Ägypten – Montag, 26. Januar 2009

7. Tag

Abschied von der Dahabeya

Die geruhsamen Tage sind wohl vorerst vorbei.
Der Wecker klingelt um 5.45 Uhr, 6.15 letztes Frühstück an Bord.
tag07_0010Um 6.50 Uhr geht die letzte Bootsfahrt in großem Gefolge über den Nil.
Unsere Koffer werden von der Schiffsbesatzung dennil-auswahl-201-204 Hang hinaufgeschleppt und nun heißt es Abschied nehmen.

Ein letzter Blick auf „unsere“ Dahabeya

tag07_0050Das bisher mit uns gereiste Ehepaar will noch eine Woche in Assuan bleiben und wird von Ahmed „dem Großen“ im Pkw zu seinem Hotel gebracht.
Wir, „unser“ Ahmed und der Koch, der Heimaturlaub hat, besteigen den Minibus und nun geht es in 3 Stunden nach Luxor.
Unterwegs steigt der Koch aus, er ist zu Hause. Wir machen bei der Gelegenheit einen kleinen „Mehrzweckstopp“ und sind um 10 Uhr, wie Ahmed es vorausgesagt hat, in Luxor.

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Ägypten – Montag, 26. Januar 2009

7. Tag

Luxor – Tal der Könige

Unterwegs über die Dörfer wird uns das pralle ägyptische Leben geboten: tag07_0105Zur Zeit ist die Zuckerrohrernte im vollen Gange. Mit jedem verfügbaren Transportmittel wird es befördert: Vom Esel über Fahrrad, LKW und so gar mit Schmalspurbähnchen.
Vor jedem Dorf gibt es eine Kontrolle – Wer – Wohin – zu „unserer Sicherheit“. Und vor jedem Dorf isttag07_0130 ein „Polizist“ mit Gewehr zur Verteidigung stationiert. Unterwegs, nachdem der Koch ausgestiegen ist, machen wir einen kleinen „Mehrfach-Stopp“ und sind um 10 Uhr, wie von Ahmed geplant, in Luxor.

Unterwegs, um Zeit zu sparen, hat uns Ahmed bereits wieder einiges über das Tal der Könige erzählt.
„Im alten Ägypten wurde Luxor als die mittlere Stadt bezeichnet, die Bezeichnung Theben haben die Ägypter von den Griechen über-nommen. Die Stadt wurde in zwei Teilen gegliedert, Ost- und West-Theben, bzw. Luxor. Das Leben „tobte“ im Osten, dort haben die Pharaonen ihre Häuser und Tempel, wie Karnak und Luxor, gebaut.
Der alte Ägypter war sehr fromm und gläubig und verglich immer den Zyklus des Leben, geboren werden und sterben, mit dem Zyklus der Sonne. Der Osten, Sonnenaufgang, hier ist das Leben und im Westen beim Sonnenuntergang ist das Jenseits.
In Luxor drehte sich alles um die 18. 19. und 20. Dynastie.
Im Neuen Reich, 1500 v. Chr., als Ahmose das Land von den Hyksos befreit hatte, regierten die Pharaonen von Luxor aus. Es war das religiöse Zentrum und die Hauptstadt.
Im Alten Reich wurden die Gräber noch in  Pyramidenform in Memphis erbaut.
Im Mittleren Reich wurden die Gräber von Grabräubern geplündert und die Mumien geschändet. Es war eine Schande für die Verstorbenen, dass die Seele, das Ka, nicht den Körper erkennen konnte und nicht vor Osiris treten konnte.
Die Könige und Pharaonen des Neuen Reichs haben daher einen sicheren Ort für ihre Gräber gesucht, so dass Grabräuber ihre Ruhestätten nicht finden können sollten. Man verzichtete bewusst auf die Demonstration von Monumentalität. Die Pyramide, das weithin sichtbare Königsgrab, wurde freiwillig aufgegeben. Stattdessen begann man, das Königsgrab an geheimer und verborgener Stelle anzulegen ohne eine verräterische Kultstelle außerhalb des Grabes. Die Opfer für den König fanden abseits und fern vom Grab in einem eigens dafür erbauten Totentempel statt, der nun nicht mehr allein dem Kult des verstorbenen Königs diente, sondern auch für den Kult des Sonnengottes Amun-Re bestimmt war.

Man glaubte, das Tal der Könige sei ein sicherer Ort. Es war ein in den Falten des Westgebirges verstecktes Wüstental. Es wurde zudem von einer pyramidenförmigen Bergspitze überragte, und was schien den Pharaonen erstrebenswerter, als unter einer Pyramide beerdigt zu werden. Außerdem hatte das Tal nur einen Zugang, der gut kontrolliert werden konnte.
Die Arbeiter, die die Gräber bauen mussten, lebten in einem abgelegenen Tal in einem Ghetto, es wurde Medina, die Stadt der Arbeiter, genannt. Sie wurden mit verbundenen Augen über den Berg in das Tal der Könige geführt, damit sie niemals preisgeben konnten, wo sich die Gräber befinden. Sie arbeiteten 8 Tage, wurden dann für zwei Tage wieder zu ihren Familien zurückgeführt und mal mehr, mal weniger gut mit  Lebensmitteln, Bier und „Klamotten“ bezahlt. An einem Grab arbeiteten ca. 30 bis 40 Personen. Sie wurden in 3 Gruppen unterteilt:
Steinmetze, sie gruben als erstes den Stollen, dann kamen die Gipser, die die Wände glätteten, und als letztes kamen die Künstler, die die farbigen Dekorationen anbrachten.
War das Grab fertig gestellt und der Pharao gestorben, wurde er als Mumie in den Sarkophag gelegt und dann fügte man all die Dinge hinzu,  die er für ein Leben im Jenseits brauchte. Von Möbeln, Schmuck bis zu lebenden Dienern und Sklaven. Danach wurde es versiegelt und wieder zugeschüttet und unkenntlich gemacht.

Die Gräber sind im Grunde genommen alle gleich aufgebaut jedoch unterschiedlich lang:
Alle Gräber sind als künstliche Stollensysteme, zwischen 60 und 200 m schräg absteigend in die 300 m hohen Wände der Randberge aus weichem Kalkstein getrieben.
Zuerst kommen bis zu drei hintereinander liegende Korridore. Der erste mit Nebenräumen, der zweite und dritte mit Nischen für Gegenstände zum Totenkult. Zwischen den Korridoren kam dann das Schachtgrab, ein Scheingrab für Osiris, den Gott der Unterwelt. Es sollte zur Abschreckung der Grabräuber dienen. Heute sind die Schächte mit Holzstegen gesichert.
Es folgte eine Vorhalle und zuletzt der Sargraum mit der Vertiefung für den Sarkophag, rundum wieder Nebenräume und Magazine. Wände, Mauern und Pfeiler wurden mit Götterbildern, Texten und Illustrationen aus dem Totenbuch und mit Szenarien zur Fahrt durch die Unterwelt dekoriert.

Der Erste, der daran gedacht hat sein Grab „einbruchsicher“ zu errichten, war Menthuhotep I. Er ließ im Talkessel von Deir el-Bahari seinen Totentempel erbauen. Sein Grab wurde hinter einem Berg im Tal der Könige gefunden.
Der erste König, der sich im Tal der Könige sein Grab anlegen ließ, war Thutmosis I., Vater von Hatschepsut. Sein Grab trägt heute die Nr. 38
Bis zum Ende der 20. Dynastie folgten alle Herrscher seinem Beispiel, mit Ausnahme von Echnaton, dem Aussenseiter, und seinem direkten Nachfolger.
Im Tal der Könige befinden sich 62 Gräber. Davon können zur Zeit nur 9 Gräber besichtigt werden.

