stadt. Beim Victoria-Torbogen steige ich die vielen Stufen hinauf und lege in der  St. John’s  Cathedral , der Konventskirche des Ordens und dem heiligen Johannes dem Täufer geweiht, einen ersten Stopp ein. Diese Kathedrale ruht im wahrsten Sinne des Wortes auf den Gebeinen der Malteser Ritter. Hunderte von ihnen liegen unter dem mit meisterhaften Intarsien verzierten Marmorplatten begraben. Hier kann man Carvaggios eindrucksvolles Gemälde „Enthauptung Johannes des Täufers „(1608) bewundern.

Die nächste Kirche, die ich besichtige, ist St. Paul der Schiffbrüchige.

Von hier aus halte ich mich links und nach wiederum vielen Stufen, durch malerische, schattige Gassen,  gelange ich zu dem oberen Garten. „Upper Barrakka Garden“.
Es gibt auch einen „Lower Barrakka Garden“.  Diese Parkanlagen wurden Ende des 18. Jahrhunderts als private Gärten des Johanniterordens angelegt. Mal  sehen, ob ich den unteren Garten – ohne Stadtplan – auch ausfindig mache. Auf alle Fälle lohnt der atemberaubende Ausblick den Aufstieg, denn von der Bastion hat man einen fantastischen Blick über den Großen Hafen der Stadt.

Pferdekutscher warteten auf Gäste, ich jedoch haltet mich von hier aus rechts und gelange auf einen großen Platz – den Großmeisterpalast – mit schönem Springbrunnen, der so wohl Kindern wie  Jugendlichen als Erfrischung diente.
Der 1571 fertiggestellte und im 18. Jahrhundert umgebaute Grand Master’s Palace dient heute als Sitz des Parlaments und des Staatspräsidenten. In den Innenhöfen – einer ist zugänglich –  stehen  Bronzestatuen, ein Brunnen und eine Turmuhr aus dem 18. Jahrhundert.

Nunmehr  halte ich mich  abwärts und bestaune in der Karmeliter-Kirche die riesige, lichte Kuppel.
Kreuz und quer wandere ich durch die Stadt und gelange tatsächlich zum unteren Garten „Lower Barrakka Garden“ mit seinen Skulpturen.
Gut zwei Stunden begeistert mich Valletta und mit 87 Fotos komme ich zum Schiff zurück, so dass mein lieber Mann meinen Spaziergang nachvollziehen kann.

In Ruhe lese ich auf dem Schiff dann das Wissenswerte über die Region nach.

„Der maltesische Archipel, bestehend aus den drei bewohnten Inseln Malta, Gozo und Comino, befindet sich im Herzen des Mittelmeers. Malta, 93 km südlich von Sizilien und 288 km nördlich von Afrika gelegen, ist die größte Insel des Archipels und das kulturelle, wirtschaftliche und administrative Zentrum. Neben dem Tourismus sind die Docks der Häfen wichtigster Arbeitgeber der Insel. Mit einer Größe von 316 km² und einer Einwohnerzahl von rund 400.000 gilt Malta als eine der am dichtesten bevölkerten Plätze der Erde. Valletta, die überschaubare, reizvolle Hauptstadt Maltas, ist eine lebendige Stadt und bildet das administrative und wirtschaftliche Herz der Inselgruppe. Das Stadtbild Vallettas ist geprägt von historischen Bauten und malerischen Gassen.
Während ihrer 7000 jährigen Geschichte wurde die Inselgruppe von Phöniziern,, Griechen, Karthagern,, Römern, Arabern und dem Ritterorden der Johanniter regiert. Um das Einzigartige der Stadt zu erhalten wurde sie von der UNESCO als Weltkulturerbe erfasst.“

Manfred hat in der Zwischenzeit das  Schiff erkundet und so gehen wir gegen 18:00 Uhr im  Restaurant „Atlantik“ eine Kleinigkeit essen.
Anschließend nehmen wir auf Deck  einen „Mojito“ zu uns, um dann gegen 20:30 Uhr  zum Abendessen in das Restaurant Ankelmannsplatz auf Deck 11 zu gehen.
Um 21:15 Uhr ist eine Sicherheitsübung angesagt, die bis nach 22:00 dauert.
Zum Abschluss dieses Tages stoßen wir mit einem Glas Sekt auf eine schöne Woche an, schauen noch ein bißchen der Show auf Deck 11 zu und ein langer, anstrengender Tag, mit großer Hitze ist zu Ende.

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Kreuzfahrt – Westliches Mittelmeer (2)

Samstag, 1. September 2012

bedeckt,  leichter Regen, später Sonne

Die Bordinformation für diesen Tag lautet:
„Ein Tag auf dem Schiff.
Auf dem Weg  nach Civitavecchia in Italien legt die Mein Schiff  l von Valletta circa 431 nautische Meilen durch das Mittelmeer zurück.
Entspannen Sie auf 12.000 m² offenen Decks, entdecken Sie unseren wunderschönen Bereich SPA & Meer auf Deck 11, stöbern sie in den Shops im Neuen Wall auf Deck 7 oder besuchen Sie die Ausflugspräsentationen im Theater auf Deck 6 und 7.
Heute haben Sie Zeit, die Mein Schiff 1 gründlich kennen zu lernen. Nutzen Sie hierzu unseren geführten Schiffsrundgang um 14:30 Uhr. Genießen Sie die Seeluft auf den Außendeck, werden sie sportlich aktiv, leihen sie ein Buch aus oder lassen sich im SPA verwöhnen. Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag.“

Es bleibt viel Zeit die vielen Restaurants auf dem Schiff zu erkunden:

Im Hauptrestaurant „Atlantik“ kann man sich aus der täglich wechselnden Karte sein persönliches Menü zusammenstellen.
Im Gourmet Restaurant „Richards“ gibt es feines Essen zu feinen Preisen.
In der „Blaue Welt Bar Sushi“ werden die beliebten Häppchen aus Japan in klassischer Fischvariante oder vegetarischer Version frisch zubereitet.
Im „Gosch Sylt“ kann man bei Fischgerichten Sylter Erinnerungen wachrufen.
In der„Tapas y Más Bar“ Lautet das Motto: „mediterrane Entspannung“.
Im „Bistro La Vela“  kann man sich aus verschiedenen Pasta Sorten, Kräutern und Saucen sein Lieblingsgericht selbst zusammenstellen, das dann frisch zubereitet wird.
Das „Steakhouse Surf & Turf“ mit offener Showküche bietet feinste Grillspezialitäten über verschiedenen Fleischsorten bis hin zu Meeresfrüchten gegen einen Aufpreis an.
Im „Buffet-Restaurant Ankelmannsplatz“ werden sowohl zum Frühstück sowie zu Mittag- und Abendessen internationale  Spezialitäten vom warmen und kalten Büfett angeboten.
Der „Cliff 24 Grill“ Ist die Anlaufstelle für den kleinen Hunger zwischendurch. In legerer Beachclub-Atmosphäre kann man sich hier rund um die Uhr am versorgen lassen.

Der ersten Schiffstag im Zeitraffer :
7.00 Wassergymnastik
Von Acht bis 9:00 Uhr Frühstück im Atlantik Restaurant
10:00 Uhr 10:30 Uhr Ausflugsinfo über Rom und Livorno
10:30 Uhr bis 13:00 Uhr auf Deck 12: Vorstellungen der Crew, Abbas Show, gelesen, Inselgruppen gesehen,
13:00 Uhr Essen im Atlantik
Café in der TUI-Bar zu uns genommen
14:30 Uhr bis 16:00 Uhr in der Kajüte gelesen
16:00 Uhr Info über Monte Carlo und Korsika
16:30 Uhr Jubilar Treffen bis 18:00 Uhr
18:00 Uhr bis 18:30 Uhr Sauna
21:30 Uhr: Begrüßung durch den Kapitän Dimitris S. Papatsatsis und Vorstellung der leitenden Offiziere,
anschließend präsentiert das Theater Rostock  die Show „AQUA“.
Dazu die Information:
„Die Show ist eine atemberaubend Geschichte aus dem Kosmos auf dem blauen Planeten, ein Eintauchen in das blaue Element: Wasser.
Zwei kleine Fantasiewesen erleben die Weisheit Aquas, lassen sich von  Ighis (Feuer) ebenso beeindruckend, wie von der Aer (Luft) verführen. Sie meinen Terra (Erde) zu verstehen und verfallenden den Versprechungen eines fünften Elements. Eine aufregende Reise durch grandiose Bild und Klangwelten.“

Ein entspannter, abwechslungsreicher Tag.
Gut zum Eingewöhnen und sich mit dem Schiff vertraut zu machen.

