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Rund um die Montaña de los Poleos – und etwas mehr

War das schön!
Geplant war nur eine Rundwanderung um die Montaña de los Poleos, jedoch die  Strecke war uns zu kurz, so haben wir noch etwas drangehängt. Sollte dann so 2 ¾ Stunden dauern, daraus wurden dann doch etwas mehr.

Zwischenablage04Wanderwegstrecke: präzise 4 Stunden 5 Minuten, 11,6 km – ohne Apfelpause

Die GPX-Daten der Strecke als Zip-Datei zum Download

Wir parken am Parkplatz „Mirador Los Poleos“ an der TF 38 und gehen nach dem Studium der Infotafel – der Teide grüßt schon rechter Hand –  ein kurzes Stück die Straße entlang Richtung Montaña Chinyero. Es ist ein eigener Fußweg angelegt, gesichert zur Straße durch eine Leitplanke und zum Abhang hin mit einem Seil.

Dann haben Elisabeth und ich erstmal heftig gelacht: Wir waren am Einstieg zur Umrundung des Chinyero. Eine uns sehr gut bekannte Strecke.
Wir wussten zwar, dass der Einstieg zur Umrundung der Montaña Los Pelos dicht dabei ist, aber nicht, dass der Weg im ersten Stück identisch ist.
Macht nichts, immer wieder schön.
P1210912Also gingen wir ein gutes Stück – quer durch das Lavafeld – die erst vor kurzem gegangene Strecke bis zur Verzweigung  PR TF 43 Chinyero – PR TF 43,1 San José de Los Llanos 4,4 km – PR TF 43  Garachicos  12,5 km – Arenas Negras 2 km. Hier nehmen wir den links abzweigenden Weg Richtung San Jose de Los Llanos. Sehen nach kurzer Zeit rechter Hand den Berg Arenas Negras, den wir schon mehrfach umwandert haben und halten uns bei einem abgehenden ehemaligen Forstweg links.

P1210920Hier beginnt für uns Neuland, wunderschöne, bizarre Landschaft, Lavagrus gesprenkelt mit Steinen, das helle Grün der Kanarischen Kiefern, der Blick zum Teide und zum Chinyero. Das Knirschen des Lavagrus unter unseren Stiefeln läßt uns an verharschten Schnee denken, inzwischen ist die Sonne rausgekommen und wärmt, denn wir sind bei 12° C losmarschiert.P1210917
Ein Kanarischer Hahnenfuß, dessen Gelb in der Sonne wie gelackt wirkt, ist auf der Tour tatsächlich die einzige blühende Pflanze, dafür aber umso mehr Lava in allen Variationen und riesige Kanarische Kiefern.

P1210933Das Knirschen wird streckenweise durch mit Kiefernnadeln dick belegte Teilstrecken abgelöst. Kein Schritt ist mehr zu hören, wie wir überhaupt mutterseelenalleine hier wandern und lediglich gelegentlich hören wir ein zartes Vogelgezwitscher.

Schön! Hier können wir die Seele baumeln lassen.

Uns beeindrucken die Kiefern-Veteranen. Wir haben schon etliche bei der Chineryo-Umrundung gesehen, aber hier gibt es viele dieser beeindruckenden Exemplare.

Nach inzwischen 2 Stunden Gehzeit erreichen wir wieder markierte P1210945Wegstrecken und unsere mit komoot geplante Tour kann fortgesetzt werden.
Wieder Hinweisschilder „ Chinyero 0,3 km – Los Partidos 4,3 km“.
10 Minuten später sind wir wieder an der Stelle, an der wir die Durchquerung des Chinyero-Lavafeldes begonnen haben.

P1210951Gleich gegenüber sehen wir einen schmalen, sandigen, steil aufsteigenden Pfad auf die Montaña de la Cruz. Auf dem Berg waren wir noch nicht, der fehlt in unserer Sammlung der den Chinyero umgebenden Berge: Montaña del Estrecho und  Montaña de Abeque.

