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Montaña Los Erales

Aus! Ende! Vorbei!
Heute musste ich mal wieder einsehen, dass sich manche Ideen einfach nicht verwirklichen lassen.
Meine Idee war ja, auf möglichst viele der 20 kleinen Vulkanhügel hier im Süden zu wandern, auf die uns der Botaniker Cristobál bei seinen Excursionen aufmerksam gemacht hatte.


Das geht jedoch nicht so wie ich mir das gedacht habe.

Dann gebe ich mich gerne damit zufrieden, dass ich die wichtigsten davon: Montaña Amarilla, Montaña Guaza und Montaña Grande bestiegen habe.

Nur so viel zur heutigen gut einstündigen Irrwanderung:

Gestartet bin ich nach Wanderprogramm komoot beim Sportplatz in Guargacho.
Zuerst wurde ich durch die Hinterlassenschaften einer früheren intensiven Landwirtschaft geleitet wie eine Vielzahl nur noch in Fragmenten bestehenden Mauern, vielen noch herumliegenden Schläuchen, Rohren und Planen „belegen“.
Hier in diesem Bereich wimmelt es nur so von kleinen staubigen Pfaden. An einer „Kreuzung“ schickte mich die Trulla – Sprecherin von komoot – nach scharf rechts und wies mich an 350 m weiter diesem Weg zu folgen. Nach Plan sollte es hier aber scharf links abgehen. Da ließ auch das Kommando: „Du hast die Tour verlassen“ Die Tour liegt 80 m hinter Dir“ – nicht lange auf sich warten.
Also retour: Erneuter Versuch, das selbe Spiel.
Wieder retour.
Noch eine Variante und dann noch eine bis es endlich hieß: „Du bist wieder auf der Tour“.
Aber kein noch so kleiner Pfad, keine Tritte nichts. So irrte ich aufwärts zwischen unzähligen Tabaibabüschen und Kameldorn. Sogar an Höhlen vorbei.

Der Blick schweifte vom Golfplatz „Golf del Sur“ zum Meer, zur Montaña Roja und hoch zum Teide. Blau, blau, blau ist der Himmel!

Als mir Trulla dann kurz hintereinander sagte noch 350 m – und sich fast augenblicklich korrigiert – 120 m der Tour folgen – welcher Tour? – gab ich genervt auf in der Hoffnung, dass ich aus diesem Wirrwarr wieder zurückfinde.

Wie man sieht und lesen kann: Habe ich!
Und:
Mein lieber Mann hat geduldig auf mich gewartet.

Fazit:
Gut, es war ein Versuch.
Ich muss jedoch erkennen, das lohnt in keiner Weise und es ist schade damit seine Zeit zu vergeuden wo es auf der Insel so zauberhafte Wanderungen gibt.

Aber: Selbst hier beeindrucken die Steinimpressionen!

Palm-Mar – Montaña de la Caraba – Montaña Aguzada – Palm Mar

Planung und Realität sind zwei Paar Schuhe. Eine altbekannte Weisheit, die ich heute am eigenen Leib erfahren habe.

Es ist nicht neu, dass ich gerne möglichst viele der 20 besonderen Vulkanhügel hier im Süden besteigen möchte.
Heute sollten es nun die zwei oben genannten sein.

Wanderwegstrecke: 5,6 km – 1 Std. 22 Minuten

Mein lieber Mann setzte mich in Palm-Mar in der Calle Cernicalo ab und sofort gegenüber konnte ich auf einem staubigen Pfad meine Tour starten. Er war zum Teil schwer auszumachen, verlor sich zwischen den vielen Tabeiba dulce aber nach einer Weile bekam ich von der „Trulla“, Sprecherin von komoot, die Nachricht: Du bist auf der Tour.

Eine große Strecke dieses Weges ist identisch mit dem Weg den ich im vergangenen Jahr mit Elisabeth und ihren beiden Neffen auf die Montaña Grande gegangen bin.
Anfangs hat man noch Sicht auf das Meer und die Insel La Gomera, später nur noch Sträucher, Hügel.