Das letzte Grab, das hier entdeckt wurde, war das Grab Nr. 62, das Grab von Tutenchamun. Es ist das wichtigste und das berühmteste Grab hier im Tal der Könige. Obwohl das Grab selbst nicht schön ist, es ist ganz klein und nur die Grabkammer ist dekoriert.
Warum hat dann dieses Grab diese Berühmtheit erlangt?
Es ist das einzige Grab das unversehrt entdeckt wurde. Der Sarkophag mit der Mumie, das Mobiliar, der Schmuck, das Gold, alles, alles, was man früher dem Toten für das Jenseits mitgab, wurde hier unversehrt gefunden. Und dies alles ist in Kairo im Museum zu bewundern.
Also haben bei den anderen Gräbern alle Vorsichtsmaßnahmen nichts genützt, die Gräber wurden doch gefunden und ausgeraubt.

Nur 20 Gräber hier gehören Pharaonen des Neuen Reichs, die anderen waren für hohe Beamte.
Wegen Feuchtigkeit oder  Restaurierungsarbeiten sind nicht alle Gräber zugänglich. So ist z.B. das Grab Sethos I. (KV 17) seit 1971 geschlossen. Meiner (Ahmeds) Meinung nach ist dieses das Schönste im Hinblick auf Farben und alles.
Andere sehr schöne Gräber sind meiner Meinung nach das Grab von   Ramses IX. (KV 6), Sohn von Ramses III. (KV 3) und von Ramses III. (KV 11)
Eine Mumie wurden im Grab Nr. 35 gefunden, Amenophis II, sie wird im Museum in Kairo ausgestellt.“

Theben-West war jedoch keine reine Totenstadt. Schon zur Zeit der Pharaonen lebten hier Arbeiter, Künstler, Priester und Verwaltungsbeamte. Schließlich musste der Betrieb in den vielen Totentempeln der verblichenen Könige musste gewährleistet sein.

tag07_tal_d_kWir fahren also durch zum Tal der Könige und sind gegen 10.30 Uhr dort.
Ahmed kauft die obligatorischen Eintrittskarten und wir besteigen ein kleines Bähnchen, das uns näher an die zu besichtigenden Gräber heranbringt
Mit unserem Ticket können wir 3 Gräber besichtigen. Wir verlassen uns auf Ahmed, welche wohl für uns am interessantesten sein könnten und am wenigsten beschwerlich.

Erst betrachten wir die neuen Ausgrabungsarbeiten. Auch Ahmed weiß nil-auswahl-201-109nicht, was man zu finden hofft.
Offiziell dürfen die Führer nicht in den Gräbern erklären, da wir jedoch nur zu zweit sind, begleitet uns Ahmed und unterweist uns doch. Verständlicherweise darf man, zum Schutz der Farben, auch nicht fotografieren, so dass ich mich auf die Abbildungen aus diversen Büchern beschränken muss.

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Ägypten – Montag, 26. Januar 2009

7. Tag

Grab Ramses IV. (KV 2)

Wenden wir  uns der ersten Grabbesichtigung zu:
Erst noch eine Erklärung, die Abkürzung „KV“, die den Grab-nummern vorangestellt ist bedeutet nichts anderes als „Kings Valley“.

ramses-iv-grabDas Grab Ramses IV. (KV 2) ist 66 m lang und stammt 1200 v.Chr..

Ramses IV. hat nur 6 Jahre regiert, daher ist sein Grab nicht so groß wie andere, da es schnell fertiggestellt werden musste. Je länger ein König regiert hat, um so länger und schöner ist sein Grab. Dieses Grab ist seit der Antike offen und daher können sie an den Seitenwänden griechische Graffiti sehen. Es ist besonders sehenswert, da es mit Szenen aus dem Totenbuch, dem Amduat, geschmückt ist und auf den Reliefs sind die Totentexte aufgeschrieben. Sie sollten dem Verstorbenen helfen, den Gefahren im Jenseits zu widerstehen. Sie warnen vor Strafen, geben aber wirksame Zaubersprüche gegen Gefahrensituationen jeder Art zur Hand, so dass der Verstorbene in der Regel sein Ziel im Totenreich des  Sonnengottes unbehelligt erreicht.
Es berichtet von der Fahrt des Sonnengottes Re durch die nächtliche Welt, die in zwölf, den Nachtstunden entsprechende, Bereiche aufgeteilt ist.
In der Grabkammer macht uns Ahmed auf eine sehr schöne Szene an der Decke aufmerksam:
Wir sehen Nut – spiegelbildlich – die Himmelsgöttin in blau verziert wie sienut die Sonne schluckt und am Morgen wieder gebiert. Wie wir es bereits im Edfu-Tempel gesehen haben.
Wir sind tief beeindruckt, wie sich die Farben über die Jahrtausende erhalten konnten.
Hierzu erklärt Ahmed dass die Farbe rot aus Eisenoxyd hergestellt wird, grün von Pflanzen, schwarz von Kohle, weiß von Gips und blau von Lapislazuli. Die Farben wurden mit Eigelb befestigt und dadurch blieben die Farben so gut erhalten. Jeder Farbe wurde auch eine Bedeutung beigemessen: schwarz für Tod, rot für Feuer, grün für das Jenseits, weiß für Frieden, blau für Himmel.

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Ägypten – Montag, 26. Januar 2009

7. Tag

Ramses I. (KV 16)

Wir gehen in ein enges Seitental, vorbei an einer weiteren Ausgrabungsstätte und steigen den langen Gang abwärts in das Grab.

ramses-i-grab

Ramses I. hat 9 Jahre regiert, daher ist auch diese Grab nicht so groß und es ist ca. 45 m lang.
Entdeckt wurde dieses Grab durch Arbeiter von Belzoni,    im Oktober 1817. Er grub für Henry Salt. (Belzoni ist uns ja schon von Abu Simbel bekannt.)

Ahmed weist uns daraufhin, dass hier die Grabkammer am schönsten ist. Es ist die 4. Stunde des Totenbuches dargestellt und zeigt im oberen Teil in menschenförmigen Särgen liegende schwarzgemalte Mumien die darauf warten, dass die Sonnenbarke, wenn sie vorbeifährt, sie wieder erweckt. In der Mitte sehen wir die geringelte Schlange, die das Böse symbolisiert und der Feind des Sonnengottes im Jenseits ist. Rechts und links wird sie von 6 Göttinnen flankiert, die die 12 Stunden der Nacht darstellen.

gottinen-der-nacht

sarkophag

Der mächtige Sarkophag aus Rosenquarz ist beeindruckend.

osirisnische

Die Osirisnische

ramses

Ramses I. zwischen Göttin Maat und vor Ptah

torbuchszene

Wieder eine Szene aus dem Totenbuch, auch Pfortenbuch oder Torbuch genannt

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Ägypten – Montag, 26. Januar 2009

7. Tag

Doppelgrab von Tausert und Sethnakht  (KV 14)

Als drittes Grab nehmen wir uns – auf Empfehlung von Ahmed –noch das Doppelgrab von Tausert und Sethnakht vor (KV14)

Wir gehen wieder – in Gluthitze – zurück zum Hauptweg und steigen etwas weiter auf.kv14_entry
tag07_0240Dieses Grab war schon seit der Antike zugänglich. Die letzten Ausgrabungen und Untersuchungen erfolgten von 1983 bis 1987 durch Hartwig Altenmüller für die Universität Hamburg.
Das Grab weist eine sehr rege Baugeschichte auf:

Sethos II. räumte seiner großen königlichen Gemahlin Tausert das einzigartige Privileg eines Grabes im Tal der Könige ein.