Nach dem Aufstieg, der kurz darauf in einen breiten Weg übergeht, der sich wie eine Spirale den Berg hinaufwindet, bleiben wir erst einmal stehen und staunen und sind ganz angetan von dem komplett anderen Blick auf Teide und P1210953Chinyero.
Und wieder ein Zeugnis, wie die Kiefern sich nach dem verheerenden Brand regenerieren.
Ein Stück weiter hoch noch ein toller Ausblick Richtung Meer, viele Hügel, Berge, die Insel La Gomera und auf den Kanal „Pista Canal de Vergara“, der sich wie ein helles Band durch die Lavalandschaft zieht.
Noch eine Spiraldrehung weiter schauen wir Richtung La Palma. Zwar ist die Insel durch die Wolken nicht so gut auszumachen, aber das Wolkenspiel ist dafür faszinierend.P1210960
Und noch eine Drehung weiter, wieder Blick auf Teide, da beschließen wir, bis zum Gipfel müssen wir uns nicht hochschrauben, wir haben ja durch unsere diversen, ungeplanten Schlenker noch eine Strecke vor uns.
Also kehren wir um, wir haben mit Blick auf La Gomera einen schmalen, steil absteigenden Pfad in dem Lavagrus entdeckt.
Entscheidung: Im Zick-Zack abwärts oder Diritissima. Wir entscheiden uns für die Diritissima: Rückenlage, Fersen einsetzen, Stöcke voraus und ab geht die Post. Wir geben uns der Illusion hin, wir nehmen eine Skiabfahrt. Muss nur von Elisabeth Abstand halten, damit ich nicht in ihrer aufgewirbelten Staubfahne „abwärtsfahre“.
Hat Spaß gemacht.

P1210966Unten empfängt uns ein gelblich getönter Weg, der sich zwischen den Kiefern dahinschlängelt.
Natürlich meckert meine Trulla, Sprecherin von komoot, wobei wir sie heute loben müssen, sie hat uns, soweit wir programmiert haben, fleißig geleitet und läßt auch jetzt nicht nach uns darauf aufmerksam zu machen, dass wir die Tour verlassen haben, logisch, dass sie sich 300 m links von uns befindet.
Dafür hüllt sich Elisabeths komoot-Sprecherin „Agatha“ heute zur Abwechslung in Schweigen.

Wir schreiten nun kräftig aus bis wir blühende Mandelbäume  und eine P1210969Lavazunge des Chinyero sehen. Da bremsen wir, wir kommen doch zu weit von unserer Tour ab. Also links hoch, ohne Weg an der Lavazunge entlang bis wir ein Steinmännchen entdecken.
Prima: wir steigen zum Lavafeld auf und queren es und die „Trulla“ ist zufrieden, noch 50 m bis zur programmierten Tour.
Wir haben den Eindruck, dass sich regelrecht ein Weg durch diese Landschaft schlängelt und auf der anderen Seite erwartet uns wieder lichter Kiefernwald.
Und was ist? Wir haben unsere Tour wieder erreicht.
P1210975Nun haben es unsere Füße gut: mit Kiefernnadeln bedeckter Pfad, viele kleine Schößlinge der Kanarischen Kiefer und, Dank den lieben Vorwanderern: viele, viele Steinmännchen, die den Weg entlang kennzeichnen sowie wieder viele, beeindruckende Riesenexemplare der Kanarischen Kiefer.
Wir kommen genau wieder an der TF 38 aus und nur noch ein kurzes Stück zurück zum Wagen.

Anfang und Ende: Blick auf den Teide um 10:39 und um 14:42 Uhr

Fazit:
Wir sind uns einig:
Das war eine wunderschöne Tour, eine Strecke, wie wir sie so noch nie gegangen sind!

Sieht man von unseren ungeplanten Sperenzchen ab, ist es auch keine sehr anstrengende Tour.
Jedoch wie wir sie gegangen sind haben unsere Füße zum Teil eine Dauermassage bekommen und unser Orientierungssinn war gefragt.

Anfahrt vom Süden:
Durch das neue Teilstück der Autobahn TF 1 gelangt man schnell bis zur P1210994Abfahrt  Chio, hier dann erst 1km auf die TF 82, links auf die TF 38, den Abzweig Richtung Teide nehmen und 13 km hochfahren bis  „Mirador de los Poleos.“
Wunderschön der mit Hornklee gesäumte Straßenrand.

Impressionen

CAMINO REAL del SUR (9)

Camino Real del Sur
9. und letzte Etappe
Santiago del Teide – Tejina

Froh! Glücklich! Zufrieden!
Wir haben den langen Camino Real del Sur von Candelaria bis Santiago del Teide  – 127 km-  in 9 Teilstrecken geschafft!

