Archiv für April 2009
Volcán de Sámara
Eine beeindruckende Vulkanwanderung. Lavaflüsse, als wäre der Ausbruch erst gestern passiert. Die unterschiedlichsten Farben und Formationen . Grandios!
Wander-Wegstrecke: 2 Stunden 3o Minuten ohne Pause gerechnet
Unsere Wanderung beginnt von dem neu angelegten Parkplatz zwischen Kilometer 8 und 7 der Carretera 38. Gleich dort gibt uns eine Hinweistafel Auskünfte. Nach ein paar Stufen Abstieg zeigt uns
die erste Informationstafel an, dass wir uns in einem „jungen“ Vulkangebiet befinden. Wenige Meter weiter wird die Wanderwegstrecke Nr. 13 beschrieben:
Nach 250 m Aufstieg gabelt sich der Pfad, die Nr. 13 weist in beide Richtungen. Will man den „Vulkangipfel“ Samara (1937 m) mitnehmen, empfiehlt es sich, jetzt links zu gehen und vom Ausgangspunkt ist man in ca. 20 Minuten am „Gipfelkreuz“, einem großen „Steinmännchen“. Schon von hier aus haben wir einen grandiosen
Rundumblick. Unter uns bauschen sich die weißen Wolken und machen das Gesehene dramatisch, dahinter erheben sich die zwei „Buckel“ der Insel La
Palma, schwenkt der Blick zurück, sehen wir rechts das wuchtige Massiv des Guajara, links den Pico Viejo und den Teide, zur Zeit ohne Schneehäubchen. Die Insel La Gomera, die man normalerweise von hier sehen kann, ist hinter den Wolken versteckt.
Nach 15 Minuten sind wir wieder an der Abzweigung „Nr. 13“ und gehen nun geradeaus auf dem Höhenrücken weiter. Erst eben, dann sanft ansteigend, der Weg schlängelt sich dann an einigen wenigen Kiefern vorbei, dicke Büsche der blätterreichen
Drüsenfrucht blühen bereits gelb und die beigen Kugelbüsche der endemischen Kardengewächse, „Rosalito salvaje“, die deutsche Bezeichnung: Teide-Skabiose, hellen den dunklen Lavagrund auf.
Von Zeit zu Zeit weist uns das Schild „sendero Nr.13“ darauf hin, wir sind richtig. Zudem kann man den Weg nicht verfehlen, er ist gut sichtbar ausgetreten.
Zwischendurch gibt es einen etwas steileren Anstieg, links des Weges ist eine Schutzhütte aus Lavasteinen. Oben angekommen gehen wir rechts. Wieder zeigt uns „Nr. 13“ an: ja, wir sind richtig. Nun führt uns der Pfad durch ursprüngliche Lavalandschaft.
Mal ein vereinzelter, kleiner Margaritenbusch oder ein Büschelchen Teide-Lack hellen die rote, schwarze Lavalandschaft auf. Immer vor uns den Pico Viejo und den Teide. Nochmal: Grandios
Dieser Weg ist nun identisch mit dem Weg zur Reventada, den wir schon vor geraumer Zeit beschrieben haben.
Wir begnügen uns heute wieder mit dem Rundweg ohne den Abstecher zur Reventada hoch mit dem Blick in den Krater. Bis hierher haben wir ca. 2 Stunden gebraucht. Und wie heißt es so schön? Von nun an ging’s bergab. Aber im positiven Sinn. Zwischen kahlen, mit feinem Lavasplit überzogenen Hängen mit tollen Vulkanformationen dazwischen wandern wir in die Talsenke. Die Landschaft ist fast irrrational. So viele „Lava-Bomben“ (Magmateile, die beim Vulkanausbruch so hoch in die Luft geschossen
wurden, dass sie beim Aufschlag bereits erkaltet waren) haben wir noch bei keiner anderen Wanderung gesehen.
Wir können beobachten, dass man mit viel Mühe diversen Pflanzen Anwachshilfen gegeben hat und schnell sind wir wieder am Parkplatz.
Traumhaftes Wetter, kaum Wind, gute Sicht, fantastische, ursprüngliche Landschaft, was will man mehr!?!
