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El Palmar – Teno Alto – El Palmar

Wer Blumen und Farben liebt, der sollte diese Tour unbedingt JETZT, im März, gehen.
Gelb, weiß, lila und auch pink, eine Blütenpracht ohne gleichen. Die Hänge von dem Lila der Cinerarien überzogen, dazwischen Krokusse und flächenweise das Gelb der Gänsedistel, das Weiß der blühenden Erikabäume und auch Ginsterbüsche und  das Pink der Platterbse und der Montebrezien,  das zarte Lila des Natternkopfes, das Blau des Bonnets Natternkopfes, das Orange der Kanaren Glockenblumen und noch mal gelb von der vielblättrigen Drüsenfrucht und Kanaren-Hundsrauke.  Natürlich viel, viel Grün der Lorbeerbäume, Palmen, Kiefern, Agaven, Farne und Dickblattgewächse und und und
Man muss einfach immer wieder stehen bleiben und diese Farbenpracht in sich aufnehmen! Unwahrscheinlich! Traumhaft!
Hätte jetzt noch die Sonne geschienen, die Farbenpracht wäre nicht mehr zu überbieten gewesen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zuviel der Schwärmerei? Dann wenden wir uns den Fakten zu:

 

Wanderwegstrecke: 4 ¼ Stunde, 11,5 km
Die Wanderung kann wahrscheinlich in kürzerer Zeit gegangen werden. Wir haben uns jedoch einmal etwas verlaufen, da wir die Tour gehen wollten, wie wir sie vor vielen Jahren gegangen sind und dieser Weg endete jetzt im Nirgendwo. Also ein Stück zurück und wie die Bergziegen, deren Gebimmel uns begleitet, steil hoch auf den ausgeschilderten Weg. Aber von vorne:
Wir starten die Wanderung um 10.20 Uhr in El Palmar (530m) gleich bei dem Hinweissschild „Teno Alto – Los Pedregales“. Unmittelbar daneben befindet sich der Einstieg, ausgeschildert mit „Callejón de Teno 4,6 km“. Auf dem dort angebrachten Hinweisschild werden wir „schlau gemacht“, dass es sich um einen ehemaligen  Transportweg von El Palmar zur Hochebene Teno Alto handelt. Anfangs sanft ansteigend durch landwirtschaftlich genutztes Gelände, vorbei an dem rechts abzweigenden Weg zur „Zona recreativa Los Pedregales“, queren wir eine Asphaltpiste. Nächster Hinweis „Teno Alto 3,3 km – El Palmar 1,6 km“.
Rechts begleiten uns  noch Palmen und Kiefern. Eriken kommen dazu und der gepflasterte Weg wird „fulminante“, sprich: sehr steil, aber malerisch. ein Blick zurück auf das Örtchen El Palmar mit dem markanten Berg, der wie eine angeschnitten Torte aussieht.
Wir gelangen zu einem Sattel, haben links von uns die Sendemasten und vor uns  sehen wir zum ersten Mal Teno Alto. Ein Stückchen bergab und der nächste Wegweiser sagt uns, dass wir in etwa die Hälfte des Callejón de Teno zurückgelegt haben. „El Palmar 2,2 km – Teno Alto 2,7“. Bis hierher haben wir 45 Minuten gebraucht. Die weiß-gelbe Markierung zeigt uns an, wo es lang geht.
Wir gehen nunmehr ein Stück parallel zur Fahrstraße, begleitet von Wasserleitungen und unsere Strecke führt durch zauberhaften Lorbeerwald mit Blick zur Insel La Palma, zur Nordküste und auf bizarre weiße Vulkanfelsen und wir steigen in den Barranco El Charco ab. Durch die Regenfälle der letzten Tage ist der zum Teil gepflasterte Weg matschig, die Bayern würde hierzu „batzig“ sagen. Außerdem waten wir durch kleine Wasserlachen und linker Hand bietet sich uns so gar das Schauspiel eines richtigen, kleinen Wasserfalls. Dass der Weg unter und vorbei an blühenden Erikabüschen und –bäumen geht und von Blumen und Blüten gesäumt ist, habe ich anfangs ja schon begeistert berichtet. Und auch hier, wie bei der Tour von Erjos – Masca,  Glockenblumen über Glockenblumen.
Der Weg führt auf und ab und nach 1 ½ Stunden Gehzeit kommen wir in eine Senke und sehen rechts einige Häuser.
Auf dem befestigen Weg halten wir uns links. Ob man nun hier der Markierung rechts folgt – oder ob man gleich auf dem Weg  bleibt, spielt keine Rolle, da der kleine Schlenker – über ein Brückchen – kurz darauf auf den  befestigen Weg mündet. Dem folgen wir etwas bergan, um dann rechts auf einem weiteren gepflasterten Pfad bis zur Fahrstraße nach Teno Alto aufzusteigen. Die weiterführende Fahrstraße ist linker Hand mit den gekreuzten Balken gekennzeichnet: Also hier nicht weiter. Oben angekommen queren wir die Fahrstraße und gehen an dem Opferplatz San Jeronimo vorbei auf einem offensichtlichen Pilgerpfad ein kurzes Stück bergab, gelangen auf die Fahrstraße, die uns direkt zum Kirchplatz von Teno Alto (770m) führt. Zwei Bars bieten die Möglichkeit einzukehren.
Es ist Punkt 12 Uhr, also haben wir bis hierher 1 Stunde 40 Minuten gebraucht.
Uns ist es jedoch nicht danach, hier eine Pause zu machen. Es hat immerhin nur 9 Grad.
Hier in diesem Naturpark  gehen noch diverse Touren ab, so z.B. zum Risco-Steig oder nach Punta de Teno.
Wir jedoch biegen  bei der Bar Teno Alto links ab, wandern auf der Asphaltstraße hoch, vorbei an einigen wirklich urigen Ziegenställen und Zäunen, die mit Luftnelken bestückt sind, kommen an den Casas de la Mesita  vorbei, sehen vor uns ein neues Wasserreservoir und der Blick geht hier auf die Westküste und dahinter auf die Insel La Gomera und heute so gar auf El Hierro.
Achtung:
Hier unbedingt den Wegweisern „17,2 km San José de los Llanos“  3 km Cumbre de Baracán“ und kurz darauf „17 km San José de los Llanos“ 2,8 km“ folgen“, die wir nach ca. 20 Minuten erreichen.
An dieser Stelle gingen wir auf der vor Jahren gegangen Tour geradeaus weiter, was sich nunmehr als Irrläufer herausstellte. Für uns war es nicht so tragisch, dadurch sahen wir noch zwei Herden der hier traditionellen Ziegen und eine phantastische Felswand, wie eine moderne Skulptur.
Jedoch, wir mussten ein Stück zurückgehen, um dann steil hochzusteigen, da wir oberhalb von uns Wanderer sahen.
Wir gelangten auf den schönen Pfad auf dem Kammrücken durch Neuanpflanzung von Lorbeerbäumen und Absicherungen des Hangs vor Erdrutschen mit Erikazweigbarrikaden. Der Baumheidewald und biszarre weiße Felsen begleiteten uns  und wir blicken auf eine ganz spezielle Landschaft. Teilweise terrassiert für die Landwirtschaft, teils karg und zerklüftet. Wir fühlten uns an die Insel El Hierro erinnert.
Hier legen wir unsere obligatorische Apfelpause ein, die jedoch nur wenige Minuten dauert, da es sooooo kalt ist.
Zum Aufwärmen weiter:
Der Pfad ist gut auszumachen, jedoch streckenweise sehr schmal und schroff.
Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind für dieses Teilstück von Vorteil.
Vor uns haben wir den Gipfel des 1000 Meter hohen Baracán und rechts blicken wir auf die Häuser von Las Carrizales.
Der Weg wechselt von der rechten auf die linke Seite und wir wandern nun am Hang des Baracán entlang, um zum Tabaibapass abzusteigen.
Bis hierher haben wir von Teno Alto  – durch unseren Irrweg – 1 Stunde 50 Minunten gebraucht.
Am Tabaibapass (810m) versuchen wir die verwitterte Hinweistafel „Mirador de Baracán“ zu entziffern und steigen links,  kurz vor dem Parkplatz in das El Palmar-Becken ab. Über uns rüttelt ein Falke in der Luft und wir waten regelrecht durch Blumen. Die Hänge komplett lila überzogen von den Cinerarien, ganze Flächen gelb der Gänsedisteln. Wunderschön und auf einem schmalen Pfad gut zu gehen.
Nach 10 Minuten gelangen wir an ein mit Steinen verkleidetes fensterloses Gebäude und gehen nun über eine breitere Fahrstraße bis wir auf die TF436 gelangen. Der folgen wir nun bis zum Ort El Palmar.