Track02Wanderwegstrecke heute: 16 km rund 6 Stunden inclusive 10 Minuten Apfelpause

Für GPS-Freunde hier die GPX-Daten als Zip-Datei

Um 9:50 Uhr besteigen wir am Busbahnhof Costa Adeje den Bus 460 und um 11 Uhr verlassen wir ihn an der Kirche in Santiago del Teide.P1210730a
Natürlich fotografiere ich – zum wievielten Male? die Kirche „Iglesia de San Fernando Rey“ aus dem 17 Jahrhundert mit der Besonderheit eines Balkons, das Rathaus und den Guanchen-König „Mencey Adjona“.
Selbstverständlich darf auch ein kurzer Besuch im Tourist-Infobüro nicht fehlen, aber es gibt keine neuen Wanderpläne und vom Camino Real del Sur erst recht nicht.

Also los:

P1210742Erst machen wir noch einen kurzen Schwenk am Rathaus und Kinderspielplatz vorbei, um die volle Pracht der Mandelblüte zu bestaunen. (Wussten wir von unserer Tour am 10.2.2015)

Nun aber wird es ernst:
Wir folgen wieder den GPS-Daten von Franciscus Fariña: Spazieren die Avenida de la Iglesia,  die „Kirch-Allee“ durch den Ort entlang. Sind neugierig, ob es noch den Mercado de la Agricultor, den Bauernmarkt,  gibt: Nein, hierP1210747a gibt es nun eine Tourist-Information mit Darstellung des Chinyero-Ausbruchs etc. Die Damen sind sehr freundlich und hilfsbereit, aber wo der Camino Real del Sur genau verläuft, wissen sie auch nicht.
Wir bekommen aber den Hinweis, dass es in Arguayo eine Ausschilderung Richtung Chio gibt.

Wir verlasssen den Ort auf der TF 82 um kurz darauf links auf die Straße TF 375 Richtung Guía de Isora, Los Cristianos und Teide abzubiegen. Nur ein kurzes Stück gehen wir auf dieser Straße und können dann rechts abzweigen. P1210762Ein Margeritenfeld empfängt uns und wir stapfen über Vulkangestein, geziert von Unmengen Aeonien. Links grüßt die Montaña Bilma und der Teide. Schon nach 10 Minuten unterwandern wir durch einen Tunnel die TF 375 und der Weg führt uns im Bogen Richtung Autobahn, die wir jedoch rechts liegen lassen und esP1210787 beginnt unser Aufstieg auf die Montaña de Arguayo. Schon sehen wir das Meer, die Inseln La Gomera und  ein Stück von La Palma. Dazu ringsum Berge, unter uns die Örtchen El Molledo, El Retamar und Tamaimo  (alles schon durchwandert).
Und: Wir wandern auf original Camino-Real-Pflaster. Dem haben wir bei früheren Wanderungen nicht die Beachtung geschenkt wie heute.

Dass wir von unserer bisherigen Wanderrichtung von Ost nach West heute abgewichen sind hat einen Grund: Wir finden es grandios wenn man auf einen Blick das Meer und die Berge vor sich hat, zudem wissen wir, dass uns wohl heute zum Schluss wieder die Carretera General TF 82 erwartet und so wollten wir nicht starten.

Bis hier oben hat sich auch noch ein in voller Blüte stehender Mandelbaum angesiedelt und locker steigen wir weiter auf.
Oben angekommen, die Kurve genommen und wir blicken auf Arguayo.
Schnell sind wir abgestiegen und haben heute mal wieder das Glück, dass das Töpfermuseum geöffnet ist.P1210800
Ein Besuch lohnt sich immer, denn man kann sich schlau machen, wofür die die immer noch ohne Scheibe getöpferten Behältnisse für die unterschiedlichste Nutzung gebraucht wurden.

Es freut uns auch heute wieder, dass man den fleißigen Töpferinnen ein Denkmal gesetzt hat und ihre Namen auf einer Bronzetafel verewigt hat.

Gleich gegenüber des Museums sehen wir den von den Damen in der Info-Stelle in Santiago del Teide angekündigten Hinweis „El Chio“. Erst folgen P1210822wir diesem auch, dies beschert uns den Vorteil, dass wir an einem ehemaligen Waschplatz vorbeikommen, den wir sonst noch nie gesehen haben. Jedoch stellen wir nach kurzer Zeit fest, nein, dieser Weg ist nicht mit dem von uns nachzuvollziehenden Camino Real del Sur identisch.
Als folgen wir wieder den Hinweisen auf Komoot.

Wer jedoch nicht den Ehrgeiz hat, den Originalweg nachzuvollziehen, der ist besser dran, dem Hinweis „Chio“ zu folgen. Am 27.11.2007 von uns begangen. Dann kommt man auch noch an einem alten Backofen und einer Weinpresse vorbei.