Das Grab einer großen königlichen Gemahlin wäre eher im Tal der Königinnen zu erwarten gewesen.
König Sethnakth hält an der unter Sethos II. begonnenen Grundkonzeption des Grabes fest und baut das Grab in eine kleinere Kopie des Königsgrabes aus. Eine weitere Bauphase lässt sich für die Zeit von Tauserts Mitregentschaft mit Sethnakth nachweisen.

kv14_hallKV 14 zählt miteiner Gesamtlänge von 110 m zu den größten Gräbern im Tal der Könige.

Es hat zwei vollständig ausgestaltete Grabkammern sowie unvollendetetst5 Nebenkammern.
Durch die verschiedenen Umarbeitungen des Grabes weist es sowohl Elemente eines Königs- als auch eines Königinnengrabes auf.
Es ist umstritten, ob die 3 theoretisch hier begrabenen Könige, Sethos II, Tausert und Sethnakht  tatsächlich hier beigesetzt wurden, denn die Mumie von Sethos wurde im dahinter liegenden Grab Nr. 15 gefunden und sowohl die Mumie von Tausert und Sethnakht konnten nicht eindeutig identifiziert werden.“
Ahmed begleitet uns wieder und erklärt uns die verschiedenen Zeichnungen. Nun bekommt er Ärger mit einem Wächter und siehe da, was Bakschisch so vermag, er bekommt so gar die Taschenlampe des Wächters, um uns alles noch besser zeigen zu können.
Zum Glück waren wir auch fast alleine in dem Grab.
Für Ahmed ist die Grabkammer mit den Szenen an den Kapitellen aus dem Totenbuch, auch Tor- oder Pfortenbuch genannt, und aus dem Buch der Hölle am Schönsten.

Um 12 Uhr beschließen wir die Besichtigung im Tal der Könige, besteigen wieder das Bähnchen, das uns zum Ausgang zurückbringt. Vorbei an diversen Geschäften – jedoch ohne Belästigung – gelangen wir zum wartenden Minibus, der uns nun in einer ca. zehnminütigen Fahrt zur nächsten Attraktion bringt:

Hatschepsut-Tempel

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Ägypten – Montag, 26. Januar 2009

7. Tag

Hatschepsut-Tempel

Vom  Tal der Könige fahren wir vorbei an den vielen Geschäften, die Alabasterarbeiten verkaufen direkt in den Talkessel Deir el-Bahari zum tag07_0327Parkplatz des Hatschepsut-Tempels.
Natürlich Eintrittskartenkauf und wir wandern die etwas längere Strecke bis zum dreistöckigen Terrassentempel der Hatschepsut.
Erst sagt man wieder : AH! gewaltig!

Inzwischen ist die Aufnahmekapazität meines Diktiergerätes erschöpft, so dass ich mich für das Folgende auf mein Gedächtnis, notierte Stichpunkte und diverse Unterlagen stützen muss.

„Hatschepsut, die Tochter von Thutmosis I. und seiner Frau Ahmose, war früh verwitwet (ihr Halbbruder und Ehemann war Thutmosis II.) und hatte zwei Töchter, wobei man vermutet, dass die zweite Tochter aus einer Verbindung mit dem Architekten Senemut stammt. Sie regierte für ihren minderjährigen Stiefsohn Thutmosis III., der aus einer Verbindung von Thutmosis II. und der Nebenfrau Isis entstammte. Sie war also gleichzeitig Tante und Stiefmutter für den Jungen. Sie schickte ihn nach Memphis, wo er aufwuchs. Sie übernahm – wider jegliche Tradition, den Pharaonenthron. Sie wird der 18. Dynastie – Neues Reich – zugeordnet und regierte etwa von 1479 – 1458 v. Chr. Als Legitimation verbreitete sie den Bericht von ihrer göttlichen Zeugung und ihre Amtseinführung durch Amun.
Die Priester des Amun-Re  “spielten“ mit. Im Namen der Götter vollzogen sie die Kleidungsänderung, übergaben ihr die Königsinsignien und mit dem Aufsetzen der Krone beider Länder geschah Amun-Res Wille, „sie soll Ägypten beherrschen“.
Sie ließ sich stets als Mann darstellen, mit dem angeklebten Bart, was, wie wir ja inzwischen wissen: „Würde“ bedeutet.
Das Volk akzeptierte sie und diente ihr „in Demut“, denn in vielen Bereichen setzten unter Hatschepsut Entwicklungen ein, die alle sozialen Schichten mit einschloss. Ihre Regierungszeit  – 22 Jahre -wird insgesamt als eine blühende Epoche beurteilt und zählt zu den Glanzzeiten der ägyptischen Geschichte
Aus ihrer Expedition nach dem sagenhaften Punt – sie gilt als die erste botanische Sammelreise der Geschichte – brachte sie Weihrauch in Töpfen, Ebenholz, weitere Gegenstände und Tiere mit.
Als Baumeisterin ragte sie mit ihrem eigenen Totentempel hervor. Sie ließ ihn neben dem vor 500 Jahren errichteten Terrassen-Tempel des Mentuhotep I. errichten und weihte ihn Gott Amun und der Göttin Hathor. Jedoch auch mit zahlreichen Bauten im Amun-Tempel von Karnak – der auf derselben Achse liegt wie dieser Tempel – setzte sie sich ein Denkmal.
Als Architekt wird Senenmut vermutet und da man ebemfalls vermutet, dass sie mit ihm eine „Affäre“ hatte, denn sonst wäre es ihm nicht gestattet gewesen, sich auch im Tempel „zu verewigen“. Damit war die Hoffnung verbunden, dass er mit ihr im Jenseits weiterleben kann. Er wollte am Fuße des Tempels sein Grab errichten, damit verscherzte er sich aber die Gunst von Hatschepsut und man hörte nichts mehr von ihm.“
Der Haupt-Tempel, den wir nun besichtigen, sticht durch seine eigenwilligste Schöpfung der ägyptischen Tempelarchitektur hervor. Der Terrassenbau wirkt fast modern. Er erhebt sich in drei in den Hügel gehauenen säulengeschmückten Terrassen bis zum Allerheiligsten tief im Felsen.
tag07_0325Seit 2001 ist der dreistöckige Terrassenbau wieder zu besichtigen.
Den Aufweg bis zur unteren Terrasse haben wir beschritten und sehen auf der untersten Ebene die leider sehr zerstörten Reliefs die den Transport des Obelisken von Assuan zeigen.
Wir gehen die breite Rampe bis zur zweiten – der mittleren – Ebene hoch. Der 2. Portikus wird geprägt von  der „Punthalle“ auf dem linken südlichen Flügel. Hier können wir die Darstellungen der Punt-Expediton betrachten. Zwischen Punt – auch Kusch genannt – am Horn von Afrika – und Ägypten gab es gute Handelsbeziehungen. Weihrauch und Myrrhe waren teure, im Tempeldienst aber unverzichtbare Importgüter. In der Hoffnung, die beschwerlichentag07_0330 Reisen in Zukunft umgehen zu können, ließ Hatschepsut die wertvollen Bäume in Pflanztrögen nach Ägypten schaffen. Es handelt sich praktisch um die erste botanische Sammelreise.
Gut auszumachen sind auf den Reliefs die Weihrauchtöpfe und diverse Pflanzen. Die Darstellungen Hatschepsut sind jedoch zerstört, was auf das Werk ihres Stiefsohnes, Thutmosis III., zurückzuführen ist, der seine Stiefmutter hasste, die ihn um den Thron gebracht hatte, und alles, was an sie erinnerte, ausmerzen wollte. Jedoch auch Amenhotep IV. beteiligte sich später daran, der wohl nicht ertragen konnte, dass eine Frau als Pharaonin – und dann auch noch erfolgreich – regiert hatte.
Auf der rechten, nördlichen Seite betreten wir die „Geburtshalle“. Sie wird tag07_0412von zweimal elf Pfeilern getragen. Achmed zeigt uns die Reliefs, die sich mit dem Thema der „göttlichen Geburt“ beschäftigen. Die Legende besagt, dass Hatschepsut das Ergebnis der „heiligen Hochzeit“ ihrer Mutter Ahmose und des Gottes Amun ist, der sich ihr in der Gestalt ihres Ehemannes  Thutmosis I. näherte.
An die Geburtshalle schließt sich die Kapelle für den schakalköpfigen Totengott Anubis an.tag07_0421
Auf diesem mittleren Hof, südlich der Punthalle, befindet sich außerdem das Heiligtum, das der kuhohrigen Göttin Hathor geweiht wurde und deren Gesicht die Säulenkapitell ziert.

