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Parador –– Cruz de Tea

Wir wollten mal erkunden, ob es möglich ist vom Parador über den Guajara-Sattel – Schwarze-Mondlandschaft – Weiße Mondlandschaft – Campamento  Madre del Agua nach Cruz de Tea zu gelangen.
Ja! Es ist möglich und es ist eine wunderschöne Wanderung.

Elisabeth meinte schon ich soll sie die „Wanderung der Pinos gordos – dicke Pinien“  betiteln, da man gut eine Stunde durch den Pinienwald mit Musterexemplaren der Kanarischen Kiefer geht wie wir sie noch nie in dieser Vielzahl angetroffen haben.

Wanderwegstrecke: 6 Stunden, inklusive 10 Minuten Apfelpause, 16,22 km und ca. 1600 Höhenmeter

Fast schon Routine: wir fahren mit dem Bus 342 um 9.15 Uhr ab Busbahnhof Playas de las Américas.
Um 10.35 Uhr steigen wir am Parador aus und gleich rechts, neben dem Informationsstand, biegen wir in den schmalen abzweigenden Pfad ein.

Neu: Der Große Wanderweg, der von Esperanza nach Arona führt „GR  131“ ist nunmehr auch hier ausgeschildert und unterwegs begegnen wir häufiger den diversen Hinweisen.

Ein großer Teil der heutigen Tour ist absolut identisch mit der Wanderung „Über den Sattel des Guajara zur Schwarzen und Weißen Mondlandschaft nach Vilaflor“, die wir zum Saisonstart im Oktober 2010 gemacht haben.

Eine kleine Leistungssteigerung können wir feststellen, denn heute brauchen wir bis zum Aufstieg zum Guajara-Sattel 50 Minuten.
Obwohl wir hier schon mehrfach gegangen sind, begeistern die Fels- formationen  stets auf’s Neue und der Blick auf den Teide und die Weite der Caldera ist halt einfach beeindruckend.
Zudem haben wir Traumwetter: Sonnenschein und es weht ein leichtes Lüftchen.
Den steilen, im Zick-Zack führenden Weg bewältigen wir in einer knappen halben Stunde und im Sattel angekommen ziehen wir erst mal unsere Vliesjacken an, denn das leichte Lüftchen hat sich zu einem heftigen, kalten Wind entwickelt.

Der Blick zur Küste ist zwar besser als damals, jedoch leicht trübe.
Wir biegen hier oben wieder rechts ab auf den mit „GR 131“ und  „Sendero 15“, rot-weiß markierten Pfad und – obwohl bekannt – muss ich einige Fotos der phantastischen Landschaft machen.
Nach einem Aufstieg trennen sich die Wege: rechts geht es hoch zum Guajara (2712 m) und wir gehen auf dem unteren Weg Richtung Schwarze Mondlandschaft.
Nach gut zwei Stunden Gehzeit erreichen wir den faszinierenden Weg durch diese einzigartige Landschaft:
Mit viel Mühe wurde der Weg präpariert: weiße Steine säumen den Pfad durch Lavagrus.
Natürlich wieder ein Abstecher rechts Richtung Barranco de las Arenas, um bei gutem Licht und guter Sicht nochmal die Felsgebilde zu betrachten.

Auf diesem eingefassten Weg bleiben wir  bis zum Kiefernwald-Saum.

Wir biegen nicht – wie im Oktober 2010 – nach rechts ab, um auf dem Weg „GR 131“ Camino Natural Anaga – Chasna” zu bleiben.
Ab hier beginnt unsere Erkundung, denn nunmehr – obwohl präpariert – gibt es keinen Hinweis mehr, wohin der Weg führt.

Achtung: Wer die weiße Mondlandschaft noch nicht kennt, sollte unbedingt hier der Ausschilderung „GR 131“ folgen und dann später dem weiteren Hinweis „0,4 km zur weißen Mondlandschaft“.
Sie ist unbedingt sehenswert!!!!

Am Beginn des Kiefernwaldes, der Corona Forestal,  zeigt ein dickes Steinmännchen, dass hier wohl ein richtiger Weg ist, aber wohin ?
Wir hoffen, oberhalb der weißen Mondlandschaft auszukommen. Dem ist nicht so, wir sehen sie dieses Mal nur von hinten.
Nicht schlimm, denn wir sind sie schon von oben nach unten und von unten nach oben und als Rundkurs gegangen. Die heutige Perspektive ist für uns neu.
Darum machen wir auch hier unsere obligatorische Apfelpause.

Zum Weg: Er führt durch den duftenden Kiefernwald in Serpentinen vorbei an riesigen Kiefern, wie wir ihnen in dieser Ansammlung noch nie begegnet sind.

Ein mit dicken Steinen bedeckter Wasserkanal führt in direkter Linie durch den Wald; wir queren ihn und sehen rechts einen, mit einem Steinmännchen markierten Weg abzweigen.
Diesem folgen wir und haben den Blick auf die Rückseite der Felsformationen der Weißen Mondlandschaft.

Eine gute Stunde gehen wir stets abwärts auf dem gut auszumachenden Pfad durch den Wald. Dann haben wir den ersten Hinweis, wo wir uns in etwa befinden: bei der Galeria Sauce de Granadilla.
Zwei neue Gebäude sind hier zur Wasserverteilung, Wasseraufbereitung errichtet. Etwas unterhalb stehen noch die Reste des ehemaligen Gebäudes aus dicken Steinen.
Wir queren den etwas unterhalb verlaufenden alten Kanal, bei einer dicken Kiefer, nehmen rechts den Trampelpfad abwärts und lassen die breite Forststraße im wahrsten Sinne des Wortes links liegen. Nunmehr begleitet uns der Kanal links.
Nur 10 Minuten später erreichen wir das Campamento Madre del Agua.
Ein riesiges Gelände mit vielen ansprechenden Holzhäuschen im Parque Natural Corona Forestal.

