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La Camella – Roque de Chijafe – Roque Igara – La Camella

Die Wetterbedingungen gaben die heutige Wanderung vor. Lediglich hier im Süden war die Regen- bzw. Schneewahrscheinlichkeit gering.
Also:
Vor knapp 10 Jahren am 11. Dezember 2008 machten wir die Wanderung zum Roque Igara direkt von La Camella aus, also vor der Haustüre.
Wir wollten sie – nach längerer Wander-Zwangspause – etwas ausgedehnter gehen und den Roque de Chijafe miteinbeziehen.

Wanderwegstrecke: 2 Stunden 23 Minuten – 5,9 km (mit viel Erzählen)

Elisabeth kommt bereits von Chayofa aus angewandert und sofort starten wir die Tour: Gehen an der Schule vorbei und gelangen an die Calle Chijafe. Kurz vor den Häusern geht – kaum auszumachen – der schmale Pfad ab, der uns auf den Roque Chijafe bringen soll.
Der Weg ist wenig begangen, so dass es Pfadfinderfähigkeiten bedarf, um zwischen den Tabaibabüschen und den Opuntien den Aufstieg ausfindig zu machen.
Schnell gewinnen wir an Höhe und sind von dem Rundumblick ganz angetan. Im Sonnenschein der Blick zum Meer mit den mehrfach erwähnten Vulkanhügeln, den Roque Igara, gleich „Schlafenden Señor, Los Cristianos, La Gomera, Chayofa von der Sonne angestrahlt, La Camella, Cabo Blanco, der Conde, Montaña Imoque, Los Brezos und El Vento, jedoch weiter oben: dunkel, dunkel. Kein Blick auf den zur Zeit wunderschön verschneiten Teide. Wir sind es trotzdem zufrieden.

Steigen weiter auf bis uns „Trulla“ = Sprecherin von komoot mitteilt, Ziel erreicht. Höher geht es wohl nicht. Reicht uns auch, denn wir befürchten, der Abstieg könnte eine Rutschpartie werden. War aber halb so schlimm. 45 Minuten ab Start der Wanderung von der Carretera General haben wir für diesen Abstecher gebraucht.
Zurück auf der Asphaltstraße unterhalb der Häuser in der Calle Chijafe gehen wir weiter bergab bis uns mitgeteilt wird: hier nun links auf den Trail abbiegen. Dies ist unterhalb eines weißen Hauses mit 2 ½ Stockwerken.

Tun wir und von da an sind wir quasi auf „Tour“ gesetzt. Ständig geht es auf einem schmalen Pfad sanft ansteigend bergan. Wir bewegen uns in einem Naturschutzgebiet.
Nach ca. 20 Minuten gelangen wir an ein liebevoll und aufwändig gestaltetes „Marterl“, das 2008 noch nicht existierte.
Hier wandern wir – es rechts liegen lassend – weiter unterhalb der markanten Felsformation des Roque Igara bis zum Ende weiter.
Wir haben den freien Blick auf die diversen Vulkanhügel, Los Cristianos, den Vulkankegel Chayofita und Santiago III.

 

Auf dem Rückweg machen wir keinen kurzen Abstecher rechts hoch – quasi zu einem „Thingplatz“.


Ca. 20 Minuten hat uns der Abstecher gekostet und dann sind wir wieder auf „Spur“ um das Felsmassiv zu umrunden.

Anfangs lässt es sich sehr gut gehen, jedoch wenn es an die Kehre geht, ist dieser Abschnitt nichts mehr für Wanderer mit Höhenangst.
Zum Teil geht es in dem trockenen Kanal der direkt an den Hang „angeklebt“ ist an den Felsen entlang.

25 Minuten dauert die Umrundung des Felsmassives dann sind wir wieder beim Marterl angelangt.
Gewissensfrage: Von hier aus links runter zum Exotikpark und dann die steile, schmale, kaum befahrene Fahrstraße hoch nach La Camella oder sagen wir: Hinweg ist gleich Rückweg.
Wir entscheiden: Direkt zurück nach La Camella, jedoch zuerst noch ein Blick zurück auf den Roque Igara.

Wir rufen meinen lieben Mann an, dass wir ca. in ½ Stunde am italienischen Restaurant Napul‘ é, das erst vor kurzem eröffnet hat, sein werden.

