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Nochmal Vilaflor – Paisaje Lunar – Vilaflor

Bei der früheren Beschreibung: „Vilaflor – Paisaje Lunar“  habe ich ausgeführt:

„Unterwegs stoßen wir auf kleine Hinweistafeln, die auf Besonderheiten hinweisen. Da wir jedoch keinen entsprechenden Plan besitzen, können wir nur darauf vertrauen, dass wir später in Erfahrung bringen, um welche Sehenswürdigeiten es sich handelt.“

Den Plan habe ich jetzt.

Rollen wir die Beschreibungen der Hinweistäfelchen von Punkt 1 bis 11 auf.

Nr. 1:  Die Gründung von Vilaflor
Vilaflor de Chasna wurde von der Familie Soler gegründet, die auf Kosten der Anstrengungen der ärmeren Bevölkerungsschichten zu Wohlstand kam :

Im Jahre 1602 wurde Vilaflor zu einem Majoratsgut erklärt und über zwei Jahrhunderte hinweg überließen die Majoratsherren den Neusiedlern des Ortes Ackerböden im Austausch gegen sehr hohe Abgaben ihrer Ernten und Vieh. Befreit von dieser Ausbeutung waren lediglich gewisse begüterte Reisende, die eine Zeitlang in Vilaflor verweilten, um von hier aus ihre Erkundigungen der Bergwelt Teneriffas zu planen. Bald werden wir von einer dieser berühmten Persönlichkeiten mehr erfahren.

Nr.2:  Ein Wald, den es zu entdecken gilt
Auf ihren Expeditionen beschrieben die Naturforscher das erste Mal die Besonderheiten der kanarischen Kiefernwälder.

Wir befinden uns an einer Stelle des Königsweges von Chasna, der El Atajo genannt wird und auf dessen altem Kopfsteinpflaster einst hoch gebildete Naturforscher aus Europa reisten, wie z. B. zu Beginn des 19. Jahrhunderts Sabin Berthelot.

Was hätten diese Persönlichkeiten wohl damals in ihren Reisetagebüchern über diesen Ort notiert?
Sicherlich hätten sie über den Wald geschrieben, in den wir uns nun hineinbegeben – den Kanarischen Kiefernwald.
Im Süden Teneriffas treffen wir von 800 m ü. M. bis in eine Höhe von 2000 m auf Kiefernbäume, die sich an die in den Bergen herrschenden hohen Temperaturunterschiede und an die sauren Böden hervorragend angepasst haben. Nur sehr wenige Pflanzenspezies sind in der Lage, dieser Erde ausreichend Nährstoffe zu entnehmen, um existieren zu können.
Der in den Kanarischen Kiefernwäldern am häufigsten vorkommende Baum ist – daher die Bezeichnung – eben die kanarische Kiefer. Außer ihr finden wir nur wenige Straucharten und krautartige Pflanzen wie Weiße Zistrose oder Magraritenarten.

Wenn wir aufmerksam schauen und ganz leise sind, dann kann es auch sein, dass wir den einen oder anderen in den Kiefernwäldern heimischen Vogel erblicken, wie den Buntspecht oder den Blaufink.

Nr. 3:  Landwirtschaft in den Bergen – eine wahre Herausforderung
Die Terrassierung der Berghänge und der Tuffstein ermöglichten es den Landwirten, die steil abfallenden, sauren Böden zu bestellen.

Legen wir einem fiktiven Landwirten die Worte in den Mund, würde er sagen:

„Ich heiße Gaspar und lebe im oberen Ortsteil von Vilaflor. Meine Familie und ich steigen jeden Tag über den El Atajo  Weg hinauf zu unseren Feldern ganz in der Nähe der Schlucht am Lomo Cabeña. Meine Urgroßeltern richteten diese Steinmauern auf, um die Felder zu bestellen, und holten den Tuff aus El Marrubial, damit er die Sonne reflektiert und damit die Erde länger ihre Feuchtigkeit behält.“

Ein weiterer könnte ausführen:

„Mein Name ist Manuel und ich lebe seit 1915 mit meiner Frau, meiner Mutter und meinen sechs Kindern in Galindo. Wir pflanzen Weizen, Roggen, Linsen … doch am meisten bringen seit einigen Jahren die Kartoffeln ein, vor allem die teuren Sorten, die, obwohl sie vom Ausland kommen, billiger und leichter anzubauen sind, als die hiesigen.“

Nr. 4:  Eine blühende Landwirtschaft
Die Landwirte bauten auf den meisten Feldern Getreide, Kartoffeln und Weinreben an.

