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Santiago del Teide – Las Manchas – Tamaimo

Mandelblüten und Margeriten

Die eine oder andere Wanderung lassen wir uns von der Natur – der Blütezeit – vorgeben.
So die heutige.
Schöööööön! Sogar: traumhaft schöööööön!

Wanderstrecke: 2 Stunden 50 Minuten, 8,4 km Track04
Mit dem Bus Linie 460 um 9:35 Uhr vom Busbahnhof Playa de las Amerias nach Santiago del Teide, Ankunft: 10.35 Uhr. Im Bus empfehle ich, auf der linken Seite Platz zu nehmen, dann hat man bereits auf der Hinfahrt einen fabelhaften Blick auf die tieferliegenden, blühenden Margeritenwiesen.

In Santiago del Teide ein kurzer Schwenk ins Info-Büro, gleich neben der Kirche,  für einen Euro einen Wanderplan für unsere Route erworben und schon geht es los:

Am Rathaus noch die Infotafeln studiert: zuerst auf der Route SL-TF 60 Santiago del Teide – Arguayo, dann bei dem entsprechenden Wegweiser „Las Manchas“ auf die Route SL-TF 60.2 abbiegen.

Am Kinderspielplatz vorbei biegen wir rechts ab und beim Wegweiser
7,2 km Chinyero – 8,8 km Arguaya links und sofort befinden wir uns auf einem urigen, schmalen, steinigen Pfad, der uns bereits hier an diversen weiß- und  rosablühenden Mandelbäumen vorbeiführt.

Der Pfad begeistert uns, Aeonien, blühender Kanarenknoblauch, Opuntien, dazwischen eine kanarische Kiefer, flechtenüberzogene Felsbrocken, blühende Tabaiba amarga und unendlich viele Stauden der Gänsedisteln, die bereits ihre prallgefüllten Knospen emporrecken, jedoch noch nicht eine einzige, vorwitzige Blüte.
Wir sind uns sicher, im März zur Blütezeit der Gänsedistel werden wir in diesem Jahr mal diese Strecke wählen und nicht die Galaumrundung.
Das hatten wir uns schon am 7. Januar 2014 vorgenommen, als wir ein Teilstück der heutigen Strecke bei unserer Wanderung „Santiago del Teide – Arguayo“ gegangen sind aber bisher noch nicht realisiert.

Rasch sind wir die 1,4 km  bis zu einem Wasserbecken aufgestiegen und folgen den weiteren Hinweisen Richtung Chinyero bzw. Arguayo.
Nun wird es steil. Gar nicht so schlecht, da wird uns etwas warm, denn 9 Grad ist eher was für brrrr.
Nach 45 Minuten Gehzeit – inclusive diverser Stopps zum Fotografieren – nehmen wir den rechten Abzweig Richtung las Manchas, 2,2 km.
Bestand bisher die Markierung aus gelb-grün-weißen Balken, so sind es nunmehr nur noch grün-weiße.

Die Wolken hängen inzwischen schon reichlich tief und sind auch nicht ganz dicht. Man bräuchte fast Scheibenwischer für die Brillen.
Wir schauen auf das ebenfalls wolkenverhangene Santiago del Teide und können die vielen Kehren der Straße Richtung Masca verfolgen.

Das Landschaftsbild ändert sich nun abrupt: Felsen und nochmals Felsen mit grauen Flechten überzogen und dazwischen unendlich viele Aeonien, die wie aufgespannte Schirmchen wirken.

Inzwischen haben wir uns soweit östlich bewegt, dass wir rechts das Örtchen El Molledo sehen und links die Montaña Bilma und vor uns – wolkenverhangen – Las Manchas und das Meer. Die Insel La Gomera ist nur schemenhaft auszumachen.