 

Fazit:
Man muss wirklich nicht immer weite Fahrtstrecken auf sich nehmen, wenn das Gute ach so nah liegt.

Restaurant: Napul ‚é
Ristorante, Pizzeria
Carretera General TF 657 – n 16
Telefon: 922 44 93 56
täglich von 13 Uhr an geöffnet.
Sehr gute Küche, liebenswerte Bedienung, zivile Preise.
Sehr Empfehlenswert!

Wem es jedoch nicht nach italienisch ist, der hat in dem kleinen Ort La Camella 17 – in Worten siebzehn – Möglichkeiten essen zu gehen. Von der Tapasbar über gehobene Küche, chinesisch, Pizzerien etc. etc.

Montaña Los Erales

Aus! Ende! Vorbei!
Heute musste ich mal wieder einsehen, dass sich manche Ideen einfach nicht verwirklichen lassen.
Meine Idee war ja, auf möglichst viele der 20 kleinen Vulkanhügel hier im Süden zu wandern, auf die uns der Botaniker Cristobál bei seinen Excursionen aufmerksam gemacht hatte.


Das geht jedoch nicht so wie ich mir das gedacht habe.

Dann gebe ich mich gerne damit zufrieden, dass ich die wichtigsten davon: Montaña Amarilla, Montaña Guaza und Montaña Grande bestiegen habe.

Nur so viel zur heutigen gut einstündigen Irrwanderung:

Gestartet bin ich nach Wanderprogramm komoot beim Sportplatz in Guargacho.
Zuerst wurde ich durch die Hinterlassenschaften einer früheren intensiven Landwirtschaft geleitet wie eine Vielzahl nur noch in Fragmenten bestehenden Mauern, vielen noch herumliegenden Schläuchen, Rohren und Planen „belegen“.
Hier in diesem Bereich wimmelt es nur so von kleinen staubigen Pfaden. An einer „Kreuzung“ schickte mich die Trulla – Sprecherin von komoot – nach scharf rechts und wies mich an 350 m weiter diesem Weg zu folgen. Nach Plan sollte es hier aber scharf links abgehen. Da ließ auch das Kommando: „Du hast die Tour verlassen“ Die Tour liegt 80 m hinter Dir“ – nicht lange auf sich warten.
Also retour: Erneuter Versuch, das selbe Spiel.
Wieder retour.
Noch eine Variante und dann noch eine bis es endlich hieß: „Du bist wieder auf der Tour“.
Aber kein noch so kleiner Pfad, keine Tritte nichts. So irrte ich aufwärts zwischen unzähligen Tabaibabüschen und Kameldorn. Sogar an Höhlen vorbei.

Der Blick schweifte vom Golfplatz „Golf del Sur“ zum Meer, zur Montaña Roja und hoch zum Teide. Blau, blau, blau ist der Himmel!

Als mir Trulla dann kurz hintereinander sagte noch 350 m – und sich fast augenblicklich korrigiert – 120 m der Tour folgen – welcher Tour? – gab ich genervt auf in der Hoffnung, dass ich aus diesem Wirrwarr wieder zurückfinde.

Wie man sieht und lesen kann: Habe ich!
Und:
Mein lieber Mann hat geduldig auf mich gewartet.

Fazit:
Gut, es war ein Versuch.
Ich muss jedoch erkennen, das lohnt in keiner Weise und es ist schade damit seine Zeit zu vergeuden wo es auf der Insel so zauberhafte Wanderungen gibt.

Aber: Selbst hier beeindrucken die Steinimpressionen!

Palm-Mar – Montaña de la Caraba – Montaña Aguzada – Palm Mar

Planung und Realität sind zwei Paar Schuhe. Eine altbekannte Weisheit, die ich heute am eigenen Leib erfahren habe.

Es ist nicht neu, dass ich gerne möglichst viele der 20 besonderen Vulkanhügel hier im Süden besteigen möchte.
Heute sollten es nun die zwei oben genannten sein.

Wanderwegstrecke: 5,6 km – 1 Std. 22 Minuten

Mein lieber Mann setzte mich in Palm-Mar in der Calle Cernicalo ab und sofort gegenüber konnte ich auf einem staubigen Pfad meine Tour starten. Er war zum Teil schwer auszumachen, verlor sich zwischen den vielen Tabeiba dulce aber nach einer Weile bekam ich von der „Trulla“, Sprecherin von komoot, die Nachricht: Du bist auf der Tour.