Wir befinden uns an der Finca Galindo, der einzigen heute noch bewirtschafteten  Plantage auf unserem Weg. Auf diesen Terrassenbeeten wurden über lange Zeit Hülsenfrüchte und Getreide angebaut, die gute Ernteerträge einbrachten. Mit Hilfe eines angemessenen Fruchtwechsels verwandelten diese Anbauprodukte außerdem die Böden in eine wahre Vorratskammer an Pflanzennährstoffen.

In den vergangenen Jahren hat der Niedergang der Landwirtschaft zugunsten des Dienstleistungssektors dazu geführt, dass zahlreiche Felder aufgegeben wurden. Auf den heute noch bestellten Felder, wie diesen vor uns, werden fast ausschließlich Weinreben, Obstbäume und vor allem Kartoffeln angebaut.

Nr. 5:  Von dem leben, was der Wald gibt
Über mehrere Jahrhunderte hinweg stellten Holz, Harz und Kiefernnadeln eine wichtige Einnahmequelle für zahlreiche Bewohner Chasnas dar.

Dieser Jahrhundertbaum, vor dem wir stehen, ist einer der ältesten Überlebenden einer Zeitepoche, die den Lebewesen des kanarischen Kiefernwaldes ganz und gar nicht günstig war. Bis noch vor wenigen Jahrzehnten stellte dieser Wald eine unersetzliche Quelle von Ressourcen dar. Die Kiefern wurden nicht nur wegen ihres hervorragenden Holzes hoch geschätzt, sondern auch aufgrund ihres Harzes, das zu einer Art Naturbeize verarbeitet wurde, um Teer für die Abdichtung von Schiffen und Fässern zu gewinnen.

Mit der Zeit führte diese übermäßige Nutzung zu einer erheblichen Verminderung der Kiefernwälder, weshalb es erforderlich wurde, ihren weiteren Nießbrauch gesetzlich zu regeln.
Heute ist in den Wäldern nur noch das Einsammeln von Kiefernnadeln gestattet, die den Waldboden das ganze Jahr über bedecken und eine wertvolle Ressource darstellen.

Das Einsammeln der Nadeln ist in zweifacher Hinsicht nutzbringend: Einerseits vermindert es ein Übermaß an brennbaren Materialien im Bergwald und damit die Waldbrandgefahr, und andererseits dienen die Nadeln zur Gewinnung nahrhafter Düngemittel, sowie der Auslegung von Ställen.

Nr. 6:  Auf der Suche nach den besten Weiden
El Marrubial war eine Wegkreuzung auf den Hirtenrouten ins Gebirge.

Die Viehhaltung, besonders die von Ziegen, stellte sogar schon vor der Eroberung der Insel einen fundamentalen Wirtschaftszweig auf den Kanaren dar. Bis noch in allerjüngster Zeit lebten zahlreiche Familien von Viehzucht und Viehwirtschaft. Dies war der Fall einer Familie von Ziegenhirten, die dieses Haus bis etwa vor 75 Jahren bewohnte.
El Marrubial, das Andornfeld, war zu jener Zeit bedeckt von dieser krautartigen Pflanze, die Heilkräfte besitzt und auch Teil der Ernährung der Ziegen war.

Nr. 7:  Wege über die Gipfel
Die schwersten Lasten wurden von Maultiertreibern über die zerklüfteten Inselberge transportiert.

Wenn wir uns in die Zeit der ersten Naturforscher, Getreidebauern und Wanderhirten zurückversetzen könnten, hätten wir in Vilaflor einen Maultiertreiber verpflichten können, um uns auf dieser Wanderung zu begleiten. Sie transportierten auf den Rücken ihrer Tiere, normalerweise Esel oder Ochsen, manchmal aber auch Pferde, Maulesel oder Kamele, Waren und Lebensmittel in Packsätteln, Säcken und Fässern, so unter anderem Holzkohle, Getreide, Kiefernnadeln, Ackerzeug, Gebrauchsgüter, Viehfutter, usw. Ja, es gab sogar Maultiertreiber, die aus dem Inselnorden Schweineferkel nach Chasna brachten, um sie an die Bauern zu verkaufen. Auf diesem langen Marsch gingen die Treiber stets zu Fuß und führten ihre treuen Wegbegleiter, entschlossen alle Schluchten und Bergkämme zu überwinden, die auf ihren Wege lagen, über Pfade wie diesen hier.

Von hier können wir bereits die Gipfel Teneriffas bewundern, von denen eines der Elemente kam, das keinesfalls fehlen durfte: das Wasser. Damit es den Tieren nie an dem köstlichen Nass fehle, legte man die Wegstrecke so an, dass sie an Plätzen wie diesem hier vorbeiführte, dem Bett der Eris del Carnero-Schlucht.

Nr. 8:  Die Kunst, das Wasser zu leiten
Die Steinmetze verstanden ihr Handwerk sehr gut und nutzten für die Kanäle an den Wegesrändern stets die Materialien, die es in der Umgebung gab.

