Archiv für März 2018

La Pascua Florida in Guía de Isora

La Pascua Florida
in
Guía de Isora

von Gründonnerstag, 29. März bis Ostersonntag 1. April 2018

Plakate, Transparente, Fahnen, Wimpel machen darauf aufmerksam.

Es ist wieder so weit!
Auf! Auf! Nach Guía de Isora!
Die blumenreichen Kunstwerke sind sehenswert!

Zum 10. Mal finden diese beachtenswerten Installationen statt.

Der Kreuzweg wird in 20 Stationen – in künstlerischer Freiheit – von Blumenkünstlern nachgebildet.

2016 haben wir zum 1. Mal davon gehört und waren begeistert.
(Einzelheiten darüber kann man hier nachlesen und die damaligen Kunstwerke betrachten.)

In diesem Jahr gibt es noch Besonderheiten:

Wir hatten das Glück, dass wir gerade gegen 12 Uhr auf dem Kirchplatz ankamen als die Gruppe Capilla Nivariense ein Requiem im spanischen Barockstil zu Gehör brachte.

Die zweite „Attraktion“ ist, dass am Passionsweg liegende Geschäfte in ihren Schaufenstern Skulpturen oder Gemälde von Künstlern ausstellen.

Ungemein wohltuend ist, dass der gesamte Rundweg von Autos „befreit“ ist, weder parkende – geschweige denn – durchfahrende Wagen stören.

Will man allerdings Fotos möglichst ohne Personen machen, so ist etwas Geduld angebracht, denn viele Gruppen, Familien wollen mit den Kunstwerken abgelichtet werden.

Aber dann hat man eben genügend Zeit sich die Einzelheiten genau anzusehen.

Ich kann nur raten: Nichts wie hin nach Guía de Isora.

Der Spaziergang durch den historischen Stadtteil ist es wert.

Impressionen

„DIE ABWESENDE ANWESENHEIT“

Die abwende Anwesenheit ist eine Metapher der Beziehung zwischen Körper und Seele. Es handelt sich um den Grenzbereich zwischen dem Materiellen und dem Imateriellen, dem glorreichen und dem erdgebundenen Körper …. von der Wiederauferstehung als Symbol der Transzendenz.

„GLÜCKSELIGKEITEN“

Blau  –  Zeit der Reue, ein Innehalten

Rot   –  Zeit der Leidenschaft, die Erinnerung an einen Liebesakt

Grün  –  Zeit der Hoffnung, die Hoffnung darauf, der Bessere zu sein

„GRABESSTILLE“

Friedlichkeit, Ruhe, die Starrheit des reglosen Körpers, der in der Grabesstille Ruht.

 

„LICHTERKREUZWEG“

Weißes, reines, strahlendes Licht ….. in der Verklärung des Herrn im Kreuzweg …. JESUS CHRISTUS IST DAS LICHT

 

„UND PILATUS WUSCH SICH DIE HÄNDE“

Als aber Pilatus sah, dass er nichts erreichte, sondern dass das Getümmel immer größer wurde, nahm er Wasser und wusch sich die Hände vbor dem Volk und sagte:“Ich bin unschuldig an seinem Blut. Das ist Eure Sache.“

 

„GRABESSTILLE“

Entbehrung, Unsicherheit, Flucht, Mangel an Mut und Angst führen dazu, dass ein Mensch feige wird, der auch seinen besten Freund verraten würde. Jedweser Stein kann zerbrechen.

„FESSELN“

Fessele mich, oh Herr, mit dem Reinheitsgürtel

„DU WEINST IN DEINER EINSAMKEIT“

Ein Vorbild um die schlimmsten Momente des Lebens zu überwinden. Ein Vorbild der Stärke, dass sich Ihr nichts in den Weg stellt, ein Vorbild, um mit allen zu können, auf das man trifft, das ist Unsere liebe Frau von der Einsamkeit, die auf ihre Weise entmutigt weint.

 

„TOD UND LEBEN“

Das Symbnol des Kreuzes, Erinnerung an die Aufopferung und den Tod, Kontinent des Wassers, des Wassers des Lebens.