Eine große Strecke dieses Weges ist identisch mit dem Weg den ich im vergangenen Jahr mit Elisabeth und ihren beiden Neffen auf die Montaña Grande gegangen bin.
Anfangs hat man noch Sicht auf das Meer und die Insel La Gomera, später nur noch Sträucher, Hügel.

Immer wieder halte ich links Ausschau nach einem Pfad bergauf, nichts.
Im weiten Bogen werde ich in Höhe der Montaña Grande nach links auf eine breite, staubige Straße durch landwirtschaftlich genutztes Gebiet mit Kartoffelfeldern (?) und Bananenplantagen geführt.

Der Blick geht nun zur Montaña Roja und den 5 Vulkanhügeln in Höhe von Guargacho. Immer wandere ich in geringer Entfernung am Fuße der Montaña Aguzada entlang. Nachdem ich diesen Berg zu ¾ umrundet habe ist Ende mit der programmierten Tour.

Da ich keine Lust habe, diese staubige, langweilige Strecke zurückzugehen steige ich zu einem Kanal auf und folge diesem in der Richtung aus der ich gekommen bin.
Nur: er ist zum Teil verschüttet, zum Teil zugewuchert, zum Teil verfallen, so dass ich immer etwas höher durch Gestrüpp ausweichen muss – heute weigere ich mich die Pflanzen bei ihrem Namen zu nennen, denn sie rissen mir nur die Haut an Armen und Beinen auf. Frust!
Die letzte Strecke führt mich an einem aufgelassenen Wasserbecken vorbei, nicht sehr prickelnd.

Nach ca. 15 Minuten bin ich auf dem Hinweg zurück und werde nun zwischen den beiden auserwählten Vulkankegel geführt, mich links haltend, umrunde ich nun die Montaña de la Carabra.
Hier habe ich einen schönen Blick über große Weinanpflanzungen und auf die breite Rückseite der Montaña Guaza und denke daran, wie schön vergangene Woche die Tour war.

Ich gehe nun nicht den vorgegebenen, schon auf dem Hinweg gegangenen Weg zurück sondern halte mich am Fuße der Hügel und siehe da, von hier aus kann man einen Pfad entdecken, der vielleicht auf die Montaña de la Caraba führt. Aber mir ist nicht mehr danach.

Nach 1 Stunde 10 Minuten reiner Gehzeit habe ich die ersten Häuser von Palm Mar erreicht. Zum Trost erblicke ich noch ein schönes Exemplar der Leuchterblume.
Schnurstracks steige ich nun zur Calle Cernicabo ab.


Hier hat mein lieber Mann lesend auf meine Rückkehr gewartet.

Diese Tour stufe ich in „nicht empfehlenswert“ ein. Vielleicht etwas hart, jedoch wenn man die Auswahl an so wunderschönen Touren hat, dann muss diese nicht sein.
Ob ich meinen Plan, diese besonderen Vulkanhügel weiter zu erkunden, weiter verfolge, bleibt abzuwarten.

 

Besonderheit:

Auf der Wanderung von La Centilena nach Arona haben Elisabeth und ich bei der Riesen-Wanderung von Candelaria nach Santiago del Teide auf dem Camino Real del Sur eine Infotafel gesehen, die auf die Besonderheit in dieser Gegend aufmerksam macht und aufklärt:

„dass in dieser Region 20 Vulkankegel auszumachen sind. Jedoch auf dem neuen Hinweis wird darauf hingewiesen, „dass das Vulkanfeld des Südens der Insel neue Böden schenkte, die heute landwirtschaftlich genutzt werden.
Diese Vulkankegel bestehen alle aus dem gleichen Material: Basalt-Pyrolastide = Tuff.  Dabei handelt es sich um die weltweit am häufigsten vorkommende Vulkanart, weshalb ähnliche Landschaften recht häufig auch an anderen Orten unseres Planeten anzutreffen sind.“

Bei früheren Wanderungen habe ich mich auf den Botaniker Cristóbal aus La Laguna bezogen, der mich durch seine Ausführungen auf die Idee brachte, diese Landschaft zu erkunden.
Da ich im Internet nichts darüber erfahren konnte, habe ich Cristóbal angeschrieben und er hat mir prompt und sehr ausführlich die nachfolgenden Informationen zukommen lassen.
Mit seiner Erlaubnis darf ich sie zitieren und ich bedanke mich an dieser Stelle nochmals ganz herzlich bei Dir, lieber Cristóbal.