Der inzwischen stillgelegte, mehr als hundert Jahre alte  Kanal hier trug den Namen „Bajante de Ucanca“ und leitete das Wasser von der Degollada de Ucanca bis zu den Häusern und Feldern von San Miguel, Vilaflor und Granadilla.

Zum Bau des kilometerlangen Kanals verwendete man dunkelbraunen Vulkanstein, der mehr oder weniger kompakt, aber leicht zu behauen ist. Als Verbindungsmittel zwischen den Steinen diente ein Kalkmörtel aus Kalk, Sand und Wasser. Das große Gefälle des Berghanges stellte allerdings ein weiteres Problem dar, das es zu überwinden galt, damit das Wasser keine zu große Geschwindigkeit erreicht. Aus diesem Grund wurden in bestimmten Abständen Beruhigungsbecken – wie dieses – hier angelegt, die den Wasserfluss bremsten.

Legen wir wieder die Worte einem Steinmetz in den Mund:

„Ich heiße Eusebio und bin Steinmetz von Beruf. Mein Vater lehrte mich, alle Arten von Steinen auf den ersten Blick zu erkennen, sie aus dem Gestein herauszuschlagen und zu behauen. Hier bei uns verwenden wir für die Kanäle, Wasserbecken und Brunnen am häufigsten Tosca. Wir hauen aber auch hoch geschätzte Chasnera-Platten, die es an keinem anderen Ort der Welt gibt. Ja, es heißt sogar, dass sie in Amerika nach dem Stein verlangen.“

Nr. 9:  Eine Landschaft, die es wert ist, erforscht zu werden.
Die“ Mondlanschaft“ ist für die Fachleute eine der geologisch interessantesten Formationen.

Wir befinden uns an einem der geologisch seltsamsten Orte Teneriffas, den man früher „Los Escurriales“, heute jedoch „Mondlandschaft“ nennt. Man hat herausgefunden, dass sich die Landschaft vor etwa einer halben Millionen Jahren bei einer der zahlreichen Vulkaneruptionen  bildete, bei denen auch die südlichen Randhänge der Insel entstanden. Jüngste Untersuchungen deuten darauf hin, dass das weißliche Auswurfmaterial der Hügel Teil einer Rauch- und Aschewolke war, die mit riesiger Kraft aus dem Vulkan geschleudert wurde und sich hier aus großer Höhe, einem immer wieder unterbrochenen Nieselregen gleich, auf dem Boden ablagerte. Die Körner verbanden sich miteinander und bildeten eine dicke Schicht hochempfindlichen Bodens. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde dieser Aschenboden von Auswurfmaterialen anderer Eruptionen bedeckt. Seit jener Zeit haben Wind und Wasser alle diese Materialien erodiert, am stärksten jene Aschenflächen, die frei an der Oberfläche lagern.

Achtung: Tatsächlich handelt es sich bei dieser Landschaft um eine der empfindlichsten der gesamten Insel. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, bei einem Besuch darauf zu achten, dass wir den Stein weder berühren noch auf ihn treten. Indem wir zu diesem außergewöhnlichen Ort einen gewissen Abstand halten, tragen wir zu seinem Erhalt bei.

Nr. 10:  Neue Wanderer auf alten Wegen
Heute sind es vor allem die Wanderliebhaber, die den alten Königsweg mit Leben füllen.

Das Gebiet ist unter dem Namen „Los Llanitos“ bekannt. Die alten Mauern dieses Hauses waren noch bis vor wenigen Jahrzehnten das Heim einer Familie von Bauersleuten. Ganz in der Nähe beobachtet eine Jahrhunderte alte Kiefer, wie die Zeit seither alles verändert hat.

Bleibt festzuhalten: Weit entfernt sind jene Zeiten, zu denen die Kanarischen Kiefernwälder und Gipfel der Insel eine Nahrungs- und Rohstoffquelle waren. Heute bilden sie einen herrlichen Rahmen für eine große Bandbreite von Freizeitbeschäftigungen, wie Wandern oder Radfahren. Sportler. Liebhaber kanarischer Kultur und Touristen sind Tag für Tag auf diesen und anderen Wegen unterwegs, um die herrlichen Landschaften zu genießen. Diese neuen Nutzungen haben den Königsweg von Chasna mit neuem Leben erfüllt.

Fragen wir uns, was waren unsere Gründe, um diesen Ort zu besuchen?
Auch  wir können Protagonisten sein und diesem Haltepunkt unsere Stimme leihen.

Nr. 11:  Ein Weg mit soviel Vergangenheit wie Zukunft
Nachdem wir erfahren haben, wer zu früheren Zeiten die Protagonisten der Geschichte dieses Weges waren, haben wir entdeckt, dass seine Zukunft dank uns gesichert ist.