 

„UND DER HAHN SCHRIE ….“

Nach den Evangelien sagte Christus, dass der Hahn schreien würde, wenn Petrus ihn dreimal verneinen wird, um sein Leben zu retten, das ist ein Symboil der Passion und ein Ruf der Natur. Was diesen wilden Ruf inspiriert ist, dass er uns aufwecken will am Morgen eines Lebens, durch das wir immer schlafwandelnder gehen, um dann mit Leidenschaft unsere eigenen kleinen Revolutionen ausleben zu können.

 

„DAS EWIGE PROCEDERE“

Eine der populärsten Veranstaltungen mit der größten Anziehungskraft sind die Prozessionen. Der Name dieses religiösen Marsches oder Zuges kommt aus dem Lateinischen: procedere, was soviel bedeutet wie voranschreiten.

Mit dieser Bedeutung hat man eine Route mit Blumen entworfen, auf der man Jesus Christus überall antrifft, mit dem roten Weg als Metapher für die Prozessionsstreckenführung der Bruderschaften von deren Sitz bis zur Kathedrale.

Die roten Blumen dienen als Symbol für das Opfer und das vergossene Blut Jesu Christi und die Erlösung der Menschen, aber auch für das Feuer, die Leidenschaft, die Dankbarkeit und die ewige Liebe.

 

„DAS LETZTE ABENDMAHL“

Inspiriert an Metallreliefen des letzten Abendmahls, wie sie in einigen Esszimmern zur Schau gestellt werden.

 

„KAJAPHAS“

Der jüdische Hoherpriester und einer der Verantwortlichen an der Todesstrafe an Jesus Christus.

„Aber einer von ihnen, Kajaphas, der in jenem Jahr Hoherpriester war, sagte zu ihnen: Ihr wißt nicht, ihr denkt auch nicht daran, dass es besser für euch ist, wenn ein Mensch für das Volk stirbt, als wenn das ganze Volk umkommt.“ (Evangelium nach Johannes)

Ohne es zu wissen, prophezeite er, dass Jesus Christus für uns alle sterben wird.

 

„DAS HAAR MARIA MAGDALENAS“

Maria Magdalena, abgebildet mit langem offenen Haar, Symbol für ihr früheres sündhaftes Leben, hält ein kleines Salbengefäß in ihrer rechten Hand.

 

„DER BEGINN DES KREUZWEGES“

Die Verzweiflung ist über Jesus hereingebrochen im Olivenhain, als er den Vater bittet: „Nimm diesen Kelch weg“, um dann zu sagen: „Es möge dein Wille geschehe, nicht der meinige.“

 

„DER WEG DES KREUZES“

Der Kreuzweg steht im Verbindung mit den Stätten, den Zeichen und den Handlungen, die uns an die erlösende Passion Jesu Christi erinnern, mit Dornen, Holz, Blut und Todesurteil! Wir verehren Dich Christus und wir preisen Dich, Du erlöstest die Welt durch dein heiliges Kreuz.

 

„IN GESTALT DES HIMMELS UND GRUNDNAHRUNGSMITTEL“

Inspiriert an arabischem Brot in Form und Inhalt …

Geweihtes Brot, das sich in den Körper Jesu Christi verwandelt hat …

 

„MICH DÜRSTET“

Inmitten der Agonie, andauernd, bitter und grausam, ruft er mit ausgedörrten Lippen: „Mich dürstet.“

Göttliche Liebe entflammt ihn, man muss leiden, nur auf diese Art und Weise ist es ihm gegeben, die Menschen zu erlösen.

 

„BESCHEIDENHEIT“

Eine große Tugend, die manchmal in Vergessenheit gerät.

Niemals ist es zu spät, um innezuhalten und in Weisheit zu wachsen, aber immer ausgehend von der Bescheidenheit.

Puerto de Erjos – unterhalb des Gala – Santiago del Teide

Das Ende der Wandersaison 2017/2018 naht.
Traditionell gehen wir dann rund um den Gala, da dann die Gänseldistel blühen sollten.