Kreuzfahrt – Westliches Mittelmeer (3)

Sonntag, 2. September

Unsere heutiger Anlaufhafen ist:

Civitavecchia/Rom, Italien

Jeden Morgen finden wir auf der Kajüte einen Tagesplan vor.

Was uns heute erwartet:

„Civitavecchia ist die größte Hafenstadt der Region Latium und liegt etwa 70 km nordwestlich von Rom am Thyrrhenischen Meer. Der Ursprung Civitavecchia beruht auf einer etruskischen Siedlung, die sich erst zu Zeiten Kaiser Trajan 110 n. Chr.  zu einer befestigten Hafenstadt mit dem Namen Centumcellae entwickelte. Mit dem Einfall der Sarazener im Mittelmeerraum um 850 n. Chr. wurde die Stadt fast vollständig zerstört und erst gegen 1000 n. Chr. wurde das Gebiet am alten Hafen rund um eine Burg wieder besiedelt und bekam den Namen „Civitavetula“, also „Alte Stadt.
Auffälligste Sehenswürdigkeit und das Wahrzeichen der Stadt ist die wuchtige Festung Forte Michelangelo, die  ihren Namen dem weltberühmten Maler und Bildhauer verdankt, der das Gebäude vollendete.
Civitavecchia ist berühmt für den Digistiv Sambuca, einen Anislikör, der hier von den traditionsreichen Firmen Manzi und Molinari hergestellt wird.“

Wettervorhersage:

Heute ist der Sonnenschein nur selten durch einige Wolken getrübt.
Tatsächlich: Regen

Den Tag beginne ich wieder um 7 Uhr mit Wassergymnastik.
Anschließend frühstücken wir im Atlantik Restaurant und als wir um 8.30 Uhr auf die Kajüte zurückgehen, stellen wir fest: es regnet.
Also haben wir uns unsere Bücher geschnappt und haben in der ansprechenden, ganz in weiß gehaltenen TUI-Bar bis 12 Uhr gelesen, um dann in das Restaurant Ankelmann zum Essen überzuwechseln.

Es regnet immer noch und wir haben die Panoramafahrt durch Rom um 14 Uhr gebucht.
Treffen ist um 13.30 im Theater. Bis dann alle Gruppen auf die verschiedenen Busse verteilt sind, dauert es halt etwas.

Was uns veranlasste, diese Fahrt zu buchen, war die folgende Beschreibung:

„Panoramafahrt durch Rom:
Rom ganz entspannt.
Während dieser Panoramatour können Sie sich bequem im Bus zurücklehnen und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der ewigen Stadt an sich vorbeiziehen lassen. Sie fahren von Civitavecchia über die Autobahn nach Rom, wo sie nach ca. 1,5 Stunden ankommen. Nach einer spannenden Fahrt vorbei am Kolosseum, am Forum Romanum und vielen anderen beeindruckenden Bauwerken steigen sie am Petersplatz aus und haben etwa 1 Stunde Freizeit, um die Gegend auf eigene Faust zu erkunden oder individuell den Petersplatz. Danach bringt sie der Bus zurück zum Schiff. Dauer 5 Stunden.“

Wir haben zwar das Glück, wie bei ARD und ZDF in der ersten Reihe im Bus zu sitzen, jedoch muss der Scheibenwischer stets in Betrieb sein.

An der wuchtigen Festung Michelangelo vorbei fahren wir tatsächich in 1 ½ Stunden nach Rom.
Die verregnete Landschaft mit ihren Olivenbäumen zieht an uns vorbei und im Vorbeifahren erhaschen wir einen Blick auf die Mosaiken der St. Paulskirche,
bestaunen die Treppen, von denen eine Michelangelo erbaut hat,   Renaissancekirchen passieren wir, die Thermen, das Gelände des ehemaligen Zirkusses, das Kolosseum, den Justizplast, die Engelsburg und vier von den sieben Hügeln Roms befahren wir.


Alles im Schnelldurchgang.
Leider kein einziger Fotostopp, und Regen!

Um 15.30 Uhr halten wir am Petersplatz, bekommen noch die römische Wasserleitung erklärt, den Fluchtweg der Päpste vom Vatikan zur Engelsburg gezeigt und dann haben wir bis 16.40 Uhr „Alleingang“.
Ich nutze diesen, um den Petersdom nochmal zu besichtigen. Fast hält mich die lange Schlange der Wartenden ab, da scharfe Sicherheitsüberprüfungen stattfinden. Jedoch, erstaunlicherweise,  geht es recht zügig und ich lasse mich von der Mächtigkeit des Petersdoms beeindrucken. Die Pietá von Michelangelo wollte ich gerne nochmal sehen.

Mit Manfred habe ich dann noch – bei 17 Grad nun ohne Regen –   im Freien  einen Espresso getrunken und pünktlich waren wir am Treffpunkt.

Nur leider, der Bus hatte ein Problem, und die Rückfahrt fand erst um 17:10 Uhr statt.

Um 18:15 Uhr waren wir wieder wohlbehalten auf dem Schiff, Abendessen im Atlantik, Eis (großartig !)im Ankelsmann Platz, Cocktail in der TUI-Bar, um die Wartezeit bis zum Theaterbeginn um 21.30 „Novecento“ zu überbrücken.

Das quasi Einpersonen-Stück beeindruckte uns durch die großartige  schauspielerische Leistung von Jens Asche, der vom musikalischen Leiter Yonathan Cohen begleitet wurde.
Er brachte die  Legende vom Ozeanpianisten, der als ausgesetztes Baby in einem Pappkarton auf einem Schiff entdeckt wird und der sein ganzes Leben  nicht von  Bord ging, auf eine faszinierende Weise dramatisch nahe. Eine anrührende Geschichte nach  Alessandro Baricco um Musik und Leidenschaft.

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Kreuzfahrt – Westliches Mittelmeer (4)

Montag, 3. September

„Benvenuti a Livorno – Herzlich Willkommen in Livorno!

Die tägliche Bordinformation lautet:

„Die von einem Graben umschlossene Stadt liegt nicht unweit von Florenz (circa 100 km) und Pisa (22 km). Für letztere war Livorno lange Zeit der wichtigste Hafen. Nachdem Livorno in der Vergangenheit mehrfach kriegerische Zerstörung erfahren hat, ist es der florentinischen Familie Medici zu verdanken, dass ihre Mauern wieder errichtet wurden und sie heute über einen der bedeutsamsten Häfen Italiens verfügt. Doch auch neben dem Hafen bietet Livorno ihnen Interessantes: bei einem Spaziergang entlang der Strandpromenade Viale Italia  werden sie viele Villen im Jugendstil finden, die diesem idyllischen Fischerdorf ein besonderes Flair verleihen. Das 1629 entstandene Kaufmannsviertel “ Venezia Nuova“ gilt heute als eines der beliebtesten Viertel der Stadt. Lassen Sie sich von der italienischen Lebensart mitreißen.
Der original wieder aufgebaute Dom und die gigantische Piazza  della Repubblica im Osten prägen ebenfalls das Bild der Stadt.  Ob rustikale Küche, erlesene Rotweine oder die entspannte Lebensart der einheimischen Toskana, ein Besuch in Livorno lohnt sich in jedem Fall. Zum Einkaufen und Flanieren lädt die beeindruckende Arkadenstraße Via Grande ein. Wir wünschen Ihnen viel Spaß dabei!“
Ergänzt werden die Ausführungen noch mit dem Hinweis, dass in der modernen Küstenstadt Livorno  mittlerweile über 160.000 Menschen leben.