tag07_0380Ein schönes Relief ist wie die Göttin Hathor in Kuhgestalt Hatschepsut die Hand leckt.
Eine weitere Rampe führt auf die obere Terrasse mit einem Säulenhof und dem dahinterliegenden Allerheiligsten.
An jeder Säule war früher eine Statue Hatschepsut in Osiris-Haltung dargestellt – auf jeder Seite neben dem Eingang waren es 13. Jetzt sind noch 9 vorhanden, eine wird restauriert.
Eine riesige Wadjit-Schlange ziert die Rampe, die das Heiligtum vor den bösen Mächten schützen sollte. Die Vorderansicht wird mit einem Portikus und die rückwärtige durch die Felswand der Berge begrenzt. tag07_0425In der Mitte befindet sich der Eingang zum Heiligtum des Amun, das sich zum Berg hin öffnet. Das „Allerheiligste“ besteht aus drei aufeinanderfolgenden Räumen und hier verbrachte die Götterbarke mit der Statue des Gottes Amun die Nacht, wenn sie bei den feierlichen Prozessionen die Nekropolen von Theben besuchte.
Genau hinter dem Allerheiligsten liegt im Tal der Könige auf derselben Achse  dann das Grab Nr. 20 von Hatschepsut und über den Nil wiederum liegt auf derselben Achse der Karnak-Tempel
Jedes Jahr wird am Todestag des jeweiligen Pharao dann das “Schöne Fest des Wüstentals“ gefeiert.

So, inzwischen ist es 13 Uhr und wir denken, es reicht. Wir haben Hunger, denn das Frühstück liegt ja schon lange zurück. Ahmed hat uns ein tag07_0480Mittagessen in einem schönen Restaurant versprochen, in dem wir wieder typisches ägyptisches Essen serviert bekommen werden.
Er hat nicht zuviel versprochen. Wir Vier – inclusive Fahrer – können in dem hübsches Restaurant im Garten sitzen und das Essen, unter anderem auch Ente, schmeckt vorzüglich, wenn wir auch leider wieder auf die wunderbare Salatplatte – aus bekannten Gründen – verzichten.
Eine Stunde haben wir uns Zeit gelassen und weiter geht die Fahrt.

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Ägypten – Montag, 26. Januar 2009

7. Tag

Ramesseum – Memnonkolosse

Wir fahren am Ramesseum vorbei. Von dieser einst mächtigen Anlage, in der sich die Residenz Ramses II. während seiner rituellen Besuche auf dem Westufer als auch der Totentempel befand, sehen wir nur noch die am Boden liegende Kolossalstatue des Pharaos aus schwarzem Granit. Sie soll 17 m hoch gewesen sein und über 1000 t gewogen haben.
Die Memnonkolosse sind natürlich auch einen Fotostopp wert.tag07_0505
Diese beiden sitzenden Zwillings-statuen sind etwa 18 m hoch und aus Quarzit. Sie stellen Amenophis III. dar und sollten einst seinen Totentempel
– so um 1370 v. Chr. – bewachen. Von dem sind jedoch nur Überreste vorhanden und die Statuen haben durch ein Erdbeben 27 v. Chr. auch  schwer gelitten.
Ahmed erzählt uns die Legende, dass besonders bei Sonnenaufgang sphärisch klingende Töne zu hören waren und als Begrüßung von Memnons Mutter Eos gedeutet wurden. Vermutlich wurden diese Töne durch die sich erwärmende Luft und Temperaturschwankungen hervorgerufen und die abgeplatzten Steinpartikelchen in den Spalten in Schwingung versetzt.  So entstand das „Orakel von Memnon“ und wurde zur Pilgerstätte für Griechen und Römer, wie Kaiser Hadrian und Septimius Severus. Offenbar in der Absicht, Memnmon zu danken, ließ der letztere die Statuen ausbessern, die von da ab nicht mehr „sangen“.

Nach diesem kurzen Stopp nun endgültig weiter zum Karnak-Tempel.

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Ägypten – Montag, 26. Januar 2009