Am 17. November 2009 habe ich über diesen Streckenabschnitt schon geschrieben, wie sehr wir überrascht sind, wie gut er präpariert ist.
Aber inzwischen wurde noch weiter heftig daran gearbeitet und es ist ein regelrechter Natur-Skulpturen-Park mit Gesteinsbrocken entstanden. Der Weg gleicht einer Avenida und – oh Wunder – vielleicht für 10 Minuten kämpft sich die Sonne durch und gibt einen kurzen Eindruck, wie schön bei Sonnenlicht die mit den blühenden Mandelbäumen überzogenen Hänge wirken.

Um 12:12 Uhr gelangen wir an die Gedenkstätte, die als Dank, dass der Lavastrom des im November 1909 ausgebrochenen Chinyeros so kurz vor dem Ort Las Manchas Halt gemacht hat, errichtet wurde; ebenso wie oberhalb von Valle de Arriba.

Schnell sind wir nun  unten auf der TF 375, halten uns rechts und gehen ein kurzes Stück in den Ort Las Manchas. Eigentlich wollten wir von hier aus nun hoch nach Arguayo gehen – wie schon viele Male früher mit unserer großen Wandergruppe (zuletzt am 29. Januar 2008 beschrieben)  – da aber inzwischen das Wolkenreißen in einen feinen Sprühregen übergegangen ist, ich inzwischen Handschuhe angezogen habe,  befragt Elisabeth ihr Wanderprogramm komoot und stellt fest, wir können gleich hier, am Ende des Ortes, vorbei an der Kirche nach Tamaimo gehen.

Da braucht es keine lange Überlegung: Das machen wir.

Wir folgen der Straße abwärts und an einem blutroten Haus rechter Hand, ein Durchfahrt-verboten-Schild vor uns, führt uns die Wanderung weiter. Vorbei geht es an Margeritenbüschen und schon 5 Minuten später sehen wir vor uns die künftige Autobahn. Wir überqueren die Autobahn über eine breite Brücke, für den Autoverkehr ausgelegt, nur die Anbindung nach Las Manchas muss wohl auch erst noch gebaut werden, wenn es kein Schildbürgerstreich sein soll.

Ein kleiner Kiefernwald und Margeriten, Margeriten sind unsere Wegbegleiter. Nach weiteren 5 Minuten queren wir die TF 82 und gleich auf der gegenüberliegenden Seite führt  der Wanderweg weiter.

Und nun wird es wieder zauberhaft. Der schmale Pfad windet sich entlang eines Wasserleitungsrohrs und wir kommen uns vor, als gingen wir durch eine grüne Hölle.
Üppig, üppigst blühen die Margeriten, die bittere Wolfsmilch, Affodills, der sprossende Geißklee.

Weitere 20 Minuten später wieder gehen wir über die Fahrstraße, bei einem dicken Felsbrocken geht gleich dahinter der Wanderweg weiter. Ich habe einen kleines Steinmännchen gesetzt.
Nun wachsen hier  Agaven  und jede Menge Harzklee.

Um 13:15 Uhr queren wieder die TF 82, müssen einige Meter links gehen und bei einem Verkehrsschild, „Vorsicht Kurve“ geht es gleich auf dem letzten Stück nach Tamaimo weiter. Eine markante Felsformation lenkt momentan von der Blütenpracht ab, an  wunderschönen Exemplaren der Nymphendolde gehen wir vorbei und nach einer weiteren Viertelstunde Gehzeit sind wir im Ort.
Zum Schluss begleiten uns regelrechte Margeritenwiesen, große Flächen sind mit den Blumen überzogen, dazwischen die kleinen, leuchtendblauen Blüten des Natternkopfes und mildern so den Blick auf eine Altmetall-Sammelstelle.

Ein wärmender Café hilft uns in Tamaimo die Wartezeit zu überbrücken, bis mein lieber Mann wieder als Taxi „IrmEli“ kommt, um uns abzuholen.

Nur ein Tipp: Verfügt man nicht über ein privates Taxi, würde ich vorschlagen, den späteren Bus um 12:00 Uhr  vom Busbahnhof Playas de las Amerikas  zu nehmen, dann ist die Überbrückungszeit, bis um 16:30 Uhr der Bus in Tamaimo für die Rückfahrt ankommt, nicht so lang.