Mal haben wir Glück, mal weniger, wie heute. Der Winter war zu kalt und der Frühling hinkt hinterher.
Obwohl: Auf der Fahrt mit dem Bus Linie 460 ab Busbahnhof Costa Adeje um 9:50 Uhr können wir – bei herrlichstem Sonnenschein – die kräftig gelbblühenden Mimosen- und die noch blühenden Mandelbäume sehen. Die Margaritenbüsche bilden bereits das „Straßenbegleitweiß.“
Um 11 Uhr verlassen wir den Bus kurz vor dem Hinweisschild: Puerto de Erjos 1117 m.
Ein kleines Stück bergauf und dann links ab in das Naturschutzgebiet.
Wir könnten es fast blind finden.
Erst mal wieder ein Blick zu den Teichen runter. Unmengen dunkelgelber Stechginster überzieht den Hang und der Kanaren-Knoblauch bedeckt ganze Flächen und der nickende Sauerklee ist voll erblüht.

Wanderwegstrecke: 4,9 km 2 Stunden 13 Minuten – Bergauf: 190 m – Bergab: 310 m

Heute gehen wir auf dem asphaltierten Weg eine halbe Stunde bergauf bis zum Eisengittertor und lassen den abgehenden Weg „zum Teideblick“ im wahrsten Sinne des Wortes links liegen. Eine Reihe Agaven ziert den Weg und – lange nicht gesehen – Krokusse zwischen dem Kanaren-Knoblauch.
Zwar gehen wir jedes Jahr diese Tour aber wir versuchen doch immer wieder einen kleinen neuen Schlenker einzubauen und so eben heute den Abstieg nach Santiago del Teide.
Noch gehen wir etwas im Sonnenschein aber kurz darauf umgeben uns dicke, wabbernde Passatwolken, ein eisig-kalter Wind pfeift, Kapuzen unserer Daunenanoraks auf und wir bedauern keine Handschuhe mitgenommen zu haben.

Kaum haben wir das Eisengittertor hinter uns gelassen, befinden wir uns fast im „verwunschenen“ Wald wie im Esperanzawald oder im Anagagebirge.

Gewissensfrage: Programmiert habe ich: nun rechts runter bis zu der ehemaligen Finca und dann den Aufstieg mit Blick Richtung Masca und Meer. Gehen wir so oder planen wir um wegen des kalten Windes und der dicken – uns umgebenden Wolken?

Wir kürzen ab: Gehen also links und wissen, dass wir damit ein großes Dreieck abschneiden.
Geschlossene Gänsedisteln säumen den Weg, hin und wieder eine schon geöffnete.

15 Minuten dauert die Querspange und wir sind auf dem Pfad der von der ehemaligen Finca – unserem sonstigen Rastplatz – aufwärts führt.

Hier sollte nun eigentlich auf dem rechts abfallende Hang gelb und nochmal gelb die dominierende Farbe sein. Nein, wieder nicht der richtige Zeitpunkt. Die weißen Knospen zieren den Hang. Auch schön!

Dieses Steilstück ist nichts für Wanderer mit Höhenangst. Ich mache extra darauf aufmerksam, da wir inzwischen wissen, dass erstaunlicherweise gar nicht so wenige Personen mit diesem Problem zu kämpfen haben.

1 ½ Stunden nach dem Wanderbeginn kommen wir an den Abstieg nach „PR TF 56 Santiago del Teide 2 km.“
Von hier rufen wir meinen lieben Mann an, dass er nach Santiago del Teide losfahren kann. Wir wollen uns am Hotel „La Casona del Patio“ treffen.