Auf unserer Reise in die Vergangenheit haben wir das herrliche Naturerbe dieses Landstrichs bewundert und den großen geschichtlichen Wert des nun schon über fünfhundert Jahre alten Weges erkannt. Wahr ist jedoch, dass eigentlich alle alten Wege dieser Art stumme Zeugen unzähliger Geschichten von den Anstrengungen und Hoffnungen der Menschen sind, die auf ihnen gingen.

Heute sind wir die Protagonisten eines neuen Kapitels dieser Geschichte. Dank unserer Rücksicht und Neugier sorgen wir dafür, dass diese Verkehrwege noch ein langes Leben vor sich haben.

Die vorgestellten Erklärungen für diesen Wanderweg habe ich – auszugsweise – entnommen aus der Broschüre
„Von Vilaflor zur Mondlandschaft, Ein Weg voller Geschichten“,
 herausgegeben von:
 Unidad Funcional de Uso Público y Vida Silvestre.
 Servicio Técnico Forestal
Área de Medio Ambiente y Paisaje
Cabildo Insular de Tenerife

Über den Sattel des Guajara zur Schwarzen und Weißen Mondlandschaft nach Vilaflor

Die Wandersaison beginnen wir mit einer grandiosen Tour! Sie ist Route Parador-Vilaflorgleichzeitig ein Test, wie gut die Kondition noch ist. 5 Stunden reine Gehzeit sind zu bewältigen.

Wanderwegstrecke:
Ein Novum: Wir sind bequem um 9.15 Uhr (wenn er denn pünktlich gewesen wäre) mit dem Bus 342 von Playa de las Americas bis zum Parador gefahren.
Vom Parador biegen wir gleich rechts neben dem Informationsstand auf den schmalen Pfad, gekennzeichnet mit „Siete Cañadas“ ein. Zwischen Skabiose- und Ginsterbüschen gehen wir auf den breiten Schotterweg zu, der uns zu Füßen der Caldera-Randberge nach El Portillo führen würden. Diesem folgen wir – uns links haltend – vorbei an den pitoresken Formationen der „Piedras Amarillas“ – leicht ansteigend bis wir nach ca. 1 Sendero Nr. 5Stunde den gut gekennzeichneten Aufstieg auf den Guajara (2.712 m) erreichen.
Die Informationstafel zeigt an, dass wir nun auf dem „Sendero 5“ zur Degollada de Guajara aufsteigen.
½ Stunde benötigen wir für den steilen, steinigen Aufstieg. Verschnaufpausen ermöglichen uns den grandiosen Blick auf die Cañadas und den mayestätischen Teide  (3.718 m).
Oben, im Sattel angekommen, halten wir uns an den weiteren Hinweis: Im Guajara-Sattel„Sendero 15“ und folgen diesem nach rechts. An Felsen, die bereits einen Vorgeschmack auf die weiße Mondlandschaft geben, gehen wir leicht ansteigend bis zu einer Gabelung. Hier geht es rechts hoch zum Guajara und wir folgen links der mit weiß-roten Balken gekennzeichneten Strecke:
Der weite Blick verwehrt“Camino Natural Anaga Chasna”.  Links hätte man – bei guter Sicht – den Blick nach Granadilla und bis El Médano zum Meer. Uns wird die Aussicht jedoch durch dick aufziehende Wolken verwehrt. Innerlich verabschieden wir uns bereits von der Sonne und wandern auf dem gut zu gehenden Pfad weiter. Verlaufen kann man sich nicht, denn der Weg ist ausgezeichnet gekennzeichnet.