Wir müssen dagegen durch den Ort, kein Problem, Aufstieg zum Kirchplatz, den Friedhof sehen wir links oben,  dann aber ein langes Stück Straße, bei km 5 erreichen wir die TF 375. Vorbei an einer Gedenkstätte und einem großen Mandelbaumfeld, leider fast alle eingegangen, können wir nach einer halben Stunde die Straße verlassen. Wir haben Glück: Es ist Mittagszeit und vielleicht zieht ja auch die Autobahn den Verkehr ab,  zumindest befahren jetzt nur wenige Wagen die Strecke. Wir steigen über die Leitplanke und sind wieder auf einem Wanderweg.P1210835a
Gleich zu Beginn bestaunen wir, wie die Natur sich zu helfen weiß: Aus umgestürzten Baumstämmen sprießen neue Schösslinge.

Wir können unser Glück kaum fassen: Camino Real Pflasterung gesäumt von üppig blühendem Hornklee. Wieder passieren wir gleich zwei Gedenkkreuze und um 14:15 Uhr erreichen wir den „Hinterhof“ von Chio und gehen nun auf Asphaltstraße.
Durch die Straße Evora Franquís erreichen wir die Kirche „San Juan Bautista“. Da in der Kirche gearbeitet wird, haben wir die Möglichkeit sie zu besichtigen.

Von hier hat man wieder einen wunderbaren Blick auf La Gomera.P1210860
Insgesamt strahlend blauer Himmel, lediglich über dem Meer ein paar Fotografierwölkchen. Was haben wir für ein Glück mit dem Wetter.

Die Straße Virgen del la Paz führt uns weiter auf unserer Wanderung . Eine Infotafel erklärt unter anderem woher der Name „Chio“ kommen könnte: Es ist der syrische Name für den Mastixbaum.
An der erwähnten künstlichen Quelle sind wir leider wohl unbemerkt vorbeigelaufen.

Ha, wir sind zufrieden: Wieder wandern wir auf Originalpflasterung.

Um 15:15 Uhr erreichen wir die Tf 38 bei dem Hinweisschild „Guía de Isora Centro histórico“ bei km 36, der wir aber nur ein kurzes Stück folgen müssen, rechts geht es dann, überraschend, wieder auf Camino-Real-Weg quasi durch den Hinterhof von Guía de Isora in den Ort.
P1210870aGleich zu Beginn sind wir von einem schönen Haus mit wuchtigen Kandelaber-Wolfsmilch-Gewächsen ganz angetan.
Die mit Palmen gesäumte Avenida de la Constitución schreiten wir ab, links grüßt der Teide, heute immer wieder, und Elisabeth macht eine Weinpresse aus, vorbei geht es an historischen Bauten, leider etwas heruntergekommen, an Kirche und Rathaus führt uns die Strecke entlang.
Den Kultur-Trakt des Rathauses  besichtigen wir und uns gefällt die Dekoration im Eingang.

In der Straße „Calle Las Britas“ müssen wir die Entscheidung treffen: Hören wir hier auf, ist Schluss mit dem Camino Real del Sur, dann fehlt uns das Stück bis Tejina, in diesem Ort hörten wir vergangene Woche auf, oder weitergehen.
Inzwischen sind wir immerhin schon   4 ¾ Stunden unterwegs.

Da alles so stimmig ist, unsere Kondition noch sehr gut, entscheiden wir: Wir gehen weiter.

Also erst mal wieder aufsteigen durch Guía de Isora, mal fragen wo der Weg nach Tejina ist, da Elisabeth nur bis Guia de Isora geplant hat und meine Trulla heute sich weitestgehend in Schweigen hüllt.

Oh Wunder: Es gibt Schilder, zwar nicht dahin wo wir wollen, sondern nach Jable und Boca Tauce, aber immerhin. Der Weg ist gut angelegt, markiert und meine Trulla hat die Sprache wiedergefunden und leitet uns.