Von hier aus gehen wir auf der Forststraße links, kommen kurz darauf an den Hinweis „Madre del Agua a Las Vegas 6.000 mts ? horas“ aber keine Information, die  Cruz de Tea betrifft.

Intuitiv gehen wir auf der breiten Forststraße rechts bis wir 5 Minuten später links einen schmalen Pfad abgehen sehen.
Zur Orientierung: bevor die Straße einen kleinen Anstieg macht liegt rechts eine kleine freie Fläche und hier steht auf einem Felsen eine dicke Kiefer.
Käme man von der anderen Richtung, könnte man an einem dicken Stein einen weißen Pfeil ausmachen.
Unterhalb sieht man zwei Wasserleitungsrohe, die abknicken.
Zur Hilfe für spätere Wanderer haben wir ein Steinmännchen gesetzt.

Anfangs schlängelt sich der Weg zwischen dicken Felsbrocken, später zwischen Escobon- und Zistrosen-Büschen und nach 20 Minuten gelangen wir an das Hinweisschild links: „ PR TF 83.1 Las Vegas 7,4 km, Risco del Muerto 3,4 km“ geradeaus 5,6 km Cruz de Tea“ und rechts hoch PR TF 83.1 Los Escurriales 3,2 km (Paisaje Lunar)“
Rechts oben sehen wir auch die Gebäude liegen, die wir im September 2007 bei der Wanderung „Barranco de Usasa“ in  Augenschein nahmen.

Nun wissen wir, dass wir auf der richtigen „Spur“ sind.
Das beflügelt, denn wir befinden uns in bekanntem Terrain.
Unterwegs bewundern wir wieder den aufwändigen Kanalbau, freuen uns, dass es nun wieder Frühling ist, dass es ringsum blüht und freuen uns über die zarten, blauschimmernden jungen Sprösslinge der kanarischen Kiefer.

Vorbei an den Lajas-(Platten-)Abbauflächen, rauf und runter gelangen wir nach 5 Stunden reiner Gehzeit an dieses Hinweisschild. Hier bogen wir im Februar bei der „Wanderung von Cruz de Tea nach Las Vegas“ ab.

10 Minuten später betreten wir bei der Wasserverteilungsanlage wieder Asphalt.
Jetzt sehen wir es als den richtigen Zeitpunkt an, unsere Männer zu informieren, dass wir vermutlich in einer halben Stunde in Cruz de Tea sein werden.

Rasch sind wir am Kreuz und den ersten Häusern vorbei und nun nehmen wir den letzten Abschnitt nach Cruz de Tea in Angriff.
Er gleicht zwar einer breiten Avenida, ist aber durch die dicken Steine ganz scheußlich zu gehen.
Der Aufstieg im Februar fiel uns leichter.

Aber keine Müdigkeit vorschützen, es hilft alles nichts: da müssen wir noch durch. Eine gute halbe Stunde später sind wir in Cruz de Tea und haben Asphalt unter den Sohlen.
Welche Wohltat in diesem Fall!
Wir schreiten rasch aus und in Höhe der Kirche sammeln uns unsere lieben Taxifahrer ein.

Fazit:
Es überrascht sicher nicht, wenn ich schon wieder sage: Die Tour war wunderschön, abwechslungsreich, der Duft der Kiefernnadeln wunderbar, richtiges Wanderwetter – nicht zu warm – nicht zu kalt  und unser Entdeckergeist war auch zufrieden.

Restaurant:
Tasca El Horno, Calle Buen Viaje Nr. 39, Cruz de Tea
Gute, empfehlenswerte Küche
Montags: Ruhetag

Anfahrt:
9.15 Uhr Bus Linie 342 vom Busbahnhof Playas de las Américas bis Parador
Abfahrt:
Cruz de Tea mit privatem Taxi oder
Bus 474 fährt ab La Escalona um 15.15 Uhr oder 19.15 Uhr via Cruz de Tea nach Granadilla

 

Erjos – Las Moradas – Los Silos

Im Dezember 2011 gingen wir bereits von Erjos nach Los Silos, 5,7 km, also eine kurze, jedoch steile Strecke (6). Da uns diese Tour so gut gefallen hat, nahmen wir nun die längere mit 11,7 km in Angriff (5).


Bei traumhaften Wetter war im Bereich des Lorbeerwaldes das Lichtspiel von Sonne und Schatten besonders schön.

Wanderwegstrecke: Gehzeit 3 ½ Stunden, inclusive 10 Minuten Pause
Die Anfahrt mit der Linie 460 vom Busbahnhof Playas de las Américas um 9.35 klappte wieder problemlos. Nach 1 Stunde 15 Minuten waren wir im Dorfmittelpunkt von Erjos. Beim Zebrastreifen die Straße gequert, die Hinweistafeln beim Kirchlein studiert und der erste, kurze Abschnitt ist identisch mit der Wanderung nach Los Silos auf der kurzen Strecke.
Wir halten uns nun diesmal links, der Wegweiser zeigt an: PR TF /52/54 Las Portelas, 10,5 km. Vorbei an einem mit Kohl bepflanzten Garten und im prallen, warmen Sonnenschein steigen wir zwischen gelb blühendem Stechginster aufwärts. Gehen an den zwei Sendemasten vorbei und befinden uns auf der von vielen früheren Wanderungen bekannten Waldpiste.
Hier können wir rasch Voranschreiten und gelangen in knapp einer Stunde an den Abzweig „TF PR 54 Los Silos 7,4km“.