„Wetter:
Heute erwarten uns in Livorno immer wieder Schauer, örtlich auch mit Blitz und Donner. Dazu kühlt sich die Luft in den Frühstunden auf 19° ab und erwärmt sich tagsüber bis auf 25°.“

Tatsächlich: Sonne!

Es muss sicher nicht erwähnt werden, dass viele, viele Ausflüge in die Toskana angeboten werden.
Da wir aber in der Vergangenheit ausgiebig Ferien in der Toskana gemacht haben,, können uns die Ausflüge nach Lucca, Florenz, Pisa, Volterra, San Giminano nicht locken.
Jedoch die Stadt Livorno fehlt noch auf unserer Liste. Daher beschließen Manfred und ich diese auf eigene Faust zu erkunden.

Da es verboten ist, zu Fuß durch das Hafengelände zu gehen, nehmen wir den  Shuttlebus, der uns vom Schiff  in die Innenstadt bringt.
Hier gibt es auch ein Tourismusbüro, indem ich mir einen Stadtplan besorge.
Danach können wir feststellen dass sich ein Rundgang durch das viel gerühmte Kaufmannsviertel „Venezia Nuova“ – ganz in der Nähe – anbietet.
Und wirklich, man fühlt sich mit den vielen Kanälen und Brücken nach Venedig versetzt. Fast glauben wir, dass es hier mehr Boote als Autos gibt.
Wir gelangen an die Kirche Santa Catarina, von 1720,  sie ist offen!
Vorbei spazieren wir an dem wunderschönen historischen Gebäude „Bottine del Olio“,  das zur Bearbeitung und Lagerung von Öl benutzt wurde, und die Straße „Via Botra“, die im 18. Jahrhundert die eleganteste der Stadt war, dank ihrer raffinierten Häuser, die sie zum idealen Wohngebiet machte.

Manfred zieht es zum Hafen und dem Kastell mit seinen beeindruckenden Mauern. Also wandern wir entlang der Arkadenstraße Via Grande – mit seinen vielen schönen Geschäften und emsigem Treiben zum Hafen.
Sehen Fischern beim Flicken ihrer Netze zu, flanieren an der Promenade am  Denkmal der Stadt: „Cuattro Mori“  4 Mohren vorbei. Es zeigt den Sieg der Medici über die Piraten. Wir betrachten  Brunnen  und stoßen an der Plaza  Cavallotti und der Via Buontalenti auf den Zentralmarkt von Livorno, der in einem wunderbaren Gebäude aus 19. Jahrhundert – im Stil eines „fin de siecle“ mit einem Glas und Eisen-Dach  –  untergebracht ist.
Und er ist noch auf. Zwar haben schon viele Stände geschlossen, jedoch in der Fischabteilung kann man sich einen guten Überblick über das Angebot verschaffen.
Wir passieren eine Reihe von Kirchen: San Ferdinand (16. Jahrhundert), der Kirche della Madonna von 1607, den Kirchen für die Griechen und den Armeniern.
Zu sehen gibt es viel.
Über die  Plaza des 20. September – mit einem Espresso-Zwischenstopp – gelangen wir wieder zum Haltepunkt des Shuttle-Busses, der uns um 13 Uhr auf’s Schiff zurückbringt.

Essen zu Mittag in dem von uns bevorzugen Restaurant „Atlantik“ – hier wird serviert.

Danach zieht mein lieber Mann sich auf die Kajüte zum Lesen zurück und ich suche mir auf Deck 12 eine freie Liege. Lese und zwischendurch mache ich zwei Saunagänge.

Um 18.30 haben wir im Restaurant „Gosch“ – in Erinnerung an leckere Essen auf Sylt – vor zwei Tagen einen Tisch bestellt – um festzustellen: hier sind wir nicht glücklich.
Das Restaurant liegt neben zwei anderen Restaurants – ohne  akustische Trennung.
Zu allem Übel findet in dem direkt daneben liegenden eine Kochshow statt, mit Mikrofonansagen.
Zum anderen ist – im Gegensatz zu allem was wir bisher kennengelernt haben – der Service bescheiden.
Zu meinem Hummer bekomme ich erst nach Aufforderung das entsprechende Besteck und die Wasserschale.
Schade“!

Dann haben wir erst noch die Abendstimmung an Deck auf uns wirken zu lassen, um dann bis 21.30 in der TUI-Bar zu lesen, um die Zeit bis zur Musical-Gala „Der ewige Kreis“ im Theater zu überbrücken.

Angekündigt wird:
„Große Stimmen, emotionale Songs, tolle Choreografien. Unsere Musikwelt-Gala zeigt für Sie das Beste und Schönste aus der Welt des Musicals.
Erleben Sie die Sänger und Tänzer des Theaterensembles mit berühmten Hits der größten Bühnenerfolge von „König der Löwen“ bis „Elisabeth“ über „We Will Rock You“  bis hin zum „Tanz Tanz der Vampire“.

Tatsächlich: Es war ein Feuerwerk der Farben und der Stimmen!
Beachtlich, was hier so geboten wird.

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Kreuzfahrt – Westliches Mittelmeer (5)

Dienstag, 4. September 2012

Heute Nacht ist unser Schiff die Riviera entlang „geschippert“. Hier haben mein lieber Mann und ich uns in Imperia vor 56 Jahren kennen gelernt.

Und heute ist unser großer Tag!
Goldhochzeit!

Wir ankern vor dem Hafen von Monte Carlo, Monaco
„Heute liegt die „Mein Schiff 1“ in Monte Carlo, dem berühmtesten Stadtteil des Fürstentums von Monaco vor Anker. Die Stadt ist bekannt für seine Spielsalons, die Luxus Yacht im Hafen sowie den Grand Prix der Formel 1. 1863 eröffnete hier der erste Spielsalon und machte den Stadtteil dadurch weltberühmt. Die Casinos waren so beliebt und erfolgreich, dass Fürst Charles III. für alle Monegassen die Steuern abschaffte.
Monaco beherbergt im „Jardin exotique“ eine der schönsten und seltensten Kakteensammlungen Europas. Der Garten befindet sich westlich von Monte Carlo auf einer Klippenflanke, von der eine Treppe herab in eine imposante Tropfsteinhöhle führt. In der Altstadt Monacos steht die Kathedrale, in der die Gräber der Fürstenfamilie liegen. Das Grab von Grace Kelly erkennen Sie an dem üppigen Blumenschmuck. Von der Kathedrale  aus können sie einen Spaziergang durch das Altstadtviertel  „Le Rocher“ unternehmen und die vielen Skulpturen bewundern. Erleben Sie einen abwechslungsreichen Tag in der Stadt der Schönen und Reichen und genießen Sie Ihren Aufenthalt in Monaco.“

Wetter: Heute gibt es kaum Wolken, vielfach scheint die Sonne.
Tatsächlich: In St. Paul de Vence regnete es“!

Aus der Vielfalt der Angebote hat sich Manfred den Helikopterflug über Monte Carlo und Eze ausgesucht und ich den Ausflug nach Cannes, Grasse  und St. Paul de Vence.