Anfahrt:
Von Los Cristianos kommend auf der Autobahn TF-1 bis zum Ende der Autobahn, beim Kreisel weiter auf der TF-82 bis Chio, hier biegen wir rechts ab auf die TF-38 Richtung El
Teide. Oberhalb der links an der Straße liegenden Restaurants ist die Fahrt ein traumhaftes Erlebnis, da zu dieser Zeit der Hornklee blüht. Zwischen den Kiefern leuchtet es herrlich sonnenhell gelb. Zwischen km 8 und km 7 ist inzwischen ein schöner Parkplatz angelegt.
Restaurant:
Las Goteras in Tejina de Guía-Isora.
Es empfiehlt sich, nach Beendigung der Wanderung, so bald man wieder in Reichweite eines Netzes ist, einen Tisch zu bestellen, denn das Las Goteras ist ein sehr beliebtes Lokal, vor allem auch bei Einheimischen.
Wer ein großer Fleischliebhaber ist, für den ist ein „Churrasco“ (ein doppeltes Entrecote) vom Holzkohlengrill mit gegrillter roter Paprika ein Hochgenuss. Jedoch auch Liebhaber von Choco kommen voll zu ihrem Genuss und ich wähle gerne das gut gewürzte „Carne encebollada“.
Guten Appetit!
Telefon 922 85 70 56 – Montag ist Ruhetag
Roque del Conde
Wer ein Glücksgefühl der besonderen Art erleben will, dem empfehle ich den Aufstieg auf den Tafelberg Roque del Conde
Kannte ich bisher die große Fläche auf dem Berggipfel nur in weiß – blühende Affodill – so ist es diesmal ein Traum in gelb und blau – eine Rauken-Art und Bonnets Natternkopf – dazwischen die Büsche der dunkelpurpurroten Wolfsmilch.
Ist der Aufstieg auch etwas schweißtreibend, es lohnt sich!
Wander-Wegstrecke: Hin und zurück 3 ½ Stunden – ohne Pause.
Wir beginnen die Wanderung in dem Örtchen Vento in der Gemeinde Arona, folgen den Hinweisschildern „Roque del Conde“ und biegen bei Haus-Nummer 78 bei dem etwas demolierten Hinweisschild „Roque del Conde 3 km“ ab. Fast unmittelbar danach steigen wir in die kleine Schlucht „Barranco de la Arena“ hinab, um gleich wieder aufzusteigen und queren nochmals eine kleine Schlucht. Nach dem Aufstieg halten wir uns links, gekennzeichnet in grün „R.C“. Etwas weiter steigen wir in die gewaltige Schlucht des Barranco del Rey im zick-zack hinab. Ein Hinweisschild macht uns darauf aufmerksam, dass wir uns von nun ab in geschütztem Raum bewegen. Der Schluchtgrund bildet die Gemeindegrenze zwischen Arona und Adeje.
Der Weg abwärts wie aufwärts ist sehr gut ausgebaut.
Wir wandern an den Resten einer ehemaligen Finca vorbei und die zwei oberhalb liegenden Dreschplätze zeigen uns, dass hier früher der Getreideanbau eine wichtige Rolle spielte.
Zwischen Vulkansteinmauern stapfen wir unermüdlich aufwärts und gönnen uns am Aussichtspunkt Morro de Las Vueltas eine Pause. Dort haben wir einen guten Überblick über die Küstenregion. Blicken in den Krater des Chayofita-Berges in Los Cristianos, nach links zum Guaza-Berg und rechts
auf den Hafen Cólon und sogar die Nachbarinsel La Gomera lässt sich blicken.
Von nun an ist der Aufstieg etwas schweißtreibender, denn der Pfad ist nicht so gut ausgebaut. Verlaufen kann man sich jedoch nicht. Man sollte aber schon trittsicher sein. Das Betrachten von immer wieder anderen Pflanzengattungen gewährt dann auch Verschnaufpausen.
Immerhin gut 400 Höhenmeter wollen überwunden werden. Die Gipfelhöhe ist unterschiedlich angegeben. Sie schwankt zwischen 1001 m und 1020 m. Jedoch spielt dies im Endeffekt keine Rolle, denn hat man die letzten Schritte bis zum Gipfel gemacht, kann man nur noch „Ahhhh“ sagen. Gelb-Blau bietet sich uns die Fläche. Wir stapfen noch
bis zur Kante an der Nordseite – mitten durch die Farbenpracht. Das Wetter meint es gut mit uns, es reißt auf und wir haben einen grandiosen Blick auf den Roque Imoque, die Schluchten unter uns und rund um uns.