7. Tag

Karnak-Tempel

Auf diesen Tempel war ich mehr wie neugierig. Bei meiner Vorbereitung auf diese Reise habe ich einige Bücher des französischen Ägyptologen Christian Jacq gelesen. Er versteht es, fundiertes Wissen in einem spannenden Roman einzupacken. Der Karnak-Tempel spielt in seinen Romanen  eine zentrale Rolle und so war ich quasi „zu Hause“. Nur soviel vorweg: Das kann man sich nicht vorstellen!
Die Fahrt von den Memnonkolossen zum Karnak-Tempel, der 3 km nordöstlich von Luxor am rechten Nilufer an das gleichnamige Dorf angrenzt, dauerte fast 45 Minuten. Hier waren wir nicht alleine. Ahmed war zwar der Ansicht, im Laufe des Nachmittags, inzwischen war es 15 Uhr, würde es sich leeren, aber leider irrte er hier.
Wir hatten trotzdem viel Platz, um in Ruhe alles betrachten zu können.
Der Karnak-Tempel ist Ägyptens großartigstes Heiligtum!
Wie beschreibt man etwas, das man nicht beschreiben kann?
Da bin ich aber nicht alleine:
David Roberts, ein bekannter englischer Maler, der von  1838 bis 1839 11 Monate in Ägypten, Syrien und dem Heiligen Land verbrachte, war angesichts der Ruinen von Karnak so überwältigt, dass es ihm unmöglich erschien, in Bildern zu fassen, was er ausdrücken wollte. „Alles ist dermaßen weit entfernt von dem, was ich bisher gesehen habe, dass mir noch nicht einmal ein Vergleich einfällt.“ Es ist mehr eine Tempelstadt als eine Tempel-anlage, so riesig!
Versuche ich es einfach mal mit Fakten:sany1409
„Bereits die Herrscher der 12. Dynastie begannen mit den ersten Arbeiten zum Bau des Tempels. Im Verlauf von Generationen wurde er immer größer und prächtiger erweitert, ausgebaut und geschmückt, so dass schließlich der Amun-Tempel eine Anzahl weiterer Heiligtümer mit einbezog. Deshalb konnte die Anlage wegen der ständigen Ein- und Umbauten nicht einheitlich bleiben. Sie vermittelt uns heute ägyptische Kunst verschiedenster Zeitfolgen.
Gebaut wurde der Tempel von Thutmosis I, Hatschepsut, Thutmosis III., Amenophis IIII., Ramses I., Sethos I, Ramses II., Ramses III, den Königen von Bubastis, Taharka und den Ptolemäern.“
Das ist ein Auszug aus dem Polyglott-Reiseführer.
tag07_0520Wir schreiten mit Ahmed die breite Widder-Sphinx-Allee entlang, die von Ramses II. aufgestellttag07_1160 wurde und betreten durch den ersten  Pylon die Tempel- anlage. Der Pylon ist 113 m breit, 45 m hoch, 15m dick, letztes Bauglied des Tempels der 30. Dynastie.
Wir befinden uns im Großen Hof, Ägyptens größter Tempelhof mit 8000 Quadratmetern. In der Hofmitte die letzte von 10 mächtigen Säulen eines Säulenganges von König Taharka, 25. Dynastie. Kapitell 5 m Durchmesser.
Rechts und mit Pylon in den Hof ragend der Amun-Tempel von Ramses III.tag07_0560 Der Längshof mit Osiris-Pfeilern geschmückt.
Dann gehen wir, ach was, hier muss man schreiten,  durch den zweiten Pylon, der in der 18. Dynastie erbaut wurde und Figuren von Ramses II. und Pinodjem  verziert ist. 98 m breit, 29 m hoch.
Und dann bleibt einem erst mal die Luft weg:
Der große Säulensaal!
Das ist unbeschreiblich! Man hat das Gefühl, man steht in einem Wald aus Säulen. In dichten Reihen stehen sie nebeneinander, von oben bis unten mit zum Teil noch farbigen Reliefs verziert.
Er ist das Weltwunder der Antike, 193 m breit,52 m lang, 5356 Quadratmeter. (Zum Vergleich: Der Kölner Dom hat 6166 Quadratmeter). 134 Säulen, die in 16 Reihen das Dach trugen.
Weitere Fakten aus dem Du-Mont-Reiseführer:
sany1410Gesamtanlage basilikal, d.h. hohe Mittelschiffsgruppe und niedrigere Seitenschiffe. Demnach waren 12 dickere, höhere Säulen, mit geöffneten Papyrusdoldenkapitellen, aus 1,10 m hohen Steintrommeln erforderlich mit 10 m Umfang wie die Trajans-Säule in Rom, mit Kapitell insgesamt je 24 m hoch, sie über-ragen um 19 m die Seitenschiffe mit ihren  122  dünneren Säulen, Halbtrommeln, 1,30 m hoch, 6,40 m Umfang (diese mit geschlossenen Doldenkapitellen). Je sieben Seitenschiffe entsprechen den drei Mittelschiffen. Damit war die Lösung des Belichtungsproblems gegeben, weil am Abfall der Mitteljoche durch Steingitter diffus Licht in die buntbemalten, dämmrigen Innenräume fallen konnte.
Ägyptische Tempel symbolisierten verkleinert die Welt, sie waren realistisch gedachte Abbilder der Landesnatur, und der Säulensaal stellten in diesem Kanon den heiligen Hain, die einzelnen Säulen emporwachsende Bäume dar.“
(Also lag ich mit meinem Gefühl nicht daneben.)
„Sie hatten lediglich den durch sie hindurchziehenden Prozessionsweg feierlich zu rahmen. Niemals sollten sie Saal-Räume sein wie christliche Kirchen, islamische Moscheen oder buddhistische Tempel als Versammlungsorte für Gleichgesinnte, denn – wie wir bereits wissen – nur bis in den ersten Hof hatte das einfache Volk Zutritt, um von fern Anteil nehmen zu können an den Zeremonien ein der in den Tempelräumen agierenden Priesterschaft.
Der Reliefschmuck im Saal zeigt zwei unterschiedliche Stile: die linken, nördlichen, Seiten sind in feinem, diffizil gearbeitetem erhabenen Relief. tag07_0905Hier: Sethos I erhält vom falkenköpfigen Horus die Zeichen für Leben und Macht.
Die löwenköpfige Göttin Sekhmet hält schützend die Hand über Sethos I.
Die rechten, südlichen Seiten wurden dagegen in tag07_0900gröberem, unscharfen und vertieftem Relief durch Ramses II. und dessen Nachfolger in Auftrag gegeben.
Wir gehen durch den dritten Pylon, den Amenohpis III. aus Bauresten seiner Vorgänger errichten ließ.
tag07_1030Von hier gelangen wir in den Mittelhof. Von den einst vier Obelisken steht nur noch der des Thutmosis I., 23 m hoch, 130 Tonnen schwer.
Weiter durch den vierten Pylon. Er ist stark zerstört. Erbauer Thutmosis I.. Zwei unter Hatschepsut errichtete Obelisken waren im kleinen Säulenhof. Einer ist umgestürzt; die Spitze liegt jetzt beim Skarabäus, beide Obelisken je 29,59 m hoch, 322 Tonnen schwer. Es sind genau die Obelisken, um die es auf den Reliefs in der Tempelanlage von Hatschepsut ging. Diese Obelisken wurden in nur sieben Monaten in Assuan aus dem Fels gemeißelt und per Schiff rechtzeitig zum Regierungsjubiläum hierher transportiert und aufgestellt. Ein Obelisk wurde von Thutmosis III.tag07_1040 aus Hass auf seine Stiefmutter Hatschepsut ummauert da er ihn nicht tag07_1020abtragen konnte. Zudem sehen wir – wie auch bereits im Hatschepsut-Tempel – die ausgemerzten Namen und Gesichter von Hatschepsut, die er dann durch seine eigenen ersetzen ließ.
Die Spitzen der Obelisken waren mit einer Gold-Silber-Mixtur bestrichen und leuchteten früher weithin.