Wir legen eine kurze Trinkpause ein und sind für den steilen Einstieg in den Abstieg gerüstet.
Der schmale Pfad begeistert uns und die Strecke ist sehr gut zu gehen, da steile Passagen sich mit am Hang entlangführenden abwechseln.

Vor vielen Jahren sind wir diese Tour schon einmal gegangen (das Enkeltöchterchen machte sie im – von unserem Sohn getragenen –  Tragetuch mit)  und ich konnte mich an Hänge erinnern, die ganz von Glockenblumen überzogen waren.
Die gab es diesmal nur ganz wenige. Die lange Trockenheit hat hier dem Wald doch sehr zugesetzt.
Wir haben den Eindruck, dass alle Blätter ganz schlapp am Baum hängen. Jedoch, die Erikabäume stehen in voller Blüte.
Aber auch ohne Glockenblumen sind die Ausblicke auf die grün bewaldeten Hänge, zwischendurch zur Küste oder auf Felsmassive wunderschön.
Die Vögel zwitschern und tritt man nach einer halben Stunde Gehzeit aus dem Schatten des Lorbeerwaldes heraus, freuen man sich über die wärmenden Sonnenstrahlen und quittengelbe Schmetterlinge tanzen um uns. Zitronenfalter?

Der nächste Hinweis: Noch 5,6 km nach Los Silos.

Rechter Hand begleitet uns der Barranco de los Cochinos und der Waldweg geht in den gepflasterten, ehemaligen camino real, den Handelsweg, über. Zum Teil geht man auch über pures Lavagestein und wir erreichen die ehemalige Ansiedlung: Las Moradas. Bis in die 60er Jahre wurde hier noch intensiv Landwirtschaft betrieben.
Nunmehr holt sich jedoch die Natur wieder das Terrain zurück.
Immer wieder bestaunen wir die Kunst des Mauerbaus! Und die Kunst des Kanalsbaus!
Hoch oben und tief unten sehen wir unterhalb des Roque Blanca und im Barranco de Bucarón die Kanäle.

Auf der ganzen Wanderung: Ausblicke auf die bewaldeten Hänge und die bizarren, mit Flechten verzierten Bäume und auch abgestorbenen Zweige.

Kurz vor Los Silos stoßen wir wieder auf das Ende des kurzen, steilen Abstiegs von Erjos, den wir im Dezember gemacht haben.
Schnell sind wir wieder an der schönen Plaza und haben – unter riesigen Ficusbäumen – noch Zeit für einen Milchkaffe ehe um 15.50 Uhr der Bus kommt.
Diesmal machen wir eine Inselumrundung!
Mit der Linie 107 können wir bis Santa Cruz durchfahren, dann in die Linie 110 nach Los Cristianos umsteigen.

Fazit:
Die Tour ist wunderschön, sie ist gut zu gehen und selbst die An- und Abfahrt mit dem Bus ist ein Erlebnis.
Wenn man dann noch so ein Glück mit dem Wetter hat! Was will man mehr!

 

 

Besonderheit:

Anfahrt: nach Erjos-Kirche
9.35 Uhr mit Linie 460 ab Busbahnhof Playas de las Américas
Ankunft:
10.45 Uhr in Erjos

Abfahrt: nach Santa Cruz
15.50 mit Linie 107 ab Durchgangsstraße
Ankunft:
16.43 Uhr in Santa Cruz, Busbahnhof
Weiterfahrt:
16.45 Uhr nach Los Cristianos

Camino Hermano Pedro

100 Wanderungen beschrieben!
Und noch einige mehr gegangen!

Elisabeth und ich meinten, das müsste Anlass für eine besondere Wanderung sein!
So kamen wir auf die Idee, den Pilgerweg „Camino Hermano Pedro“ von Vilaflor zur Cueva de San Pedro bei Médano zu gehen.

Jeweils am letzten April-Wochenende wird traditionell dieser Pilgerweg von vielen Gläubigen gegangen.
Im letzten Jahr waren es – wegen unwirtlichen Wetters –   nur etwa 10 Personen. Darunter Elisabeth, die den Weg erkundeten.

Wanderwegstrecke oder besser Pilgerweg: Knapp 6 Stunden, inclusive 10 Minuten Pause

Nach Besichtigung der Kirche aus dem 17. Jahrhundert, die dem ersten  Inselheiligen, San Pedro, gewidmet ist und dem Besuch seines Standbildes, verabschieden wir uns von unserem lieben „Taxifahrer“ und starten am Kirchplatz, der Plaza del Tiemplo de San Pedro, in Vilaflor um 9.45 Uhr.

 

Wir gehen an der neu angelegten Anlage mit einer Statue des San Pedro in die Calle Castaños runter. Bei der Hausnummer 3 passieren wir das erste Kreuz des Pilgerweges und bei Hausnummer 6, nachdem wir dort im Garten einen Albino-Esel bestaunt haben, biegen wir links dem Pilger-Hinweis folgend ab.
Mit Blick auf viele Terrassenfelder und wunderbar erbaute Mauern gehen wir abwärts  und nehmen den unteren, rechten Weg. Kurz danach berühren wir die Fahrstraße TF 21, gehen diese wenige Schritte links, um dann sofort wieder auf die Schotterpiste rechts einzubiegen. Auch hier nehmen wir den unteren Weg und steigen nichts links auf.
Und wiederum geht es ein kurzes Stück auf der TF 21 weiter und nach der Kurve, unterhalb einer verfallenen Finca, geht es auf dem gut gekennzeichneten Pilgerpfad weiter. „camino hermano pedro hasta la cueva“.
Wir passieren ein leeres Wasserbecken rechts und gelangen in ein kleines Kiefernwäldchen.
Bis hierher sind wir eine halbe Stunde gegangen.