Fazit:
Wenn man sich für blühende Blumen und Mandelbäume begeistern kann, dann nichts wie hin!
Nur würde ich jeder Wanderin und jedem Wanderer  Sonnenschein und etwas Wärme wünschen !

Auszug aus dem Infoblatt
Wanderung SL TF 60 Santiago del Teide – Arguayo
Ruta del Almendro en Flor

“Mandelbäume und Vulkane, eine perfekte Anpassung

Der aus Asien stammende Mandelbaum wurde von den Phöniziern auf diese Seite des Kontinents gebracht. Mandelbäume gedeihen sehr gut auf den Kanaren, da sie hier ideale Bedingungen für ihr Wachstum vorfinden. Sie brauchen keine künstliche Bewässerung, nur wenig Wasser und lieben sandige, trockene, lockere Böden, so dass die vulkanischen Böden der Kanaren perfekt für diesen Baum geeignet sind.

Von den Mandelbäumen wurde absolut alles genutzt: die trockenen Zweige und der Stamm, wenn der Baum abstarb, als Feuerholz; die zurechtgeschreinerten Stämme als Dachstützen; die Außenschalen zur Düngung; die harten Innenschalen zum Feuer machen, zur Vermistung und sogar als Aufguss zu medizinischen Zwecken. Die im Herbst absterbenden Blätter wurden aufgelesen und dienten als Viehfutter. Mandeln sind Zutat zahlreicher traditioneller Gerichte der Inseln, insbesondre von Nachspeisen.”

 

Impressionen

Callao Salvaje–Acantaliado Isanora-Busstation Ricasa an der TF47

Die Anregung für die heutige Wanderung gab Ilka, eine Besucherin unserer Wanderseite in einem Kommentar:
„ Wir laufen immer sehr gerne an der Küste entlang. Man kann von Callao Salvaje sehr schön zur Verladestation laufen und von dort weiter bis Marazul. Dort endet der Weg an einem Barranco. Die andere Seite hat sich die Hotelanlage einverleibt. Aber das Küstenstück ist sehenswert.“

Also, nichts wie hin.

Wir wollten ja ein weiteres Puzzelteilchen der Küstenwanderungen zwischen Puerto de Santiago und Candelaria hinzufügen.Track2

Wanderwegstrecke: 3 Stunden, 7,43km

Mein lieber Mann brachte uns – Elisabeth und ihre Besucherin aus Österreich und mich  – nach Callao Salvaje. Entließ uns dort an der Promenade und wir machten uns – nach Einschalten der diversen Geräte sowie Fotoapparat umhängen, Stöcke auf die richtige Länge bringen, Hut auf,  sofort auf den Weg.

Er führte uns erst rechter Hand am Hotel „Perla Gris“ vorbei durch die Urbanisation Sueño Azul durch die Calle Nivaria  zur Küste.
Zur Zeit wird hier die Straße ausgebaut, aber die Baustelle haben wir schnell überwunden und folgen nun dem gut auszumachenden Weg. Treppen führen uns aufwärts und – welch eine Überraschung – ein mit Aloe Vera gesäumter, angelegter Weg führt in den Barranco, die erste Schlucht.
Markante Felsen und drohende Wolken bilden eine faszinierende Kulisse.

Dicht an der Steilküste geht es entlang und schon schauen wir auf den riesigen Komplex der Wohnanlage Marazul.
Die Vielzahl der großen gelben Büsche der „Seidenhaarigen Schizogyne“ lockern die Felsenlandschaft auf.  Und immer wieder ein Blick in die Tiefe, in das schäumende Meer, das gegen die Felswände brandet.
Nach einer halben Stunde Gehzeit passieren wir zwei illegale Behausungen und sehen bereits den den kleinen alten Leuchtturm und die ehemalige Tomatenverladestation (Hier waren wir ja erst kürzlich nach unserer Wanderung von Ticojo Bajo zur Acantilados de Isorana) der irischen Compania Fyffes mit Hauptsitz in Dublin.