Wir haben jedoch riesiges Glück:  Schon nach ganz kurzer Zeit wandern wir wieder im Sonnenschein.
WacholderbaumDer Weg ist von seinen Ausblicken her äußerst abwechslungsreich  und führt an den unterschiedlichsten Gesteins- formationen und einem wunderschönen Wacholderbaum vorbei.
Nach geraumer Zeit erreichen wir das Gebiet der Schwarzen Mondlandschaft. Erstmal „Oh“ sagen.Schwarze Mondlandschaft Zu bizarr ist der Anblick: Rechter Hand nur schwarzes Lavagrusfeld, streifig durchzogen mit leicht ins orange tendierenden Sand (?), vor uns Verlaufen unmöglichnur Schwarz, durchschnitten mit einem gerade gezogenen Weg, der mit hellen Steinen eingefasst ist. Faszinierend. Wir folgen diesem Weg bis etwa zur Hälfte und machen dann einen kurzen Abstecher nach rechts, um in den Barranco de las Arenas  auf die Schwarze Mondlandschaft zu blicken. Unwirklich diese Ascheformationen. Hat für mich die Assoziation mit einem verschütteten Schloss.
Zurück auf dem Weg folgen wir diesem in Richtung auf den Kiefernsaum zugehend bis zur nächsten Information: Rechts ab auf dem weiter mitUnser Rastplatz weiß-roten Balken gekennzeichneten Weg. An einer Felsgruppe, nahe den Kiefern, machen wir Rast und haben den Blick nun seitlich frei auf die Schwarze Mondlandschaft.
Bis hierher haben wir knapp 3 Stunden gebraucht.
Nach einer weiteren Stunde erreichen wir die Weiße MondlandschftWeiße Mondlandschaft. Sie ist uns von früheren Wanderungen gut bekannt, jedoch heute haben wir eine neue Perspektive: Von oben.
Wir schenken uns den Abstecher nach links, ausgewiesen mit 0,4 km zur Weißen Mondlandschaft und gehen, uns rechts haltend, den bekannten Weg abwärts bis zur Schranke, die uns von einer Forststraße trennt.Richtung Vilaflor
Gleich gegenüber führt der Pfad weiter bergab, durch den Pinienwald,  bis zur breiten Forststtraße, die auf die TF 21 führt. Verlaufen ist kaum möglich, da der Weg gut gekennzeichnet ist.
Wir queren jedoch die Forststraße und biegen – noch vor dem mit einem Geländer versehenen Mäuerchen –  gleich links ab. Der Weg führt uns erst bergab, dann wieder ansteigend, vorbei an satt grünen, üppigen Kartoffelfeldern.
Kurz danach beginnt ein äußerst unangenehmer Abstieg. Er ist uns von anderen Wanderungen noch sehr gut in Erinnerung . Der breite Weg ist mit dicken Felsbrocken übersät, sehr schwierig zu gehen und diese halbe Stunde Abstieg ist das Unangenehmste der ganzen langen Tour. Wir denken, dass wir in Zukunft lieber den langen Forstweg bis zur  TF 21 gehen werden, um uns diese Strecke zu ersparen.
(Der Bus hält auch an der „pino gordo“. )
Unten im Barranco angekommen steigen wir  gleich gegenüber, unterhalb des Wasserbeckens, auf in den Ort Vilaflor. Der steile Aufstieg ist direkt eine Erholung für unsere geplagten Füße.