Nach einer kleinen Pause gehen wir im Uhrzeigersinn am Rande des Gipfelplateaus zum Abstieg zurück. Den Einstieg in den Abstieg zeigt uns ein grüner Pfeil an.
Die Pause haben wir auch genutzt, um einen anderen Abstieg auszukundschaften. Wir müssen jedoch erkennen, auch wenn wir grüne Punkte unter uns ausmachen, es ist zu riskant.
Wir haben diesmal eine Biologie-Lehrerin in unserer Wandergruppe und sie kommt aus dem Fotografieren nicht heraus. Immer wieder entdeckt sie Besonderheiten der Pflanzenwelt und wir profitieren von ihrem reichen Wissen.
In gut 1 ½ Stunden sind wir wieder am Ausgangspunkt und wir sind uns einig:
Es war eine wunderschöne Tour!
Besonderheiten:
Geologisch gehört der Roque del Conde zum Adeje-Massiv und gehört so zusammen mit dem Anaga- und Teno-Gebirge zu den ältesten geologischen Formationen von Teneriffa. Sie sind bei der eruptiven Phase vor ungefähr sieben Millionen Jahren entstanden.
Der Roque del Conde oder auch „Roque de Ichasagua“ genannt, erhielt seinen Namen in Erinnerung an den Guanchen-Führer Ichasagua, der noch viele Jahre nach der Besetzung von Teneriffa im Jahre 1496 Widerstand gegen die spanischen Eroberer leistete.
Restaurant:
Meson Era Las Mozas in Valle San Lorenzo in der Calle La Cabezada Nr. 26
Telefon 922 76 55 97. Montag Ruhetag.
Hier gibt es die unübertroffen guten Rippchen – “Costillas”. Es empfiehlt sich, eine Portion für zwei. Preis 14.50 Euro
Anfahrt:
Aus Richtung Los Cristianos kommend fährt man auf der TF28 Richtung Nationalpark El Teide und wechselt in La Camella beim ersten Kreisverkehr – wieder Richtung Teide – auf die TF51. In Arona macht die TF51 einen Linksknick Richtung Teide. Nach wenigen 100 Meter weist ein Schild nach links zum Roque del Conde. Diesen Hinweis folgt man in den Ortsteil Vento. Am Ende der Straße stößt man auf einen Kreisverkehr. Der Einstieg zur Wanderung ist links vom Kreisel – bessere Parkmöglichkeiten findet man rechts vom Kreisel.
Monte de los Frailes
Wem es beim Wandern nur um das Wandern und nicht um das Ziel geht, für den ist diese Tour richtig. Man bewegt sich in einer beeindruckenden Landschaft und der Blütenreichtum ist in dieser Zeit unüberbietbar.
Wander-Wegstrecke: Beliebig
Wir fahren oberhalb von Arafo nach dem Kilometer 5 von der TF 523 links ab und folgen dem hinfälligen Holzhinweisschild zur „Zona Recreativa Monte de los Frailes“.
Wir fahren die Strecke bis zum Grillplatz. Jedoch, wer viel gehen will und die Felsformationen eines Barrancos in Ruhe betrachten will, der sollte vielleicht – auch wenn es asphaltiert ist – von Anfang an gehen, damit wird die Wanderwegstrecke natürlich wesentlich länger.
Da es für uns unbekanntes Gebiet ist, sind wir bis zum Grillplatz durchgefahren und begannen erst hier unsere Wanderung.
Wir parken vor dem Kapellchen und gehen rechts durch den Grillplatz hoch. Nach ca. 10 Minuten erreichen wir eine Stelle, an der ein Weg abzweigt. Wir nehmen den linken, unteren und spazieren an einer Galerie vorbei sanft ansteigend bis wir nach ca. 1 Stunde am Ende dieses Weges angekommen sind. Er führt
zu einer Wasserleitung und zu einem regelrechten Aussichtspunkt zur Küste
und auf das Bergmassiv von Güimar.