In den 1880er Jahren ging Thomas Fyffe, ein Lebensmittelgroßhändler, eine Partnerschaft mit einem Obsthändler namens Hudson ein, der Verbindungen zu den Kanarischen Inseln hatte. Im Jahre 1888 haben sie ihre erste Ladung von Bananen nach England versandt. Innerhalb von fünf Jahren ist das Unternehmen so erfolgreich geworden, dass es Land auf den Kanarischen Inseln kaufte und als Bananenplantagen kultivierte.

Wer mehr über diese Erfolgsgeschichte wissen möchte, kann dies bei Wikipedia  tun.

Nun lassen wir die Verladestation links liegen und steigen dahinter den Hügel hinauf. Von hier haben wir eine gute Übersicht auf die zurückgelegte Strecke bis Callao Salvaje und sehen im Hintergrund den Conde, unter uns die Verladestation an der einladenden Bucht, die Insel La Gomera ist mehr schlecht als recht auszumachen und – man glaubt es kaum – etwas blauen Himmel!

Nur 10 Minuten von hier aus sind wir gegangen und schon gelangen wir an den Barranco, der uns vom Marazul trennt.
Bis hierher sind wir vor vielen Jahren mal gegangen, als wir die ehemalige Tomatenverladestation erkundeten und kehrten dann zu unserem Wagen, der oben an der Tankstelle geparkt war, zurück. (Auch ein empfehlenswerter Spaziergang.)

Aber für uns war nun Schluss mit lustig, mit dem Spaziergang. Jetzt stiegen wir in den Barranco ab, diesem folgten wir ein gutes Stück aufwärts,  umgeben von beeindruckenden Felsformationen, um dann in Höhe einer bemerkenswerten Felswand mit Höhle zum Marazul aufzusteigen.
Vorbei an einer Solar-Anlage gelangen wir nach insgesamt 1 Stunde 20 Minuten Gehzeit an den Wohnkomplex.

Wir folgen ein Stück der TF 47, um nach dem Barranco wieder links, vorbei an einer riesigen Bananenplantage Richtung Meer zu marschieren.
Zugegeben, wenn man nun weitergeht, muss man schon so ein bisschen P1170396verrückt sein, so wie wir es sind. Es wird halsbrecherisch, da die Plantagen bis dicht an die Steilküste gesetzt sind. Daran muss man sich dann vorbeihangeln, an den Planen und Mauern vorbei, um auf der anderen Seite der Plantage wieder aufwärts zu „gehen“, da der nächste Barranco nicht zu überqueren ist und  die anderen Plantagen ebenso dicht an die Felsabbrüche reichen.
Abenteuerlich! Nicht unbedingt empfehlenswert, hier zu wandern. Wir quetschen uns an der Wand lang, waten durch Müll und Schutt und atmen auf, als wir den Zugang zu einer Bananenplantage „Temazo“ finden. Guten Mutes marschieren wir durch die Plantage Richtung TF 47 und landen vor einem großen, mit einem Schloss gesicherten Tor. Das hatten wir schon befürchtet.
Jedoch das Glück hat uns doch nicht verlassen. Unsere ersten Überlegungen, wie wir darüber klettern können, erübrigen sich, denn: oh Wunder! Die kleine Türe daneben läßt sich von innen öffnen und wir können ungehindert durchspazieren!
So, nun weiter – durch die Leitplanke geschützt – die TF 47 Richtung Playa San Juan entlang.
Beim Hinweis „Platanos La Isorana“ glauben wir, wieder an die Küste  gelangen zu können. Dies ist aber eine Sackgasse und führt nur bis zur Finca.
Wieder retour, weiter die Straße lang, wir passieren die Bushaltestelle „La Isolana“ und kommen wieder an die Stelle mit dem Hinweisschild „Llano de Erques“, an der wir am 14. Januar von Tijoco bajo kommend zur Sehenswürdigkeit der „Acantilados de la Isorana“ wanderten.
Heute jedoch gaben wir uns mit dem einen Blick in die Bucht nicht zufrieden, sondern hielten uns an der Steilküste rechts und wieder ging es rechts „immer an der Wand lang“ links dagegen die Steilküste. Schwindelfrei sollte man schon sein!
Am Ende der Mauer der Bananenplantage sehen wir wieder in eine grandiose Bucht. Und siehe da: eine Zufahrt von der anderen Seite.
Da wollen wir hin!
Aber erst mal wieder an der anderen Seite der Plantage hoch, zwängen uns durch Gestrüpp, Büsche, übersteigen Margeriten, haben Angs,t dass wir die Kandelaber-Wolfsmilch streifen und rutschten fast auf dem Hosenboden die Felsen abwärts, eine weite Fläche vor uns und einen Promenadenweg im Blick. ABER dazwischen liegt wieder ein Barranco.
Es erscheint uns fast unmöglich, diesen zu durchqueren und wir müssen einsehen: Das war’s.
Also suchen wir uns zum letzten Mal einen Aufstieg zur TF 47. Rufen meinen lieben Mann an, ob er für uns Taxi spielen will oder ob wir den Bus nehmen sollen, denn wir kommen pfeilgerade bei der Haltestelle: La Ricasa aus.
Er will! Und so werden wir bequem zum Restaurant zum Essen kutschiert.
Danke! Danke! Danke!