Immer wieder halte ich links Ausschau nach einem Pfad bergauf, nichts.
Im weiten Bogen werde ich in Höhe der Montaña Grande nach links auf eine breite, staubige Straße durch landwirtschaftlich genutztes Gebiet mit Kartoffelfeldern (?) und Bananenplantagen geführt.

Der Blick geht nun zur Montaña Roja und den 5 Vulkanhügeln in Höhe von Guargacho. Immer wandere ich in geringer Entfernung am Fuße der Montaña Aguzada entlang. Nachdem ich diesen Berg zu ¾ umrundet habe ist Ende mit der programmierten Tour.

Da ich keine Lust habe, diese staubige, langweilige Strecke zurückzugehen steige ich zu einem Kanal auf und folge diesem in der Richtung aus der ich gekommen bin.
Nur: er ist zum Teil verschüttet, zum Teil zugewuchert, zum Teil verfallen, so dass ich immer etwas höher durch Gestrüpp ausweichen muss – heute weigere ich mich die Pflanzen bei ihrem Namen zu nennen, denn sie rissen mir nur die Haut an Armen und Beinen auf. Frust!
Die letzte Strecke führt mich an einem aufgelassenen Wasserbecken vorbei, nicht sehr prickelnd.

Nach ca. 15 Minuten bin ich auf dem Hinweg zurück und werde nun zwischen den beiden auserwählten Vulkankegel geführt, mich links haltend, umrunde ich nun die Montaña de la Carabra.
Hier habe ich einen schönen Blick über große Weinanpflanzungen und auf die breite Rückseite der Montaña Guaza und denke daran, wie schön vergangene Woche die Tour war.

Ich gehe nun nicht den vorgegebenen, schon auf dem Hinweg gegangenen Weg zurück sondern halte mich am Fuße der Hügel und siehe da, von hier aus kann man einen Pfad entdecken, der vielleicht auf die Montaña de la Caraba führt. Aber mir ist nicht mehr danach.

Nach 1 Stunde 10 Minuten reiner Gehzeit habe ich die ersten Häuser von Palm Mar erreicht. Zum Trost erblicke ich noch ein schönes Exemplar der Leuchterblume.
Schnurstracks steige ich nun zur Calle Cernicabo ab.


Hier hat mein lieber Mann lesend auf meine Rückkehr gewartet.

Diese Tour stufe ich in „nicht empfehlenswert“ ein. Vielleicht etwas hart, jedoch wenn man die Auswahl an so wunderschönen Touren hat, dann muss diese nicht sein.
Ob ich meinen Plan, diese besonderen Vulkanhügel weiter zu erkunden, weiter verfolge, bleibt abzuwarten.

 

Besonderheit:

Auf der Wanderung von La Centilena nach Arona haben Elisabeth und ich bei der Riesen-Wanderung von Candelaria nach Santiago del Teide auf dem Camino Real del Sur eine Infotafel gesehen, die auf die Besonderheit in dieser Gegend aufmerksam macht und aufklärt:

„dass in dieser Region 20 Vulkankegel auszumachen sind. Jedoch auf dem neuen Hinweis wird darauf hingewiesen, „dass das Vulkanfeld des Südens der Insel neue Böden schenkte, die heute landwirtschaftlich genutzt werden.
Diese Vulkankegel bestehen alle aus dem gleichen Material: Basalt-Pyrolastide = Tuff.  Dabei handelt es sich um die weltweit am häufigsten vorkommende Vulkanart, weshalb ähnliche Landschaften recht häufig auch an anderen Orten unseres Planeten anzutreffen sind.“

Bei früheren Wanderungen habe ich mich auf den Botaniker Cristóbal aus La Laguna bezogen, der mich durch seine Ausführungen auf die Idee brachte, diese Landschaft zu erkunden.
Da ich im Internet nichts darüber erfahren konnte, habe ich Cristóbal angeschrieben und er hat mir prompt und sehr ausführlich die nachfolgenden Informationen zukommen lassen.
Mit seiner Erlaubnis darf ich sie zitieren und ich bedanke mich an dieser Stelle nochmals ganz herzlich bei Dir, lieber Cristóbal.