„Was ich genannt habe, Montaña Amarilla an der Küste, bis Montaña Luceña oberhalb der Autobahn, sind es zusammen 13 Vulkankegeln, die zum gleichen Spaltenvulkanausbruch gehören; so kommt es in den Geologiebüchern als Beispiel für Spaltenvulkanismus. Leider nur Montaña Amarilla steht unter Naturschutz und viele von den Vulkane von dieser Kette sind schon angegriffen worden.
Das Konzept Spaltenvulkanismus soll schon vom deutschen Geologe-Geographe Leopold von Buch von 1815 sein, der damals mit Christian Smith, Teneriffa, Gran Canaria, La Palma und Lanzarote besucht haben. Auf Lanzarote sind 12 Vulkane hintereinander, die zum gleichen Vulkanausbruch gehören. Im Geschichts-Museum in La Laguna gibt es einen Saal mit alten Karten, die Sammlung von Herrn Ahlers (ich glaube er war deutscher Konsul bei uns) und an der Wand hängen die Karten von Teneriffa und Lanzarote von Leopold von Buch. An der Karte von Lanzarote sind deutlich die 12 Vulkane hintereinander zu sehen.“

Montaña Guaza – Palm-Mar – Faro de Rasca – Las Galletas

Zum Ersten! – Zum Zweiten! – Zum Dritten!

Wenn man – wie wir – die Montaña Guaza täglich von der Wohnung aus vor Augen hat, so reizt es schon, diesen Berg noch näher zu erkunden.


Da meine Wanderfreundin zur Zeit in Deutschland ist, habe ich die Wandergrundsätze missachtet und bin alleine gegangen. Allerdings wird die Montaña Guaza von vielen Wanderern begangen, so dass es kein purer Leichtsinn ist.
2009 beschrieb ich einen Teil meiner heutigen Tour.

Berichtigen muss ich mich: ich war noch öfter auf diesem Vulkankegel, das war noch vor der Zeit als ich anfing die Wanderungen zu beschreiben.

Hoch bis zu den Funkmasten (Lohnt überhaupt nicht) mit der großen Wandergruppe.
Quer über den Berg mit meinem lieben Mann.

Also heute noch eine Variante!

Vom Hotel Arona steige ich gleich rechts hoch – das war bisher der Abstieg – gehe quer über das Plateau und steige nach Palm-Mar ab.
Von hier geht es einen gut bekannten, inzwischen sehr gut präparierten Weg bis zum Leuchtturm Rasca und von dort – nach der obligatorischen Apfelpause – weiter an der riesigen Bananenplantage entlang nach Las Galletas. Dieses Stück bin ich ebenfalls nur in umgekehrter Richtung mit Elisabeth vor Jahren gegangen.
Wenn man so will – bis auf ein in dieser Richtung schon mehrfach gegangenes Stück – eine neue Tour!

Mein lieber Mann lässt es sich nicht nehmen und fährt mich zum Ausgangspunkt in der Nähe des Hotels Arona in Los Cristianos am Fuße der Montaña Guaza.
Wer nicht über so einen Taxifahrer verfügt, kann sehr gut vom Busbahnhof in Los Cristianos zu Fuß zum Aufstieg gelangen.

Wanderwegstrecke: 11,4 km in 3 Stunden 23 Minuten – 160 m rauf und 180 m runter


Achtung: Diese meine Variante des Aufstiegs stufe ich als anspruchsvoll ein, den Abstieg ebenso und vor allen Dingen: nichts für Leute mit Höhenangst!

Der Aufstieg ist anfangs nicht klar zu erkennen, so dass ich schon sehr schnell von der Sprecherin des Wanderprogramms komoot, der „Trulla“, zur Ordnung und Umkehr gerufen werde. Ich hatte mich zu weit rechts – Richtung Meer – gehalten.
Besser ist es, man nimmt erst den etwas links liegenden Aufstieg, von dort zweigt dann ein besser zu gehender Pfad ab.

War es bei den vielen Begehungen immer hier der Abstieg, so habe ich heute eine ganz neue Perspektive und die diversen  Abbaustellen für den Chasna-Stein stellen sich ganz anders dar. (Über den Chasna-Stein und Besonderheiten des Berges und seine „Mesa“ – Ebene – kann man auch unter  dem 20. März 2009 nachlesen.)