Restaurant:
El Asador de La Finca
38627 La Camella-Arona
Carretera La Camella a Cabo Blanco
Telefon: 92 72 15 38
Sehr gepflegtes Ambiente, freundliche Bedienung, guter Wein, ausgesprochen leckeres Essen zu akzeptablem Preis: z.B. Entrecot de lomo a la brasa 16,- Euro, Bacalao 14,- Euro

Besonderheit:

Elisa, Kunsthistorikerin und unsere private Spanisch-Lehrerin, hat uns nach unserer Wanderung von Tijoco bajo zum „Sitio de interés Cientifico de los Acantilados de Isorana“ dem „naturwissenschaftlich interessanten Punkt, der Steilküste von Isorana“ einige Informationen darüber zukommen lassen.

Es handelt sich hier um ein Naturschutzgebiet, das aus einer 3 km langen und 40 m hohen Steilküste besteht, das das Landschaftsschutzgebiet „Barranco de Erques“ begrenzt.

Die Klippen bestehen aus alternierenden Anhäufung von Lavaströmen und pyroklastischem Material unterschiedlicher Natur. Sie gehören zu der Serie II und sind durch marine Erosion freigelegt worden.

Die Vegetation ist vielfältig und besteht aus Tabaiba dulce y amarga (süße wie bitteren Balsam-Wolfsmilch), Küsten-Thymian und Spargel (Asparagus arborescens).

Eine besondere Bedeutung hat dieser außergewöhnliche Ort für Seevögel.
Seltene und geschützte Arten nisten hier, wie Sturmtaucher oder der Bulwersturmvogel.  Der letztere kommt nur an Land um ein einziges Ei in die Risse und Löcher in den Felswänden zu legen. Er verteidigt sein Ei, indem er Lauter ausstößt, die dem Bellen eines kleinen Hündchens ähneln.

Foto-Impressionen

Ifonche – Adeje

Sonne! Wärme! Herrlich!
Haben auch lange darauf gewartet!

Lange sind wir nicht mehr die Tour von Ifonche über die Ausblick-Kanzel  „Boca del Paso“ nach Adeje bis zum Restaurant Otelo am – immer noch gesperrten – Barranco del Infierno gegangen.

Letztmals am 18.11.2010 und unter diesem Datum auch ausführlich beschrieben, so dass ich heute nur unsere neuen Eindrücke wiedergeben brauche, die Wegführung ist dort nachzulesen.

Wanderwegstrecke:Track03
Diesmal – ohne Apfelpause – sind wir in 3:45 Stunden die 9,72 km gegangen. Davon 130 m rauf und 770 m im Abstieg.

Es wird Frühling!
Das können wir bereits auf der Hinfahrt nach Ifonche bewundern: Die Mandelbäume sind in voller Blüte.