Rauf – quer – runter wieder bis zur TF 82 in der Kurve, in der sich die Skulptur befindet, um gleich wieder links aufzusteigen. Davor scheuen wir uns, da wir diese Strecke schon mal runtergekommen sind. Jedoch die heutige Wanderung ist gnädig mit uns, wir können nach einem fünfzehn minütigen Aufstieg durch einen Wermut gesäumten Pfad zur Ansiedlung El Pozo  queren.
P1210895aAn der Plaza del Pozo  die Eremita San Juan – geschlossen – und nach etwas Herumirren und Fragen steigen wir auf der Callejon Malpaso – ich übersetze mal „Schlechter Durchgang“ – wieder zur TF 82 ab.
Jetzt ist es aber genug. Wir gehen vielleicht 15 Minuten auf der jetzt viel befahrenen Straße und werden angehupt und es  schüttelt uns.
An einer Bushaltestelle, Abzweig nach Acojeja rufen wir meinen lieben Mann an: „Bitte hole uns! Es reicht uns. Die letzten 2 km bis Tejina schenken wir uns.“

 

Impressionen der letzten Etappe

Camino Real Wegbeschaffenheit

Töpfermuseum Arguayo

Fazit:
Wir haben genug vom Camino Real del Sur und sind zufrieden, was wir geschafft haben, vor allem wenn man bedenkt, unter welchen Bedingungen wir ihn abgewandert sind.
Mit dem Wetter haben wir unwahrscheinliches Glück gehabt, es war einfach super.
Die Wege, wenn man sie denn teilweise so benennen kann, waren äußerst unterschiedlich, von gut auszumachen und ausgebaut bis gar nicht vorhanden, durch Gestrüpp – sehr schmerzhaft.

Hertzlichen Dank an Francisco Fariña. Ohne seine GPS-Daten wäre die Realisierung sicher nicht möglich gewesen.

Wenn man uns fragen würde „würdet ihr ihn noch einmal gehen“, wäre unsere Antwort ganz sicher: NEIN!
Wenn man uns fragen würde:„lohnt er sich“, würden wir sagen: JEIN!
– Die Landschaft ist  – sieht man vom ersten Stück von Candelaria bis Güimar     ab – grandios.
– Wir bekamen einen guten Eindruck über das landwirtschaftliche Leben auf     Teneriffa, fern ab vom Tourismus
– Wir haben Ecken kennen gelernt, die man normalerweise nicht sieht
– Wir haben den größten Respekt vor den Menschen bekommen, die diese     Wege damals zu Fuß ihre Pferde, Kamele, Ochsen oder Eseln, beladen mit Ware, führten und das zum Broterwerb.

Welche Strecke wir mit guten Gewissen empfehlen können ist die 2. Etappe von Güimar bis Fasnia.
Sie ist sehr gut ausgeschildert und bietet alles das was ich oben ausgeführt habe.

Komplett-Track

Wanderung von Weiler zu Weiler

Chío – Chiguergue – Aripe – Chirche – El Jaral –  Guía de Isora

Mit der heutigen Wanderung steigen wir in unsere Wandersaison 2014/2015 – ohne Besuch – gleich mit einem Experiment ein:

Die Gemeinde Guía de Isora hat einen neuen Wanderführer herausgegeben, den wir uns im Touristbüro in Alcalá geholt haben.

Hier werden 10 Touren  vorgestellt, teils kürzer, teils länger.

Elisabeth und ich haben uns eine Kombination von 4 angebotenen Touren –  mit  Abweichungen –  zusammengestellt:
Nr. 5: Von Chío – Chiguergue = Camino Cabezo de Vaca = 2,72 km, Dauer 45 Minuten
Nr. 8: Chiguergue –  Aripe = Camino La Cañada = 1,9 km, Dauer 50 Minuten
Nr. 2: Aripe – Chirche = Camino La Campana  = 3 km, Dauer 1:30 Uhr
Chirche – El Jaral = eigenmächtig, nach Intuition Dauer= knapp 2 Stunden
Nr. 3: El Jaral – bis kurz vor Guía de Isora =  Camino Maderos Abajo = 1,6 km, Dauer: 40 Minuten

Unsere Wanderwegstrecke mit iPhone aufgezeichnet: 4:19 Std. – 13,9km – 520m auf – 680m ab

Verlauf

Verlauf

Unsere Strecke

Unsere Strecke

 

 

 

 

 

 

Wir nehmen wieder den Bus 460 um 9:35 Uhr vom Busbahnhof Playa de Las Americas.
Wir sind dem Busfahrer wohl schon so vertraut, dass er uns mit Küsschen  links – Küsschen rechts auf die Wange begrüßt und uns auf Befragen mitteilt, wir sollen an der ersten Haltestelle in Chío aussteigen, um dann dort mit der Wanderung zu beginnen.

1. Info-Tafel

1. Info-Tafel

So starten wir auch um 10:15 Uhr. Einige wenige Schritte zurück und gleich links abbiegen.
Die erste Infotafel klärt uns hier bereits darüber auf, was uns erwartet.

Kurz oberhalb sehen wir das gelbgestrichene Gebäude des alten Friedhofes von Chío den wir besichtigen.