Die Kennzeichnung ist gut: zum Teil schriftlich, zum Teil ist ein Pilger mit Stab mit weißer Farbe auf Steine, Mauern, Wasserbecken oder die Straße aufgemalt oder eine Holztafel mit dem eingebrannten Pilgersignum weist den Weg.

Der gut zu gehende Weg zieht sich zum Teil durch den Kiefernwald, dann wird er von Weinreben „eingerahmt“. Er endet an einer Betonpiste, die zu einem oberhalb gelegenen Wohnhaus führt und uns bringt diese wieder zur TF 21.
Gegenüber liegt ein schönes Anwesen und von unserer Wanderung zur Finca de la Mesa wissen wir, dass wir nunmehr ca. 5 Minuten auf der TF 21 gehen müssen bis wir die Schranke passieren, die links hoch den Weg zur Finca de la Mesa abtrennt. Einige Minuten später weist uns der Pilgerpfad-Hinweis genau bei Km 73  zwischen Stein- und Holzabgrenzung den Weg abwärts.
Wieder queren wir die TF 21 und unmittelbar gegenüber geht es erneut abwärts.
Na, einen Pilgerweg stellt man sich eigentlich besser ausgetreten oder präpariert vor. Es ist ein richtig schöner, uriger Pfad.
Dies wiederholt sich noch mehrmals.
Im Grunde genommen schneidet der Weg immer die Kurven der TF 21 ab.
Diretissima geht es abwärts.
Das geht so lang gut bis wir an ein Teilstück geraten, das von verfallenen Mauern durchzogen ist.

 

1 Stunde 15 Minuten sind es bis hier.

Und hier versagt die Kennzeichnung.
Entweder haben wir sie nicht ausfindig machen können, oder aber sie ist nicht mehr vorhanden.
Wir versuchen von den vielen Trampelpfaden DEN richtigen ausfindig zu machen. Halten uns stets rechts, leicht abwärts. Übersteigen viele, viele  Mäuerchen, kommen an einer verfallenen Finca vorbei und zwischen dürrem Gestrüpp und Zistrosen gelangen wir endlich an die TF 21.
Kein Kennzeichen!
30 Minuten hat uns diese Sucherei gekostet..
Wir gehen bei km 76 ein Stück die Straße retour, nichts. Daher beschließen wir, die große Kurve auszugehen und werden durch den Anblick eines wuchtigen Felsmassives belohnt.

Bei einer breiteren Einfahrt wagen wir auf gut Glück den Abstieg und Elisabeth kann sich erinnern, dass sie genau hier an der etwas unterhalb liegenden Finca vorbeigekommen sind.
Und, siehe da, wir haben wieder eine Kennzeichnung.

Nach genau 2 Stunden kommen wir in ein intensiv landwirtschaflich genutztes Gebiet: Wein, Wein Wein.
Hochherrschaftliche Häuser mit Zypressen geben italienisches Flair.
Und die Finca Namen klingen auch noch gut: zum Beispiel:
„El Paradero del  Loro de los  Pinos“

Eine halbe Stunde später sehen wir an einem Strommasten das Holzschild des Pilgers und wir biegen hier rechts ab.
Bis hierher ist uns kein einziger Wanderer begegnet, jedoch aus den vorbeifahrenden Wagen wird uns herzlich zugewunken.

Nach weiteren 15 Minuten erreichen wir die ersten Häuser des Ortes Charco del Pino.
Immer heiter weiter geradeaus runter.
Wir queren die Durchgangsstraße – TF 28 –  beim Zebrastreifen und gleich rechts geht es weiter durch den Ort.
Vorbei an einem schönen, großen Kinderspielplatz der dem markanten Gebäude einer Senioren-Begegnungsstätte vorgelagert ist und staunen nur, wie groß und langgezogen der Ort ist.
An einem Gebäude sehen wir das Hinweisschild zur „Casa de la Cultura Charco del Pino“ und darunter ein ehemaliges Hinweisschild, das jedoch ganz verblichen ist. Wir interpretieren es falsch und biegen links ab.
Zum Glück haben wir bald gefragt, ob wir denn richtig sind auf dem „Camino de San Pedro“ und müssen uns sagen lassen: Nein!
Zurück und dann Richtung Bar „El Bailadero“.
Es überrascht uns, dass auch im Ort so viele landwirtschaftlich genutzte Flächen anzutreffen sind mit Mandelbäumen, gut gepflegten Kartoffelfeldern und sogar ein Oliven-Hain und schon eine weiß blühende Tajinaste.

Um 13 Uhr gelangen wir an die von Las Zocas heraufführende untere Durchgangsstraße und durch diverse Hinweisschilder wird uns der Weg vorbei an etlichen spärlich gefüllten Wasserbecken in Richtung eines Berges mit Sendemasten gewiesen.

Aber dann ist es wieder vorbei mit der Kennzeichnung.
Intuitiv nehmen wir den von der Schotterpiste geradeaus führenden, holprigen  Weg, da wir vermuten, sonst zu weit von Richtung Meer, Montaña Roja, abzukommen.
Rechts begleitet uns eine zugemauerte Wasserleitung und etwas unterhalb queren wir einen offenen, wasserführenden Kanal.