Beschreibung des Helikopterfluges:
„Genießen Sie atemberaubende Aussichten vom Helikopter aus:
der Heliport ist mit dem Minivan schnell erreicht. Auf ihrem circa 20 minütigen Rundflug sehen Sie das spektakuläre Panorama Monacos. Schroffe Ausläufer der See-Alpen fallen steil ins Meer und begehrte Villen liegen versteckt in geschützten Tälern und schmalen Buchten. In geringer Tiefe fliegen Sie über Monte Carlo und können aus der Luft die bekannten Sehenswürdigkeiten erkennen. Weiter entlang der Küste erreichen Sie die italienische Grenze, das Kap Martin und die Ortschaft Menton. Auf dem Weg zurück überfliegen sie die malerische Berglandschaft. Nach ihrer Landung bringt sie der Minivan zurück zum Schiff.“

Beschreibung der Fahrt nach Cannes, Grasse  und St. Paul de Vence:
„Erforschen sie das Hinterland der Cote d’Azur:
Zuerst bringt der Bus Sie nach Cannes. Am Boulevard de la Croisette, ganz in der Nähe des berühmten Filmfest-Theaters, haben sie genug Freizeit, um mondänes Flair zu schnuppern. Weiter geht es in Richtung Grasse, der Wiege des Parfüms. Beim Besuch der Fragonard-Parfümerie erfahren Sie Interessantes über die Parfümherstellung. Anschließend genießen sie circa 1 Stunde Freizeit. Nachmittags besuchen Sie den pittoresken Ort St. Paul  de Vence. Viele Künstler und Kunsthandwerker haben sich hier niedergelassen. Nach einem Spaziergang durch die engen Gassen bringt der Bus sie wieder nach Monte Carlo.
Dauer: 8,5 h“

Der Tenderverkehr vom Schiff zum Hafen von Monte Carlo funktioniert gut. Gerade mal fünf Minuten dauert die an Landbringung.  Hier warten bereits die Busse für die verschiedenen Ausflüge.
Nummer zwei startet um 8:20 Uhr. Wir schrauben uns in Monte Carlo in die Höhe, um dann in ein  Gewirr von Tunneln einzutauchen.

Wir fahren durch die Seealpen und entlang des Flusses Le Var, der früher die Grenze zwischen dem freien Nizza und Frankreich bildete.

 

Um 9.20 Uhr sind wir bereits in Cannes

und fahren auf dem Boulevard de la Croisette, vorbei am Filmfest-Theater zu unserem Haltepunkt am Hafen.
Unsere Reisegruppe besteht aus 17 Teilnehmern, von denen in Cannes nur fünf das Angebot der Reiseleiterin Franziska annehmen, von ihr geführt zu werden.
Ich habe es nicht bereut mich angeschlossen zu haben, denn Franziska bog von der Promenade sofort rechts ab, weg vom Rummel, und wir steigen auf dem malerischen Weg zum uralten Wachturm, der von den Mönchen von Lèrins erbaut wurde, hoch  und sehen manche Kuriosität.
Von hier oben  hat man einen schönen Blick auf dem Hafen und  die kleinen Iles de Lérins. Saint Honorat mit seiner Festung aus dem 11. Jahrhundert. Sie war Sitz der mächtigen Mönche, die Cannes vom 10. bis 18. Jahrhundert regierten.
Franziska erzählt uns von der Hauptattraktion auf der Insel Sainte-Marguerite: Dort gibt es einen feuchten Kerker, in dem 1687 bis 1708 ein mit einer Eisenmaske maskierter Gefangener schmachtete. Seine Identität wurde nie enthüllt, aber vielleicht handelte es sich um einen Halbbruder Ludwig XIV.
Auf einem anderen Weg steigen wir wieder vom Hügel – nicht, bevor dort oben noch die Kirche besichtigt haben.
Auf dem Rückweg zu unserem Ausgangspunkt machen wir noch einen Abstecher in die Markthalle mit prallem Leben. Was mich beeindruckt, ist die Blumenvielfalt.

Da noch etwas freie Zeit zur Verfügung steht, sehe ich mir noch die Handabdrücke der Stars vor dem Filmfest-Theater an. Sophia-Lorens-Handabdruck war für mich der bekannteste. Witzig fand ich, dass eine große Werbetafel mit derselben Aufmachung auf die Romy-Ausstellung hinwies, die im Sommer auch in Bonn statt fand.

Auf der napolionischen Straße fahren wir weiter nach

Grasse, der weltberühmten Parfümstadt.

Hier haben wir Pech: durch einen Verkehrsunfall können wir leider die Altstadt nicht anfahren. In einem bewundernswürdigen Manöver wendet der Busfahrer den Bus und auf einem großen Umweg fahren wir nun zu der außerhalb gelegenen Parfümfabrik Fragonard.
Hier werden wir in die Parfümherstellung – alles noch Handarbeit –  und die Historie eingewiesen.
Ursprünglich war Grasse bekannt für seine Handschuhherstellung. Da jedoch durch das Gerben die Handschuhe – sagen wir mal: streng rochen – übertünchte man den Geruch mit Blütenessenzen. Daraus entwickelte sich im 16. Jahrhundert der Industriezweig der Parfümherstellung.
Nachdem wir durch die Fabrikräume geschleust und aufgeklärt wurden, landeten wir – wohl unvermeidlich bei solchen Veranstaltungen – im Verkaufsraum und bekamen die Düfte präsentiert.

Wir hatten ja immer noch die Hoffnung, dass wir wenigstens einen Schnelldurchgang durch die Altstadt von Grasse machen könnten, war aber leider nicht möglich.

So ging die Fahrt weiter in die Berge, vorbei an Loop, einem Skigebiet, und den Orten Vence, in dem Matisse lebte und  Cagnes de Mer, in dem Renoir lebte zu dem von der UNESCO als Kulturgut der Menschheit unter Schutz gestellten Ort:

St. Paul de Vence.

Da der Parkplatz unterhalb des Ortes angelegt ist, steigen wir auf. Hier in St. Paul de Vence kann man auf den Spuren Marc Chagalls wandern. Da verwundert es nicht, dass  bereits auf dem Weg ein Bild Chagalls zum Vergleich zwischen  Bild  und   Wirklichkeit einlädt.
Marc Chagall hatte eine Leidenschaft für diesen Ort, die ihn 19 Jahre lang verband.
Er liegt auch hier begraben.

Ich bin von diesem mittelalterlichen, geschlossenen Örtchen mit seinen Stadtmauern, Türmen, Kapellen und Glockentürmen  und den unzähligen Galerien, Skulpturen, ausgefallenen Botiquen einfach begeistert und überwältigt.

Von 13.45 bis 14.40 Uhr haben wir Freizeit, die vielfach genutzt werden kann.
Ich habe Hunger und suche mir ein ansprechendes Restaurant, in dem ich schnell, gut und preislich angemessen essen kann. Und dann laufe ich durch den Ort, über mit Kieselsteinen gepflasterte „Straßen“. Selbst die „Straßen“ sind gestaltet mit Ornamenten, Sonnen, Blumen.

Man hat noch dazu einen grandiosen Rundblick in die rundum liegenden, bewaldeten Hügel.

Mir fällt als Vergleich – was mich vor vielen, vielen Jahren so begeistert hat – nur Portovenere in den Cinque Terre in Italien  ein.

Nur leider: Ein heftiger Regenschauer vermiest das Ganze etwas, denn mein Schirm liegt im Bus.

Von 14.40 bis 16 Uhr bietet Franziska wieder einen geführten Rundgang an, den wieder nur 5 Teilnehmer in Anspruch nehmen.
Sie führt entlang der aus Kalk-Sandstein gebauten Stadtmauer zur Kirche, an der Schule vorbei, durch malerische Gassen und Gässchen bis zum Friedhof zum Grab von Marc Chagall.

16.50 Uhr  ist die Rückfahrt nach Monte Carlo und um 18.30 Uhr bin ich wieder auf dem Schiff.
Große Wiedersehensfreude! Großes Erzählen!