Fazit: Eine so schöne, blumenreiche Wanderung mit so phantastischen Ausblicken sucht ihresgleichen.
Nächstes Jahr im März kommen wir wieder! Ich denke, das sagt alles!

Besonderheit:

Anfahrt:

Da es sich um eine Rundwanderung handelt, kann man mit dem eigenen Wagen nach El Palmar fahren oder aber man nutzt die Busverbindungen der TITSA

von Los Silos Linie 355 bzw. 366

von Los Cristianos bis Santiage del Teide Linie 460 und dort umsteigen in Linie 355

 

 

 

 

El Contador

Eine sehr, sehr schöne Bergtour!
Es sei jedoch nicht verschwiegen: Sie ist anstrengend und schweißtreibend, gilt es doch immerhin 940 Höhenmeter zu überwinden.

Jedoch: unverzagt gehen wir die Tour an.
Lothar Müller hatte mich eingeladen, einmal mit der Wandergruppe von Abades mitzugehen, um eine von mir noch nicht beschriebene Tour kennen zu lernen.

Wanderwegstrecke:
4 ¾ Stunde, 9,4 km
Zur Zeitangabe muss ich ausführen: Wir wußten nicht, dass gerade heute die erste von sieben Strecken des Trangoworld-Laufes (des Meisterschaftslaufes ) in der Gemeinde Arico mit ca. 250 Teilnehmern auf unserer Wanderroute stattfand. Bedingt durch die Laufveranstaltung  legten wir etliche Pausen ein, um wieder einen Pulk Läufer an Engstellen passieren zu lassen. Im Normalfall kann man die Tour – wenn man will – sicher in einer kürzeren Zeit gehen.

Ebenfalls bedingt durch die Veranstaltung konnten wir den eigentlich angestrebten Wandereinstieg nicht antreten, daher fuhren wir hoch bis oberhalb von Arico Viejo/Degollada. Bei dem Hinweisschild „9,5 km El Contador,  1,4 km – Lomo de Tamadaya“ starten wir um 9.45 Uhr. Wir steigen in den Barranco Tamadaya ab, um gleich auf der anderen Seite wieder aufzusteigen. Dieser Einstieg ist schon mal ein Vorgeschmack auf die zur Zeit in voller Blüte stehenden Margariten, Lavendel und Cinerarien.
Auf dem Bergrücken erklärt uns Mitwanderer Werner Bethke erst mal die Tour, die wir auf dem neu ausgebauten und markierten Weg gehen werden. Der Eindruck ist: steil! hoch hinauf in Serpentinen!
Durch den höheren Einstieg haben wir die ursprünglich geplante Strecke um ca. 3 km verkürzt. Im Nachhinein kann ich sagen: Es reicht immer noch!
Den ersten Teil des Barranco Tamadaya haben wir einmal mit Cristobal als Botanik-Excursion kennengelernt und die Fortsetzung haben wir 2007 bis zur Galerie gemacht, als wir sehen wollten, woher die Wassermengen kommen, die hauptsächlich den Süden und Südwesten der Insel versorgen.