Das nun folgende Stück hätten wir uns gerne geschenkt.
Eine wild kläffende Hundemeute begrüßt uns, Gestank umweht uns und der Anblick des Areals ist grausig.
Schnell, schnell vorbei!

Wir befinden uns nun auf der „Calle del Campus“ und hier weist uns „der Pilger“ mit seinem Stab nach rechts.

Bei dem mit einem Kaktus bemalten dicken Stein biegen wir links von der  Straße ab und gehen an einer Gärtnerei für Kakteen vorbei und wandern am Zaun des Skulpturen-Parkes von Gernot Huber mit Blick auf diverse Skulpturen vorbei.
Von hier haben wir bereits freie Sicht auf den Windräder-Park, die Montaña Pelada und die Montaña Roja und die sich brechenden Wellen des Atlantiks.
Und: wir können zusehen wie der Calima sich ausbreitet.
Diese Stelle scheint uns geeignet – nach nunmehr über 4 Stunden Wanderung – unsere obligatorische Apfelpause einzulegen.

Unterhalb des Skulpturenparkes gehen wir ein Stück gerade aus, biegen dann links ab, Richtung San Isidro, laufen auf eine dunkelgrau gestrichene Hauswand zu und unterhalb die Häuser sind farbefroh in gelb, grün und blau gestrichen.
Wir folgen rechts der abwärtsführenden Asphaltstraße, biegen in den Fußgängerweg zwischen Cantos-Blancos-Steinen ein und laufen auf das Stadtviertel „Los Cardones“ zu. Rechter Hand liegt das Sportcenter und vor dem Autobahnzubringer biegen wir links ab.
Wie schön:
Der Pilger weist den Weg links abwärts zum Tunnel unter der Autobahn.
Auch diese Strecke ist wenig begangen, denn die Natur holt sich den Zugang  schon zurück. Für den Tunnel, der zwar einen Lichtschacht hat, wäre eine Taschenlampe hilfreich. Aber wir schaffen es auch so.

Auf der anderen Seite halten wir uns links – gemäß des Hinweises –  Richtung einer weiteren Unterführung, und biegen vor dem Zaun mit einem großen Tor rechts ab.

Ziemlich genau 5 Stunden haben wir bis hierher gebraucht.

Nunmehr schreiten wir durch Wüste. Nehmen von der Schotterpiste den aufwärtsführenden Weg und haben von hier den Blick auf eine Mulde mit Unmengen Schrottautos und vor uns den Tower des Flughafens.

Wir halten uns links, und immer weiter links bis wir auf die kleine Straße gelangen, die vom Bauernmarkt San Isidro zur Cueva de San Pedro und Anschluss an die Straße von Médano nach Los Abrigos hat.

Eine genaue Beschreibung kann man hier nicht mehr abgeben, da der ursprüngliche Pilgerpfad durch den sich weiter ausdehnenden Flughafen nicht mehr begehbar ist.
Wir gehen an diversen Einrichtungen, die zum Flughafen gehören, vorbei.
Man ist gezwungen, das letzte Stück vor der großen Kurve zur Höhle auf der Straße zu gehen.

Nach knapp 6 Stunden Wanderung im prallen Sonnenschein sind wir froh in der Cueva de San Pedro auf einen Stuhl sinken zu können, um zu regenerieren.


Ein Rundgang noch durch die gepflegte Anlage in der unter anderem ein Baum „Esquisúchil“  angepflanzt ist, dem – Dank San Hermano Pedro – besondere Heilkräfte zugeschrieben  werden. Er wird sowohl auf Teneriffa wie auf Guatemala in Ehren gehalten.
Weniger schön sind zwei Lichtmasten für die Landebahnen des Flughafens, die nun in das Areal gesetzt wurden.
Zeitgleich mit der Ankunft unserer lieben Männer kommen wir wieder am Eingang an.

Da wir so kurz vor Médano sind,  ist es selbstverständlich, dass wir in dem von uns geschätzten Café M an der Promenade zum Essen einkehren und – wie immer – sehr zufrieden sind.

Fazit:
Eine Wanderung – unabhängig von dem Gedanken des Pilgerns – die uns in einer Tour den Abwechslungsreichtum der Insel vor Augen führt.
Unberührte Natur in Teilbereichen, landwirtschaftlich genutzte Flächen, gewachsene Orte, Kultur, Industrie, Verkehr, Autos wie Flugzeuge und Wasser!

Wer nicht die Unwägbarkeiten des Wegfindens auf sich nehmen will dem empfehlen wir bei der ofiziellen Pilgerung mitzupilgern.

Besonderheit:
Hermano Pedro de Betancor wurde 1626 in Vilaflor geboren und starb 1667 in Guatemala.
Er war Ziegenhirte und lebte in einer Höhle in der Nähe von El Médano.
Er wanderte nach Guatemala aus und erhielt dort 1653 im Jesuitenkolleg eine Priesterausbildung. Es heißt, er fühlte sich den Anforderungen nicht gewachsen, brach die Ausbildung ab und schloss sich  dem 3. Orden der Franziskaner an und wurde Missionar und wirkte in Krankenhäusern und Gefängnissen, gründete eine Schule für die Ärmsten und ein Krankenhaus.
Am 31.7.2002 wurde er von Papst Johannes Paul II. heilig gesprochen und ist der einzige Heilige, der auf Teneriffa geboren wurde.
Vilaflor feiert jährlich am 25. April mit einem großen Fest seinen Heiligen und in der letzten Aprilwoche wird von Vilaflor zur Höhle bei Médano der „Camino de San Hermano Pedro“ gegangen.