Anfahrt:
Mit dem Bus 342 von Playas de las Americas bis zum Parador.
Abfahrt:
Von Vilaflor mit dem Bus 342 oder Bus 482
Oder: Man hat einen lieben Ehemann oder auch Freund der einen abholt!

Restaurant:
Casa Pana
in der Calle los Castaños Nr. 7, Telefon 922 70 50 70, Montag ist Ruhetag.
Wir sind begeistert,da wir auch um 17 Uhr noch warmes Essen bekommen !

Selbstverständlichkeit:

Gutes, festes Schuhwerk!!! Sonnenschutz! Ausreichend Getränke!

Sombrero de Chasna

Kein Spaziergang. Diese Wanderung (Rundweg) verdient schon die Bezeichnung: Bergtour!
Grandiose Ausblicke belohnen den Aufstieg!

Wanderwegstrecke: je nach Kondition zwischen 3 und 4 Stunden

Wir beginnen unsere Wanderung bei km 59 ½ auf der TF 21. Bei einem verfallenen Haus gibt es Parkmöglichkeiten und von hier aus starten wir auch. Man darf nicht den Fehler begehen, hinter der Ruine loszugehen, sondern wir gehen einige Schritte auf der Fahrstraße zurück und gehen dann an der Vorderseite der Ruine los. Die Bezeichnung TS 10 zeigt uns an, dass wir hier den richtigen Einstieg haben. Ein Stück gehen wir auf diesem Weg parallel zur Fahrstraße. Der Weg steigt dann leicht an und nach ca. 5 Minuten folgen wir dem mit weißen Pfeilen markierten, links abbiegenden Steig bergauf. Auf dem geradeaus führenden Pfad – mit weißumrandetem weißen Punkt – werden wir später zurückkommen.
Von nun an gibt es eigentlich keine Probleme mehr, dass man sich verlaufen könnte , denn der Aufstieg ist hervorragend mit weißen Markierungen und vielen Steinmännchen gekennzeichnet. Wir durchwandern einen lichten Kiefernwald mit zum Teil beeindruckenden Exemplaren. Einer dieser Veteranen ist sogar mit einer Steinmauer umgeben. Wir können den Überlebenswillen der Natur nur bestaunen: Alle diese Kiefern haben schwarzverkohlte Stämme von früheren Bränden und zeigen uns, wie gut sie sich regeneriert haben.
Rechter Hand haben wir bereits einen uneingeschränkten Blick auf unser Ziel: den Sombrero de Chasna.
Nach ca. 20 Minuten erreichen wir die nächste Kennzeichnung TS 10. Ständig geht es bergauf und auf einer Ebene angekommen, werden wir mit einem Blick – durch weiße Wolken – auf Gomera und La Palma belohnt.
Weiter geht es bergauf, und nach kurzer Zeit kommen wir linker Hand an einen Abzweig „Sendero 31“, dem wir aber nicht folgen. Wir steigen – uns rechts haltend – weiter bergauf. Auch hier begegnen wir wieder der Kennzeichnung „Sendero 31“ . Wir lassen die letzten Kiefern hinter uns und steigen ziemlich steil über Geröll bergauf und treffen dann wieder auf die Markierung „TS 10“. Wir erreichen die Kammhöhe und haben von hier einen umwerfenden Blick links auf den Teide, die Cañadas mit der Llano de Ucanca, den Guajara und rechts auf unser Ziel, den Sombrero de Chasna.
Vorbei an einem demolierten Schild „Parque National“ gehen wir auf einem schönen Höhenweg und steigen zu einem Steinkreis ab. Hier halten wir uns rechts; gehen an dicken, großmächtigen Ginsterbüschen vorbei abwärts und bei einer Abzweigung halten wir uns links, denn den Aufstieg auf das Gipfelplateau des Sombrero wollen wir uns nicht nehmen lassen. Nach kurzer Zeit beginnt eine kurze Kletterei auf allen Vieren – unsere Stöcke deponieren wir vorher, denn sie wären nur hinderlich. Es ist kein langes „Kraxelstück“ und oben angekommen, halten wir uns – die weiße Markierung mißachtend – rechts herum, denn wir wollen das Plateau umrunden und von jeder Stelle einen Blick in die Runde werfen.
Bei einem großen Steinhaufen, quasi dem Gipfelkreuz, haben wir einen schönen Blick auf Vilaflor. Mehr können wir leider nicht mehr sehen, da die Wolken inzwischen dichter geworden sind. Aber es ist ein traumhaftes Gefühl im Sonnenschein auf die weiße Wolkendecke unter uns zu blicken.
Zurück folgen wir der Markierung und sind nach 30 Minuten wieder unten bei unseren Stöcken.
Wir halten uns jetzt links und von nun an geht’s bergab. Vorbei an einer Felsformation, im Volksmund „kleiner Finger Gottes“ genannt. Der Weg ist nicht zu verfehlen. Er ist, wie der Aufstieg, mit weißen Punkten, weißen Pfeilen und vielen, vielen Steinmännchen versehen. Später kommen noch grüne Punkte dazu. Die Gegend ist malerisch und die diversen Stein- und Felsformationen begeistern einfach.

Nach 1 Stunde Abstieg – nach der Klettertour – sind wir wieder bei unseren Autos.
Eine Tour die sich lohnt, noch dazu wenn man so ein Glück mit dem Wetter hat wie wir.

Restaurant:

Wir fahren zurück bis La Escalona, Carretera Principal 15 und kehren im Restaurant „La Barrica“ ein.

Tel. 922 72 50 57, Montag-Abend geschlossen.
Typisch kanarische Küche, es empfiehlt sich manchmal, nach den Gerichten „fuera de la carta“ (ausserhalb der Menükarte) zu fragen. Hierbei handelt es sich immer um typische kanarische Gerichte.

Anfahrt:

Aus der Gegend Los Cristianos kommend fahren wir auf der TF 28 – immer den Hinweisen „El Teide“ folgend nach La Camella, wechseln beim Kreisverkehr auf die TF 51bis Vilaflor und (automatisch) weiter auf der TF 21bis zum km 59 1/2 wo wir unseren Einstieg finden.

Vilaflor – Paisaje Lunar (Mondlandschaft) – Vilaflor

Wir sind wieder auf der Insel, wie die Zugvögel.
Es kann eine neue Wandersaison beginnen!
Der Auftakt war bereits grandios!
Die Inselregierung – das Umweltamt – verdient ein dickes Lob: Der Forstweg ist gut befahrbar geworden, die Ausschilderung und die Wegebereitung vorbildlich!
Aber nun der Reihe nach:

Wanderwegstrecke: ca. 5 Stunden, aber keine Bange, man kann die Wanderung je nach Kondition verkürzen oder ausbauen (bis Granadilla).
Da wir den ca. 3 km oberhalb von Vilflor gelegenen Forstweg (einige Kurven weiter als der Aussichtspunkt zur „dicken Kiefer“) nur – mit einem normalen Pkw – als nicht befahrbar kannten, machten wir uns von Anbeginn per pedes auf den Weg. So nach dem Motto: So weit die Füße tragen und die Wanderlust vorhanden ist.
Was waren wir überrascht! Der breite Weg ist planiert worden, die kriminellen Schlaglöcher sind beseitigt, also gut befahrbar. Nun waren wir aber schon unterwegs und hatten einen tollen Ausblick auf Vilaflor. Nach 1 Stunde genügte es einigen Mitwandern für das erste Mal wandern in dieser Saison. Also machten sie kehrt. Das war der Punkt, an dem wir bewundernd ausriefen: „Wie toll! Ziele sind ausgeschildert und mit Kilometerangaben versehen!“ So etwas haben wir bisher bei den vielen Wanderungen noch nicht erlebt.
Es motiviert uns so, dass wir entscheiden: Wir gehen bis zur Mondlandschaft ! Also folgen wir dem links abzweigenden Weg „Camino de Chasna 3,4 km Paisaje Lunar“. Den rechts abzweigenden Weg „Camino de Chasna 2,6 km Vilaflor“ haben wir im Hinterkopf für den Rückweg.

Unseren zurückkehrenden Mitwanderern teilen wir schon mit, dass wir uns in Vilaflor im Restaurant „Casa Pana“ treffern werde, so muss niemand auf der Strecke auf uns warten.

Nach einem fünfminütigen Aufstieg stehen wir wiederum vor Hinweisschildern: rechts zweigt der „Camino de Chasna, Paisaje Lunar 3,7 km“ ab, links ebenfalls „Camino de Chasna, Paisaje Lunar 3,3 km“. Wir sehen es als sinnvoll an, den etwas längeren Weg als Hinweg zu wählen und hoffen, dass es sich um einen Rundweg handelt und wir hier von oben her kommend wieder angelangen.
Der wunderbar präparierte Weg, links und rechts von Lavasteinen eingefasst, man hat fast den Eindruck als wäre der Pfad gekehrt, schlängelt er sich zwischen lichtem Pinienwald hindurch. Zwar kommen wir uns nach kurzer Zeit etwas auf den Arm genommen vor, denn wir landen wieder auf dem Forstweg, jedoch wir entscheiden, auf dem ausgewiesenen Wanderpfad zu bleiben. Verlaufen kann man sich nicht mehr. Ständig stoßen wir auf die weiß-gelbe Markierung. Nach einem kurzen Aufstieg gelangen wir an die Ruinen einer einstmals sicher stattlichen Finca und nach einer weiteren Viertelstunde überqueren wir einen Abzweig der Forststraße und folgen unverdrossen der Markierung. Der nächste Hinweis sagt uns, dass wir uns der Mondlandschaft bis auf 2,1 km und beim nächsten auf 1,8 km genähert haben.
Nach 1 Stunde 15 Minuten kündigt der weiße, pudrige Staub auf dem Weg an, dass wir wohl schon im Einzugsbereich der „paisaje lunar“ sind und richtig: Wir haben bereits den Blick auf die bizarren Gebilde der Mondlandschaft.
Wir gönnen uns eine kurze Rast und bewundern ausgiebig die bizarren, hellgelben Tuffsteinsäulen, die durch Wind und Sand zu Türmen, Kegeln und Riffs geschliffen wurden. Der Kontrast zu den hellgrünen Kiefern, dem mit schwarzem Lavageröll überzogenen Hang, den abschließenden Felskranz, der von Kiefern gekrönt wird, grandios.

Nun könnte man durch diese Felslandschaft absteigen bis zum Campamento Madre del Agua und dann wieder auf der Forststraße zurückgehen – wie wir es bereits in der Vergangenheit gemacht haben.