Ahmed verspricht uns, später aufzuzeichnen, wie man heute vermutet, wie damals die Obelisken aufgestellt worden sind.
tag07_1070Ein fünfter und sechster Pylon schließen sich an, sind jedoch schlecht erhalten. An langen Höfen stehen Osiris-Statuen.
Wir dringen bis zum Allerheiligsten vor, einer zweiräumigen Granitkapelle, beiderseits offen, um dem Sonnenlicht von früh bis spät den Weg zur Gottesbarke frei zu halten, neu erbaut durch den Alexander-Nachfolger Philippos Arrhidaios. Der Barkensockel ist noch erhalten, innen wie außen sind kultbezogene Wandbilder, an der Nordwand lange Inschriftenreihen, der sog. zweite Annalensaal Thutmosis III.
Es schloss sich ein Mittelreichstempel an. Dieser Tempel ist heute nur noch in Steinblockrelikten und wenigen Grundmauern erhalten.
Die Festhalle Thutmosis III. befindet sich im Südwesteck, dort das sog. Ahnenzimmer, es war Fundplatz der „Königstafel von Karnak“ und befindet sich jetzt im Louvre, Paris. Es handelt sich um  Thutmosis III. und 62 Kartuschen seiner Vorgänger.
Das Botanische Garten-Zimmer besteht aus unübersichtlich verschachtelt wirkenden Räumen und dabei gibt es ein Sälchen mit vier hintereinandergereihten Papyrusbündelsäulen.
Bleibt noch das Osttor. Durch die hier um 19 m hohe Tempelumwallung aus Nilschlammziegeln holte Kaiser Konstantin den 20,70 m hohen Obelisken nach Rom, der 1787 von Papst Sixtus vom Circus Maximus zum Lateran versetzt wurde.
Die Wegstrecke vom ersten Pylon zum Osttor ist 450 m.
Wir stehen vor dem Heiligen See, der das Urmeer symbolisieren soll, aus dem täglich neu die Sonne aufsteigt, er war der Reinigungsort der Tempelpriester.  Heute lädt er nicht zum Reinigen ein.
Davor befindet sich der große granitene Skarabäus, Sinnbild für  „Werden“tag07_1090 „Entstehen“ und die Legende sagt, schreitet man 7 mal um den auf einem Sockel ruhenden Skarabäus und hat einen starken Wunsch im Herzen, dann erfüllt er sich.
tag07_1100Hier auf dieser Fläche liegt auch die Spitze des Hatschepsut-Obelisken mit dem Bild des die Königin krönenden Gottes Amun.

Nun malt uns Ahmed auf, wie man es sich vorstellte wie der Obelisk aufge-richtet werden konnte.  tag07_1080 Es gibt eine Theorie, nach der um einen gemauerten senkrechten mit Sand gefüllten Schacht, der den Obelisk aufnehmen sollte, ein noch höherer Hügel so angelegt wurde, so dass der Obelisk in den Schacht gleiten konnte, wenn man unten den Sand langsam aus einer Schachtöffnung entfernte. Wie realitätsnah diese Theorie ist weiß man nicht.

Jetzt haben wir uns aber die obligatorische Teepause verdient und schlapp schleppen wir uns danach zum Minibus.
Die Fahrt geht zu unserem Hotel Pyramisa. Zwischendurch halten wir noch kurz, um in einer Buchhandlung das auch von Ahmed als Gedächtnisstütze herangezogene Buch „Luxor und seine Tempel“ für rund 20 Euro zu erstehen.
18.30 Uhr begleitet uns Ahmed zur Rezeption, klärt für uns wann Abendessen und morgen früh Weckruf, Frühstück, Kofferabholung und Abholung zum Flughafen erfolgen wird.
Wehmütig verabschieden wir uns von Ahmed und fragen uns natürlich, ob wir jemals wieder einen so fürsorglichen, informierten, höflichen, liebenswerten Reiseführer bekommen werden.
Bleibt uns nur noch Trinkwasser zu besorgen, um 19 Uhr zum Abendessen zu gehen und um 21 Uhr heißt es: Licht aus! Gute Nacht!
Der Tag hatte es wirklich in sich!

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Ägypten – Dienstag, 27. Januar 2009

8. Tag

Luxor – Kairo

Neuer Tag. Neues Glück. Neue Eindrücke.
Unser Zimmer im Hotel Pyramisa war zwar sehr schön, ging jedoch auf eine sehr befahrene Straße und war genau im Schalleinzugsbereich eines Minaretts.
Also, die Nacht war nicht sehr ruhig und so waren wir endgültig um 6 Uhr wach. Um 6.30 kam der Weckruf und um 7 Uhr gingen wir zum Frühstück. Auf dem Weg dorthin hatten wir vom Flurfenster einen Blick auf den Nil und sahen 12 Ballons aufsteigen.
Es war ein hübscher Anblick: Die bunten Ballons über dem noch im Dunst liegenden Nil. Wir dachten heftig an das auf der Dahabeya mitreisende Ehepaar, da es nächste Woche Dienstag, am Abflugtag nach Deutschland, eine Ballonfahrt eingeplant hat.
Pünktlich um 7.30 Uhr wurden die Koffer abgeholt und um 7.45 Uhr brachte uns ein großer Bus zur Schiffsanlegestelle, um weitere Passagiere für die nunmehrige Weiterfahrt, die unter dem Motto „Isis“ lief, abzuholen.
Insgesamt waren wir 23 Personen und wurden um 8.15 Uhr zum Flughafen gebracht. Nach einer halben Stunde Fahrt ging das Einchecken schnell und reibungslos und um 9.50 Uhr hob das Flugzeug ab. Nach einer Stunde Flugtag08_0040 landeten wir in Kairo und nun war es allerdings äußerst langwierig bis die Koffer kamen, bis man mitgeteilt bekam, welches Hotel, welcher Bus, dann noch eine halbe Stunde warten bis der Phoenix-Mitarbeiter uns den Verlauf des Tages mitteilte und dann auch schon wieder ausstieg. In dieser Zeit musste der Bus Runden um den Parkplatz drehen, da er nicht so lange stehen bleiben konnte. Der den Bus begleitende „Erklärer“ sprach so schlecht deutsch, dass man gar nicht mehr zuhören mochte. An welch wichtigen Gebäuden wir vorbeigefahren sind, hat sich uns daher nicht erschlossen. Der Auftakt war nicht berauschend. Vielleicht waren wir auch zu verwöhnt!

tag08_0070Auf der Fahrt zum Mittagessen in einem auf dem Nil ankernden Restaurant-Schiff bekamen wir einen Eindruck des chaotischen Verkehrs der 20  tag08_0120Millionen Einwohner-stadt Kairo.
Hat die Reiseleiterin in Moskau uns erklärt, dass man hier einen guten Auto-fahrer daran erkennt, dass er, wenn auf einer vierspurigen Straße in fünf Spuren gefahren wird, noch eine sechste ausfindig macht, so kann man hier in Kairo den Verkehr nur so schildern, feste Spuren gibt es gar nicht, es wird kreuz und quer gefahren, dazwischen Eselskarren, Motorräder. Es fragte uns ein Phoenik-Mitarbeiter, ob wir hier in einem Auto fahren wollten oder doch lieber in einem Panzer. Das sagt alles.

Nach dem Mittagessen, um 14.15 Uhr,  überquerten wir den Nil um kurz darauf vor dem Ägyptischen Museum zu halten.
Hier stieß die Memnon-Reiseleiterin Maha zu uns, die uns dann die beiden Tage in Kairo begleitete.