Teils auf Asphalt, teils auf Beton oder Geröll und Sand steigen wir aufwärts durch landwirtschaftlich genutzte Flächen , vorbei an den diversen Wasserleitungsrohren, der Weg ist gesäumt von Mauern und wir sind bereits um 11 Uhr im Weiler Chiguergue.

Auch hier wieder eine Infotafel.
Diese Tafeln zeigen das Wanderwegenetz auf und den Standort. In drei Sprachen – spanisch – englisch – deutsch – wird auf die ethnographischen Besonderheiten, wie Dreschplätze, Brot-Backöfen etc. aufmerksam gemacht – zudem erfolgt eine Wegbeschreibung:

Jedoch die Wege selbst sind in keiner Weise gekennzeichnet.

Auf der Straße „Tinguaro“ wandern wir an einigen sehenswerten und skurilen Häusern vorbei und gelangen auf der Fahrstraße an die nächste Infotafel.
Aus dem Weiler Chiguergue heraus begleiten uns links wie rechts des Weges die Weinreben, landwirtschaftlich genutzte Flächen, Obstbäume und witzige Zaunverzierungen.

Ein großes Areal wird wieder für die landwirtschaftliche Nutzung aufbereitet, neue Mauern erstellt.

Kurz darauf zweigt links der mit niedrigen Mauern gesäumte Pfad nach Chirche ab, den wir diesmal nicht nehmen,  da  wir den bereits am 17. Januar 2013 von Chiguergue nach Chirche und retour gegangen sind.
Wir wählen hier die Variante: Wandern auf der so gut wie nicht befahrenen Straße in einer halben Stunde nach Aripe zum Kirchplatz. Hier klärt uns die Infotafel auf, dass der Weiler Aripe wegen seiner historischen Vergangenheit 2008 zum Weltkulturerbe deklariert wurde.

In 10 Minuten sind wir unten auf der Straße (Camino Nuevo), die von Guía de Isora nach Chirche führt. Wir passieren einen  gut gepflegten Dreschplatz. Die Strecke ist uns  vom Mandelfest her bekannt.
Hier wird am letzten Oktober-Wochenende vorgeführt, wie früher die Mandelernte stattgefunden hat. Zugleich gibt es einen Markt mit den damit hergestellten Spezereien.

Auch hier gibt es wieder eine Infotafel. Daran hat die Gemeinde Guía de Isora nicht gespart.

Wir gehen ein Stück auf dem vorgegebenen Weg Richtung Guía de Isora, vorbei an einem witzig gestaltetem Fussball-Vereinshaus,  steigen dann jedoch – hier gibt es  einen Wegweiser der den Weg nach  Guía de Isora mit 1,7 km (beschrieben am 08.01.2010)  und nach Chirche mit 1,2 km anzeigt – bei dem schönen, rot-gestrichenen Haus gehen wir aufwärts auf dem Wanderweg PR TF 70 nach Chirche.
Vorbei geht es an Dreschplätzen, Zisternen und Wasserleitungen: modern und hässlich als Plastik-oder Metall-Rohre und schöne alte, gemauert offen und gedeckt –  steigen wir auf bekanntem Pfad aufwärts, linker Hand unter uns der Beginn von Chirche.

Kaum eine halbe Stunde sind wir gegangen, erreichen wir den nächsten Hinweis: noch  0,2 km nach Chirche.

Hier zweigen wir nun rechts, rein intuitiv, auf einem Geröllweg ab. Keine Kennzeichen, kein Hinweis, nichts.
Aber: nach 5 Minuten Gehzeit: Ein Steinmännchen mit Blick auf einen Dreschplatz.

Hier muss ich einfügen:

Elisabeth hat über die Internetanwendung „Komoot“ die verschiedenen Streckenabschnitte in ihr iPhone eingegeben.
„Agathe“, die von Elisabeth so titulierte Sprecherin treiben wir zur Verzweiflung, da wir von den von ihr vorgesehenen Strecken öfter abweichen. Energisch fordert sie uns immer wieder auf, umzukehren.
Als alles nichts nutzt gibt sie klein bei und verkündet uns dann „Route wurde angepasst !“  Ha, wer sagt’s denn!