Anfahrt:
Mit Pkw oder Bus bis Vilaflor
Abfahrt:
Von der TF 1 Abfahrt Médano, in Höhe der Tankstelle unterhalb des „Mercado de Agricultor“ rechts in die Straße mit Hinweis „Cueva de San Hermano Pedro“ einbiegen.
Diese Straße führt unmittelbar zur Höhle.

Valle de San Lorenzo – Casas Altas – Valle de San Lorenzo

Die Wettervorhersage für den heutigen Donnerstag war alles andere als gut.
Wandern wollten wir trotzdem und so beschlossen Elisabeth und ich: wir bleiben quasi vor der Haustüre.
Vor 2 Jahren führte uns Monika in den Barranco de Chijas und auf dieser Tour sahen wir einen rechts abgehenden Pfad. Der wohin führt? Keiner wusste es.
Das wollen wir heute erkunden.

Wanderwegstrecke: knapp 3 Stunden
Unser Taxifahrer, mein lieber Mann, setzt uns in Valle de San Lorenzo in der Calle El Parral ab und wir gehen an dem roten Gittertor vorbei aufwärts – ca. 30 Minunten –  bis rechts ein Weg abzweigt.
Diesem folgen wir  bergan und kurz darauf stapfen wir im Erdreich eines frisch geschobenen Weges. Nach 20 Minuten stoßen wir auf zwei Bagger und ein Weitergehen ist nicht möglich.

Also zurück bis zum Eukalyptusbaum und einem Musterexemplar der Kanarischen Kandelaber- wolfsmilch, da haben wir einen abgehenden Pfad gesehen.

Steil, steil steigen wir auf einem erdig-steinigen Weg hoch. Ein herrlicher Blick zur Küste und die vielen Vulkankegel rundum.

Und wie heißt es in einem Faltblatt dieser Region:

„Dominant die Felsformation des Roque de Jama, die Roques Vento, Higara, Malpaso, die die ältesten kieslsäurereichen Ausbrüche bilden, die basaltische Vulkankegel-Gruppe von Buzanada mit dem jüngeren Berg Montaña Grande in Los Bebederos und als hervorstechendes geomorphologisches Element: der Vulkandom von Guaza.“

In Höhe einer dicken Kiefer erschrecken wir uns heftig: Kommt uns doch tatsächlich in halsbrecherischer Fahrt auf diesem steilen, felsigen Pfad ein Mountenbiker entgegen. Puh!

Von hier aus haben wir einen ersten guten Blick auf die Casas Altas und genau da wollen wir hin, das hatten wir uns erhofft, dass uns der uns unbekannte Weg dorthin führt.

Aber, keine Müdigkeit vorschützen, weiter steil bergauf.
Hatten wir bis jetzt Sonne, ziehen  so gegen 11.30 Uhr dicke Wolken auf.

Nach 1  1/2 Stunden Aufstieg gelangen wir auf die TF 565. Wir halten uns rechts und müssen nun leider knapp 10 Minuten auf der – Gott sei Dank – wenig befahrenen Straße, vorbei am Restaurant „Mirador de Jama“ gehen.
Bei Km 4 biegen wir rechts auf einen Schotterfahrweg und folgen dem abwärts. Links lassen wir eine kleine Finca mit dick behangenen Orangenbäumen liegen und kurz darauf liegt direkt unter uns der Komplex der Casas Altas, der an der Grenze zwischen den Gemeinden Vilaflor und Arona liegt.

Wir bestaunen die komplette Anlage und stellen fest:
sie wird wohl zum Teil schon wieder bewohnt,
es wird heftig gearbeitet, renoviert und saniert,
eine Höhle dient wohl als Versammlungsraum.

Das freut uns sehr, denn als wir hier vor sieben Jahren hier waren, (wir kamen über Jama) war der Gesamtkomplex dem Verfall anheim gegeben.

Nun suchen wir den Abstieg und vor dem letzten Haus geht der felsige, schmale Pfad links bergab.
Im Zick-Zack wandern wir runter, rechts liegt der Barranco de los Morales und etwas tiefer sehen wir auf die Bagger auf der anderen Seite des Barranco.
Ob hier wohl eine Verbindung geschaffen wird?

Vorbei an einer ehemaligen Wasserverteilungs- anlage, queren wir den zum Teil  mit Steinen zugemauerten Kanal, an den offenen Stellen sehen wir noch das Wasser fließen und gelangen problemlos in einer halben Stunde auf eine Fahrstraße.

Hier halten wir uns rechts. Vorbei am Kanal und einem großen, weißen Gebäude, das zur „Desinfección de agua de consumo humano“ (der Desinfektion des Trinkwassers) dient.

Noch ein Stück weiter abwärts bis zur Asphaltstraße und hier biegen wir rechts ab und gelangen – oh Wunder – genau in die Calle El Parral, in der wir gestartet waren.

Nun denken wir, ist es wieder an der Zeit, unser privates Taxi zu bitten, an die Ausgangsstelle in der Calle El Parral zu kommen.
Die letzten Meter müssen wir noch unsere Regenmäntel anziehen, es regnet.
Was haben wir für ein Glück.

Fazit:
Angedacht war nur etwas Wandern, da die Wettervorhersage ja sehr schlecht war.
Welche Überraschung für uns, dass wir einen so schönen Rundweg entdeckt haben – ganz ohne Information, weder schriftlich, noch mündlich, noch durch Hinweistafeln.
Der Aufstieg ist zwar – steil aber der Blick entschädigt.
Die „Casas Altas“ sind einen Besuch wert, um einen Blick in die Vergangenheit zu werfen.
Der Abstieg ist problemlos.
Was will man mehr????