Dem Abstieg – sehr malerisch – möchte ich den Stempel „anspruchsvoll“ aufdrücken.
Auf dicken, kleinen Steinen, Felsstücken geht es abwärts.
Hier auf dieser Südwestseite haben wir das Glück: Sonne! Die Passatwolken haben wir oben am Kamm verlassen.
Der Teide präsentiert sich nun wolkenlos. Sonne Richtung Meer.
Unterschiedliche Gänsedistel Arten wachsen hier und es sind auch schon mehr erblüht. Erdrauch und kleine Ringelblumen quetschen sich zwischen den Felsen und Affodills bilden Pulke und blau, blau blüht der Lavendel. Die Büsche des Gliedkrauts leuchten silbern im Sonnenlicht. Auch das lange nicht mehr gesehene – und von uns so geschätzte – Minipflänzchen: Ackergauchheil entdecken wir.


Eine gute halbe Stunde dauert der Abstieg – wir haben etwas länger gebraucht da wir von zwei Damen in ein intensives, lebhafttes Gespräch verwickelt wurden.

Nach gut 2 Stunden liest mein lieber Mann uns auf, der es sich nicht nehmen ließ uns beim Erreichen der TF 82 „einzusammeln.“
Von dort geht man sicher nochmal – hinter der Abgrenzung zur Straße auf einem schmalen Fußpfad – 20 Minuten bis in den Ort.

Fazit:
Die Wanderung rund um die Montaña Gala – mit Varianten – wird uns nicht langweilig und diese Fülle von Gänsedisteln – ob nun blühend oder noch in der Knospe – ist umwerfend.
Bin mir sicher: auch 2019 werden wir diese Tour auf die eine oder andere Weise wieder gehen.

Restaurant:
Wir haben aus der Vergangenheit die Hotelanlage – mit Museum über die Geschichte des Chinyero (zur Besichtigung kann man sich nun bei der Hotelreception den Schlüssel holen) – einer Reitanlage – Hotel mit Außengastronomie und ganz früher ein Restaurant bei den Weinpressen – in sehr guter Erinnerung und wollen hier essen.
Fakt ist: Das ehemalige Restaurant ist zu einer Tasca „Casa vieja“ umgewandelt und nur dort gibt es noch zu essen.

In sehr schönem, geschmackvoll eingerichtetem Ambiente wird gutes Essen zu etwas gehobeneren Preisen angeboten, z.B. Hauptgerichte 16 Euro, dagegen guter Hauswein in der Flasche für nur 7,50 Euro.

 

Von Los Llanos rund um Vulcán Garachico (Montaña Negra)

Heute morgen vor dem Start erst noch bei komoot die Wettervorhersage für das geplante Wandergebiet geprüft:
13 Grad – ganzen Tag Sonne
Na prima!
Elisabeth holt mich um 10 Uhr ab und über die Autobahn sind wir schnell oben in Santiago del Teide.
Wir bestaunen einen flachen, wunderschönen Regenbogen der sich von Santiago del Teide Richtung Tamaimo zieht.
Weniger toll finden wir die dicken Wolken Richtung Erjos Pass.
Sollen wir weiterfahren?
Ja, wir riskieren es.
Um 10:45 Uhr kommen wir in Los Llanos an. Nieselregen!
Sollen wir? Sollen wir nicht?
Ja, wir gehen!

Wanderwegstrecke: 12, 2 km in 2 Stunden 26 Minuten – ohne Apfelpause

Um kurz nach ½ 11 Uhr ziehen wir erst mal unsere Regencaps an, um dann von unserem gewählten Parkplatz kurz vor Einstieg, die Runde anzutreten.
Wir stellen fest: Es wird Frühling: reichlich Kanaren-Knoblauch blüht, auch der nickende Sauerklee ist kurz vor der Blüte.

Gleich bei unserem Parkplatz ist der Hinweis: PR-TF 43.1 Chinyero 4,0 km
Sofort empfängt uns ein wunderbar zu gehender Pfad – gesäumt von dicken Lavabrocken – bedeckt mit Kiefernnadeln unter einem lichten Kiefernwald und ein großes Exemplar der Gänsedistel: noch nicht erblüht. Hoffentlich ist es nächste Woche so weit, dass wir die erblühten Gänsedistel bei unserer traditionellen jährlichen Galarunde sehen können.