Schon sehr bald auf unserer Wanderung sehen wir einen dicken Busch des Sprossenden Geißklees, Escobon,  in üppiger Pracht.
Auf der ganzen Strecke entdecken wir immer wieder Frühlingsboten:
Kanaren-Scheinkrokus, Cinerarien, Kanaren-Lavendel, Margeriten, Affodills, bereits einige Polster des Hornklees fangen an zu blühen, Kanaren-Glockenblume und eine einzige Blüte der Montpellier Zistrose.

Auf der einen Seite erschütternd, dass der Brand vor 2 ½ Jahren sich über den Erjos-Pass bis in diese Region ausgebreitet hat, davon zeugen die kohlrabenschwarzen Stämme der kanarischen Kiefern aber auf der anderen Seite wiederum überrraschend und erfreulich, welche Lebenskraft diese Kiefern haben, denn sie treiben fast alle wieder neu aus.

Wie wir es auf der Wanderung von Boca Tauce nach Acojeja erlebt haben, dass die Asche der verbrannten Äste offensichtlich ein hervorragender Dünger ist und wir durch ein Margeriten-Meer gewatet sind, so können wir heute feststellen, fast wie auf einer Wiese treiben die neuen Triebe der Zistrosen aus.
Was muss das für eine Pracht sein, wenn die mal in voller Blüte stehen.

Apropos Blüte: Wer diese Tour nachwandern will, dem empfehlen wir – trotz der bereits eingesetzten Mandelblüte – noch 14 Tage zu warten, denn dann gibt es bestimmt große Flächen mit blühenden Afodills zu bestaunen. Hier oben in den Kiefernwäldern haben wir nur  eine einzige Blüte entdecken können, beim Abstieg nach Adeje waren es schon mehr.
Auch die große Flächen bedeckenden Polster des Hornklees könnten dann in ihrer gelben Pracht erscheinen.

Was wir auch bei der heutigen Wanderung bestaunen konnten  – und sonst hiernoch nie – waren die vielen Paraglider, die ja zwischen La Quinta und Boca del Paso abspringen.
Es war ein schönes Bild, die bunten Schirme mit strahlend blauem Himmel, Conde und Roque Imoque im Hintergrund.

Einen Tandemflug kann ich jedem – der keine Höhenangst hat – nur wärmstens empfehlen. Sich frei wie ein Vogel zu fühlen! Toll!
Vor einigen Jahren habe ich mit Roberto  von eben dieser Absprungstelle einen Tandemflug gemacht. Da wir eine gute Thermik hatten, konnten wir sogar den Barranco del Infierno überfliegen und gelandet sind wir auf der freien Fläche unten bei dem ehemaligen Theater „Tropical“.

Aber wir hatten heute nicht nur eine gute Sicht auf unsere „Hausberge“ sondern der Blick zum Teide und zum Sombrero war auch frei.

Außerdem haben wir neue Hinweisschilder gesehen – die gab es vor gut 4 Jahren noch nicht – die für uns neue Wege auswiesen.
Zum Beispiel: Von dem Felsplateau oberhalb der Aussichtskanzel nach Las Lajas.
Könnte uns auch mal reizen.

Fazit:
Diese Lieblingswanderung von Elisabeth hier im Süden ist immer wieder schön!
Das Lichtspiel!  Dieses Auf und Ab durch den Kiefernwald, dieses gute,

Isar-Steinmännchen

Isar-Steinmännchen

weiche Gehen über die Kiefernnadeln, allerdings der Abstieg vom Aussichtspunkt Boca del Paso nach Adeje hat nichts mehr mit weichem Gehen zu tun. Die wuchtigen massiven Felswände rechts wie links lösen immer wieder Staunen aus. Der Abstieg bis zum Barranco del Infierno gefällt uns.