Die exakte Beschreibung kann ich mir wiederum sparen, da der Wanderweg hervorragend präpariert und markiert ist. Es gibt nach ca. 20 Minuten nur eine einzige Stelle, die zu beachten ist: Hat man den Barranco Tamadaya durchschritten, dann nicht geradeaus auf dem breiten Pfad weitergehen, sondern nach dem  Hinweisschild „El Contador 8,4 km – Lomo de Tamadaya 0,5 km“ unter dem markanten Felsen scharf links abbiegen. Auf einem Stein ist die weiß-gelbe Markierung angebracht, die aber bereits fast zugewachsen ist. Das ist aber auch schon die einzige Stelle, an der, im Hinblick auf die Wegeführung, Aufmerksamkeit geboten ist.

Beim Aufstieg bewundern wir die Konstruktion eines Lastenlifts mit einer „Gondel“ in Form einer blauen Tonne.

Nach weiteren 20 Minuten haben wir bei einem großen Dreschplatz die Höhe erreicht und staunen: Die Strecke der  Läufer deckt sich wohl mit unserer Tour. Also: ein erster Stopp und wir feuern die Läufer an.
Weiter geht es steil, steil bergan und wie eine bunte Kette wirken die Sportler vor uns.
Nach ca. 1 ½ Stunden haben wir ein Plateau erreicht und eine Hinweistafel klärt uns auf, dass man einen Teil der Tour auch als Rundweg machen kann, denn von hier aus geht es dann bergab nach Los Palomeros oder Las Heritas am gegenüberliegenden Hang des Lomo Quemada.
Wir aber haben bis zu unserem Ziel  noch 6,3 km vor uns.  Darum: keine Müdigkeit vorschützen, weiter im Zick-Zack bergan. Bein nächsten Plateau wünschte man sich es wäre Mai oder Juni, denn dann muss das hier ein Traum sein:  alles weiß von der Montellier-Zistrosenblüten.
Nach 2 Stunden zeigen die GPS-Geräte unserer Mitwanderer, dass 4 km zurückgelegt sind und es wird eine Trink-Ess-Schaupause eingelegt.
Vor uns breitet sich die Küste von Porís de Abona bis zur Montaña Roja in Médano aus und im Hintergrund diesmal die Insel Gran Canaria.
Traumhaft schönes Wetter, Sonne, schöne Wolkenbildung, lichter Kiefernwald, der etwas Schatten spendet.
Aber – wie bereits gesagt –  wir wollen ja noch höher hinaus. Also schrauben wir uns über Serpentinen hoch, queren einen wasserführenden, gemauerten Kanal, und weiter geht’s bergauf durch den lockeren Kiefernwald.
Nach 2 ½ Stunden wandern wir durch eine mit Mauern durchzogene Gegend und mit Jable, dem hellen Bimsstein, bedeckten Boden.
Etwas später passieren wir eine gut erhaltene Schutzhütte und nun geht es über den mit Kiefernnadeln bedeckten Weg. Und: welche Erholung: ein kurzes Stück eben! Jedoch nicht lange. Gleich geht es wieder steil aufwärts, um danach in einer Hangquerung unter markanten Felsen fortzuführen. Man staunt immer wieder, wie Pflanzen es schaffen, sich in den Felsritzen anzusiedeln. Und nochmals bergauf durch eine imposante Gegend. Bei 1390m über  NN (oder 1360m über NN je nach GPS-Gerät)) haben wir den höchsten Punkt der heutigen Wanderung erreicht und bis hierher haben wir immerhin schon 820 Höhenmeter geschafft.
Wir glauben, von nun an geht’s bergab. Da haben wir uns jedoch getäuscht: es gilt noch in einige Barrancos abzusteigen, um dann auf der Gegenseite natürlich wieder aufzusteigen.
Wir queren eine Fahrstraße, um gleich gegenüber wieder in die gut markierte Fortsetzung des Wanderweges einzusteigen. Noch 1,3 km bis El Contador. Na, bald haben wir es geschafft. Vorsicht: Kiefernnadeln bedecken wieder den steilen Abstieg. Nun noch durch eine blumenübersäte Senke, hoch, an einer Finca vorbei und schon sehen wir den Grillplatz „El Contador“.
Dort werden wir von den Nichtwanderern erwartet. Die Armen mussten 4 3/4 Stunde überbrücken.
Laut Lothar Müller’s GPS haben wir 9,4 km durchwandert und  940 Höhenmeter überwunden.

Dankbar besteigen wir die Wagen und nun ist noch geselliges Beisammensein im Hause von Christa und Werner Bethke in Abades
mit selbstgebackenem Brot und  selbstgemachtem Griebenschmalz angesagt. Hmmm, lecker! Und da die Wandergruppe von Abadas offensichtlich eine eingeschworene Gemeinschaft ist, kommen etliche Kuchen auf den Tisch, die man leider nicht alle probieren kann.

Fazit:
Diese Tour verlangt einem schon einiges an Kraft ab, lohnt aber auf alle Fälle, da sie durch eine wiederum wunderschöne Landschaft mit beeindruckenden Felsformationen, viel, viel Botanik und Weitblicken führt.
Ich sage: Dankeschön an Lothar Müller für die Einladung und an die Mitwanderinnen und Mitwanderer, dass sie mich so freundlich aufgenommen haben.

Besonderheit:
Die Wanderung wird aufgelockert durch die selbstverfassten Gedichte von Werner Bethke. So gibt er bei der längeren Pause u.a. dieses Gedicht zum Besten:
Wanderstöcke
“Früher trugen Frauen Röcke,
heute haben sie Hosen an und Wanderstöcke.
Früher war der Wanderstock aus Holz,
er war des Wanderers ganzer Stolz.
Er war bestückt mit Plättchen aus Metall,
damit man sehen konnte wo er war schon überall.
Doch heute er am Nagel hängt,
zwei Röhren aus Aluminium haben ihn verdrängt.
Mit ihnen kann man sich den Berg hochstemmen,
bergab helfen sie die Schwerkraft einzudämmen.
Und ist die Tour zu Ende:
man könnt ‚ sie lieben, kann man sie zusammenschieben.“

Anfahrt zum Wandereinstieg:

Auf der TF 1 nimmt man die Ausfahrt „Arico Viejo“, folgt der Straße nach Arico Viejo. Dort kreuzt man die TF28 geradeaus auf die „Calle de la Degollada“. Immer bergauf weiter auf der „Calle del Serradero“ bis man auf der rechten Straßenseite das Hinweisschild „Contador“ findet.