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Ägypten – Dienstag, 27. Januar 2009

8. Tag

Kairo – Ägyptisches Museum

1858 wurde von dem französischen Ägyptologen Auguste Mariette das Ägyptische Museum begründet. 1902 zog es in einen Neubau an der Nordseite des Platzes von Midan et-Tahrir um. Es ist das weltgrößte Museum für ägyptische Schätze und beherbergt heute 120 000 Exponate und platzt aus allen Nähten. Daher wurde in der Sicht der Pyramiden von Giseh nun mit einem Neubau begonnen und man fragt sich, ob er in 10 Jahren fertig sein wird. Der neoklassizistische Bau ist von außen ja sehr schön, jedoch durchmuseum die Fülle der Sammelstücke erbaut einen das Gebäude im Inneren nicht. Aber es geht ja auch in erster Linie um die Ausstellungsstücke und die sind umwerfend. Maha, unsere Reiseleiterin will versuchen, uns in zwei ein halb Stunden einen Überblick zu geben und die aus ihrer Sicht nofretete21wichtigsten Schätze zu zeigen. Wir beginnen im Erdgeschoss mit der Büste der Nofretete. 1960 habe ich als junges Mädchen zum ersten Mal die aus buntbemaltem Kalkstein gefertigte Büste in Berlin, damals noch in einem nur ihr gewidmeten Sälchen im Museum Dahlem, gesehen und war schlichtweg begeistert. So schön! Immer wieder kehrte ich an diesem Tag zu ihr zurück, um sie verzückt zu betrachten. Heißt nicht umsonst ihr richtiger ausgesprochener Name „Noferet-iti“ „Die Schöne istsany1414 gekommen“ Sieht man nun die unvollendete Büste hier, ist man im ersten Moment enttäuscht. Sie ist, wie die sich in Deutschland befindende, ein Meisterwerk des Bildhauers Tutmoses, in dessen Werkstadt in Tell El Amarna (der damaligen Hauptstadt unter Echnaton) sie gefunden wurde. Wie lautet die Beschreibung? „Obwohl unvollendet, ist der edle, Würde ausstrahlende Kopf von einer Feinheit, der etwas Überzeitliches anhaftet. Natürlich, ja lebendig wirkt der braune Quarzit. Man wäre geneigt zu glauben, beim Kontakt die warme sonnengebräunte Haut zu spüren.“ Nofrete war die königliche Gemahlin Echnatons. Als der deutsche Ägyptologe Ludwig Borchardt 1912 die Büsten bei Ausgrabungsarbeiten fand, handelte er nach dem Grundsatz der Teilung, wie das Abkommen lautete. Ob jedoch alles mit rechten Dingen zuging, darüber streiten heute noch die Gelehrten. An der gegenüberliegenden Wand befindet sich eine echfigurStatue von Echnaton. „Bei der Beschreibung seines Gesichts unter der runden blauen Perücke mit Königsschlange, die er heute über der Leinenkappe trug, dürfen die Jahrtausende uns nicht von dem zutreffenden Gleichnis abschrecken, daß es aussah wie das eines jungen, vornehmen Engländers von etwas ausgeblühten Geschlecht: langgezogen, hochmütig und müde, mit nach unten ausgebildetem, also keineswegs mangelndem und dennoch schwachen Kinn, einer Nase, deren schmaler, etwas eingedrückter Sattel die breiten, witterden Nüstern desto auffallender machte, und tief träumerisch verhängten Augen, von denen er die Lider nie ganz aufzuheben vermochte. … Hübsch und schön war das Gesicht mitnichten, aber von beunruhigender Anziehungskraft. … Eher seltsam und aus der Form gegangen war auch Pharaos die Mittelgröße kaum erreichende Körpergestalt. … Dazu waren die Beine nicht nur zu kurz, sondern auch sonst ohne Verhältnis, da die Oberschenkel entschieden zu voll, die unteren aber fast hühnerartig mager erschienen. … Sehr schön und nobel gebildet dagegen waren Hände und Füße, besonders die langfingrigen und elegant-empfindsamen Hände mit Resten von Salböl in den Nagelbetten.“ aus: Thomas Mann: Joseph und seine Brüder, T.4, Joseph der Ernährer

Wir gehen in den ersten Stock hinauf, in dem die Schätze des Neuen Reichs ausgestellt sind. Der weitaus größte Teil ist Tutanchamun gewidmet, der der 18. Dynastie angehörte. Alle gesehenen und besprochenen Teile wieder zu geben ist unmöglich. Allein von den 3.500 Stücken aus Tutenchamuns Grab, die Howard Carter 1922 bei der Graböffnung fand, befinden sich hier 1.700. Vorbei an zwei schwarzen Holzstatuen, die den jungen König nach seinem Tode darstellen, deshalb die schwarze Farbe, die als Wächter seiner Grabkammer dienten schreiten wir an einer Bahre vorbei auf der Anubis, der Mumifizierungsgott sitzt in Gestalt eines Schakals. Die Holzplastik ist mit einer schwarzen Glasur überzogen, der Mumifizierungsfarbe gleichend. Der Osiris-Legende nach hat ja Anubis die Einbalsamierung erfunden. Der Vorgang der Mumifizierung ist eine separate Beschreibung wert. Der Thronsessel aus dem Grabschatz ist bildschön. Er ist aus Holz, mit einer Goldschicht beschlagen. Das Bild auf der Rückenlehne ist aus Silber, Halbedelsteinen und einem Glasfluss gestaltet und zeugt von der hohen künstlerischen Entwicklungsstufe im Neuen Reich. Es zeigt das königliche museum4Paar, vertrauensvoll, ja anmutig wendet sich die junge Herrscherin Anchesenamun, Tochter von Echnaton und Nofretete, dem Pharao zu. Als rührendes Zeichen der Verbundenheit trägt der Pharao die linke Sandale, die rechte seine junge Gemahlin. Da Tutanchamun der zweite Nachfolger Echnatons war, sieht man ihn hier noch als Tutanchaton dargestellt, denn die Atonsonnenscheibe breitet segnend und lebenspendend ihre in Händen endenden Strahlen über dem Paar aus. Tutanchum verehrte wohl noch immer Aton, den Tutanchaton als monopolistischen Gott eingeführt hatte, obwohl er auf Druck der Priester, wie wir gehört haben, wieder Gott Amun einführte. Die Grabbeigaben, bestehend aus Möbeln, Spielen, wie z.B. ein Schachspiel, Schmuck, alles so wunderbar gestaltet und ausgearbeitet, phantastisch. Sogar „Fingerhüte“, um die Kuppen der Mumien-Finger zu schützen. Ich bin wahrlich keine große Schmuckliebhaberin, aber diese Stücke, da könnte ich es werden. Wir bestaunen einen aus 22 karätigem Gold gefertigten Sarg, der König Tutanchamun in Form einer “osirisfizierten“ Mumie darstellt, bereit zur Wiederauferstehung. In den Händen hält er Zepter und Peitsche, die Embleme von Königstum und Macht. An der Stirn erheben sich die Uräusschlange, Göttin der Stadt Buto im Delta und die Geiergöttin als Schutzgöttin und Symbol von Oberägypten. Ein Halskragen aus flachem Gold und Lapislazuli ziert den Mumiensarg. 110 kg wiegt dieser Goldsarg. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich der zweite Sarg, der den massiv-goldenen enthielt. 3 Säle sind alleine dem Schmuck gewidmet Phantastisch ist auch die Totenmaske von Tutenchamun, dagegen nimmt sich die Totenmaske von Agamemnon im Nationalmuseum in Athen bescheiden aus. „Die Goldmaske, 3300 Jahre alt, das wertvolle Material, der Schönheitssinn und das große Können der damaligen Künstler haben sie in tutanchamun_maskeder ganzen Welt berühmt werden lassen. maskeagamemnonBezaubernd ist das schöne Antlitz des jungen Gottkönigs, die großen mandelförmigen Augen, betont durch die Schminke, sowie die Augenbrauen, sind hier durch Einlegearbeit in Lapislazuli kenntlich gemacht. Die Kopfbedeckung „Nemes“ ist ebenso aus Gold, die Streifen aus Lapislazuli. Um den Hals trug die Maske eine drei-reihige Goldperlen-kette. Die Maske aus massivem Gold wiegt 25 kg. Sie bedeckte bei der Ausgrabung die Leinenbandage der Mumie.“ Wir gehen nun wieder ein Stockwerk tiefer und landen in der Abteilung des Alten Reichs. Um 2600 v. Chr. erreichte die Bildhauerkunst einen Höhepunkt. Maha erklärt uns, dass drei berühmte Statuen davon Zeugnis geben.