Wir wollen jedoch auf dem 3,3 km langen Weg den Rückweg antreten. Der nun 10 Minuten dauernde steile Anstieg bringt uns – wie gewünscht – auf dem Rundweg zurück. Nach weiteren 15 Minuten wird uns auf der nächsten Markierung mitgeteilt, dass wir nun 0,4 km von der „paisaje lunar“ zurückgelegt haben und 5,6 km auf dem „camino de Chasna“ bis Vilaflor vor uns haben.
Unterwegs stoßen wir auf kleine Hinweistafeln, die auf Besonderheiten hinweisen. Da wir jedoch keinen entsprechenden Plan besitzen, können wir nur darauf vertrauen, dass wir später in Erfahrung bringen, um welche Sehenswürdigeiten es sich handelt.
Blicken wir rechts nach oben, erhebt sich vor uns der Guajara und der Sombrero de Chasna. Das veranlasst uns zu der Überlegung, dass man auf dem Weg von der Mondlandschaft über den Guajara in die Cañadas auf die schwarze Mondlandschaft treffen müsste. Eine neue Wanderung!
Nach 50 Minuten gelangen wir auf eine Fahrstraße, die durch eine Schranke von unserm Wanderweg abgegrenzt wird, wir überqueren diese und folgen der weiß-gelben Markierung bergab. Rechter Hand weist uns ein auf einen Stein aufgemaltes Querkreuz daraufhin, diesem Weg nicht zu folgen.
Da wir herrlichen Sonnenschein haben, sind wir jedoch sehr froh, dass durch die Pinien unser Weg schön schattig verläuft.
Den Rückweg bis zum Ausgangspunkt „2,6 km Vilaflor“ haben wir in einer Stunde 10 Minuten geschafft und wir beglückwünschen uns, dass wir die Runde gegen den Uhrzeigersinn gedreht haben, denn die kürzere Variante ist unserer Meinung wesentlich anstrengender zu gehen.
Nun legen wir noch einen Zahn zu, da unsere zurückgekehrten Wanderer bereits per Handy nach unserem Verbleib fragen.
Der Weg führt uns erst bergab, dann wieder ansteigend, vorbei an satt grünen, üppigen Kartoffelfeldern. Kurz darauf stoßen wir auf die Stelle bei der wir im Frühjahr unsere Rundwanderung von Vilaflor her kommend (beschrieben unter: „Vilaflor- Rundweg Richtung Paisaje Lunar“) den Rückweg angetreten haben.
Wir kommen unten im Barranco an und sehen gleich gegenüber, unterhalb des Wasserbeckens, wieder unsere vertraute Markierung und folgen ihr blindlings. Sie bringt uns sicher in den Ort, die Markierungen befinden sich nun an den Laternenpfosten und wir biegen in die „calle castaños“ ab und blicken bereits auf das Restaurantschild „ casa pana“.
War das eine schöne Tour!

Besonderheit:
„Camino de Chasna“
Hierbei handelt es sich um eine der meistgenannten Routen von Historikern und Forschern, die Ende des 18. und Anfang des 19 Jahrhunderts die Insel besuchten. Es war der Aufstieg von La Orotava auf den Teide. Zudem war La Orotava zu der Zeit die wichtigste Stadt auf der Insel und es handelte sich auch um eine Handelsstraße zwischen dem Süden und dem Norden der Insel.
Diese Strecke teilte sich in drei wichtige Teile:
Der erste war der Aufstieg von La Orotava bis El Portillo, der natürliche Einstieg in den heutigen Parque Nacional de Teide.
Der zweite kreuzte den so genannten „Circo de las Cañadas, den man heute als die „Ruta de Siete Cañadas“ bezeichnet und bis zur Degollada de Guajara führt.
Der dritte und letzte Teil war der Abstieg, der Degollada de Guajara mit der Gemeinde Granadilla über Vilaflor verband.
Der letzte Teil, der von Vilaflor nach Granadilla führt, ist nun unser Weg zur paisaje lunar, der Mondlandschaft.
Es ist der erste Wanderweg auf Teneriffa der auf diese Weise restauriert wurde und er erhielt die Bezeichnung: PR TF 72

Restaurant:
Casa Pana
in der Calle los Castaños Nr. 7, Telefon 922 70 50 70, Montag ist Ruhetag.
Empfehlenswert: gebratener Käse mit Palmhonig und wer Ziege mag: lecker!
Sehr freundliche Bedienung, zivile Preise.

Anfahrt:
Von Los Cristianos kommend auf der TF 51 über Arona hoch bis Vilaflor.
Wer mit dem Wagen die obenbeschriebene Forststraße ein Stück fahren will, fährt weiter Richtung Teide bis zur besagten Abzweigung.
Wer jedoch die ganze Wanderung machen will, biegt gegenüber der Tankstelle rechts ab in den Ort Vilaflor und fährt bis zur Kirche. An dem sich darunter erstreckenden Platz lieg auch das Rathaus und es dürfte im Normalfall keine Schwierigkeiten bereiten, einen Parkplatz zu finden.
Im unteren Teil des Platzes, unterhalb des Brunnens, befindet sich eine Informationstafel über die Wanderung und von hier aus kann man die Wanderung starten

Vilaflor – Rundweg Richtung Paisaje Lunar

Vorweg: Unsere Wanderungen sind alles keine Gewaltmärsche, vielleicht die eine oder andere Ausnahme.
Jedoch: Wir wollen uns bewegen und dabei die Natur bestaunen.
Darum: Die heutige Wanderung führt uns das malerische, höchstlegene Dorf Spaniens vor Augen und wir bekommen einen Eindruck von der intensiv betriebenen Landwirtschaft und eines zur Zeit unvergleichlichen Blütenreichtums des kräftig organge-blühenden kalifornischen Schlafmohns, der weiß-blühenden Margeriten, des violett-blühenden Harzklees und der blassblauen Krone des Natternkopfes.
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