Auf dem Rückweg biegen wir zunächst in einen links abzweigenden Weg ab, wunderschön mit rosa Zistrosen gesäumt. Leider endet er jedoch nach kurzer Zeit im Dickicht.
Also zurück und als wir wieder auf den „Hauptweg“ treffen, erregen zwei Steinmännchen unsere Aufmerksamkeit. Sie stehen auf einer kleinen Anhöhe und nach wenigen Schritten hinauf sind wir so neugierig, dass wir den stetig angebrachten Steinmännchen folgen. Ohne diese wäre der Weg auf dem mit Kiefernnadeln gepolsterten Weg nicht auszumachen. Keine Ahnung wohin uns der steile Pfad führt. Immer weiter diritissima, sehr fulminante, also steil, hinauf. Nach jeder kleinen Biegung
denkt man, nun hat man aber einen Ausblick. Allmählich wird der Kiefernwald etwas lichter und wir haben keinen Schimmer wohin uns der Weg führt. Oberhalb sehen wir eine Mauer aus Vulkansteinen und haben die Hoffnung, von hier den weiteren Verlauf des Pfades ausmachen zu können. Keine Spur. Gut 30 Minuten sind wir hinauf gehetzt, da die anderen Wanderer zurückgeblieben sind, wir geben auf.
Wenn Jemand die Tour machen will und genug Ausdauer, Kondition und Zeit mitbringt, wären wir sehr dankbar, wenn dieser Jemand uns mitteilen würde, wohin der Weg führt. Eventuell zur Straße durch den Esparanza-Wald?
Aber ohne diesen „Ausreisser“ ist es eine bequeme, wunderschöne Tour. Zur Zeit blühen die weißen Margariten, die rosa Zistrosen, der blaue Bonnets Natternkopf wiesenweise.
Es duftet nach Harz, denn vom Medio Ambiente wurde der Weg kürzlich (heute ?) freigeschnitten. Kiefern, Baum-Heide, Lorbeer gedeihen hier.
Der schön angelegte und sehr gepflegte Grillplatz lädt zum Grillen ein.
Allerdings: Holz oder Holzkohle mitbringen, der Wald ist gefegt!
Anfahrt: Von der Südautobahn TF1 kommend auf der TF281 Richtung La Hidalga / Arafo. Weiter auf der TF245 Richtung Arafo / Teide. In Arafo immer Richtung Teide haltend auf die TF 523 und hinter km 5 links ab Richtung Zona Recreativa „Monte de los Frailes. Dort gibt es Parkmöglichkeiten
La Laguna – Magna Procession
Diesmal keine Wanderung, sondern ein Besuch in La Laguna
zur Semana Santa
Zu den wichtigsten und aufwendigsten religiösen Festen in Spanien und natürlich auch auf Teneriffa, gehört die heilige Karwoche. Semana Santa ist keine touristische Veranstaltung sondern ein religiöses Schauspiel über Tod und Auferstehung Christi und wird allerorts festlich zelebriert.2010 hat man am 2. April die Möglichkeit zum Besuch der „Procesión Magna“ in La Laguna.
Die Semana Santa beginnt mit „Viernes de Dolores“, dem Freitag vor Palmsonntag. Nach der Abendmesse folgt meist eine Prozession mit der Statue der Muttergottes „Dolorosa“.
Ein erster Höhepunkt ist dann der Palmsonntag – „Domingo de Ramos“. Man feiert den Einzug des Herrn auf dem Palmesel in Jerusalem. Die Musik ist noch heiter und in Dur gehalten. Jeden weiteren Tag der Karwoche wird das Leiden Jesu, aber auch die Begleitmusik, dramatischer.
Am Karfreitag, in Spanien „Viernes Santo“ genannt, um 17.00 Uhr bricht in La Laguna der wichtigste, historische Prozessionszug „Procesión Magna“ mit hohem künstlerischem Wert an der Kirche la Concepción auf. Begleitet wird die Prozession vom Bischof, von zivilen und militärischen Würdenträgern und allen Bruderschaften in La Laguna.
Die bedeutendsten Künstler wurden beauftragt, Heiligenfiguren aus Holz anzufertigen, die dann, mit prunkvollen Gewändern aus Seide bekleidet, in den Prozessionen mitgeführt wurden.