Manfreds Helicopter-Ausflug soll in unserem Bericht aber nicht unter den Tisch fallen:

Ganze 12 „Kreuzfahrer“ hatten sich für dieses abenteuerliche Angebot entschieden. Kurz nach 9:00 hatte sich die Gruppe zusammengetroffen und schnell waren wir mit dem Tenderboot zum Hafen übergesetzt. Dort warteten bereits 2 blitzblanke Mercedes-Minivan auf uns und nach wenigen Minuten war der Heliport  erreicht.
Die Formalitäten waren von der mitgekommenen TUI-Reiseleiterin schnell erledigt. Jeder bekam sein Bordkarte und schon wurden wir Richtung Helicopter geleitet.
Da ich annahm, dass jetzt Zurückhaltung nicht angemessen wäre, war ich der erste Passagier, der sich dann auch gleich den Sitz vorne neben dem Piloten sicherte.
Sobald alle 4 Passagiere an Bord und mit Gurten gesichert waren, ging es los.
Ich hatte eine extreme Lautstärke und ein Rütteln erwartet und war angenehm überrascht, weil es nicht besonders laut und das Abheben ganz sanft war.
Es ging dann über den Hafen von Monte Carlo in östlicher Richtung hinaus über das Meer und schon bald sahen wir vor uns die „Mein Schiff 1“ und die „Queen Mary“ vor Anker liegen. Augenblicke später bot sich die Gelegenheit für einen Blick von oben auf „Mein Schiff 1“. Vor uns lag die Küstenregion mit den gleich dahinter ansteigenden Bergen. Der Pilot ließ die Maschine ansteigen bis in die Höhe der Berggipfel und schwenkte dann Richtung Westen ab. Beeindruckend ! Dann bot sich Monte Carlo aus einer völlig anderen Perspektive  Es ging weiter und dann hatten wir den Ort Eze unter uns. Ständig neue Eindrücke und auch wenn unser Pilot den Hubschrauber mal ordentlich in die Kurve legte kam kein ungutes Gefühl auf. Eine kleine Insel unter uns  bildete den Wendepunkt und wir waren wieder mit östlichem Kurs Richtung Monte Carlo unterwegs. Bald darauf hatten wir dann leider schon wieder den Heliport vor uns  Schade, dass das Erlebnis zu Ende war.

Zügig ging es mit dem chicen  Minivan zum Hafen und von dort aufs Schiff. Auf der Kabine erwartete mich dann eine doppelte Überraschung. Sowohl unser Reisebüro, bei dem wir die Reise gebucht hatten als auch die Schiffsleitung gratulierten mit  netten Anschreiben sowie mit Kuchen, Obst und Sekt zum Goldhochzeitstag.

Ich habe nichts angerührt und bis zu Irmgards Rückkehr einen ruhigen Tag an Bord verbracht.

Und Abendessen im Restaurant Atlantik. Da wir einen Tisch mit Blick auf’s Meer haben wollen, dies sind überwiegend 6 Personen-Tische, lassen wir uns an einen solchen setzen und bekommen als Tischgesellschaft 2 Paare, wie man sie sich nicht besser aussuchen könnte.
Noch ein Goldhochzeitspaar und ein junges Paar, das die Silberhochzeitsreise macht.
Viel gelacht, viel Spass gehabt!

Jedoch, der Tag ist noch nicht zu Ende:
Auf Deck 11 wartet ein riesiges Büffet mit Obst und Schokolade!
Kling einfach, aber die Dekoration, wie das Obst „geschnitzt“ wurde, umwerfend!

Ein beeindruckender Tag, rundum gelungen!

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Kreuzfahrt – Westliches Mittelmeer (6)

Mittwoch, 5. September 2012

Ajaccio, Korsika

ist heute unser Aufenthalt.

Die Bordinformation für den heutigen Tag lautet:

„Korsika:
die im westlichen Mittelmeerbecken zwischen Frankreich und Italien gelegene „ Insel der Schönheit“, wie sie schon die Griechen nannten, war im Laufe ihrer Geschichte ständig ein Spielball der Mächte. Seit über zwei Jahrhunderten gehört sie nun zu Frankreich, was aber erstaunlich wenig Auswirkung auf Land und Leute hatte.

Ajaccio (oder korsisch: Aiacciu) ist die Hauptstadt der Mittelmeerinsel Korsika.
Zur Zeit der Ptolemäer war die Küstenregionen vor Ajaccio bereits besiedelt und in römischer Zeit entstand dort der Hafenort Adiacium. Das heutige Ajaccio wurde erst 1492 von den Genuesen gegründet. Die für ihren Stolz bekannten Korsen begehrten aber recht bald gegen die Fremdherrschaft auf. 1755 wurde dann die Unabhängigkeit der Insel ausgerufen. Zuvor, am 15. April 1736, machten korsische Rebellen den deutschen Abenteurer Baron Theodor von Neuhoff (1694-1756) zu ihrem König. Theo I. von Korsika war der einzige König, den Korsika je hatte. Berühmtester Sohn der Insel ist der in Ajaccio geborene Napoléon Bonaparte.

Die Insel hat eine Fläche von 8680 km² und ist damit die viertgrößte Insel des Mittelmeeres. Das bergige Eiland ist mit der für den Mittelmeerraum typischen Macchie – einem immergrünen Buschwald – bewachsen, der rund die Hälfte der Insel bedeckt. Im Frühjahr blüht die Macchie in bunten Farben und ein intensiver Duft verbreitet sich über die gesamte Insel. Bereits Napoléon sagte, er könne seine Heimat  schon allein daran erkennen.“

Wetter: Heute erwarten uns schauerartige Regenfälle, zwischendurch ist es aber auch immer wieder heiter bis wolkig.

Tatsächlich: Heftige, lang andauernde Regenfälle aber auch Aufheiterungen

Frühstücken gehen wir um 8.00 Uhr, da bereits um 9.00 Uhr das Treffen für den von ausgesuchten Ausflug zu den Calanches-Felsformationen angesetzt ist.

Was uns bewegte, diesen von den vielen angebotenen Ausflügen auszusuchen ist die folgende Beschreibung :

„Inselfahrt zu den Calanches-Felsformationen: erleben Sie die herrlichen Küsten und die wilde Berglandschaft Korsikas. Zunächst genießen Sie die Landschaft entlang der schönen Küstenstraße zum griechischen Dorf Cargèse, wo sie die katholische und die orthodoxe Kirche besichtigen. Dann geht es weiter zu den malerischen Calanches-Felsformationen, einem UNESCO Weltnaturerbe. Bei einem Fotostopp haben sie einen spektakulären Blick auf die durch Erosion entstandenem rotem Granitfelsen und Gesteinsformationen. Anschließend fahren sie nach Porto und genießen circa 2 h Freizeit. Weiter geht es durch Korsikas Hinterland und die wilde Berglandschaft nach Èvisa. Auf der Rückfahrt nach Ajaccio können Sie noch einmal die typische korsische  Vegetation, die Macchia , genießen.
Dauer: 8 h“.

Um 9.30 Uhr startet die Rundfahrt und schnell sind wir aus der Hauptstadt Ajaccio heraus, am Hafen vorbei und es geht in eine urige Landschaft.

Unsere deutsche Reiseleiterin, die seit 15 Jahren auf der Insel lebt, erklärt uns den Bewuchs: Viele wilde Olivenbäume, Oliaster, die jedoch nicht geerntet werden, Erdbeerbaumfrücht, die Macchia, ein dichtes, wildes Gesträuch, die Berge bestehen im Norden und Süden der Küste aus Granit, es kommt Kalk-Sand-Stein und Schiefer vor.

Unterwegs fallen die zweisprachigen Schilder auf und wir werden aufgeklärt, dass sowohl korsisch wie französich gesprochen wird. 40 % der Einwohner sprechen korsisch, das  dem Italienischen näher ist.

Während der Fahrt fällt unser Blick auf den Golf von Sagona 
und den ersten Stopp legen wir um 11.15 Uhr in dem griechischen Dorf Cargèse ein.

Die Reiseleiterin bringt uns im Schnelldurchgang die Geschichte nahe:
1676 landeten genuesische Galeeren mit 800 griechischen Flüchtlingen bei Paomia auf Korsika. Während eines allgemeinen Aufstandes der Korsen gegen Genua wurden 1729 die griechischen Neuankömmlinge vertrieben. Zum Ausgleich ihres Verlustes wurde ihnen im Jahre 1774 in Paomia das Gebiet von Cargèse zugeteilt. Und so gründete sie den heutigen Ort.
Ein Teil der Griechen nahm den römisch-katholischen Ritus an, während der andere Teil den griechisch-katholischen beibehielt.
1825 – 1828 wurde die römisch-katholische Kirche erbaut und 1852-1872 die griechisch-katholische.