Anfahrt zum Wanderendpunkt:

Vom Wandereinstieg kommend fährt man zurück bis zur TF28 und biegt nach rechts ab. Folgt der TF28 nach Arico Nuevo. Beim Kreisverkehr am Ortseingang wählt man die erste Ausfahrt, die schon mit El Contador ausgeschildert ist. Dieser Straße folgt man bergauf bis zum Grillplatz „El Contador“. Dort gibt es ausreichende Parkmöglichkeiten.

Erjos Pass – La Vica (Masca)

Gelb, gelb, gelb: das könnte die Überschrift über den ersten Abschnitt der Wanderung sein.
Gelb für Gänsedistel, gelb für Nickenden Sauerklee, gelb für wilde Ringelblümchen.
Grün, grau, orange-farben für den zweiten Abschnitt.
Grün für Erikabüsche, Lorbeerbäume und Moose.
Grau für die Flechten und
Orange für die Königin oder den Star der endemischen Pflanzen: die Kanaren Glockenblume.
Grün, lila und blau für den dritten und letzten Abschnitt.
Grün für die großen Agaven, die Dickblattgewächse, lila für die Cinerarien und blau für den Lavendel.
Zur Zeit ist diese Wanderung direkt ein „Muss“ für diejenigen, die sich für die Botanik interessieren. Dazu noch ein beeindruckendes Panorama im zweitältesten Inselteil mit seinen imposanten, markanten Felsabbrüchen.
Traumhaft schön!


Wanderwegstrecke: gut 3 Stunden
Nachdem wir um 10.50 Uhr den Bus 460 bei der Haltestelle „Puerto de Erjos“ in einer Höhe von 1117 verlassen und die Aussicht auf den noch verschneiten Teide mit Pico Viejo und das unter uns liegende Örtchen Valle de Arriba genossen haben, gehen wir die wenigen Schritte bis zum Einstieg der Tour bei Km 18 der TF 82 des „Municipio de el Tanque“.
Links ab, gleich ansteigend auf der Asphaltstraße. An der Stelle, an der wir bei früheren Wanderungen die Autos abgestellt haben, klärt uns eine Schautafel darüber aus, dass auch ein menschlicher Eingriff in die Natur sich im Nachhinein als Vorteil erweisen kann. So dienen die damals angelegten Teiche heute der Vogelwelt als Nahrungsquelle, Erholungsrefugium und  Zwischenstation auf ihren Zugstrecken zwischen Europa und Afrika.
Gingen wir früher, um die Galarunde zu drehen oder aber den Versuch unternommen haben bis nach Teno Alto zu gelangen hoch, hoch bis zu einem großen Eisentor so werden wir auch auf diesem Wanderweg wieder davon überrascht, wie emsig die Insel-Regierung von Teneriffa den Ausbau und die Kennzeichnung der Wanderwege vorantreibt.
Wir befinden uns in einem Naturschutzgebiet und bereits nach einer knappen halben Stunde Aufstiegs stoßen wir auf die neue Wege-Kennzeichnung: TF 51 „Punta de Teno 16,9 km“  “ Cumbre de Bolico 3 km” San José de los Llanos 7,3 km“ .
Glücklich verlassen wir die Asphaltstraße und biegen links auf den ausgewiesenen Weg “Punta de Teno”  ab. Weiß-gelbe Markierung.  Ein wunderschöner, breiter, gut zu gehender Weg, kiefernnadelnbedeckt, führt uns in weitem Bogen am Fuße des Gala entlang. Steter Ausblick auf Teide, Pico Viejo, Valle de Arriba, später auf Santiago del Teide, auf die Straße, die nach Masca hochführt und ein weiter Blick auf viele, viele Berggipfel. Als „Straßenbegleitgrün“ die grün-gelben Teppiche des Nickenden Sauerklees, der wilden Ringelblümchen und der hohen Blütenstände der Gänsedistel.
Ein kurzer, steiler, gerölliger Aufstieg führt uns auf den Sattel zwischen Kleinem und Großem Gala, dem Cumbre de Bolico. Ein fantastischer Ausblick belohnt uns. Das Teno-Gebirge breitet sich vor uns aus, das Meer, La Gomera und selbst El Hierro ist zu sehen. Etwas gespenstisch wirkt die Ebene: waren es auf der letzten Wanderung vom Chinyero nach Tamaide die verkohlten Äste des Ginsters, die als Mahnmal an den verheerenden Brand vom Juli 2007 erinnern, so sind es hier die Stämme und Äste der Baumerika. Aber, wie wunderbar, hier wachsen bereits wieder kleinere Büsche der Eriken nach. Das Ganze wird aufgelockert durch das leuchtende Gelb der „Stammlose Gänsedistel“, (Sonchus acaulis), dem Gelb der Teror-Teline, dem Weiß Sprossenden Geißklees, dem Ziegenfutter ( Escobon) und der Weiße Natternkopf blüht zum Teil schon und einige wenige Zistrosen zeigen ihre weißen Blüten.
Wir steigen zu einer ehemaligen Finca ab. Sehen rechts den von oben kommenden Weg, den wir vor dem Ausbau dieses Wanderweges nutzten. Kurz, oberhalb der Finca, werden wir noch sehr anschaulich über die Wassergewinnung aufmerksam gemacht
Nach 1 Stunde 15 Minuten erreichen wir den früheren Rastplatz, die verfallene Finca . Auch hier treffen wir wieder die entsprechenden Wegweiser und wir gehen links an der Finca vorbei, weiß-gelbe Markierung und schon nach wenigen Schritten treten wir zum ersten Mal in den Lorbeerwald ein.
Hat uns bis hierher Sonnenschein, stetes Zwitschern der Vögel und emsiges Bienengesumme begleitet, so herrschen nun Zwielicht und Stille vor.
Märchenhaft, feenhaft, so möchte ich diesen nächsten Wanderabschnitt bezeichnen.
Den schattigen Laurisilva, den Lorbeerwald, durchwandern wir heute kurzärmlig und kurzhosig. Das haben wir auch schon anders erlebt, so dass wir die geplante Tour Richtung Teno alto abbrechen mussten. Damals bekamen wir  die Passatwolken mit Sturm  mit voller Wucht zu spüren.
Aber heute: hin und wieder durchdringt die Sonne sogar dieses Dickicht aus Erika- und Lorbeerbäumen, dicht mit Flechten behangen und die Stämme zum Teil bemoost.