Pasos werden die Figurengruppen auf diesen reich verzierten Altarbühnen genannt. Sie sind zum Teil sehr alt und besonders wertvoll. Der betende Jesus am Ölberg und die Maria Dolorosa wurden 1805 vom großen Lujan Perez geschnitzt. Santisimo Cristo de La Laguna wurde vor 600 Jahren in Andalusien geschnitzt und kam 1520 als Geschenk an den Teneriffa Eroberer Lugo nach La Laguna ins Franziskanerkloster.
Die Pasos, von enormem Gewicht, werden in La Laguna von den verschiedenen Bruderschaften auf Wagen mitgeführt. Die Heiligenstatuen stellen Beispiele der religiösen Bildhauerkunst und Goldschmiedearbeit dar, die sich in den letzten sechs Jahrhunderten auf den Kanarischen Inseln und außerhalb entwickelt haben. Die meisten Musikstücke sind der Melodik Andalusiens entnommen oder der Sieta, ein aus dem Flamenco übertragener Gesang, der sich je einem Paso widmet.
Die Stimmung bei der Prozession ist sehr andächtig und ehrfürchtig, der Zug wird nur von einfachen Musikinstrumenten begleitet. Frauen mit Steckkämmen im Haar, die mit der traditionellen schwarzen Spitzentracht, „Mantillas, gekleidet sind, beten den Rosenkranz.
„Wer in Spanien normalerweise lauthals gestikulierende Menschen gewöhnt ist, wird von der nahezu mystischen Stille der Prozessionen beeindruckt sein.“(Don Guillermo Mariscal, Vorsitzender der Bruderschaften („Unión de las Hermandades y Cofradías“) von Gran Canaria.)
In 24 Stationen wird das Leiden Christi dargestellt.
Organisiert sind die Teilnehmer der Prozessionen in so genannten Cofradias und in traditionsreichen, wohltätigen Bruderschaften, den Hermandades, deren Mitglieder als „Hermanos“ bezeichnet werden. Jede Cofradía ist für einen bestimmten Heiligen zuständig und tritt an einem der 7 Tage der heiligen Woche auf. Es gibt stets ein Gerangel um die Ehre, welche Bruderschaft, welche Rolle im Trauerzug spielen darf.
Begleitet werden die Pasos von den Nazarenos oder Penitentes, den Büßern. Dies sind Mitglieder der Bruderschaften, die in anonymen Kutten, langen Gewändern mit spitzen Kapuzen und Sehschlitzen, ihre Bußhandlungen zum Ausdruck bringen. Einige tragen ein schweres Kreuz, andere gehen sogar barfuss und in Ketten.
Hier die 24 Pasos der Prozession, die von den Hermandades und Cofradias von La Laguna organisiert wurden.
1. Paso: Einritt Jesu in Jerusalem
2. Paso: Das Heilige Abendmahl
3. Paso: Der Herr im Olivenhain
4. Paso: Die Tränen des hl. Petrus
5. Paso: Der Leidensweg
6. Paso: Der Herr ist festgebunden an der Säule
7. Paso: Beklemmnis unserer lieben Frau
8. Paso: Sehet, welch ein Mensch
9. Paso: Unser verurteilter Vater Jesus
10. Paso: Heilige Maria der Betrübnis
11. Paso: Unser Vater Jesus, der Nazarener
12. Paso: Unsere Liebe Frau der Einsamkeit
13. Paso: Heiliger Christus der Gefallenen
14. Paso: Veronica und das heilige Antlitz
15. Paso: Heiliger Christus der Bescheidenheit und Geduld
16. Paso: Heiliger Christus der barmherzigen Liebe
17. Paso: Heiliger Christus vom Kreuzweg
18. Paso: Schmerzensreich, Heiliger Johannes und Magdalena
19. Paso: Heiliger Christus von La Laguna
20. Paso: Erbarmen
21. Paso: Insignien der Passion
22. Paso: Unsere liebe Frau des größten Schmerzes, die heiligen Männer,
Heiliger Johannes und Magdalena
23. Paso: Verstorbener Heiliger Christus
24. Paso: Unsere Liebe Frau der Einsamkeit
Mit dem „Domingo Resurrección“, dem Ostersonntag und Tag der Auferstehung endet die Semana Santa.