Es ist einmal König Chefren aus der 4. Dynastie. Seine Statue ist aus grünem sany1417Dorit, viel härter als Kalkstein zu bearbeiten und trotzdem ist es den Bildhauern gelungen, dem harten Gestein die feinempfundenen Formen zu geben. In ihrer göttlichen Verehrung idealisierten sie die Gestalt des Pharao, sie stellten ihn jung, athletisch und voller Lebenskraft dar. Die edlen Züge des Profils, die gerade Haltung, sind so vollkommen, dass dieser Statue etwas Überzeitliches anhaftet. In der rechen Hand hält der Pharao ein Amulett, das Kraft und Würde beinhaltet. Die gerade aufliegende linke Hand ist das Zeichen der Demut vor den Göttern. Er trägt die königliche Kopfbedeckung aus gestreiftem Stoff. Hinter seinem Kopf breitet der Falkengott Horus schützend seine Flügel aus. Die enge Verbindung zwischen Gottheit und Pharao ist in meisterhafter Weise sogar dem Stein abgerungen. Auf beiden Seiten des Thrones ist die Vereinigung Ober- und Unterägyptens symbolisiert durch die zusammengebundenen Stängel von Lotos und Papyrus.“

Die zweite berühmte Statue befindet sich rechts, etwas abseits und es istdjoser König Djoser, der bedeutendste Pharao aus der 3. Dynastie. Für einen so großen Mann, er ließ die erste Pyramide errichten, eine so winzig-kleine Statue hinter Glas. (Das Bild verzerrt die Größe.) In dieser frühen Zeit ( 2700 v. Chr)  ist die Kunst noch nicht zur Vollkommenheit herangereift, doch mit den ehemals aus Glasfluss eingesetzten Augen muss diese Statue sehr lebensnah gewirkt haben.
Wie ist die Statue beschrieben?
„Trotz der Beschädigungen von tausenden von Jahren und das Herauskratzen der Augen strahlt diese Statue einen barbarischen Stolz aus.“
Der Pharao trägt hier eine Perücke und darüber die ägyptische Kopfbedeckung „Nemes“. Dazu einen falschen Bart. Aus hygienischen Gründen rasierten sich die alten Ägypter Bart und Schnurbart, trugen jedoch als Zeichen der Würde den falschen Bart.

museum02Die dritte berühmte Statue, die uns Maha zeigen will, ist im gleichen  Raum und ist die älteste Holzstatue dieser Größenordnung, die des Ka-aper oder Dorfschulze genannt aus der 4. Dynastie
Bei der Ausgrabung entdeckten die Arbeiter an der Statue eine Ähnlichkeit mit ihrem Dorfschulzen. So ist sie unter der Bezeichnung „Dorfschulze“ oder arabisch „Scheich El Balad“ in die Kunstgeschichte eingegangen.
„Die Statue lässt einen gutmütigen Menschen erkennen. Das etwas runde Gesicht, das Doppelkinn, die Korpulenz verraten uns, wie gerne er schmauste. Der Künstler stellte ihn naturgetreu dar, denn Ka-aper war kein Pharao, dessen Statue ein Idealbild zu repräsentieren hatte. Die Arme sind beweglich. Nur der Stab, der rechte Fuß und das linke Bein sind ergänzt. Die eingelegten Augen geben der Statue etwas Leibhaftiges. Der Augapfel ist aus Milchquarz, die Iris aus Bergkristall und die Pupille, eine zylindrische Vertiefung mit Ebenholz ausgelegt, scheint dem Blick eine besondere Klarheit zu geben. Die Augen sind mit Kupfer umrahmt.“
Wahnsinn!
Da ich gerade das Buch „Der Schreiber des Pharao“ gelesen habe, gefällt mirmuseum05 natürlich auch die Statue des ägyptischen Schreibers aus der 4. Dynastie die in Sakkara entdeckt wurde. Der Schreiber hier ist ein Meisterwerk aus bemaltem Kalk-stein. Im Altertum war der Schreiber eine hochgeschätzte Persönlichkeit. Sein Beruf sowie das Priesteramt waren hauptsächlich den Mitgliedern der königlichen Familie vor-behalten. Sie bildeten de kulturelle Ober-schicht des Landes.

Aber wirklich die letzte Beschreibung, sonst ufert es aus:
museum04Prinz Rahotep und seine Frau Nofret.
Aus Kalkstein herausgemeißelt, in Meidum entdeckt, stammen sie aus der 4. Dynastie, auch hier sind die eingelegten Augen so vollkommen, dass das fürstliche Paar leibhaftig wirkt.
Wahrscheinlich war Prinz Rahotep ein Bruder des Königs Chefren. Er war hoher Priester und Vorsteher der Armee. Selbstbewusst, eine Persönlichkeit von hohem Rang, scheint er denjenigen vor ihm zu ignorieren. Gar selten ist in den altägyptischen Darstellungen der Schnurrbart zu sehen den Prinz Rahotep trägt.
Seine Frau, Prinzessin Nofret, hat dagen einen freundlichen, ja gütigen Blick. Dank des trockenen Klimas Ägypents sind die Farben von einer solchen Leuchtkraft, dass sie niemals auf eine Alter von 4500 Jahren schließen lassen.

Ergänzend zu Mahas Ausführungen habe ich den Führer durch das ägyptische Museum  von Akila Chirine zu Hilfe genommen.
Tage könnte man hier zu bringen.

Aber, pünktlich 17 Uhr war die Fahrt zum Hotel geplant.
Eine halbe Stunde Fahrt bis zum Hotel Pyramisa. Den Zimmer-schlüssel für 608 hatten wir schnell, waren überglücklich, ein „ruhiges“ Zimmer – nicht zur Straßenseite – bekommen zu haben. Es stellte sich heraus, wir hatten eine Suite mit Wohnraum, zwei Schlafzimmern und zwei Bädern. Ja, nach hinten, jedoch unterhalb befand sich das Abluftsystem für die Klimaanlagen des Hotels. Dagegen war der Straßenlärm in Luxor nichts.

Wir machten uns noch auf die Suche nach einem Geschäft, um Wasser, Gebäck  und Obst kaufen zu können, da wir keine Lust mehr auf großartiges Abendessen hatten.
In dem kleinen Lädchen im Hotel entdeckte ich schöne Galabeas, was bisher nicht der Fall war. Der Besitzer war so freundlich mir 4 – auch für meinen lieben Mann – zur Anprobe aufs Zimmer mitzugeben, mit dem Ergebnis, 2 für mich 1 für meinen lieben Mann und das umgerechnet für nur12 Euro das Stück.
Wir lesen noch etwas und dann heißt es wieder „Gute Nacht“, diesmal mit Ohrstöpseln.

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