„Was ich genannt habe, Montaña Amarilla an der Küste, bis Montaña Luceña oberhalb der Autobahn, sind es zusammen 13 Vulkankegeln, die zum gleichen Spaltenvulkanausbruch gehören; so kommt es in den Geologiebüchern als Beispiel für Spaltenvulkanismus. Leider nur Montaña Amarilla steht unter Naturschutz und viele von den Vulkane von dieser Kette sind schon angegriffen worden.
Das Konzept Spaltenvulkanismus soll schon vom deutschen Geologe-Geographe Leopold von Buch von 1815 sein, der damals mit Christian Smith, Teneriffa, Gran Canaria, La Palma und Lanzarote besucht haben. Auf Lanzarote sind 12 Vulkane hintereinander, die zum gleichen Vulkanausbruch gehören. Im Geschichts-Museum in La Laguna gibt es einen Saal mit alten Karten, die Sammlung von Herrn Ahlers (ich glaube er war deutscher Konsul bei uns) und an der Wand hängen die Karten von Teneriffa und Lanzarote von Leopold von Buch. An der Karte von Lanzarote sind deutlich die 12 Vulkane hintereinander zu sehen.“

Las Galletas – Faro de Rasca – Palm-Mar

Wie heißt es? „Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen“.
Aber Spass beiseite.
Nachdem ich mir nun mal in den Kopf gesetzt habe, möglichst viel an der Küste von Candelaria bis Puerto de Santiago entlang zu wandern, darf nun mal auch dieser Abschnitt nicht fehlen.
Zwar sind wir die heutige Tour schon mehrfach gegangen, haben sie jedoch noch nie komplett beschrieben – lediglich von Palm-Mar bis zum Leuchtturm – dann ist er eben heute „fällig“.

Die Strecke

Die Strecke

Wanderwegstrecke: 7,90 km in 2 Stunden 40 Minuten
Jedoch immer inclusive fotografieren, trinken und ausweichen, da in dem Abschnitt zwischen Palm-Mar und dem Leuchtturm die reinste Völkerwanderung stattfand.

Wir parken direkt am Hafen in Las Galletas, Renata und ich gehen die paar Meter zurück bis zum Restaurant Yai Moaha und dann an dem buntbemalten Strandkiosk – Imbißbude, dem Chiringuito, vorbei. Schon sind wir „auf Spur“ gesetzt.
Jetzt hat man zwischendurch die Qual der Wahl: Quer über die Lavabrocken oder in etwas weiterem Bogen auf einem gut sichtbaren Pfad.
Sofort begeistern uns die vielen Ansammlungen der Kanaren-Wolfsmilch.

Im Bestimmungsbuch von Hermann Schmidt „Pflanzen auf Teneriffa kann man nachlesen:
„Überall Kakteen, dies ist häufig der erste Eindruck von Teneriffas Pflanzenwelt. Zweifellos ist der Cardón, wie die Pflanze von den Tinerfeños genannt wird, das eindrucksvollste und überall gegenwärtige Gewächs der Basalzone. Der Kaktus, der ein Wolfsmilchgewächs ist.“

Aber damit nicht genug, Opuntien = Echter Feigenkaktus, Unmengen von Tabaiba dulce = Balsam-Wolfsmilch, Kameldorn = Dornlattich und zwischendurch die kleinen Blütenbüschelchen des Kammförmigen Strandflieders beleben diese Lavalandschaft. Natürlich darf auch die Seidenhaarige Schizogyne nicht fehlen.

Eine der vielen Buchten

Eine der vielen Buchten

Bucht an Bucht reiht sich hintereinander, ein einsames Segelboot zieht seine Bahn, der Conde grüßt, wir haben Sonne und kaum Wind, trotz Sturmwarnung. Wir passieren hohe Steinmauern, die nicht mehr bewirtschaftet Plantagen abgrenzen.

Nach 45 Minuten Gehzeit haben wir eine riesig-lange, palmengesäumte Bananen-Plantage vor uns und 15 Minuten später sehen wir bereits den Leuchtturm beim Punta de Rasca. Kurz darauf weist uns eine Tafel darauf hin, dass wir nun im Landschaftsschutzgebiet wandern – Malpais de Rasca.