Ostern in Spanien verläuft ruhig und in Andacht. Während in Deutschland Eier bemalt und versteckt werden, oder Schokoladen-Osterhasen tonnenweise ihre Abnehmer suchen, feiert der katholische Spanier die heilige Woche, Semana Santa, in Trauer und als Büßer. Das ist kein Fest bei dem gelacht und getanzt, sondern gemeinsam gelitten wird. Hier steht Klerikales im Vordergrund, während unsere Osterbräuche in Deutschland auf heidnische Ursprünge und Frühlingsriten der Germanen und Slawen zurückgehen.
Zur Erläuterung:
Die ersten Cofradías entstanden im 15. Jahrhundert in Sevilla, von wo aus sie sich dann über ganz Spanien ausbreiteten.
Im engeren Sinne gibt es allerdings einen kleinen Unterschied zwischen einer Hermandad und einer Cofradía. Jede Vereinigung von Gläubigen, die sich mit dem Ziel bildet, fromme oder wohltätige Werke zu leisten, wird als Hermandad bezeichnet. Wenn darüber hinaus die Förderung des Gottesdienstes bzw. der Verehrung Gottes als Ziel festgeschrieben ist, wird die Vereinigung zur Cofradía. Somit ist jede Cofradía immer auch eine Hermandad, während eine Hermandad nicht zwangsläufig eine Cofradía sein muss.
Anfahrt
Wir empfehlen mit dem Bus anzureisen. Vom Süden mit der Linie 110 oder 111 und in Santa Cruz in die Straßenbahn umzusteigen. Geht man an der Endhaltestelle in La Laguna in Verlängerung der Straßenbahnschienen, gelangt man in kürzester Zeit in das Zentrum und sucht sich hier einen Platz am Rande des Prozessionsweges.
Trommelwirbel
Leider ohne Sonnenschein – mit vielen Randgästen
Auf dem Wagen: Jesu Einzug in Jerusalem
– – –
Abendmahl
– – –
Alle Wagen mit wunderbarem frischem Blumenschmuck
Wieder Trommelwirbel
Die nächste Gruppe im Gleichschritt
Die Drei haben eine große Gefolgschaft
Gemessenen Schrittes ziehen sie vorbei
Nicht nur die Zuschauer hatten mit dem scharfen kalten Wind zu kämpfen
Da hatten auch die vielen Kerzen keine Chance
Viele Kinder und Jugendliche sind einbezogen
Barfuß wird das schwere Kreuz geschleppt
Auch hier ist der Kreuzträger barfuß
– – –
Wer mag sich dahinter verbergen ?
Veronica mit dem Schweisstuch
Geheimnisvoll
Die Kreuzigung
Eine Büßergruppe ?
– – –
– – –
Kommen alle Gruppen aus La Laguna ???
Selbstverständlich auch mit der hohen Geistlichkeit
Am Ende schreiten die Honoratioren der Stadt
Camino Carrasco (Teilstück)
Ifonche – Richtung Adeje – Ifonche
Jetzt, im März, bewahrheitet sich der Ausspruch einer Freundin:
„Wir gehen heute den Blumenweg“.
Wenn man keine Höhenangst hat, ist es ein wunderbar zu gehender Weg, nicht allzu anstrengend.