Tatsächlich glaubt man in Griechenland zu sein: Der Ort hat  gut 1100 Einwohner, davon sind 300 meist Nachfahren der griechischen Immigranten, die im 17. Jahrhundert vor den Osmanen geflohen waren. Sie haben vieles von ihrer Sprache, ihren Bräuchen, Gesängen, Tänzen und religiösen Festen bewahrt.

Eine Kuriosität gab es bis vor 2 Jahren hier, erzählt die Reiseleiterin:
Ein Priester hielt sowohl in der katholischen wie in der auf der anderen Seite des Taleinschnittes gelegenen orthodoxen Kirche die Messe – wohlgemerkt mit Genehmigung durch den Vatikan. Der Priester ist jedoch nun im Ruhestand und nun wird – bei wichtigen Anlässen – ein Priester aus Griechenland eingeflogen.

Auf eigene Faust kann man das Örtchen noch erkunden und von dem hochgelegenen Parkplatz geht die Fahrt dann zu den Felsformationen.

Leider beginnt es zu regnen und offensichtlich haben zwei Busse auf der engen Bergstraße Probleme aneinander vorbeizukommen, so dass sich ein mächtiger Stau entwickelt.
Unsere Reiseleiterin ist eine praktische Frau und bietet an, wer will, kann jetzt aussteigen und in ca. einer knappen halben Stunde bis zum nächsten Restaurant zu wandern und so diese markanten Felsformationen in Augenschein zu nehmen.
Wir befinden uns in ca. 400 m Höhe über dem Meer.
Gesagt, getan. Schirme aufgespannt und fast alle Teilnehmer lassen sich dieses Abenteuer, zwischen stehenden Autokolonnen rechts wie links, die fantastischen Gebilde aus rötlichem Kalk-Sandstein zu bestaunen und den Blick bis zum Meer schweifen zu lassen, nicht entgehern.
Mir drängt sich der Vergleich mit den amerikanischen Canyans auf.
Einfach umwerfend.



Wir sind vor dem Bus beim Treffpunkt und haben so noch Zeit, einen Café zu trinken und der Regen lässt auch nach.

Der Bus schraubt sich nun zum Meer hinab und in dem kleinen Örtchen Porto ist Mittagspause.
Am Parkplatz fällt der Eukalyptuswald  auf und wir erfahren, dass dieser gepflanzt wurde, um die Malaria zu bekämpfen. Eukalyptusbäume haben einen enormen Wasserbedarf und somit wird die Gegend trocken gelegt.
Diese Methode ist uns von Teneriffa her gut bekannt, da die Lagune vor der ehemaligen Hauptstadt Teneriffas „La Laguna“ auch durch die Anpflanzung der Eukalpytusbäume trocken gelegt wurde.

Wir gehen an den ersten Lokalen, direkt am kleinen Hafen vorbei und steigen auf zum Restaurant „Le Sul“. Haben einen wunderbaren Blick auf den Hafen und die Berge und genießen korsische Küche und Wein.

Für 14.45 Uhr ist die Rückfahrt durch die Berge zum Kastaniendorf Èvisa, den Pass hoch, angesagt.
Witzig finden wir, dass die Weiterfahrt zwischendurch kurzfristig von halbwilden Hausschweinen und die Straße querenden Kühen blockiert wird.

Und um 17.30 Uhr sind wir auf dem Schiff zurück und es bleibt noch Zeit für einen Saunagang, um dann um 19.00 Uhr Abschied zu nehmen von Korsika von Deck 12 aus.

Das Abendessen nehmen wir wieder in unserem bevorzugten Restaurant ein und zum Abschluss noch ein super-leckeres Eis im Restaurant Ankelmanns-Platz.

Was soll ich über den Tag sagen?
Trotz Regen, die Tour war fantastisch.!
Zudem haben wir im Schnelldurchgang einen guten Eindruck vom „wilden“ Korsika bekommen.
Auf dieser Insel könnte ich mir gut einen fantastischen Wanderurlaub vorstellen.
Sie ist wohl für Wanderungen gut präpariert.

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Kreuzfahrt – Westliches Mittelmeer (7)

Donnerstag, 6. September 2012

Schiffstag

Der uns so schmackhaft gemacht wird:

„Ein Tag auf dem Meer. Auf dem Weg von Ajaccio (Korsika) nach Valletta (Malta) legt die Mein Schiff 1 Circa 486 nautische Meilen durch das Mittelmeer zurück. Für den Schiffstag haben wir wieder ein vielfältiges Programm für Sie zusammengestellt, bei dem sie zuschauen und staunen oder selbst aktiv werden können – ganz wie sie es wünschen. Wie immer bieten wir interessante Aktivitäten an bei denen sie ihr Wissen erweitern oder ihren Gaumen schulen  können. Für was auch immer sie sich entscheiden, wir wünschen Ihnen Spaß und viele neue Eindrücke an Bord der Mein Schiff 1.“

Wetter:
Heute erwartet uns ein bedeckter Himmel mit Regen in den Morgenstunden die Höchsttemperatur liegt bei 26°.
Tatsächlich: Stimmt

Mein morgendliches Frühschwimmen lasse ich ausfallen, denn wenn ich schon von unten nass werde, muss ich nicht auch noch von oben nass werden. Es regnet.

Dafür haben wir  uns für zwei ganz besondere Veranstaltungen angemeldet:

Um 9.30 Uhr Obstschnitzen
und
um 12:00 Uhr zur Fleisch Verkostung Im Steakhouse Surf & Turf

Da wir bei dem Obst- und Schokoladenbüffet so von den Schnitzwerken beeindruckt waren, wollten wir mal bei der Entstehung zusehen.
Die Schiffsdirektorin führt aus, dass auf dem Schiff 15 – in Worten: fünfzehn – Obstschnitzer aus den Philippinen sind, zum größten Teil so gar aus dem selben Ort.
Es stehen Melonen, Kohlrabi, Salat, Auberginen etc. zur Verfügung.
Und wir können zusehen, wie in Windeseile die phantastischen Gebilde entstehen.

Dass für Manfred, den großen Fleischliebhaber die Fleischverkostung fast ein „MUSS“ ist, ist klar. Mich jedoch hat es gereizt, Kobefleisch zu probieren. Wann bekommt man das schon mal und kann es auch bezahlen.

Die Ankündigung liest sich so:

„Ein Stück Fleisch ist wie ein guter Wein  – es kommt darauf an, wo es herkommt.
Testen Sie unter anderem den geschmacklichen Unterschied eines Pommern- oder eines Wagu-Rindes. Letzteres wächst auf den australischen Outback-Weiden auf, wird regelmäßig massiert und bekommt Bier zu trinken.
Maitere D’Mariuz lädt Sie einen, diese und andere Fleischspezialitäten mit begleitenden Weinen zu verkosten und Wissenswertes über deren Zubereitung zu erfahren. Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt

Pommernrind:
diese alte traditionelle Rinderrasse der Schwarzbunten war bereits im 16. Jahrhundert in Pommern beheimatet. Für das pommersche Rindfleisch werden nur die besten und edelsten Rinder ausgewählt. Sein Fleisch zeichnet sich durch seine besonders feine Fettmarmorierung aus, die ihm seinen natürlichen und einzigartigen Geschmack verleiht. Während der vierwöchigen Reifung am Knochen verliert das Produkt rund 20 % seines Eigengewichtes. Mit dieser und weiteren handwerksgerechten Bearbeitungen wird ein intensives Geschmacksergebnis erzielt.