Mal kurz stehen bleiben und einen Blick zurück auf Los Cristianos bis nach Santiago III in Playa de las Americas. Die Insel La Gomera lässt sich nur schemenhaft ausmachen. Die vielen Käfige zur Fischzucht gibt es noch.

Oben auf der Ebene angekommen begeistern mich die riesigen Ansammlungen der Kandelaber-Wolfsmilch und der Berg zeigt sich von seiner breiten Rückseite.

Darüber trohnt im stahlblauen Himmel der Teide.


Blühendes ist kaum vorhanden. Ganz zaghaft spitzen die ersten Blättchen an den Sträuchern der Tabaiba dulce hervor und der Kameldorn schmückt sich mit vereinzelten gelben Blütchen. Dagegen gefallen mir  nach wie vor die Felsskulpturen.

40 Minuten nach Beginn der Wanderung stehe ich am Abstieg nach Palm-Mar und habe den ersten Bick auf den Ort.  Im Hintgergrund kann ich schon den Leuchtturm und die Montaña Grande ausmachen

Jedoch: Der Abstieg hat es in sich. Ein englisches Ehepaar wollte sich mir anschließen, es hat aber ganz schnell aufgegeben und den Weg nach Los Cristianos zurück gewählt.
Hin und wieder bleibe ich stehen um die phantastischen Felsformationen zu bestaunen.

Nur 20 Minuten benötige ich für den Abstieg

 

und wer erwartet mich am Ende der Promenade in Palm-Mar? Mein lieber Mann! Er wollte sich doch vergewissern, ob ich gut „über den Berg“ gekommen bin.
Bin ich.
Nun gehen wir gemeinsam ein Stück die sehr aufwändig gestaltete Promenade gemeinsam.
Dann trennen sich unsere Wege: Manfred geht zum Auto und fährt erst mal nach Hause, denn meine geschätzte weitere Wanderzeit wird noch etwa 2 ½ Stunden in Anspruch nehmen.

Von Palm-Mar aus gehe ich zügig die sehr gut bekannte Strecke Richtung Leuchtturm Rasca.
Erst die Calle Cernicala hoch. Die geht quasi in die Calle Mochuelo bei der Kläranlage über und von dort geht es in das Malpais (das schlechte Land) von Rasca.
Entgegen früheren Zeiten hat sich an verschiedenen Stellen die Aufklärung über wissenswerte Dinge in der entsprechenden Zone in Form von Infotafeln sehr verbessert.

Schön finde ich bei diesem Streckenabschnitt immer die Nähe zum Meer. Das Rauschen des Meeres, das Aufbauen der Wellen und dann ihr Brechen. Da verbummele ich doch geraume Zeit, ich finde es einfach faszinierend.
Ich wandere an einigen „Steinhaufen“ vorbei. Dabei handelt es sich um „goros“, wie ich einer weiteren Infotafel entnehmen kann. Diese dienten in früheren Zeiten als vorübergehende Unterkünfte.

In der Nähe des Leuchtturms sind 4 „goros“ – wie Reihenhäuser – nebeneinander anzutreffen.
Den Leuchtturm habe ich inzwischen schon geraume Zeit im Blick. Nun werde ich schlau gemacht, dass der alte Leuchtturm von 1889 im Jahr 1978 durch den neuen Leuchtturm ersetzt wurde.

50 Minuten habe ich bis zu den Leuchttürmen gebraucht und hier lege ich an der windgeschützten Seite des neuen Leuchtturms meine obligatorische Apfelpause ein. Schade, früher gab es hier eine Bank nun nehme ich halt mit einem Lavastein vorlieb.

Keine Müdigkeit vorschützen: Weiter!
Als Ziel habe ich mir Las Galletas für heute vorgenommen und werde dort meinen lieben Mann treffen..

Schon vom Leuchtturm aus sieht man die Planen einer riesigen Bananenplantage.
Aber vorher wieder eine Infotafel die darauf aufmerksam macht, dass es hier früher kleine Salinen gab, die den einzelnen Familien zugeteilt wurden und die sie „abernten“ konnten sie aber auch pflegen mussten. Das Salz, das sie „ernteten“ wurde auf dem Rücken von Lasttieren abtransportiert und verkauft.

