St. Petersburg – Moskau
20.8. bis 30.8.2006

Dienstag, 29.8.2006

Strahlender Sonnenschein.
Gleich nach dem Frühstück werden wir wieder mit den Bussen abgeholt, der Kreml ist unser Ziel. Da wir wiederum schon um 9 Uhr ankommen, sind wir wieder einmal die ersten Besucher.
Das russische Wort „Kreml“ bedeutet Festung oder ummauerte Stadt. Der Moskauer Kreml ist der größte und berühmteste des Landes. Die erste Wallmauer bestand aus Lehm und Holz, nach jedem Überfall wurde die Befestigung neuer und höher wieder aufgebaut. Die heutigen roten Backsteinmauern stammen aus dem Jahre 1495, wurden aber seither mehrmals restauriert.
Als erstes betreten wir den Kathedralenplatz, der von der Mariä-Entschlafens-Kathedrale, der Mariä-Verkündigungs-Kathedrale, der Erzengel-Kathedrale, der Mariä-Gewandlegungs-Kathedrale und dem Glockenturm Iwan der Große eingefasst wird.

Zuerst besichtigen wir jetzt die Erzengel-Kathedrale.  Sie ist die Grablege der Moskauer Großfürsten und Zaren, Erbaut wurde sie an der Stelle einer alten, Anfang des 14. Jahrhundert errichteten Kirche, die dem Erzengel Michail, dem himmlischen Schützer der Moskauer Großfürsten in ihren Schlachten geweiht war. Die Erzengel-Kathedrale wurde 1505-1508 von dem venezianischen Architekten Alovisio Novo, erbaut und den  besten Meistern aus Moskau, Jaroslavl und Kostroma ausgemalt. 46 Zaren sind hier bestattet, darunter Iwan der Große und  Michail, der erste Romanow.

Vorbei am Facettenpalast gegen wir zur Mariä-Entschlafens-Kathedrale (1475-1479)
Wundervolle Malereien, wie sie uns ja in Jaroslavl schon so begeisterten, sehen wir hier noch in besserem Zustand erhalten. Herrliche Ikonenwände, die im 17. Jahrhundert angefertigt wurden.

Wunderschön zeichnen sich  die Kuppeln der Oberen Erlöser-Kathedrale, die 1679-1681 erbaut wurde, gegen den Himmel ab. Filigran glänzen die Kreuze über den goldenen Kuppeln.

Wir schlendern unter Obhut von Nathalie in dem weitläufigen Gelände und der Parkanlage vorbei am Patriarchen Palast , daneben steht die große Kanone aus der niemals eine Kugel abgefeuert wurde, da sie viel zu schwer wäre, kurz davor steht die riesige Glocke, die niemals geläutet hat, da sie schon beim Gießen kaputt ging, weiter sehen wir den Großen Kreml Palast und  das Prunkgebäude, in dem Putin residiert.
So „zwischendurch“ gelang es uns dann auch in zwei Sonder-Ausstellungen „Schätze der Zaren“ Hineinzuschauen.
Nathalie machte noch den Vorschlag um 12 Uhr die Wachablösung beim Grab des Unbekannten Soldaten miterleben um uns dann um ½ 1 Uhr wieder am dann vorfahrenden Bus zu treffen.

Mittagessen auf dem Schiff und der Rest des Tages ist frei. Manfred und ich gehen durch einen riesigen Park zur Metrostation, die aber tatsächlich nur für die Moskauer gedacht ist. Ein kleiner Markt mit landestypischen Erzeugnissen und ein Einkaufszentrum, mini, nur für Ein-heimische. Manfred amüsiert in einem Kiosk die Bierauswahl, so gar Rauchbier aus Bayern.

Vorbei an Bronze-Skulpturen von Cervantes, einem indischen Dichter und schönen Damen bei der Ernte, schlendern wir durch das Hafengebäude zurück zum Schiff.

Kofferpacken ist angesagt. Dann Abendessen und um 22 Uhr starten wir zur Stadtrundfahrt: „Moskau bei Nacht“. Wir hatten uns für diesen fakultativen Ausflug für 25 Euro angemeldet, da jedoch Uglitsch ausfiel, hatte die Viking River Cruises allen Gästen diesen Ausflug kostenlos angeboten.

Schön war es. Immer wieder Fotostopps. Panorama des Kreml und Roten Platzes, das große Denkmal an der Moskwa zu Ehren Peters des Großen, ursprünglich sollte es wohl für Kolumbus erbaut werden, dann wurde es umgewandlet, noch mal das Jungfrauen-Kloster und noch mal hoch zu den Sperlings-bergen. Ein kalter Wind herrschte hier und Manfred sprang fotografierenderweise im kurzärmligen Hemd rum.
Hier oben vor der Lomonosov-Universität konnten wir das Moskauer Nachtleben im wahrsten Sinne des Wortes erleben. Unzählige Motorräder standen herum, einige machten auf dem breiten Bürgersteig eine Slalomfahren, einer  heizte mit seinem Sportwagen um den Bus und die Autos herum. Abenteuerlich.
Was wir alles sahen, unter anderem eine Wasserfontänenalle in rot, kann man alles nicht beschreiben. Es war schön und es hat sich gelohnt und für stille Stunden haben wir viel zum „Revuepassierenlassen.“

Mit dem Ehepaar vom Nachbartisch genehmigten wir uns in der Skybar noch einen Absacker, diesmal ein Bier und um 2 Uhr war dann wirklich Bettzeit.

… und zum Schluss noch

Mittwoch, 30.8.2006

Normale Zeit zum Frühstücken und  um 8.30 wurden wir wieder mit einem kleinen Bus mit den 4 anderen Personen, die auch mit uns angekommen waren, zum Moskauer Flughafen gebracht. Julia geleitete uns noch bis zum Check-In. Kofferservice klappte auch und dann hatten wir nur noch auf unseren Abflug zu warten, der sich allerdings mehr als 1 Stunde verzögerte, so dass wir erst nach 12 Uhr abflogen. Der Flug war kurzweilig und in Frankfurt klappte es so prima, Gepäck vom Band, im Eilschritt zum Bahnhof, Rolltreppe runter, der ICE fuhr um 14.15 ein und um 15.30 Uhr waren wir – mittels Taxi von Siegburg – wieder zu Hause.

Fazit: Eine schöne, eine interessante Reise mit vielen, vielen neuen Eindrücken, nicht nur optisch. Ich denke, wir werden noch lange daran denken und alles erst mal mental verarbeiten müssen.