Pflichtgemäß umrunden wir den Leuchtturm und steigen dann auf dem gut ausgebauten Weg zum Meer hinab.

Alleine sind Renata und ich von nun an nicht mehr. Ganze Heerscharen kommen uns von Palm Mar entgegen.
Und weiter reiht sich Bucht an Bucht, eine bizarrer als die andere von Lavafelsen eingerahmt.

Inzwischen hat doch etwas Wind eingesetzt, dies hat aber den Vorteil, dass der Teide nun von Wolken frei gepustet wurde. Die Montaña Grande baut sich vor uns auf und natürlich der Conde.

Apropos Conde: Da fällt mir eine nette Begebenheit ein:
Elisabeth und ich kamen von der Wanderung rund um den Roque de Imoque und wir trafen auf 3 Canarios, die ganz offensichtlich vom Conde herunterkamen.
Da uns schon lange interessierte, ob man unseren Hausberg auch anders besteigen kann, fragten wir sie danach.
Da baute sich einer der Canarios vor mir auf, Hände in die Hüften, eine dicke Muschel als Horn baumelte auf seiner Brust und sprach sichtlich empört: „Conde? Der heißt Ichazagua. Conde heißt er erst seit uns die Spanier die Insel geraubt haben!“
Na, da wussten wir wenigstens dies.
Übrigens: Ichazagua war ein Guanchenfürst der noch mehrere Jahre lang nach dem offiziellen Abschluss der Eroberung Teneriffas im Jahre 1496 von diesem Gipfel aus den Spaniern Widerstand leistete. “Geraubt“ wurde ihnen ihre Insel im Februar 1494 unter der Führung von Alonso Fernández de Lugo.

Nach 1 Stunde Gehzeit vom Leuchtturm aus – das letzte Stück des Weges wie gefegt – gelangen wir nach Palm-Mar und rufen beim Abwasser-Turm meinen lieben Mann an, dass er uns doch bitte abholen kommt.
Übrigens: Man kann zu dieser Wanderung auch mit dem Bus nach Las Galletas fahren und es gibt inzwischen auch nach Palm Mar eine Busverbindung, so dass man von dort auch wieder weg kommt.

Wir gehen nun noch an dem schön gelegenen Restaurant Bahia Beach

Bahia Beach

Bahia Beach

(man sitzt dort auch in Augenhöhe mit dem Meer, jedoch das Essen ist zwar ansprechend angerichtet, sehr, sehr übersichtlich, sprich wenig dafür aber teuer) mit eigenem Sandstrand vorbei, gehen die aufwändig gestaltete Promenade an der Playa La Arenita mit unzählig vielen gemauerten, mosaikartig gefliesten Bänken bis zum Ende und biegen dann rechts ab zum Kreisel, der Avenida El Palm-Mar hier ist auch die Parada 8100 der TITSA-Linie 468.

Ginge man die Promenade ganz bis zum Ende könnte man sofort die Anschlusswanderung über den Guaza-Berg nach Los Christianos bis zum Hotel Arona antreten und dann die Küsten-Promenaden-Wanderung bis La Caleta und dann, und dann bis man nach Puerto de Santiago kommt.

Wenn ich das richtig anhand der Karte einschätze fehlen mir noch zwei Teilstücke, die man an der Küste entlang wandern kann, dann ist es vollbracht.

Fazit:
Egal wie oft man auch diese Wanderung macht, sie ist einfach immer wieder schön.

Restaurant:
Da wir ja wieder nach Las Galletas zurück mussten, um den dort geparkten Wagen zu holen, gingen wir in das Carré Marina del Sur.
Hier befinden sich mindestens 5 Restaurants. Es bleibt jedem selbst überlassen ob ihm nach italienischem, mexikanischem, peruanischem … Essen zu Mute ist.
Wir haben heute wieder den Mexikaner „El Chango“ bevorzugt: Essen gut, preiswert, nur auf den roten Hauswein haben wir aus Erfahrung verzichtet, dann lieber Sprudelwasser.

 

Impressionen