Dessen Querung ist mit vielen Steinmännchen geziert, was uns amüsiert. Einige dieser Steinmännchen-Erbauern sind sehr einfallsreich. Jedoch die

beeindruckendsten Steinmännchen die ich je gesehen habe – nichts gegen die unten am Meer vor La Caleta – sind die im Bachbett der Isar zwischen Bad Tölz und Lenggries.  Das bewundernswerte daran ist, dass der Erbauer nicht müde wird, diese jedes Frühjahr nach der Schneeschmelze neu zu errichten.

 

Foto-Impressionen

Rundweg in Playa de San Juan

Heute war nicht unser Tag.

Wir hatten uns eine unbekannte, unbeschriebene, nicht markierte Strecke abgehend von der TF 36 im Parque National Corona Forestal ausgesucht.
Wir wollten in der Nähe der Montaña Poleo wandern.

Eine Stunde Anfahrtszeit. – Wir staunten dabei, dass trotz des kalten Wetters in letzter Zeit die Mandelblüte schon begonnen hat, riesige Flächen im Weiß der Margariten leuchteten und dazwischen der blaublühender Kanarenlavendel hervorstach.
Wir mussten dann aber feststellen, dass die Vorgaben der geplanten Route in das Wanderprogramm Komoot  uns nichts nutzten, da kein Netz verfügbar war.
Wir wollten es trotzdem wagen.

10 Minuten gingen wir im hellen Sonnenschein, nachdem wir zuvor eine dichte Wolkenschicht durchfahren hatten, und gaben dann auf:

7 Grad und ein heftiger, eisiger Wind ließ uns fast die Finger an den Stöcken festfrieren. – Nein Danke, das muss nicht sein.

Was nun?
Küste? Wärme!

Was lag näher als Playa de San Juan anzusteuern.

Wir hofften unserem Fleckerlteppich, unserem Puzzle der Küstenwanderung von Ost nach West von West nach Ost ein weiteres Teilchen hinzufügen zu können. Viel fehlt uns sowieso nicht mehr.Track01

Wenn ich sage: „Wanderwegstrecke“ komme ich mir vermessen vor, denn wir gingen 3 ½ km in 55 Minuten.

Kalkofen

Kalkofen

Wir starteten an der Playa.

Am Ende des Strands befindet sich der Horno de Cal, ein Kalkofen der kürzlich restauriert wurde. Hier warnten bereits die ersten Schilder vor Steinschlag. Es führt dort eine Treppe auf die Klippe, wo sich die ‚Alcaravan‘ Skulptur von Roberto Martinon befindet.Auf dem geplätteten Weg gingen wir am Meer entlang, stiegen die Stufen hinauf, hatten einen schönen Blick auf den Hafen und den Ort, hielten uns dann oben angekommen rechts, immer noch war der Weg geplättet. Wir sahen in der  die Tiefe auf ein verfallenes Haus direkt am Meer und  am Ende der präparierten Strecke suchten wir uns auf einem schmalen, staubigen Pfad ein Weiterkommen.

Wir stiegen – schon etwas halsbrecherisch – in eine Bucht ab, suchten auf der anderen Seite einen Aufstieg und scheiterten nach relativ kurzer Zeit.
Entweder türmte sich vor uns eine Felswand auf – oberhalb schreckte ein hoher Zaun vor den Bananengewächshäusern ab – oder wir standen vor einer regelrechten Wand aus Tabaiba amarga.

Wir glaubten, vielleicht im Barranco weiter aufsteigen zu können. Fehlanzeige. Dicke Felsbrocken versperrten den Weg.
Was blieb? – Zurück!
Und die Erkenntnis: Dieser Teil der Küste ist nicht zum Weiterwandern geeignet. Fincas mit Gewächshäusern haben hier die Vorherrschaft.

Dennoch kamen wir  zu einer kleinen Rundwanderung:
Geht man den präparierten Weg von Playa de San Juan kommend bis zum Ende, kurz nach einer bemalten Wand mit Blick auf das unterhalb liegende verfallene Haus, (inzwischen wissen wir Dank Ilka, einer Leserin unserer Berichte, dass es sich um eine ehemalige Wallfahrtskapelle handelt) biegt links ein schmaler Pfad ab der aufwärts an einem gemauerten Kanal entlang und im großzügigen Bogen auf den geplätteten Weg zurückführt.