Besonderheit:
Wir können nachlesen:
„Bei den „Casas Altas“ handelt es sich um eine traditionell gebaute Häusergruppe Es handelt sich um einen kanarischen Weiler, der von zahlreichen ethnographischen Elementen umgeben ist. Die erste ökologische Unterweisung finden wir schon in der Lage der Gebäude auf unwirtschaftlichem Tuff und bezeugt den spärlichen landwirtschaftlich nutzbaren Boden.
Wir können eine Dreschplatz, eine Höhle, Brotöfen betrachten. Beachtenswert ist vor allem die Anlage zur Wassergewinnung, die wir auf den Dächern feststellen können, ferner die  in den Boden gehauene Wasserkanäle, die das Wasser zu den Sammelstellen leiten, einige Brunnen an den Hauseingängen, die das Wasser für den Haushalt spenden, die in den Tuff gehauenen Viehtränken, die Wasserfilter-Steine und die Quelle des gleichnamigen Barranco. Sie ist heutzutage jedoch ausgetrocknet, u.a. weil es für die Wassergewinnung der Insel üblich ist, Wasserstollen zu erschließen. So wurde unterhalb der Quelle die Galerie „Salto del Río“ angelegt.“

Anfahrt:
Auf der TF28 nach Valle San Lorenzo. Dort etwa in der Ortsmitte biegen wir – aus Richtung Los Cristianos kommend – in Höhe der BBV-Bank bzw. der Caja Siete links in die Calle de Longuera ab. Dort, wo diese Staße stumpf endet, geht es links in die Calle de la Tosca und gleich wieder rechts in die Calle del Patio hoch bis sie auf die links abgehende Calle El Parral trifft.

Restaurant:
Wir wollten auch unseren Männern nochmal den schönen Ausblick auf die vielen Vulkankegel gönnen und darum wählten wir heute wieder das Restaurant
Mirador La  Centilena

Zwischen Valle San Lorenzo und San Miguel, Tel. 922 16 70 22

 

Cruz de Tea – Las Vegas

Die Gemeinde Granadilla hat in ihrer Region in letzter Zeit ein Wanderwegenetz ausgewiesen und dieses hervorragend präpariert und ausgeschildert.
Darüber informierte uns unsere Freundin Jutta.
Das  war für Elisabeth und mich heute der Anlass, eine Wanderung in diesem Gebiet zu unternehmen.

Vorab: Es wird Frühling auf der Insel des „ewigen Frühlings“.
Der Kanaren-Lavendel, Cinerarien, kleine Margariten und die ersten Affodills leuchten uns entgegen. Die Mandelbäume stehen in voller Blüte.
Ist die Tour auch anfangs schweißtreibend – den steilen Anstieg sind wir bisher auf unseren Wanderungen nur bergab gegangen – um so bequemer lässt sie sich dann nach Las Vegas abwärts gehen und ist einfach grandios.
Links wie rechts fantastische Felsformationen, Kiefernwald, Aufblicke zum Rand der Caldera, Ausblicke zur Küste.

Also: nichts wie hin und nachwandern.

Wanderwegstrecke: Reine Gehzeit gute 4 Stunden
Wir starteten im Örtchen Cruz de Tea an der Bushaltestelle. Eine Übersichtstafel macht uns „schlau“.
Ursprünglich hatten wir angedacht, dass mein lieber Mann uns hoch bis in den Einstieg in den Barranco de Usasas fährt. Da wir jedoch schon im Ort die Hinweisschilder sehen, beschließen wir, die Wanderung von A – Z zu gehen.
Sprich: Von Cruz de Tea nach Las Vegas auf dem Weg PR-TF 83.
Alternativ gibt es noch die Möglichkeit die Tour zur paisaje lunar zu wandern und dann nach Villaflor oder Las Vegas abzusteigen.
Jedoch diese Strecke nehmen wir uns für ein anderes Mal vor, heute reizt uns die uns noch unbekannte Tour.

Der neu ausgewiesene und ausgebaute Wanderweg führt uns bis hoch oben auf die Fahrstraße auf zum Teil bekannten Pfaden (auch Asphalt). Vorbei an einem Ziegelbrennofen, der Kirche „Virgen del Buen Viaje“, zum Teil auf daneben neu ausgebauten Strecken hoch, hoch, die alte Wasserleitung rechts, die neue links,

vorbei an den Ferienhäusern und in Erinnerung haben wir auch noch den Gebäudekomplex mit den zwei Palmen.

Nach einer Stunde Aufstieg kommen wir an das Kreuz, das wohl dem Ort seinen Namen gab und steigen noch 10 Minunten auf der asphaltierten Straße steil bis zum Einstieg in den Barranco de Usasa  hoch.
Bis hier oben wird Wein kultiviert.
Dort blicken wir auch auf die Überreste der „Lajas“, der Platten, die hier abgetragen wurden und die für Fassadenverkleidungen und einiges mehr Verwendung fanden.

Diesen Teil des Aufstiegs kannten wir schon von einer Wanderung, als wir die Strecke vor 5 Jahren erkundeten. Nunmehr wissen wir, dass uns Hinweisschilder leiten werden. Damals war es noch für uns unbekanntes Gebiet. Wir vermuteten nur, dass uns der Weg in die Mondlandschaft führen könnte.

Beim Hinweisschild „Los Escurriales ( paisaje lunar) 4,3 km“ „Las Vegas 6,4 km“ zögern wir erst.
Oder vielleicht doch bis zur Mondlandschaft und von dort nach Las Vegas?
Da jedoch um 17 Uhr zuhause ein Termin vorgegeben ist, wählen wir die Variante „Las Vegas“ 6,4 km“ und wandern auf der Route PR-TF 83,1 weiter.