10 Minuten später erreiche ich die Bananenplantage die auf der Meerseite von Palmen gesäumt wird. Leider habe ich es versäumt zu zählen, wie viele dort angepflanzt sind und der Meeresbrise trotzen. Auf alle Fälle sehr viele, denn ich wandere 20 Minuten hier entlang. Gut, es gab hier einige Stellen denen man versuchen musste auszuweichen, denn die Plantagen wurden so gut gewässert, dass das Gießwasser auf den Weg gelaufen ist und sich mit Staub und Sand zur Matsche verwandelt hat und man kaum eine Ausweichmöglichkeit fand. Ich gehe mit „gepolsterten“ Stiefeln weiter.

Aber: Als die Palmenreihe zu Ende ist wird diese von mehr als 30 Bäumen der Meerestraube abgelöst.

Auch hier bestaune ich wieder das wunderbare Wellenspiel und durch irgend etwas ist eine ganze Schar Möwen aufgeschreckt und fliegt über meinen Kopf hinweg.

Kaum an der Plantage vorbei habe ich schon den Blick auf Las Galletas und Costa de Silencio.


Im Hintergrund erheben sich mehrere kleine Vulkankegel die zu den – lt. Christobal dem Botaniker – 40 Erhebungen hier in dieser Ebene zählen.
Ich habe ja die Idee, so einige von diesen noch zu erkunden.
Montaña Grande – im vergangen Jahr mit Elisabeth und ihren Neffen begangen – war der Anfang. Mal sehen wie viele noch folgen.

Wurde schon der erste Teil von Palm-Mar aus als „Mal País“ bezeichnet und ist dieser Ausdruck in dem nun folgenden Teilstück bis Las Galletas mehr als gerechtfertigt.
Viele kleine Trampelpfade ziehen sich durch die Ebene, ohne Anleitung irrt man hier planlos durch die Gegend. Aber erstens habe ich ja komoot und zum anderen kann man einigermaßen gut der Reifenspur der Montainbiker folgen die mich direkt an eine kleine Chiringuita – eine skurile Strandbar – führt. Hier vorgelagert auf einem Felsen an einer kleinen Bucht lagern viele Sonnenhungrige und ganz Mutige stürzen sich in die Wellen.

An der Chiringuita führt ein mit Holzplanken belegter Weg aufwärts, endet an einem Stellplatz für Wohnmobile und von hier nur kurz um die Ecke beim Gebäude des Roten Kreuzes bin ich auf der Promenade.

Wenn das kein Timing ist: Kaum bin ich einige Meter auf der Promenade Richtung Hafen von Las Galletas gewandert, wer hupt und hält neben mir?
Richtig! Mein lieber Mann.
Da wir an dieser Straße – oh Wunder – einen Parkplatz gefunden haben, nutzen wir diesen und gehen das Stückchen bis zum Hafen um dort eines der vielen Restaurant für uns auszuwählen

Fazit:

Ich habe es nicht bereut zum Xten-Mal die Montaña Guaza als Start der heutigen Wanderung auszusuchen und ich schließe auch nicht aus, dass es ein weiteres Mal geben könnte.

La Centinela – La Hoya – Fuente de Tamaide – La Centilena

Auf die heutige Wanderung lässt sich der alte Spruch anwenden: „Kinder wie die Zeit vergeht“.

Hätte man Elisabeth und mich gefragt, wann wir das letzte Mal von La Centinela aus bis Tamaide und wann die Tour Fuente de Tamaide gegangen sind, hätten wir sicher gesagt: „So vor 3 oder 4 Jahren.“

Tatsächlich haben wir sie im Oktober und November 2007 gemacht.
Im vergangenen Jahr sind wir  lediglich eine Strecke dieser Wanderungen  im Zuge unseres langen Marsches auf dem Camino Real del Sur von San Miguel bis La Centilena gegangen.

Nun erfahren wir von einer Infotafel, dass es sich bei dem „Camino Real de Chasna“  auch um eine Strecke handelt die La Orotava mit Vilaflor verband. Der Weg liegt an einer Schlucht die sich von der Küste bis zum Gipfel hinzieht.

Heute nun wollen wir die beiden Wanderungen zu einem Rundweg zusammenführen und Elisabeths Schwester Janni, ihrer Cousine Monika und unserer Freundin Margret zeigen.
Die Wetterprognose ist nicht gut, sie wird durch dicke, schwarze, drohende Wolken bestätigt.