Ausdehnen kann man den Spaziergang wenn man  der Promenade von Playa de San Juan vom „horno de cal“ , dem Kalkofen, folgt (beschrieben am 19. März 2014)

Eine nette Runde um sich etwas Hunger zu holen oder einen Verdauungsspaziergang zu machen.

Gegessen haben wir dann im Restaurant Jamón – Jamón sehr leckere „Montaditas“ (knusprige kleine Baquette-Scheiben unterschiedlich belegt. Sehr empfehlenswert!12 Stück für 2 Personen für 12 Euro und etwas)

 

Impressionen

Tijoco Bajo – Acantilados de Isorana

Wohl eine der ganz, ganz wenigen Wanderungen die den Stempel bekommt:

Das war unser Weg

Das war unser Weg

Nicht empfehlenswert“.

Ich habe mir überlegt, überhaupt darüber zu schreiben, tue es aber dennoch, damit niemand auf die Idee kommt, die Tour so zu gehen, denn das sind die wenigen beachtenswerten Dinge:

 In dem langezogenen Ort Tijoco Bajo findet man

            o eine Straße gesäumt mit brasilanischen Pfefferbäumen

    • in paar schöne, alte Häuser im – tatsächlich noch – kanarischen Baustil

    • zudem eine Kuriosität, ein umhäkelter Palmenstamm und ein Elektromast, wie es zur Zeit Mode ist,

    • ein Museum „El Granero“, das nie geöffnet ist

o man wandert ein Stück am beeindruckenden Barranco de Erques vorbei

o wir haben auf den vielen Wanderungen noch nie 2 Strauße gesehen

o Ziegen liefen uns allerdings schon öfter über den Weg

o ja, über die irgendwann in Zukunft zu eröffnende Autobahn sind wir auch
gegangen,

Aber der Rest: Nein Danke!

Man geht an einigen Fincas zwischen den riesigen Gewächshäusern aus Planen oder mit Mauern umgeben vorbei, sieht auch „Kunst am Bau“, zwischendurch riecht es heftig nach versprühtem Gift, Hunde kläffen und ein Schäferhund springt vor Wut fast über die Mauer, da kann auch der Blick auf’s Meer und heute schemenhaft auf die Insel La Gomera nicht trösten.

Nach 1 Stunde 15 Minuten erreichen wir die Bushaltestelle „Punta del Risco“ an der TF 47 bei Km 7, müssen dieser, uns links haltend, ein Stück folgen und retten uns hier nur hinter die Leitplanken um dann bei Llanos de Erques zum  „Sitio de interés Cientifico de los Acantilados de Isorana“ dem „naturwissenschaftlich interessanten Punkt, der Steilküste von Isorana“ zu gelangen.

Auf manchen Karten heißt die selbe Stelle „Puntillas de Erques“.

Was erwartet uns, nachdem wir auch hier zwischen zwei riesigen Gewächshäusern uns einen Pfad gesucht haben:

         o zwei wirklich schöne Buchten von Steilküste umgeben.

Das war’s!

Eine Schwierigkeit gab es noch dazu: Mein lieber Mann, der für uns wieder Taxi IrmEli spielte uns in Tijoco bajo bei der kleinen Kapelle in der Calle La Milagrosa absetzte, erwartete uns bei der ehemaligen Tomaten-Schiffs-Verladestelle (Puerto de los Mozos) und die war einige Kilometer entfernt von unserem Auftreffen auf die TF 47.

Zum Glück gibt es Handys und so konnten wir doch noch zusammenfinden.

Vielleicht wagen wir irgendwann noch einen Versuch von Tijoco bajo zur Tomanten-Schiffs-Verladestelle, denn diese Strecke soll, laut Elisa, der Kunsthistorikerin und unserer privaten Spanischlehrerin, ja sehr schön sein.

Nur, heute haben wir sie nicht gefunden – trotz komoot, dem Wanderprogramm.

Und Fotos gab es auch