Aber die Krönung dieser Wanderung, zur jetzigen Zeit, ist die üppigste Blüte der Kanaren-Glockenblume. Entdeckt man sie manchmal auf anderen Wanderungen ganz spärlich, so ist das hier ein Fest: regelrecht bodenbedeckend! Die Hänge, rauf wie runter, sind damit überzogen. Wunder-wunderschön!
Eine knappe Stunde schlängelt sich der, zum Teil rutschige, Pfad durch diese bizarre Landschaft.
Nachdem wir wieder in den Sonnenschein gelangen, machen wir auf einem markanten Felsplateau unsere obligatorische Apfelpause. Genießen den Ausblick auf Masca mit dem das Örtchen umgebenden Bergmassiven, entdecken von unserem Rastplatz aus sogar 3 Exemplare des Knabenkrauts, einer Orchideenart und die Eidechsen umspielen unsere Füße. Idylle pur!
Nun noch ein kurzes Stück – halbe Stunde –  bis zum Abzweig rechts nach Masca. Natürlich: ausgeschildert!  Ausblick nach beiden Seiten, grandios und malerisch zugleich.
Der letzte Abschnitt, überschrieben mit „Grün – lila – blau“ liegt vor uns. Wieder eine Hangquerung, diesmal mit offener Seite Richtung Masca. Der links von uns liegende Hang ist überzogen mit großen Agaven und dazwischen Unmengen von lila Cinerarien (die wir in Deutschland als Topfpflanzen kaufen können) und blauem Lavendel. Aus den Mauern sprießen die Dickblattgewächse.
Vermutlich wieder auf einem Teilstück des alten „Camino real“ geht es rasch abwärts. Wir kommen am Mirador de la Hilda aus. Das dortige Restaurant, im Stile von Caesar Manrique erbaut, ist leider geschlossen. Also nochmals eine halbe Stunde weiter abwärts bis zu dem Örtchen La Vica, oberhalb Mascas. Wir laufen direkt auf die „Bar Restaurant Masca“ zu. Hier genehmigen wir uns einen Kaffé mit Trucha, einer kanarischen Spezialität und müssten nun hier auf den Bus Nr. 355 um 16.15 Uhr nach Santiago del Teide warten, um dann den Anschluss nach Playas de las Americas bekommen.
Das würde für uns bedeuten: 1 Stunde 45 Minuten warten. So spannend ist es nicht, an der Straße zu sitzen, wenn auch vor dem Restaurant, darum machen wir etwas, was wir seit unserer Jugend wohl nicht mehr gemacht haben: Wir trampen.
Ein nettes, deutsches Ehepaar fährt nach Playas de las Americas. Etwas Besseres kann uns gar nicht passieren. So spielen wir gerne den Fremdenführer und zeigen ihnen noch in Santiago del Teide das neue Museum und machen auf die Töpferwerkstatt in Arguayao aufmerksam.

Fazit:
Zur jetzigen Zeit eine besonders schöne Wanderung. Blumen, Blüten, Pflanzen ohne Ende. Ich habe nur einen kleinen Teil erwähnt. Es ist quasi eine Botanikexkursion. Der weißblühende Kanarenknoblauch begegnet uns viel, lila blühende Disteln, Affodils dazwischen, dunkelblauer Natternkopf, im Volksmund „lengua de vaca“ genannt, zartrose Blüten des Kanaren-Scheinkrokus, und das kleine, dunkelblaue, tapfere Blümchen: Ackergauchheil, das meine besondere Sympathie genießt.

Aber auch die Überlebenskünstler sollten nicht vergessen werden zu erwähnen: Die Kiefern und Palmen, die sich regeneriert haben und deren schwarze Stämme noch an das Feuer erinnern.

Besonderheit:
Kanaren-Glockenblume
„Eine der bekanntesten kanarischen Pflanzen. Sie bewohnt die Lorbeerwälder der westlichen und zentralen Inseln und hat ihre nächsten Verwandten in ostafrikanischen Bergwäldern. Kanarische Umweltschutztruppen haben die Pflanze zu ihrem Symbol gewählt. Die schönen, orangefarbenen Blüten erscheinen im zeitigen Frühjahr an langen, kriechenden oder kletternden Jahrestrieben. Diese sterben im Sommer ab, nur die rübenähnliche, lange Wurzel überdauert die trockene Jahreszeit. Die fleischigen, ebenfalls organgefarbenen Früchte sind essbar.“
(Auszug aus Flora der Kanarischen Inseln von David Bramwell)

Bei der Beschreibung der Wanderung „Camino Carrasco“ wurde die Pflanze ausführlich beschrieben

Noch eine Anmerkung:
Inzwischen habe ich viele Wanderungen beschrieben. Da die Inselregierung in letzter Zeit mit erheblichem Aufwand Wanderwege präpariert und markiert, können bestimmt etliche der von mir beschriebenen Wanderungen nur noch als Gedankenanstöße angesehen werden, da die neuen Wege zum Teil von den alten abweichen.
Und es gilt, was uns Busmitfahrer auf den Weg gaben: „Verlaufen könnt Ihr Euch nicht!“

Anfahrt:
Busbahnhof Playas de las Americas mit Bus 460 um 9.35 Uhr bis Puerto de Erjos
Abfahrt: Mit Bus 355 um 16.45 Uhr ab La Vica  bis Santiago del Teide, dann mit Bus 460 bis Playas de las Americas.
Wir empfehlen: Oberhalb von Masca einzusteigen, da hier nur ein kleiner Bus verkehrt und man nicht weiß, wie groß der Andrang in Masca ist.