An der Routenführung hat sich nichts geändert, jedoch inzwischen sind neben den bereits vorhandenen Infotafeln etliche neue hinzugekommen und Höhlen freigelegt worden. Die Felszeichnungen der Guanchen, die es hier geben soll, haben wir auch heute nicht gefunden.

Wir starten also, wie gehabt, am Mirador La Centilena, gehen unten am Restaurant entlang und beginnen dort unseren Abstieg.

Wir wandern an einer Ruine vorbei, steigen auf, nehmen die Höhlen in Augenschein, werfen einen Blick auf die Quelle und die in den Stein gehauenen Mulden die der Wasseransammlung und als Tränken für das Vieh dienten und gelangen zu den Häusern von La Hoya.

Über die kleine Ansiedlung La Hoya (1505-1522) werden wir aufgeklärt, dass es sich hier um die erste Siedlung von San Miguel de Abona handelt.  Ausschlaggebend für seine Wahl zu Ansiedlung waren die vorhandenen natürlichen Ressourcen: 3 Quellen in der Nähe des Dorfes, die Fruchtbarkeit des Bodens, einer strategisch günstigen Lage: keine Sicht auf das Meer, so war es vor möglichen Angriffen von Piraten geschützt.

Über die Bauweise werden wir unterrichtet: “Die Gebäude in La Hoya zeigen die Besonderheiten der Architektur des Südens der Insel. Sie sind einstöckige Gebäude mit Blöcken von weißem Vulkangestein. Auf dem Dach gibt es zwei Arten: beschichtet mit einer oder zwei Lagen von Fliesen und die Dachstühle waren aus Holz oder einem Kuchen von Lehm und Kalk“.

Wir steigen bis zur Straße auf, finden es nach wie vor amüsant, dass der  Zebrastreifen in’s Nirgendwo führt und biegen kurz oberhalb davon rechts ab.

Infotafeln gibt es nun zur Landwirtschaft, dass die großen Felder mit „jable“ dem Bimsstein abgedeckt werden, da diese „Steinchen“ die Feuchtigkeit halten.
Es wird über die „Ernte der Conchinilla-Laus von den Blättern der besonderen Kaktusfeigen, den „pencas“ aufgeklärt und die aus Tuffstein erbauten Bewässerungskanäle sowie die Nutzung der Quellen.

Auf der ganzen Strecke gibt es nur einen kurzen Engpass: Wir müssen uns durch zwei dicke Felsbrocken „quetschen“. Kurz darauf passieren wir die Quellen, La Fuente de Tamaide“. Bis hierher mussten die Bewohner kommen um Trinkwasser zu holen und ihre Wäsche zu waschen. Wir steigen auf einem vorbildlich präparierten Weg auf, halten uns in einer

 Biegung links und gehen weiter hoch bis zu den Überresten eines alten Pahoehoe-Lavastroms, einer Faden- oder Stricklava- Formation, um diese Besonderheit hier im Süden unseren Begleiterinnen zu zeigen.

Den kurzen Anstieg müssen wir zurückgehen und folgen rechts dem Hinweisschild „SL TF-231 Aldea Blanca 5,6 km Caserio de la Hoya 0,6 km“, von links sind wir hochgekommen. Der Pfad führt uns rechts runter in den Barranco. Eine Ziege hält Ausschau nach den bellenden Hunden und wir steigen – was sonst  – wieder auf.

Schnell sind wir an der Straße, gehen nun bis zu dem 1993 renovierten Ziegelofen, dem Monumente popular, um diesen innen und außen in Augenschein zu nehmen.

Von La Hoya aus ist der Rückweg mit dem Hinweg identisch.

Wanderwegstrecke: 2 Stunden 45 Minuten waren wir für rund 6 km unterwegs – ohne Apfelpause – aber vielen Trink- Schau- und Erzählpausen.

Fazit:
Immer wieder schön!
Wunderbare Ausblicke hoch zum Naturdenkmal Roque de Jama. Durch die entsprechende Infotafel wissen wir jetzt: „Der uralte, steinerne Schatten des Roque de Jama ist Zeuge der Veränderungen der Landschaft. Er ist Zeuge einer Landschaft, die Millionen von Jahren alt ist…….“
Wir blicken auf den Hausberg „Conde“ und die Ortschaft Vilaflor, zur Küste  bis zur Montana Roja in El Médano und beglückwünschen uns, dass wir trocken am Auto ankommen.