Eine Hinweistafel macht uns darauf aufmerksam, dass wir uns in einem ökologisch sehr empfindlichen Gebiet befinden und wir die Wege nicht verlassen und den Vulkan nicht betreten sollen.

In die Versuchung geraten wir erst gar nicht, denn heute sind Pfadfinderfähigkeiten gefragt: Null Sicht! Auch den Vulkan können wir nur erahnen.
1 Stunde sind wir bis hierher gegangen und nun gehen wir die nächste Stunde nur über Lavagruss.
Von dem Hinweisschild zum Chinyero sind wir noch linker Hand genau 6 Minuten gegangen, um dann bei einer Steinansammlung links steil den Hang hinabzugehen. Wir konnten uns hier nur sicher sein, da wir diese Wanderung schon mehrfach bei besten Wetterbedingungen gemacht haben.

Hier empfängt uns eine Landschaft die an Kargheit kaum zu überbieten ist:
Lavagruss – Flechten überzogene Vulkanbrocken – hin und wieder eine Kiefer.

In diesem Lavagruss können wir hin und wieder Spuren ausmachen denen wir dann auch folgen.
So wandern wir den Hang abwärts – halten uns erst irrigerweise nach rechts – finden dort ebenfalls eine überdachte Tafel vor, dass wir uns in geschütztem Gebiet befinden – und da mahnt uns auch schon die Sprecherin von komoot: „Du hast die Tour verlassen“.
Also retour.
Ah ja, hier sind wir richtig: Flechten überzogene Bäume, die haben wir noch in guter Erinnerung.

Nun begehen wir einen Abschnitt der uns trotz des Wetters begeistert: Vulkangestein „verziert“ von Flechten. Wunderschön!

Nur: Vorsicht: Der Pfad ist feucht und rutschig!
Wir wissen jedoch, dieser Abschnitt dauert nicht allzu lange.
Nach 2 Stunden ab Parkplatz erreichen wir wieder den lichten Kiefernwald.
Ein „Kunstsinniger“ hat den Eingang zum Rückweg gestaltet.

Auch nicht schlecht, wenn man keine Ausblicke, keine Fernsicht hat, so konzentriert man sich verstärkt auf die Schönheiten am Wegesrand: Flechten, Moose…

Um 13:30 Uhr waren wir dann – zwar durchnässt aber zufrieden – wieder beim Auto.

Fazit:
So hatten wir uns das heute eigentlich nicht gedacht!
Wir denken, manch Eine/Einer hätte diese Wanderung bei den Bedingungen erst gar nicht angetreten.
Hatten wir anfangs noch gehofft, die Sonne würde sich durchkämpfen. Das war falsch gedacht. Sie hat aufgegeben. Nieselregen, Nebel hat gewonnen.
Aber Elisabeth und ich finden: Es ist eine gute, staubfreie Luft, es ist gut für den Teint, wir bekommen keinen Sonnenbrand.
Dafür bekamen wir eine Atmosphäre, fast geisterhaft, wie wir sie so noch selten erlebt haben.
Wir sind uns einig: Es war – obwohl wir trotz Regencaps nass sind – einfach SCHÖN !!!

Rundweg vom Campamento Quimpi durch den Esparanzawald

Elisabeth hat diese Wanderung mit dem Programm komoot ausgetüftelt.
Die Anfahrt gönnten wir uns via Cañadas – ist zwar etwas weiter als über die Autobahn, aber das nahmen wir in Kauf.

Was wir nicht wussten ist, dass in Höhe des Paradors die Straße geteert wurde, also nur eine Straßenseite zur Verfügung stand – dass nach der Teide-Seilbahn Balken zur Straßen-Sicherung angebracht wurden und dass diverse Omnibusse und LKWs unterwegs waren. Kurzum: Autoschlangen, wir brauchten bis zu unserem Wanderbeginn 2 Stunden.

ABER: Schön war es trotzdem, der Teide noch teilweise verschneit, überall verstreut Schneeflecken und diese Landschaft dort oben ist einfach überwältigend, grandios.