Vom Chinyero über Santiago del Teide nach Tamaimo

Eine faszinierende Wanderung der Gegensätze.
Schon die Anfahrt zum Chinyero ist wie aus dem Bilderbuch: strahlend blauer Himmel, ein dick verschneiter, weißer Teide, zwischen dem Grün der Kiefern die im Sonnenlicht wie Porzellan schimmernden Blüten der Mandelbäume, dazu noch ein Blick auf das blaue Meer und La Gomera im Hintergrund.

Und erst die Wanderung selbst:
Entlang am Chinyero im Kiefernwald, vorbei an den bizarren Ausläufern des Vulkanausbruchs – des jüngsten auf der Insel Teneriffa im November 1909. Dazwischen das leuchtende Lila des Teidelacks, dann wieder Strecken nur schwarze Lava, da man die sich gabelnden Lavaflüsse, einer Richtung Las Manchas der andere Richtung Valle de Arriba, durchwandert.
Das Ganze auf dem neu ausgebauten Wanderweg von Santiago del Teide zum Chinyero. Dieser sollte feierlich am 5. Februar eingeweiht werden, was jedoch  buchstäblich ins Wasser fiel, ebenso wie die an diesem Tag geplante Einweihung eines neuen Wanderweges in Arico.

Wanderwegstrecke:
Chinyero – Santiago del Teide 2 Stunden 40 Minuten
Santiago del Teide – Tamaimo 1 Stunde 45 Minunten
Insgesamt 15 km, reine Gehzeit gute 4 Stunden

Diese Wanderung beinhaltet jeweils Teilstrecken von drei eigenständigen Wanderungen:
La Montaña Bilma ( 17.11 .2009 )
Chinyero ( 11.  3. 2008 )
Santiago del Teide – Tamaimo ( 18.  1. 2008 )

