8. bis 13. März 2006

Wir, vier Wanderfreundinnen, hatten wir beschlossen, eine Woche von Teneriffa aus – wo wir regelmäßig wandern – „Wander-und Entdeckungsurlaub“ auf der Nachbarinsel El Hierro zu machen. Dies haben wir dann auch in die Tat umgesetzt.

Auf einer Grundfläche von nur 278 km erhebt sich die mit Vulkanen übersäte Insel bis zu 1500 m hoch. Ihre zerklüfteten Steilwände ragen an vielen Stellen fast senkrecht empor. Mit rund 9000 Einwohnern ist El Hierro auch nicht gerade überbevölkert. El Hierro ist in drei Hauptphasen vulkanischer Aktivität entstanden: einer älteren im Pliozän, dem letzten Zeitabschnitt des Tertiär, einer mittleren im Holzän, der letzten Phase des Quartär, und einer jüngeren, die bis ins 1. Jahr-tausend n. Chr. andauerte.

Wie wurde El Hierro entdeckt?
Die Welt der Antike verlor sich im Ozean westlich von Gibraltar, dort begann das große Unbekannte, das Reich der Götter und der Schatten. Doch muß es schon in grauer Vorzeit tollkühne Seefahrer gegeben haben, die sich dorthin vorwagten und entgegen allen Befürchtungen nicht mit Schiff und Mann und
Maus vom Erdenrand herunterfielen wie allabendlich die Sonne. Sie müssen wohlbehalten zurückgekehrt sein und von sonnigen Inseln dort draußen berichtet haben, die ihnen wie das Paradies erschienen.
Die erste Spur legte der griechische Dichter Homer in seiner „Odyssee“ (etwa 8. Jahrhundert v. Chr.) – Auch andere griechische und römische Gelehrte versuchten die Lage der glücklichen Inseln zu orten.

Die erste Reise mit dauerhaften Folgen für die Geschichte des Archipels unternahm 1312 der Genueser Kaufmann Lancelotto Malocello, welcher der Insel Lanzarote, auf der er einige Jahre verbrachte, seinen Vornamen vererbte. Neugierig geworden, schickte wenig später der portugiesische König Alfonso IV. eine Expedition südwärts. Die Portugiesen legten auf mehreren Inseln an und brachten ihrem König schließlich neben einem ausführlichen Bericht, in dem auch El Hierro zum ersten Mal erwähnt wurde, einige verschleppte Ureinwohner als lebende Anschauungsstücke mit.
Als die Spanier im 15. Jahrhundert die Inseln eroberten, trafen sie dort auf eine intakte steinzeitliche Kultur, nach außen völlig abgeschlossen und sogar von Insel zu Insel verschieden.
Wann die ersten Siedler auf den Inseln landeten und woher sie kamen, lässt sich nicht eindeutig nachvollziehen.
El Hierros Besiedlung fand erst nach dem 5. Jahrhundet v. Chr. statt. Möglicherweise sind die ersten Hierreños, die sich Bimbaches nannten, zufällig auf der Insel gestrandet und saßen dann dort fest.

Auf den Kanaren einzigartig ist die weite, oft nebelverhangene Hochebene mit ihren im Winter saftgrünen, im Frühling blumenübersäten Weiden. Von hier bis zu den Lavahängen des Südens erstreckt sich einer der schönsten Pinienwälder des Archipels. Krass ist der Gegensatz vom feuchten Grün des
Inselnordens zur schwarzen Lavawüste des Südens, auf welche die Sonne brennt.
„El Hierro, die kleinste der Kanaren Inseln, ist kein Ort für sonnen- und erlebnishungrige Badeurlauber, aber ein Paradies für Wanderer und Naturfreunde, die El Hierros sehr beschaulichen Lebensrhythmus zu schätzen wissen.“

Diese Aussage aus dem Reiseführer können wir Vier voll und ganz bestätigen.

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