Strahlend blauer Himmel, Sonne, jedoch ein kalter Wind begleiteten uns. Gegen 13 Uhr machten wir unsere obligatorische Apfelpause an einem fantastisch restaurierten Dreschplatz mit Blick auf die Gipfel, die die Calderda einrahmen und auf einen beeindruckenden Barranco.
Nur 10 Minuten Pause,  der Wind war zu eisig.

Weiter geht es auf den Bergrücken von „Lomo de las Vistas“, „Lomo Romero“, dazwischen links wie rechts Barrancos mit beeindruckenden Felsformationen.
Auf der Wanderkarte kann ich nur den Barranco de Las Vegas und den Barranco Seco identifizieren, die anderen müssen leider namenlos bleiben.
Und immer wieder ein Fotostopp: die Felswände sind imposant. Und Riesenexemplare der Kanarischen Kiefer säumen den Weg.

Ein Abzweig führt zu den Kletterfelsen „Risco del Muerto“.

Der Bodenbelag wird nicht langweilig: mal dicke Fels- brocken, dann Asphalt, dann wieder gepflastert, da es sich ja um ein Teilstück des camino real de Chasna handelt, der den Süden Teneriffas mit dem Orotavatal verband.

Insgesamt: Man sollte schon trittsicher und gut zu Fuß sein.

Die Hinweistafeln lassen uns nicht im Unklaren, wie weit wir noch zu gehen haben. Als es heißt: noch 4, km bis Las Vegas rufen wir meinen lieben Mann an, dass er für uns wieder Taxi spielt.
Wir passieren eine Höhlenwohnung und auch hier klärt eine Hinweistafel auf.

 

Nach gut 4 Stunden  kommen wir auf dem „Camino de Guajara“  in dem Örtchen Las Vegas an und was wartet bereits am Ende der Wanderung auf uns: Unser privates Wandertaxi.

Noch eine kurze Besichtigung der Kirche Eremita de Nuestra Señora de Esperanza.

Unsere Freundin hatte uns auf eine Besonderheit aufmerksam gemacht: Die Glocke der Kirche hängt im Baum. Tatsächlich! Das Seil sehen wir sofort aber die Glocke entdecken wir erst nach intensiver Suche.
Damit löst sich für uns auch das Rätsel der Info-Tafel: „Der Glockenturm der jedes Jahr wächst“!

Von dem Kirchplatz geht der Blick noch auf Ruinen einer ehemaligen Tabak-Trockenhalle, wie uns die Infotafel „schlau macht“.

Fazit:
Wen wundert es, wenn ich mal wieder sage: Eine wunderschöne Tour!
Viel Grün! Ehrwürdige Exemplare der kanarischen Kiefer!
Imposante Felsen in großer Anzahl!
Beeindruckende Barrancos!
Schöne Weitblicke zur Küste mit der Montaña Roja und hoch zu den Gipfeln des Caldera-Randes !

Übrigens: Höchst bemerkenswert finde ich, dass auf den Holzpfälen mit der weiß-gelben Markierung Metallschildchen mit Notruf-Telefon-Numer 112 und geografischen Daten angegeben sind – vorbildlich !

Besonderheit: Höhlenwohnungen

„Ein Obdach an der Quelle lebenswichtiger Ressourcen

Die Höhlenwohnungen, Kanäle und Bewässerungsfurchen erzählen uns von den großen Schwierigkeiten der Menschen, in diesem Landstrich ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, wofür auch noch die kleinsten, vorhandenen Ressourcen genutzt wurden.
Die Schluchten bieten in ihrem Inneren wertvolle Ressourcen: Wasser, Obdach und Nahrung. Und diese Schlucht, vor der wir uns befinden, macht da keine Ausnahme.
In ihr bot die Natur dem Menschen einen Großteil der Ressourcen, die er brauchte, um seinen – wenn auch sehr bescheidenen – Lebensunterhalt zu erwirtschaften.

An dem Hang sehen wie eine  Wohnstätte, wie sie bis vor noch gar nicht allzu langer Zeit sehr weit verbreitet waren: Höhlenwohnungen. Die geologischen Gegebenheiten des Landstrichs erleichterten den Bau dieser Art von Unterkünften, die Teil der traditionellen Wohnkultur Südteneriffas sind.

Darüber hinaus sehen wir ein weiteres, sehr bezeichnendes Element für den Überlebenskampf der Menschen des Inselsüdens:die Wasserkanäle, Tajeas genannt. Ein ganz wichtiger ist der Kanal des Südens, der sein wertvolles Nass über eine Strecke von 73 km aus den Bergen Fasnias in den Inselsüden transportiert; der andere wichtige trägt den bezeichnenden Namen „Atarjea del Consuleo“, Kanal des Trostes, der auf die große Wassermenge verweist, die er aus den Bergen der gewaltigen El Rio-Schlucht an die Küste leitet.“

Restaurant: CASA FITO, Chimiche,

Ctra. General del Sur 4 (Richtung Granadilla)

Hübsch gestaltetes Restaurant, gute spanische Küche, gehobene Preisklasse

Montags geschlossen

Telefon 922 77 71 79

Anfahrt:
Zum Start in Cruz de Tea: Von Los Cristianos kommend auf der TF 28 bis Granadilla, dort auf die TF 21 (Richtung Vilaflor) bis Cruz de Tea. Bei der Bushaltestelle beginnt die Wanderung
Nach Las Vegas: Auf der TF 1 bis zur Ausfahrt 20 (Chimiche), auf der TF 555 über Chimiche hinaus hoch bis Las Vegas.