Den Einstieg in die Wanderung beginnen wir – wie bereits viele Male vorher – an der TF 38      bei dem Hinweisschild „Montaña Chinyero 1410 m“. Direkt gegenüber geht der breite Weg  ab. Wir gehen an der Schranke vorbei und gelangen nach ganz kurzer Zeit auf eine Anhöhe bei einer kleinen Lichtung. Hier halten wir uns links und schon sehen wir die neue Markierung: weiß-gelbe Striche an einem Holzpfahl und an einem Stein.
Empfehlung: Sollte man die Wanderung rund um den Chinyero noch nicht gemacht haben, dann unbedingt hier rechts der Markierung folgen und den „Schlenker“ dranhängen. Lohnt sich! Man kommt dann später an die Stelle „Circular Chinyero“.
Da wir neugierig auf den neuen Weg sind, folgen wir dem Hinweis links und amüsieren uns, denn der neu angelegte Wanderweg führt hier parallel zum Forstweg den wir bei früheren Chinyero-Umwanderungen auf dem Rückweg begangen haben.
Vom Chinyero bekommen wir nicht allzu viel zu sehen, jedoch können wir beobachten, dass sich die Kiefern nach dem verheerenden Brand im Juli 2007 gut erholt haben.
Nach 20 Minuten sind wir an der Stelle an der die Hinweisschilder rechts „Circular Chinyero“ und  links „ Santiago del Teide, Calvario“ ausweisen. Wir queren die Forststraße und laufen links in Richtung Montaña Bilma. Haben die Kiefern sich gut vom Brand erholt, so ragen die Äste des Ginsters als schwarze, verkohlte Mahnmale in den Himmel. Wir queren nunmehr die erste Lavazunge und über einen gut sichtbaren Weg geht es über schwarzes Lavagestein vorbei an bizarren Formationen weiter. Es ist phantastisch, wie gut der Weg hergerichtet ist und wie gut sichtbar die weiß-gelben Striche den Weg weisen.
Nach Überschreiten eines gemauerten Wasserkanals  haben wir den sich Richtung nach Las Manchas vorgeschobenen Lavastrom durchquert und spazieren quasi wieder durch eine Gartenlandschaft mit vielen blühenden Mandelbäumen. Jedoch, schon kurz darauf betreten wir die Lavazunge, die sich Richtung Valle de Arriba vorschob.
Diesen Teil der Wanderung haben wir auf dem Rückweg der Tour um „La Montaña Bilma“ bereits kennengelernt.
Das nächste Schild klärt uns auf, dass wir nach „Santiago del Teide 4,9 km“ und „El Calvario 1,4 km“ vor uns haben. Rasch sind wir beim nächsten Hinweis „Santiago del Teide 4 km“ „El Calvario 0,5 km“. Damit haben wir das Lavagebiet endgültig verlassen und nähern uns nun den Mandel- und Feigenhainen.
Nach 1 Stunde 40 Minuten, Punkt 12 Uhr haben wir die Gedenkstätte „El Calvario“ erreicht, die damals zum Dank dafür errichtet wurde, dass der Lavastrom hier zum Stehen kam und den Ort Valle de Arriba verschonte. In den Lavastrom eingemauert entdecken wir noch ein Kreuz  und wir folgen links dem Wanderweg.
Bis zu der Stelle, an der es rechts nach „Valle de Arriba 0,9 km“ abgeht, ist es für uns kein Neuland. Wir stellen aber fest, dass nach dem Brand wohl doch viele Feigen- wie auch Mandelbäume eingegangen sind und es eine Rodung mit Neuanpflanzung gegeben hat, so dass der Anblick fremd wirkt. Auf dem teilweise gepflasterten Weg, einem früheren Camino real, wandern wir zwischen den Natursteinmauern bis zum nächsten Hinweis „Santiago del Teide 2 km“ und sind begeistert von der Blütenpracht und dem Pflanzenreichtum.
Um 13 Uhr haben wir Santiago del Teide erreicht und gelangen bei einem Kinderspielplatz auf die asphaltierte Straße. Halten uns rechts und sind schon mitten im Zentrum bei der Kirche San Fernando. Die Kirche stammt zwar aus dem 17. Jahrhundert wurde aber im 20. Jahrhundert renoviert. Bei den Renovierungsarbeiten hat diese ihre auffällig, weiß strahlende, runde Kuppel erhalten. Die Kuppel erinnert uns fast eine Art Moschee und macht einen orientalischen Eindruck.
Da die Kirche geöffnet ist, besichtigen wir sie mal wieder, würdigen draußen das Standbild des Menceys und holen uns im Infobüro den neu aufgelegten Wanderführer der Region.
Auf dem sonnigen Kirchplatz machen wir unsere obligatorische Apfelpause und studieren den neuen Plan. Da wir noch so richtig im Schwung sind, das Wetter traumhaft schön ist, obwohl die dicken Wolken stets hinter uns waren, beschließen wir die ursprünglich bis Santiago del Teide geplante Tour noch nicht abzubrechen sondern noch ein Teilstück der Wanderung nach „Santiago del Teide –  Tamaimo“ dranzuhängen.
In 5 Minuten sind wir die Avenida General Franco entlanggeschritten und biegen nach der Tankstelle bei den Hinweisschildern
„Centro medico“ „Ayuntamiento“ „Centro ciudad“ ab.
Hier befindet sich der Zugang zur Fortsetzung unserer Wanderung und diese ist ausgeschildert „Santiago del Teide – Los Gigantes“. Wobei vor dieser Wanderung gewarnt wird, da sie noch nicht präpariert ist.
Unser Ziel ist die Teilstrecke über den Pico la Vera  (808 m über N.N.) zum Abstieg nach Tamaimo.
Haben wir im ersten Abschnitt ja große Strecken durch schwarzes Lavagestein durchschritten, so bewegen wir uns nun geradezu in einer „grünen Hölle“.  Große Büsche der Wolfsmilchgewächse, z. B. Tabaiba amarga, säumen den Weg, die Hänge sind lila vom Lavendel, dazwischen gelber, nickender Sauerklee, gelbe, wilde Ringelblumen, Affodills, die Ranken der warzigen Zaunrübe und, und, und. Zum Abschluss schreiten wir durch ein Meer von großen weißen Margaritenbüschen.
So schön!!!
Die Strecke ist uns vertraut, da wir sie schon mehrfach gegangen sind.
Schon nach 10 Minuten gelangen wir oberhalb des Örtchens El Molledo an die Abzweigung: links führt der direkte Weg nach Tamaimo im Tal entlang, wir halten uns rechts. Das Hinweisschild „Risco blanco 2 km“ ist neu und das Schild, das vermutlich zum „Pico la Vera“ gezeigt hätte, besteht nur noch aus einer verrosteten Tafel. Der folgen wir jedoch, gehen an der verbrannten Ziegenfinca vorbei, die nicht wieder aufgebaut wurde und folgen dem Weg. Sind von der Blumenpracht begeistert und bestaunen die Felsformation, die sich wie eine Mauer ausnimmt.
Vom höchsten Punkt dieser Teil-Wanderung rufen wir unser „privates Taxi“ an und vermelden, dass wir vermutlich in einer halben Stunde in Tamaimo am vereinbarten Treffpunkt sein werden.
Wir brauchen dann jedoch 45 Minuten. Nach dem steilen, gut zu gehenden Abstieg, der neben den schönen Ausblicken auch reichlich von der Goldgelben Todaroa (Zanahoria amarilla) begleitet wird, halten wir uns unten rechts, folgen dem gemauerten Kanal, der nunmehr statt Wasser 2 schwarze Plastikrohre für den Wassertransport beeinhaltet. Kurz vor der Überquerung der Wasserleitung halten wir uns scharf links, gekennzeichnet durch einen dicken, weißgemalten Pfeil. Im Bachbett gehen wir eine Weile dieses entlang, um dann dem nächsten weißen Pfeil links aufsteigend zu folgen. Das letzte Stück waten wir durch ein regelrechtes Margariten-Meer, um dann der Calle Cascajo bis zur Durchgangsstraße, der TF 82,  zu folgen. Hier befindet sich auch die Bushaltestelle.

Besonderheit:
Unterirdische Mauern
Wie in der Wanderbeschreibung erwähnt, fiel uns die Gesteinsformation wie  eine Mauer auf. In dem neuen Wanderführer können wir die Erklärung lesen:
„Diese differenzierten Gesteinsadern nennt man Lagergänge. Sie bilden sich während der Vulkantätigkeit durch die Ansammlung der Lava in unterirdischen Rissen. Da sie nicht an die Oberfläche gelangt, erkaltet die Lava langsamer und folglich erhält das daraus entstehende Gestein ein eigenartiges Aussehen und ist viel härter als das umgebende Gestein. Später kommt der Lagergang durch die Verwitterung ans Licht und schließlich bilden sich auf der Oberfläche Mauern.“
So, nun sind wir ein bisschen schlauer und können diese Formation bei den nächsten Wanderungen besser deuten.
Übrigens: Viele dieser Gebilde kann man bei der Wanderung „Aguamansa – Arafo“ bewundern.

Anfahrt:
Der Einstieg zur Wanderung beim Chinyero ist leider nur mit Pkw zu erreichen.
Abfahrt mit TITSA-Bus:
Linie 325 (Puerto de la Cruz – Santiago del Teide- Puerto de Santiago)
Linie 355 (Buenavista – El Palmar – Santiago del Teide)
Linie 460 (Icod – Santiago del Teide – Tamaimo – Las Américas)
Linie 462 (Guía de Isora – Santiago del Teide – Tamaimo – Puerto de Santiago)
oder: sehr praktisch: ein privates Taxi

Barranco de Masca – Masca-Schlucht

Gigantisch! Grandios! Beeindruckend! Einzigartig!

„Wer Masca nicht gesehen hat, hat nichts gesehen“,

so lautet eine Volksweisheit Teneriffas. Fest steht jedenfalls:

Eine so faszinierende Schlucht mit so steil aufragenden Felswänden, solchen Auf- Aus- und Einblicken, einer solchen Pflanzenvielfalt, sucht ihresgleichen.