Wanderwegstrecke: 9,97 km, 3 Stunden inklusive 10 Minuten Apfelpause

Wir parkten an der TF 24 beim 1. Hinweisschild „150 m El Centeno“.
Machten erst unfreiwillig eine Spitzkehre, um dann fast an unserem Wagen wieder vorbeizukommen.

Besser ist es ein kleines Stück weiter zu fahren bis zum Km 16 und dem nächsten Hinweis „El Centeno“.
Hier ist auch eine Hinweistafel die auf die Wanderung „SL-TF 299 Lomo de Centeno“ hinweist, dass man sich in dem Naturschutzgebiet „de Las Lagunetas“ befindet und einen guten Einblick in Flora und Fauna der Gegend bekommt.

Von da an waren wir dann auf „die Schiene“ gesetzt. Weiß-gelbe Markierungsstreifen, links ab und linker Hand begleitet uns Barranco Hondo. Der wird abgelöst vom Barranquera de la Madre del Agua.
Sofort: Zauberhaft!

Da braucht man nicht bis in das Anagagebirge fahren: Lorbeerbäume, Erikasträucher, die kanarische Kiefer mit Musterexemplaren, Vielblättrige Drüsenfrucht. Felsen mit Moos und Flechten überzogen und und und.
Dick bemooste Baumstämme. Da musste ich an meinen Vater denken, der mir schon als Kind eingeimpft hat, „verläuftst du dich mal im Wald schau ‚ auf welcher Seite die Bäume bemoost sind, dann weißt du, das ist Westen. Daran kannst du dich orientieren“. Vielleicht gilt das hier ja auch.
Wir sind begeistert: Das Sonnenspiel im lichten Wald!
Der Pfad mit Kiefernnadeln bedeckt!
Wir sind richtig glücklich!


Wir laufen direkt auf eine Kiefer zu die früher angezapft war, um das Harz entweder zum Schiffe dichten oder für medizinische Zwecke zu gebrauchen.

 

Vorbei geht es an diversen Wasserstellen


Viele sonnenbeschiene Exemplare der Gänse-Distel sehen wir aber leider noch ohne Blüten. Einige haben Knopsen aufgesetzt. Die Natur ist durch die langanhaltende Kälte doch weit zurück.

Inzwischen haben wir den verwunschenen Pfad verlassen und gelangen auf eine breite Forststraße gesäumt von mächtigen Kieferexemplaren. Nach gut einer Stunde Gehzeit ist erstmal Schluss mit Sonnenschein, Wolken ziehen vom Valle de Güimar herauf.

Ein herrliches Schauspiel
Nicht zu fassen: Der Blick nach oben: azur blauer Himmel ohne das kleinste Wölkchen.

Interpretieren wir den Hinweis auf einem Pfosten richtig, dann gehen wir auf einem Pilgerpfad und die Schilder bestätigen, dass wir uns im geschützten Gebiet von Las Languetas bewegen.

Es gibt hier keine spektakulären Ausblicke: Weder Berge noch den Ausblick zum Meer jedoch wir sind sehr zufrieden.
Wir passieren dafür eine Höhle und eine Staustufe und „Hinkelsteine“, bestaunen einen Baum mit seiner Wurzel.


Locker gingen wir ja die 320 Höhenmeter auf dem schmalen Pfad runter, dann folgte eine lange Passage auf dem Forstweg mehr oder weniger eben aber dann ging es wieder die 320 Höhenmeter hinauf. Das zog sich.
Da fiel mir der Spruch eines Kabaretisten ein, der meinte, wenn man einen Kölner nach dem Weg fragt, ob es noch weit ist, dann meint dieser: nein, aber es zieht sich.
Das empfinden wir auch so und so ist es nicht verwunderlich, dass wir dann doch froh sind wieder beim Auto angelangt zu sein.

Fazit:
Eine Tour in einer wunderschönen Gegend und das bei meist herrlichstem Sonnenschein. Wir waren rund um zufrieden!

Übrigens: Die Rückfahrt haben wir über Arafo und dann in Nähe des Gewerbegebietes von Güimar auf der Autobahn in 1 Stunde zurückgelegt.