Die kanarische Kiefer taucht immer häufiger auf, der Blick geht auf landwirtschaftliche genutzte Flächen und viel, viel Geröll.
Es lässt sich zwar nirgends ein Hinweis ausmachen, dass wir uns auf dem Weg nach El Jaral befinden, jedoch es gibt

Angelegte Tritte

Angelegte Tritte

immer wieder Steinmännchen, die von umsichtigen, fleißigen Wanderern oder Offiziellen errichtet wurden. Sie leiten  gut. Zudem haben wir den Eindruck, dass der Weg wohl erst vor kurzem präpariert wurde, denn regelrechte Stufen aus Steinplatten sind aufgebaut.
Einen  Barranco gehen wir runter, auf der anderen Seite der Schlucht wieder hinauf. Der Blick geht zur Küste, Guía de Isora und hoch zu den Bergen der Cañadas.

Wuchtige, imposante Felsformationen ziehen unsere Aufmerksamkeit auf sich.

Wir wähnen uns El Jaral schon ganz nah. Haben aber den nächsten Barranco noch nicht im Blick. Der ist nicht ohne! Es geht steil hinunter und – oh Wunder – er lässt sich gut aufwärts gehen. Erst ein steiler Anstieg, dann aber entlang des gesamten Felsmassives fast eben. Es gibt einige wenige Stellen, da müssen wir uns mit den Händen an Felsnasen festhalten, um sie zu überwinden. Es ist also Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und gutes Schuhwerk Bedingung !

Oben angekommen gehen wir erst einige Schritte nach rechts um ein verfallenes Haus und einen gut erhaltenen Brot-Backofen zu bewundern.
Dann gehen wir zurück zum Ausgangspunkt und links hoch. Zwei Kreuze haben wir im Blickfeld hoch oben und sehen wir bereits El Jaral, das wir nun bequem erreichen.
Bis hierher –  von dem Wegweiser 0,2 km nach Chirche – haben wir 1 Stunde 50 Minuten gebraucht.

Und, was soll ich sagen? Wieder eine Infotafel. Sie erklärt zwar genau wie es weiter geht nach Guía de Isora, aber woooo?

Wir gehen links in den Ort, finden in der nächsten Kurve 3 weitere Infotafeln aber keinen Wegweiser.

Wir klopfen an einem Haus und bekommen freundlich den Weg gezeigt.

Am Schulhaus „Las Escuelas“ rechts die Straße runter, vorbei an Solar-betriebenen Straßenlampen bis zu der Mülltonnenansammlung an der Straße bei einem Strommasten. Hier rechts ab auf den Betonweg und einige Meter tiefer, noch vor den mit Beton gefüllten Tonnen links weg.
Eine gedeckte, gemauerte Wasserleitung begleitet uns linker Hand und durch Gestrüpp geht es abwärts.

Hier sind wir „Agathe“ ausgesprochen dankbar. Wir gehen strammen Schrittes, erzählen und achten nicht besonders auf Steinmännchen.
Plötzlich wird „Agathe“ energisch: „Scharf rechts“!
Wo? Hätten wir übersehen: Auf der Straße ein blass-roter Pfeil nach rechts und zwei kleine Steinmännchen markieren den Einstieg in den Pfad.

Schlusspunkt

Schlusspunkt

Dank dieses Hinweises sind wir in 35 Minuten unten an der mit einer Skulptur verzierten Kurve vor Guía de Isora.

Da wir inzwischen Kontakt mit meinem lieben Mann hatten, der als Taxi „IrmEli“ unterwegs und bereits in Los Menores ist, haben wir nur eine kurze Wartezeit.

Möchte man jedoch mit dem Bus von Guía de Isora zurückfahren, dann muss man von hier noch einmal aufsteigen, um dann wieder abzusteigen  – will man nicht an der stark befahrenen Straße gehen.

Fazit:
Eine interessante, kurzweilige Tour, die man je nach Kondition und Belieben länger oder kürzer gestalten kann.
Wir haben auf alle Fälle vor, nochmal oberhalb von Chirche nach El Jaral zu gehen oder auch umgekehrt oder aber hin und retour.
Schau‘ ma mal!
Vamos a ver!

 

Biuldergalerie

Rundweg beim Grillplatz Chio

Die heutige zweistündige Wanderung ist gerade recht, um sich den entsprechenden Hunger für das anschließende Picnic / Grillen zu holen.
Und wir haben richtig Spaß, dass wir ohne irgendein Hinweiszeichen, rein aus dem Gefühl heraus, einen schönen Rundweg ausfindig gemacht haben.