Wanderweg-Strecke: Hin und zurück 2 Stunden
Wir beginnen unsere Wanderung am Restaurant Dornejo. Gehen daran vorbei und biegen dann rechts in den mit „Barranco del Infierno“ gekennzeichneten Weg ab. Grüne Punkte weisen uns daraufhin, dass wir richtig sind. Diesen folgen wir solange bis wir kurz unterhalb einer weißen Gebäudeansammlung – dem Gehöft „Casa de Labranza“ auf den Hinweis „La vista“ stoßen. Wir gehen also hier nicht den Weg
weiter bergauf, sondern biegen links ab. Wir betrachten die hübschen restaurierten Häuser des Gehöftes, die als natürlichen Zaun eine Ansammlung von Opuntien haben und mit Zypressen und Zedern umgeben sind. Ein wenig hangabwärts passieren wir einen Dreschplatz und werfen schon mal vorab einen Blick in den grandiosen Barranco del Infierno. Etwas weiter stoßen wir
auf eine Hinweistafel, die uns „schlau macht“, dass wir nun geschützte Landschaft betreten und wie hoch der Kostenvoranschlag für die Wiederinstandsetzung der Region ist. Hier biegen wir in den kleinen Pfad rechts ab, der uns gleich etwas heftiger bergab führt und eine gewisse
Trittsicherheit verlangt – uns aber auch sofort mit dichtem Blumen- und Pflanzenwuchs belohnt. Zum Teil blüht noch die Baumerika, das kräftige Gelb der Gänsediesteln, das lila
des Lavendels, uralte Margaritenbüsche, graziöse Glockenblumen, Farne, Taginasten, wilde Ringelblumen und und und begleiten uns. Am besten: selber schauen – staunen – sich freuen.
Man kann sich nicht verlaufen und kann nur noch den Blick nach oben auf die massigen Felswände, nach unten auf die beeindruckende Schlucht und auf den Blütensaum werfen.
Vom Ausgangspunkt sind wir nach ca. 45 Minuten – trotz schauen und fotografieren – auf einem Bimssteinplateau angekommen. Höhlen, ufoartige Gesteinsformation und ein weiter Blick bis zur Küste belohnen uns zusätzlich zu der schönen Wanderung.
Von hier führt ein schmaler Pfad weiter leicht bergab. Aufmerksame Wanderer haben Steinmännchen errichtet, die den Weg zeigen. Ab hier sollte man schon schwindelfrei sein, denn der Pfad ist sehr schmal und linkerhand liegt der steile Abhang. Ein ganz kurzes Stück ist kritisch, die gemauerte Wasserleitung, auf der man hier gehen muß, existiert nur noch zur Hälfte, der Fels von oben ragt etwas in den Pfad und links geht’s steil abwärts.
Aber es sind nur zwei, drei Schritte, mehr nicht.
Schnell sind wir auf dem nächsten Aussichtsplateau. Vor uns ragt der „kleine Finger Gottes“ empor, unter uns liegt die Küste von Los Cristianos bis Adeje und eine phantastische Felswand befindet sich rechts von uns.
Da wir heute nur einen kleinen „Spaziergang“ machen wollten, kehren wir von hier aus um. Der Hinweg ist also auch der Rückweg.
Wir sind auch schon von hier aus bis nach Adeje gegangen.
Bei dieser Strecke gibt es aber gleich mehrere Haken:
– es kommt ein sehr kritisches Stück, die Wasserleitung ist fast ganz weggebrochen und der Fels ragt heftig in die verbleibende „Furt“
– der Weg nach Adeje ist teilweise so gut wie nicht gekennzeichnet. Das heißt also, man muß sich seinen Weg suchen.
– zudem ist es kompliziert mit den Wagen. Zeitaufwändig wenn man Autos nach Adeje setzt (beim Friedhof) und mit den anderen nach Ifonche fährt, diese müssen dann ja auch wieder geholt werden
– … es sei denn, man hat einen lieben Mitmenschen, der nicht wandert und der fährt.
Jedoch, unserer Meinung nach, lohnt der Aufwand des Abstiegs nach Adeje nicht.
Interessant zu wissen: Das Bergmassiv von Adeje gehört zusammen mit den beiden Gebirgen von Anaga und Teno zu den ältesten geologischen Formationen von Teneriffa. Fachleute erklären, dass der hier beschrieben Wanderweg mit seinem natürlichen und landschaftlichen Wert dem des Barranco del Infierno kaum nachsteht.
Restaurant: Restaurante Dornejo – Spezialität Kaninchen und unserer Meinung nach das beste Escaldón (Gofio) der Insel.
Geöffnet ab 13:00 Uhr, Donnerstags geschlossen, Tel. 922 72 5000
Anfahrt: Von der TF1 kommend und den Hinweisen „Teide“ folgend auf der TF28 bis La Camella dort beim ersten Kreisverkehr Richtung Arona/Teide (TF51). Kurz vor Escalona biegt man links Richtung Ifonche ab. Entweder beim Restaurant Dornejo parken oder kurz dahinter.