Kobe Rind (Wagyu)
das Kobe Rind bezeichnet Rinder der Rasse Tajima  aus der Region Kobe. Diese Rinder werden außerhalb Japans als Wagyu bezeichnet. Der Import von Kobe Rindfleisch in die EU ist nicht möglich, weil es in ganz Japan keinen Schlachthof mit der Zulassung gibt, der Kobe Rinder schlachtet. Die um circa ein Drittel kleineren, beziehungsweise leichteren Rinder benötigen im Schnitt dreimal soviel Zeit wie ein herkömmliches Rind, bis sie schlachtreif sind. Das allein macht die Haltung aufwändig und teuer. Kobe Rindfleisch ist das teuerste Rindfleisch der Welt. Ein Kilo kostet 500 bis 600 €, manchmal sogar noch mehr. Man sagt, dass jährlich nur etwa 4000 Rinder dieselben hohen Qualitätsmerkmale erfüllen um als echtes Kobe Rind innerhalb Japans verkauft werden dürfen.

Charolais Rind
Charlolais eine französische Rinderrasse. Sie wird überwiegend zur Fleischproduktion und insbesondere zur Kreuzung mit anderen Rassen eingesetzt. Ihren Namen hat die Rasse von der kleinen Gemeinde Charolles in der Region Burgund. Die Tiere sind spät reif und weisen eine geringe Neigung zur Fettbildung auf. Die Kühe wiegen circa 800 kg, die Stiere um die 1200 kg. Die Rasse stammt ursprünglich aus dem Dèpartement Nièvre  und wurde im 18. Jahrhundert als Fleisch und Arbeitskraft gezüchtet.

Donald Russell Lamm
Der  Name Donald Russell steht für Spitzenqualität und eine über jeden Zweifel erhabener Expertise, wenn es um Aufzucht, Auswahl, Schnitt, Trockenreifung – und Geschmack geht. Der erfahrene Hoflieferant der britischen Queen ist für Spitzenköche auf der ganzen Welt ein Garant für höchste Qualität eines exzellenten Fleisches von exquisiter Zartheit. Die natürlich gezüchteten Tiere stammen von ständig geprüften Farmen aus der satt grünen Landschaft Irlands. Hier wählt Donald Russell nur die Besten der Besten aus und nach weiteren strengen Qualitätskontrollen erreicht dieses sorgfältig gereifte Fleisch seinen einzigartigen Geschmack.

Kurobuta Schwein
Berkshire Schweine gelten als die älteste Rasse Großbritanniens. Sie stammen ursprünglich aus der Gegend um die Städte Faringdon und Wasntage, die damals noch zur Grafschaft Berkshire gehörten (heute Oxfordshire). Die japanische Zuchtlinie des Bergkshirer Schweins ist unter dem Namen Korobuta (Schwarzes Schwein) bekannt. Heute gehört die Art zu den bedrohten Haustierrassen. Das marmorierte Fleisch wird analog dem Kobe Beef sehr geschätzt.

Iberisches Schwein
Das iberische Schwein (Cerdo iberico) ist eine im Südwestspanienens (besonders Andalusien, Extremadura) und Portugal (besonders Alentejo) heimische, halb wilde Schweinerasse. Im Vergleich zu den (weitaus jüngeren) herkömmlichen Hausschweinrassen ist es deutlich kleiner und flinker. Die Tiere werden meist als  Weideschweine freiaufend in Korkeichen-  und Steineichenhainen gehalten und mit Eicheln gemästet. Das iberische Schwein liefert den als spanische Spezialität bekannten luftgetrocknete Schinken Jamón Ibérico  de Bellota (Iberischer Eichelschinken), der wegen der im Gegensatz zu anderen Rassen schwarzen Hautfarbe der Schweine auf Spanisch auch als „Schwarzklauenschinken“ (jamón de pata negra) bezeichnet wird.

Die Zubereitungen des Fleisches erfolgt völlig unbehandelt, so dass man nach Belieben mit einem der Edelsalze nach eigenem Geschmack abrunden kann.

Als Salze wurden angeboten:

Inka Sonnensalz
Aus den Hochebenen der peruanischen Anden stammt diese Sonnen Salz. Es wird heute noch auf die gleiche Art gewonnen, wie schon zur Zeit der Inkas. Das Wasser einer stark salzigen Quelle in der nahe Nähe des Machu  Picchu wir über circa 1500 terrassenförmige Becken geleitet. Indem nur 10 cm tiefen Becken kann sich das Salz mit Hilfe der Sonnenenergie konzentrieren. Nach einigen Wochen ist das Salz so stark konzentriert, dass es reif für die Ernte ist. Besonders hervorzuheben ist die große Reinheit der Quelle, an der die Becken gespeist werden.

Dänisches Rauchsalz
Basis für diese Gewürzspezialität ist ein sorgsam gewonnenes Salz vom Toten Meer. Das Salz wird 160  Stunden über reifem Buchenholz kalt geräuchert und dabei einmal pro Stunde gewendet. Durch diese schonende Behandlung entwickelt das Salz ein intensives Aroma und einen leicht süßlichen Duft.

Persisches Blausalz
Das persische Blausalz, welches sehr selten ist, stammt aus dem Iran. Dieses wunderbare und besondere Salz hat eine blaue Farbe mit verschiedenen optischen Effekten. Es hat einen sehr intensiven Geschmack und eine seltene Farbmaterialität, die durch Verschiebungen und Vakanzen in Kristallgitter entstanden sind.

Rosa Himalaja Salz
Jeder Diamant hat seinen eigenen Farbton: fast weiß, zart rosa, pfirsichfarben oder terrakotta. Der Fundort am Fuße des Himalaya bestimmt diese Nuancen. Der Natriumschloridgehalt liegt zwar nur bei 97 % und ist damit weniger salzig als das normale Speisesalz, enthält aber im Gegenzug viele Mineralstoffe und Spurenelemente.
Kosten für die Verkostung: 25.– Euro“

Wie war’s ?  Gut !

Um nicht zu sagen: Sehr gut !

 

Um 16.00 Uhr ging ich in die Galerie Walentowski zur Lesung: „der alte Mann und das Meer“ mit dem Schauspieler Jens Asche.
Nur 13 Hörer lauschten 1 Stunde 15 Minuten der beeindruckenden Lesung. Jens Asche hat eine Gabe, die Dinge so anschaulich rüberzubringen, dass man glaubt, man ist in einem Film.
Phantastisch.

Dann ließ ich es mir wieder in der Sauna gut gehen und ich finde es wunderschön, wenn an den großen Panoramascheiben das Meer, die Wolken vorbeiziehen.

Den Abend gestalteten wir wie gehabt: Abendessen, Lesen, Blick auf die untergehende Sonne  und noch ein Drink in der TUI-Bar.

Wieder ein gelungener Tag!

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Kreuzfahrt – Westliches Mittelmeer (8)

Freitag, 7. September 2012

Wir sind zurück, der Rundreisekreis ist geschlossen.

Valletta, Malta

Wetter: Sonne! Warm!

Da unser Flug erst abends um 19.05 nach Köln/Bonn geht, können wir die

„Große Inselrundfahrt ganztags von 10:00 Uhr bis 17:30 Uhr, Ende am Flughafen, 59 €“ mitmachen.