Rund-Wander-Wegstrecke: 2 Stunden
Wir starten beim Grillplatz (Zona Recreativa de Chio) an der TF 38. Gleich unterhalb des Parkplatzes führt ein breiter Forstweg den Hang hinab. Dem folgen wir, sehen linker Hand die diversen Grillplätze und Tische mit Bänken, etwas oberhalb das gelb gestrichene Toilettenhäuschen und marschieren munter dahin. Wir kommen an dem unterhalb liegenden Campingplatz vorbei, kein Mensch hat sich hierher verirrt und bestaunen eine Mutation an einer kanarischen Pinie. Wie ein großer Ball hängt eine Kiefernkugel im Geäst. Diese Stelle merken wir uns, denn hier kommen wir bei unserem Rundweg wieder aus.
Verlaufen gibt es nicht, denn der schöne Forstweg führt breit und gut zu gehen immer weiter bergab.
Wie wir von zwei Angestellten des „Medioambiente“ erfahren haben, führt dieser Weg bis zum Restaurant „Estrella“ an der TF 38. Allerdings haben wir versäumt zu fragen, wie lange man bis dahin geht.
Nach ca. 1 Stunde – gemächlichen Wanderns – kommen wir an den Scheidepunkt.
Der Forstweg führt weiter bergab, links geht ebenfalls ein etwas ansteigender Forstweg ab und wir entscheiden uns, das Wagnis einzugehen, und nehmen den rechts abgehenden Weg. Er führt an einer stark verbrannten kanarischen Pinie, die die typische Ausbuchtung für die Harzgewinnung hat und einem dicken Steinmännchen auf einen beiderseits mit dicken Lavasteinen abgegrenzten Weg bergauf.
Diesem Weg folgen wir und gelangen nach ca. einer halben Stunde auf eine weite Fläche. Wir überqueren diese, gehen an einer Kieferngruppe, sprich kanarischen Piniengruppe, von 4 stark angekokelten Kiefern und einem kleinen Steinmännchen davor vorbei und weiter geht es leicht aufwärts und wir sehen wieder den mit Felsbrocken gesäumten Pfad.
Setzen die „Lava-Rahmen“ mal aus, können wir uns gut an großen Steinmännchen orientieren. Also kein Problem, den Weg zu finden.
Rein gefühlsmäßig sind wir uns sicher, dass wir zumindest in Nähe des Grillplatzes auskommen. Welche Freude! Nach ca. 1 Stunde Aufstieg kommen wir wieder an der kanarischen Pinie mit dem mutierten Kiefernball aus!
Damit sind wir wieder auf dem Forstweg, der uns in 10 Minuten zum Grillplatz zurückführt. Hier können wir nun unsere Wanderung mit einem wohlverdienten Picnic – mit oder auch ohne Grillen – feiern.

Anfahrt:

Von Los Cristianos kommend auf der Autobahn TF-1 bis zum Ende der Autobahn, beim Kreisel weiter auf der TF-82 bis Chio, hier biegen wir rechts ab auf die TF-38 Richtung El Teide. Etwa bei km 11 finden wir rechts an der Straße den Hinweis auf die Einfahrt zur „Zona Recreativa Chio“. Dort gibt es reichlich Parkgelegenheit.

Besonderheit:

Harzgewinnung aus den kanarischen Kiefern (Pinus canariensis). Die Harzproduktion wurde früher in dieser Gegend recht rege betrieben. Heute findet dies nicht mehr statt. Zur Gewinnung des Harzes ritzte man eine senkrechte Rinne in den Baumstamm und verlängerte diese alle 4 oder 5 Tage, bis man auf das Kienholz stieß. Hier wurde dann waagerecht ein Blechstück angebracht, über welches das Harz vom Stamm weg direkt in den Harztopf tropfte. Da die Wärme den Harzfluss begünstigte, findet man die Harzrinnen meist an der Westseite der Kiefern. Durch Destillation des Harzes wurde Terpentinöl, Kolophonium oder Holzpech gewonnen. Diese Stoffe dienten zum Dichten der Schiffe und zur Herstellung eines Heilöls, des sogenannten „Miera“.

Nachtrag:

Dieter Moesgaard, der einen Kommentar zu dieser Wanderung geschrieben hat, hat auch einige sehr schöne Fotos zur Verfügung gestellt.

Volcán del Chinyero

Die sehr gemächliche Tour – mit kaum Höhenunterschied – führt uns in einer interessanten Rundwanderung um den Zeugen der letzten vulkanischen Eruption auf der Insel Teneriffa im November 1909. Zur Zeit lohnt sie – trotz der Folgen des verheerenden Brandes im Juli/August des vergangenen Jahres – ganz besonders: Gleich zu Beginn finden wir mit blühenden Affodill übersäte Hänge.
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