Fest steht auch: Man mag die Tour gehen so oft man will, sie überrascht immer wieder mit neuen Aspekten. Diesmal die

reichlich fließenden Bächlein mit teils kleineren, teils größeren Wasserfall-Kaskaden die in Gumpen münden.

Jedoch aus diesem Grunde handelt es sich weniger um eine Wanderung

als um einen Balanceakt über die Furten. Zwanzig, dreißig Mal haben wir sicher das oder die Bächlein gequert und kamen – dank lieber Vorwanderer, die Steine zum Überqueren legten – trockenen Fußes am Meeresgestade an.

Eins sollte man bei der Planung dieser Tour beachten:
Es handelt sich um ein Abenteuer, denn trotz vieler, hilfreicher Steinmännchen ist die Fortsetzung des Weges nicht immer klar erkennbar.
Trittsicherheit ist unbedingt erforderlich, daher selbstverständlich feste Stiefel!
Stöcke sind hilfreich und Höhenangst sollte man auch nicht haben.
Reichlich zu trinken mitnehmen!
Na, dann mal los!

Wanderwegstrecke (oder besser: Balancestrecke): 2 ¾ Stunden
Wir beginnen die Tour im Ort Masca (600 m).

Wichtig: Als erstes kaufen wir bei dem ersten Kiosk rechts des gepflasterten Weges die Karten für das Schiff von  Playa de Masca nach Los Gigantes. Kostenpunkt: 10 Euro.
Als Einstiegshilfe bekommen wir vom Kioskbesitzer gesagt:
„Den Weg bergab bis zum großen gelben Schild und dann links.“
Gesagt, getan. Das gelbe Schild klärt uns über Erdrutschgefahr auf und wir reihen uns die Schlange der Wanderer ein.

Nach geraumer Zeit gelingt es uns an der Gruppe vorbeizukommen und auf dem steilen, treppenartigen Pfad geht es bergab. Nach 10 Minuten stoßen wir auf ein mehgrsprachiges Hinweisschild:
„Katzen sind wunderbare Haustiere, aber wenn sie verwildern, verwandeln sie sich in Jäger, die eine äußerst negative Auswirkung auf die „einheimische“ Tierwelt haben. Sie stellen eine deutliche Gefahr für die kleinen Seevögelgruppen und die Rieseneidechsen dar, die bis heute im Teno überlebt haben. Wenn Sie dazu beitragen möchten, diesen Ort zu erhalten, dann füttern sie bitte keine Katzen, weder in der Schlucht noch am Masca-Strand.

Eine Brücke führt uns auf die linke Seite der Schlucht. Wir müssen erst etwas bergan, um dann in das Bachbett abzusteigen.
Ich sage mal, eine genaue Beschreibung des Verlaufs der Tour ist gar

nicht möglich. Es heißt: Augen auf und den Steinmännchen und den zum Teil gut auszumachenden Pfaden folgen.
Jedoch immer wieder stößt man auf Vorwanderer die im Zweifel sind, „wo geht es weiter?“ Gemeinsam findet man dann die Fortsetzung.

Ein Engpass mit steilem Abbruch ist inzwischen mit einem Seil gesichert. Gelegentlich entdecken wir Zahlen an den Felsen, die wir nicht recht zu deuten wissen. So eine 22 beim Einstieg in den Abstieg, der unter einem gewaltigen Felsbrocken durchführt, welcher von früheren Wanderungen noch in guter Erinnerung ist. Jetzt jedoch ist der Brocken mit Steinen unterfüttert, so dass man problemlos, in gebückter Haltung, passieren kann.

Dagegen gibt es andere Stellen, da hilft es nur noch, sich auf dem Hosenboden abrutschen zu lassen. Andere dagegen erfordern ein Klettern auf allen Vieren, so dass man erst die Stöcke oberhalb deponieren muss. Immer aber und überall wird man vom Geplätscher des Wassers begleitet.

An einer unübersichtlichen Stelle sehen wir unterhalb ein gelbes Gitter, an dem führt links der Weg weiter abwärts.

Wir sind um 10.30 Uhr im Dorf Masca losgewandert und erreichen das Meeres-Ufer, Playa de Masca,  um 13.15 Uhr.
Für 13.30 Uhr hatten wir das Schiff nach Los Gigantes gebucht, da uns der Kartenverkäufer sagte, 2 ½ Stunden dauere die Tour. Nun, wir haben etwas länger gebraucht. Auch nicht schlimm.

Unser Schiff kommt fast pünktlich, legt eine kleine Pause ein und um 13.50 Uhr können wir, da wir die Einzigen waren, die bereits ihre Tickets hatten,  als Erste an Bord gehen.
Ca. 20 Minuten dauert die Fahrt bis Los Gigantes. Unterwegs tuckert der Kapitän an den Fischzuchtkäfigen für Doraden vorbei, weil hier angeblich häufig Delphine gesichtet werden. Wir sahen leider nicht einen Delphin.

Fazit: Immer wieder gerne! Immer wieder ein Erlebnis! Immer wieder neu!
Immer wieder beeindruckend!
Und sicher nicht zum letzten Mal!

Anfahrt:
Hat man kein privates „Taxi“ wie wir Glücklichen, kann man auch den Bus 460 um 7.35 Uhr – will man auf der sicheren Seite sein – oder um 9.35 Uhr vom Busbahnhof in Playa de las Americas bis Valle Santiago nehmen.
Hier geht um 10.35 Uhr der Anschluss-Bus 355 nach Masca ab.
Abfahrt:
Schiff: 13.30 Uhr oder 15.30 Uhr Playa de Masca – Los Gigantes
Bus 473, 14.30 Uhr Los Gigantes – Playa de las Americas  (100 Minuten, fährt durch Calle Salvajo und Adeje) verkehrt halbstündlich
oder Bus 477, 15.15 Uhr  Los Gigantes – Playa de las Americas directo (65 Minuten) verkehrt stündlich