Die Beschreibung überzeugte uns:

„Dieser Ausflug bietet Ihnen die Möglichkeit, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten an einem Tag zu erleben!
Ein informativer Film über die Geschichte Maltas erwartet sie bevor sie Cottonera am großen Hafen erreichen. Einem Spaziergang durch die Straßen erwarten Sie atemberaubende Ausblicke. Ihr nächstes Ziel ist Rabat, Wo sie die Katakomben von St. Paul’s besichtigen, in der Sie nicht nur Gräber sondern auch Wandmalereien finden. Nach dem Mittagessen besuchen Sie Maltas ehemalige Hauptstadt Mdina (arabisch für „von Mauern umgeben“).  Sie zählt nur rund 250 Einwohner und gilt als „stille Stadt“. Sie ist geheimnisvoll, erhaben und reserviert.  Die mittelalterlich ummauerte Stadt liegt auf einem Hügel im Zentrum der Insel.
Nach einem Spaziergang durch die engen sandfarbenen Gassen umgeben von Kirchen und Palästen, endet dieser abwechslungsreiche Ausflug am Flughafen.“

In der „The Malta Experience“ Show wird die Geschichte Maltas aufgezeigt. Während der großen Belagerung von 1565 hielt Fort  Elmo an der Spitze der Halbinsel einen Monat lang den Angriffen stand, bevor es den Türken in die Hände fiel. Doch drei Monate später mussten sie Osmanen abziehen, und die Ritter gründeten die Stadt Valletta.
Im Zweiten Weltkrieg war das sternförmige Fort eines der ersten Angriffsziele der italienischen Luftwaffe.“

Nachdem wir den Film über die abwechslungsreiche, abenteuerliche Geschichte Maltas, die 5.200 v. Chr. begonnen hat, gesehen haben macht uns unsere maltesische Reiseleiterin Maria in englisch „schlau“ und ein Mitglied der Schiffscrew übersetzte „grottenschlecht“ ins deutsche.
Die junge Frau war nicht in der Lage zwei Sätze zu behalten, von Jahreszahlen ganz abgesehen. Da aber ganz offensichtlich alle Teilnehmer des Englischen mächtig waren, klappte die Verständigung dann doch recht gut und wir haben schließlich der Reiseleiterin geraten,  die Informationen selbst in deutsch zu geben, denn ihr deutsch war gut.

Während der Fahrt nach Birgu, Heute Citta Vittoriosa genannt, vorbei an den Meeresentsalzungsanlagen, dem einzigen Golfplatz Maltas, der Universität von 1539, Botanischen Garten erzählt sie uns etwas über Malta:
In der Schule werden fünf Sprachen gelehrt, gesprochen werden 3: englisch, französisch und maltesisch, dem arabischen sehr nahe. Geschrieben wird in lateinischer Schrift. Schuluniform ist Pflicht.
Ist heute noch der Tourismus die Haupteinnahmequelle, so setzt man in der Zukunft auf die Informationstechnik.
98 % der Malteser sind katholisch, auf der Insel Gozo 100 %.
Es gibt 356 Kirchen auf Malta, eine Synagoge und eine Moschee.

Bei unserem Rundgang in Birgu erklärt sie uns vor dem ehemaligen Gebäude der Inquisition, dass diese hier auf Malta nicht so rigide gehalten wurde wie zum Beispiel in Spanien oder Rom.
Hier war es mehr eine Sache zwischen dem Großmeister und dem Bischof.
Die Strafe für die Männer sah 2 Jahre Galeere vor und für die Frauen 4 Jahre bei Wasser und Brot.

Der nächste Stopp ist an der Mauer mit Blick auf die Bucht und Maria führt aus:
Wir sollen uns mal vorstellen, wie hier hunderte Schiffe des Sultan Süyleman mit seinem osmanischen Heer in die Bucht drängen und  Malta belagerten und wie der Johanniterorden die Insel verteidigte.
Der römisch-deutsche Kaiser Karl V. hat das zum habsburgischsen Machtbereich gehörende Malta nebst Gozo dem Johanniterorden übertragen.
Die Johanniter, unter ihrem Großmeister Philippe de Villiers de l’Isle-Adam, bauten Malta zu ihrem neuen Stützpunkt aus und das war das Glück Maltas, denn so gelang es, dass an diesem geschichtsträchtigen Ort 1565 die Türken besiegt wurden.

Maria geleitet uns auch durch besonders ansprechende Gässchen und Gassen und so gelangen wir auf einem großzügigen Rundgang wieder an anderer Stelle zum Bus.

Die Weiterfahrt zum Vorort Rabat, der sich außerhalb der Stadtmauern erstreckt, der in römischer Zeit noch innerhalb der Mauern lag und erst von den Arabern im neunten Jahrhundert abgetrennt wurde, ist unser nächstes Ziel und hier wird erstmal im Ristaurante Cosmana Navarra zu Mittag gegessen.

Anschließend besichtigen wir die Sankt Pauls Kirche aus dem 17. Jahrhundert.
Südwestlich der Kirche liegen die weit verzweigten Sankt Paulus Katakomben (vermutlich aus dem vierten bis sechsten Jahrhundert nach Christus, die wie Bienenwaben auf mehreren Ebenen unter Rabat angelegt sind).

Da es unter römischer Herrschaft verboten war, in der Stadt zu beerdigen, kam die Bevölkerung auf die Idee, unterirdisch zu begraben. So können wir Kindergräber, Gräber mit Gewölbe, die für wichtige Personen vorgesehen waren, Familiengräber und  vermutlich einen Altar in Augenschein nehmen. In den Katakomben soll es nie dunkel gewesen sein. In den Nischen brannten stets Fackeln.

Zwischen Kirche und Katakomben befand sich das Gefängnis, in dem Paulus, auf seiner Seefahrt zwischen Kleinasien und Rom 3 Monate gefangen gehalten wurde.

Zu der Geschichte von Paulus, der hier auf seiner Fahrt von Kleinasien nach Rom gestrandet sein soll, hat uns ein Klassenkamerad von Manfred eine interessante Geschichte berichtet:

Aktuelle Recherchen – die vom Vatikan akzeptiert und bestätigt wurden – haben ergeben, dass Paulus nie auf Malta gewesen sein kann. Da die maltesische Paulus-Legende aber so sehr mit Malta verbunden ist, sieht man von einer offiziellen Richtigstellung ab.

Von den Katakomben in Rabat machen wir den kurzen Spaziergang zur ehemaligen Hauptstadt Mdina.

Am Rande der Parkanlagen zwischen den beiden Städten befinden sich die Reste der römischen Villa aus dem zweiten Jahrhundert vor Christus.

Durch eine doppelte Stadtmauer betreten wir „die stille Stadt“. Sie mutet mich absolut arabisch an.
Bei der Stadtmauer macht uns Maria darauf aufmerksam, dass es sich bei der 1530 erbauten Mauer um die dickste Mauer Europas – 10 Meter  – handelt. Die von den Johannitern erbaute Außenseite ist schräg, dagegen die  Innenseite, von den Arabern erbaut, ist gerade.

Teils geführt, teils auf eigene Faust erkunden wir diese Stadt. Beeindruckend!

Im Innenhof des ehemaligen Ordenshauses erklärt uns Maria das Wappen des Malteser- bzw. Johanniter-Ordens.
Die Zacken des Sterns stellen die 8 Länder dar, in denen der Orden ursprünglich vertreten war.
Für mich verwirrend ist, dass einmal von den Johannitern dann von den Maltesern gesprochen wird.
Erklärung. Nach der Abspaltung von protestantischen Ordensmitgliedern bürgerte sich die Bezeichnung „Malteserorden“ ein.
So ist das.

Um 16.40 Uhr ist der Rundgang beendet. Leider, leider, alles Schöne hat einmal ein Ende und so bringt uns nun der Bus zum Flughafen.

Fazit:
Haben wir Beide erstmal einen riesigen Schreck bekommen, als wir das große „Mein Schiff 1“ vor uns liegen sahen, so nach dem Motto: „was haben wir uns da eingebrockt“, so können wir nach dieser Kreuzfahrt nur sagen:
Immer wieder mit diesem Schiff !
Für uns stimmte hier einfach alles:
Kajüte war geräumig mit großem Fenster, schönes Badezimmer.
Die Empfehlung von unserem heimischen Reisebüro Schiffer war goldrichtig auf den Balkon zu verzichten, wenn man mit der Seekrankheit zu tun hat. Dafür eine Kajüte mittig. Frau Schiffer hat uns quasi die Kabine 5048 ausgesucht und ich bin ihr sehr dankbar dafür, denn ich hatte null Probleme.
Die Restaurants, das Essen, der Service, die angebotenen Ausflüge und das Rahmenprogramm: absolut Spitze!

Also: Freuen wir uns auf eine neue Reise!

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