La Caleta – Pueblo Canario – La Caleta

Erst heute Morgen haben Elisabeth und ich entschieden wo wir heute wandern gehen.
Die letzten Tage herrschte ja Weltuntergangsstimmung mit Sturm und heftigen Regenschauern.
Für heute waren die Wetteraussichten ganz gut.
Aber: In den Cañadas könnte Schnee liegen, der Teide leuchtet weiß, frisch verschneit.
Höhere Lagen kommen insgesamt nicht in Frage: zu nass, zu rutschig und somit zu gefährlich.
Küste?
Ja, das ist es. Vor allem, es gibt viele Lokale in die man sich bei einsetzendem Regen flüchten könnte.

Wander- oder besser Spaziergang: 9,8 km in 2 3/4 Stunden

Elisabeth fährt bis La Caletta und beim Restaurant Rosso sul Mare beginnen wir unseren Strand-Spaziergang.
Wir kommen kaum von der Stelle, denn erstmal OH! AH! Hast Du DIE Welle gesehen? Phantastisch! Grandios! Und noch ein Brecher!

Ich fühle mich 1 Woche zurückversetzt auf die Insel Sal, Cap Verden, da hatten wir genau am Donnerstag Tsunami-verdächtige Wellen und auch da konnte ich mit dem Fotografieren nicht aufhören, da immer eine noch wuchtigere, prächtigere Welle angerollt kam.

Wegbeschreibung erübrigt sich, immer am Meer entlang, am Hafen Colón vorbei, immer weiter auf der Promenade !

In einem Barranco, den wir queren müssen, steht Wasser. An andren Stellen ist der direkte Weg am Meer entlang gesperrt, Überflutung. Treppen sind zum Teil von Sand zugedeckt. Am Strand einbetonierte Tischchen, Abfallkübel: Die Wellen haben sie „entwuzelt“.

Die Fläche mit den Unmengen von Steinmännchen ist teilweise überspült.

Vor dem RIU Hotel sehen wir mit Bedauern wie sich die Wellen den gerade erst vor kurzem sehr aufwändig präparierten Strand mit Sandanschüttung zurückholen.

Elisabeth macht mich auf ein Denkmal aufmerksam: Die Skulptur stellt den Lebensretter, Javier Pérez Ramos, dar, der dabei selbst um’s Leben kam.

Unterwegs werden wir so quasi an jeder Ecke von Musik empfangen: Geiger, Mundharmonikaspieler, Gitarristen die auf einen Obolus hoffen. AQuch die „Sandmodellierer“ sind wieder aktiv.

Bis zum Pueblo Canario sind wir in 1 ¾ Stunde gegangen – da wir immer wieder stehen blieben, um das grandiose Naturschauspiel zu betrachten.
Hier stellen wir uns die Frage: Rufen wir Manfred an dass er uns holt und wir essen hier unten in einem der X Restaurants oder gehen wir zurück und essen außerhalb de Touristenbetriebes.

Elisabeth ist nach viel, gutem Salat! Den bekommen wir in Cabo Blanco bei Tío Julio.
Also ist es entschieden: Wir gehen zurück. Das schaffen wir nun in 1 Stunde.
Prima, Manfred muss sich nicht ins Auto setzen, wir holen ihn vor der Haustüre ab.



Fazit:
Für mich hätte es heute – bei diesem phantastischen Schauspiel der sich brechenden Wellen – keine schönere Tour geben können!
Zudem: Wir marschierten im herrlichsten Sonnenschein, anfangs wolkenloser, strahlend blauer Himmel all über all. Jedoch gegen Mittag sahen wir wie sich die Wolken über den Roque Los Brezos, Roque Imoque und El Conde schoben.

Der Teide blieb bis 14 Uhr immerhin davon verschont.
Wir sind überzeugt, wir haben es mit der Wahl unseres „Wanderweges“ richtig gemacht.

Übrigens

Eine Woche zuvor waren wir ca. 1500km südlich auf der Insel Sal